Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  7. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  10. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  11. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  12. R.I.P. Martin Lohmann
  13. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  14. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  15. "Hassprediger und Hofnarr"

Werden in Deutschland Fakten verschwiegen?

20. Jänner 2016 in Kommentar, 21 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pro & Kontra: Bei vielen Bürgern ist laut Umfragen bereits der Eindruck entstanden, in Deutschland werde nicht umfassend und objektiv informiert.


Köln (kath.net/idea) Die späte Berichterstattung besonders in ARD und ZDF und die falsche Informationspolitik der Behörden nach den Vorfällen in der Silvesternacht sorgten für Unmut. Bei vielen Bürgern ist laut Umfragen bereits der Eindruck entstanden, in Deutschland werde nicht umfassend und objektiv informiert. Verschweigen Medien und Behörden manchen Fakt?

PRO
Im Vieraugengespräch berichten Polizisten schon lange, dass die Berichterstattung der Medien und die offiziellen Mitteilungen der Dienststellen oft weit von dem abweichen, was die Beamten im Dienst fast täglich erleben. Dies besonders, wenn es um bestimmte Kriminalitätsphänomene geht, die bei vielen Mitgliedern bestimmter Migrantengruppen überrepräsentiert sind. Die Kölner Silvesternacht öffnete vielen die Augen, die bisher nicht glauben konnten, dass in Deutschland Fakten verschwiegen werden.

Es gab massive Versuche, die Öffentlichkeit über die Vorgänge am Kölner Dom und in anderen Städten zu täuschen. Hier gilt es weiterzudenken: Warum sollten selbst höchste Stellen der Polizei offenkundige Tatsachen falsch darstellen, wenn es nicht schon lange entsprechende Erwartungen seitens der Politik gäbe?


Es dauerte vier Tage, bis das ZDF berichtete, obwohl die wichtigsten Fakten längst im Internet, bei Betroffenen, einer großen Zahl von Zeugen und örtlichen Journalisten bekannt waren. Hier wurde die Informationspflicht in unerträglicher Weise absichtlich verletzt. Der stellvertretende ZDF-Chefredakteur, Elmar Theveßen, entschuldigte sich inzwischen dafür.

Der ehemalige Innenminister Hans-Peter Friedrich sprach von „Schweigekartell” und „Nachrichtensperre”, wenn es um ausländische Straftäter gehe. Nur hier? Leider nein. Vergleichbares ergaben Recherchen von „FaireMedien” zur Berichterstattung über Kirche, Familie oder Lebensrecht. Wer bei diesen und vielen anderen Themen auch alternative Gesichtspunkte sucht, ist auf eigene Untersuchungen angewiesen. Das ist jedoch eine Bankrotterklärung – besonders für die öffentlich-rechtlichen Medien und die politische Diskussionskultur.

Der Autor, der Journalist Thomas Schührer (Östringen-Tiefenbach bei Heidelberg), gründete 2014 die Bürgerinitiative „FaireMedien“. Sie setzt sich für objektive Berichterstattung ein und macht auf Fehlverhalten aufmerksam.

KONTRA
Nach den Silvester-Ereignissen von Köln wurden Journalisten dafür kritisiert, dass sie nicht alles veröffentlichten, was sie wussten. Das ist zunächst kein Skandal, sondern unerlässlich. Journalisten filtern die Informationsflut. Sonst bräuchte man keine Medien. Sie müssen aber die komplexe Nachrichtenlage so auf den Punkt bringen, dass die Berichterstattung wahrhaftig bleibt. Dafür gibt es professionelle Kriterien – etwa Aktualität und Relevanz. Den Redaktionen sind zudem medienethische Grenzen und rechtliche Schranken gesetzt. Verantwortung geht vor Veröffentlichung.

Wie der Schutz von Minderheiten gehört die Pressefreiheit zu den Grundrechten, die nach den Erfahrungen der NS-Diktatur aus gutem Grund ein hohes Verfassungsgut sind: „Eine Zensur findet nicht statt.“ Medien kontrollieren sich daher selbst. Dafür gibt es den Deutschen Presserat.

In dessen Pressekodex steht in Ziffer 12: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.“ Bei der Berichterstattung über Straftaten soll die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu einer Minderheit nur dann erwähnt werden, „wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht“. In Köln stellte sich rasch heraus: Ein solcher Sachbezug ist gegeben.

Inzwischen läuft eine breite medienethische Debatte. Sie wird die Sensibilität in Redaktionen schärfen und die Frage, was veröffentlicht wird und was nicht, neu austarieren. Sie wird nicht verhindern, dass in Zukunft neue Fragen auftauchen und neue Fehler gemacht werden. Dann folgen neue, auch schmerzhafte Debatten. So funktioniert Pressefreiheit.

Der Autor, Thomas Schiller, Chefredakteur des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Frankfurt am Main und Berlin, ist Mitglied des Deutschen Presserates.

Grafik (c) kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  2. "Hassprediger und Hofnarr"
  3. Die BBC hatte eine Trump-Rede gezielt frisiert, so dass sie zum angeblichen Gewaltaufruf wurde
  4. Skandal: ZDF bestätigt, dass langjähriger palästinischer Mitarbeiter der Hamas angehörte
  5. WELT-Reporter Bojanowski: Die Welt ist viel besser, als behauptet wird
  6. Aktuelle Daten zeigen: Keine Übersterblichkeit in Europa während der Hitzewelle
  7. NDR-Format ‚Zapp‘ erklärt konservatives Denken mit Gehirnanomalie und geringer Bildung
  8. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  9. „Staatsfeind Nummer zwei’ – Schwere Vorwürfe von Elon Musk gegen das Magazin „Spiegel“
  10. Kalifat-Verteidigerin Hübsch ist im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  3. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  4. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  5. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  6. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  7. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  10. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  11. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  12. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“
  13. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  14. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  15. Großbritanniens bekanntester Moderator bittet Tennisstar Novak Djokovic um Entschuldigung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz