Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  4. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  9. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  10. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  11. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  12. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  13. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  14. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  15. Meinungsfreiheit in Gefahr

Bischof Fürst über Kirchenaustritte beunruhigt

15. Juli 2014 in Deutschland, 56 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bis zur Jahresmitte 2014 gab es im Bistum Rottenburg-Stuttgart bereits so viele Austritte wie 2011 und 2012 im gesamten Jahr.


Stuttgart (kath.net/KNA) Der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst (Foto) ist über die massiv steigende Zahl an Kirchenaustritten besorgt. Bis zur Jahresmitte 2014 gab es im Bistum Rottenburg-Stuttgart bereits so viele Austritte wie 2011 und 2012 im gesamten Jahr. Damals waren es jeweils 10.000 Katholiken, die ihrer Kirche den Rücken kehrten.

Vor Journalisten in Stuttgart sagte Fürst, die Kirche müsse Entfremdung und Enttäuschung vieler überwinden und in wachsendes Vertrauen umzukehren versuchen. Entfremdung und Enttäuschung sind laut einer Studie die entscheidenden Faktoren, die Menschen zum Kirchenaustritt bewegen. Fürst äußerte sich zur Veröffentlichung des Buchs «Zukunftshorizont Kirche. Was Katholiken von ihrer Kirche erwarten». Grundlage der Studie ist eine Untersuchung unter 3.000 Katholiken und 1.000 Nichtkatholiken in Württemberg durch das Reutlinger Institut für empirische Strategieberatung Pragma.


Aufgabe der Kirche ist es aus Sicht des Bischofs, Menschen bei ihrer Suche nach religiöser und ethischer Orientierung zu begleiten. Dabei müsse die Kirche dem Anspruch gerecht werden, die Menschen in der Eigenständigkeit von Denken, Glaubensvollzug und Lebensgestaltung zu respektieren, zugleich aber der Botschaft des Evangeliums treu zu sein. Fürst sprach sich für einen offenen und freien Dialog über diese Fragen aus. Laut der Studie trägt sich ein Viertel der Menschen mit dem Gedanken an einen Kirchenaustritt. Dabei gibt es sowohl ein Armutsrisiko als auch ein Reichtumsrisiko. Das heißt: Sowohl Arme als auch Reiche denken überdurchschnittlich häufig an einen Kirchenaustritt.

Unzufrieden zeigte sich Fürst mit der Debatte über den von den Banken und Sparkassen organisierten Abzug von Kirchensteuern auf Kapitalerträge. Durch die neue Praxis werde nun der Eindruck erweckt, als kooperierten Banken und Kirchen. Dies sei «sehr kontraproduktiv».

Fürst bezeichnete Dialog als eine Haltung. Die Kirche müsse «ein vertrauenswürdiger Akteur in einer pluralen Gesellschaft» sein. Als Hauptproblem für eine sinkende Kirchenbindung sieht der Bischof nicht Debatten über Sachfragen, sondern «eine immer mehr um sich greifende Gleichgültigkeit und Indifferenz» an. Nach der Pragma-Studie gaben 33 Prozent derjenigen, die über einen Kirchenaustritt nachgedacht haben, Entfremdung als Grund für ihre Überlegung an. Finanzielle Motive, die Moral- und Sittenlehre sowie der Missbrauchsskandal wurden von jeweils 12 bis 15 Prozent genannt. Als Gründe für eine Kirchenmitgliedschaft nannten je die Hälfte der Katholiken überzeugende Menschen, Orientierung in Wertefragen, die Kirche als Ort von Heimat sowie Gottesdienste.

Die Studienleiter zogen daraus den Schluss, dass es sowohl eine hohe Stabilität der Kirchenbindung als auch ein «nennenswertes Risikopotenzial» gebe. Gottesglaube und Religiosität seien tief verankert. Zudem gebe es ein starkes Bedürfnis nach Spiritualität. Positiv sehen die Katholiken die Rolle von Christentum und Kirche als einer gesellschaftsgestaltenden Kraft. Drei Viertel der Katholiken teilen die Erwartung an eine engagierte, tolerante und kommunikationsfähige Kirche. Die Idee des Dialog- und Erneuerungsprozesses finden 80 Prozent sehr gut oder gut und weitere 16 Prozent noch teilweise gut.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Bischof Fürst (c) Diözese Rottenburg-Stuttgart


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Diözese Rottenburg-S

  1. Bischof Fürst für neues Konzil und gegen Diskriminierung ‚queerer Personen’
  2. Bischof Fürst übt klare Kritik an Tier-Mensch-Mischwesen
  3. Wenn eine Kirche in Stuttgart zur Räuberhöhle wird
  4. Rottenburg: Gerhard Schneider wird neuer Weihbischof
  5. Bischof Fürst kritisiert FDP-Downsyndrom-Tweet: „Ich war entsetzt“
  6. Bischof Fürst: Keine Interkommunion
  7. Dekan: „Geweihte Kirche ist nicht der Ort für den Ruf ‚Allahu Akbar‘“
  8. „Sexueller Missbrauch wird verfolgt“
  9. Dumm ist, wer Dummes tut
  10. Bischof Fürst distanziert sich von Kopftuch-Pfarrer






Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  4. Bischof sein in Opferperspektive
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  9. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  10. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  11. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  14. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  15. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz