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Wasser auf dem Mars – eine frühe 'päpstliche' Spekulation

30. September 2013 in Chronik, 5 Lesermeinungen
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Der Kirche, besonders dem Vatikan, wird oft vorgeworfen wissenschaftsfeindlich zu sein. Doch das Gegenteil ist der Fall. Von Ulrich Nersinger


Vatikan (kath.net) Die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA startete am 26. November 2011 eine neue Mars-Mission. Eine Atlas-Rakete beförderte von Cape Canaveral (Florida) aus das „Mars Science Laboratory“ ins All. Am 6. August 2012 wurde der Mars-Rover „Curiosity“ auf der Oberfäche des Planeten ausgesetzt. Als Landeregion hatte man den Gale-Krater gewählt, da sein Boden sehr tief liegt. Der Rover ist mit Instrumenten zur Untersuchung von Gestein, Atmosphäre und Strahlung ausgerüstet.

Im amerikanischen Fachjournal „Science“ teilten nun Wissenschaftler des renommierten „Rensselaer Polytechnic Institute“ (Troy / New York) mit, dass in der ersten festen Probe, die der Forschungsroboter auf dem Mars entnommen hat, ein relativ hoher Wasseranteil von gut zwei Prozent enthalten sei. Dieser Umstand sei nicht nur eine überraschende und wichtige Erkenntnis, sondern lasse vermuten, dass damit auch eine bemerkenswerte Ressource auf dem Planeten vorhanden sei.

Im 19. Jahrhundert ließen die Päpste ihre astronomischen Beobachtungen und Forschungen im Collegio Romano der Jesuiten durchführen. Die Söhne des heiligen Ignatius von Loyola hatten dort einen hohen Turm mit Fernrohren erbaut – von 1774 an durfte sich die wissenschaftliche Einrichtung des Kollegs „Päpstliches Observatorium“ nennen. Am Römischen Kolleg wirkte seit dem Jahre 1850 Pater Angelo Secchi, einer der bedeutendsten Astronomen der Neuzeit und Begründer der Astrophysik.
Angelo Secchi wurde am 29. Juni 1818 in Reggio Emilia (Italien) geboren. Schon im Alter von 15 Jahren hatte er sich dem Jesuitenorden angeschlossen. Dem hochbegabten Studenten erlaubte man neben dem üblichen philosophisch-theologischen Studiengang auch das Studium der Astronomie. In Loreto lehrte er schon bald als Professor für Mathematik und Physik. Die Revolution in den Päpstlichen Staaten (1848/49) zwang die Jesuiten das Herrschaftsgebiet des Heiligen Vaters zu verlassen; im Exil arbeitete Secchi an den Sternwarten von Stonyhurst in England und des Georgetown Colleges in Washington, D.C.


Im Jahr der Rückkehr des Papstes in die Ewige Stadt (1850) wurde ihm die Leitung der Sternwarte des Collegio Romano übertragen. Er war der erste, der die Spektralanalyse in die astronomische Forschung einführte und die Sterne nach ihrem eigentümlichen Farbspektrum klassifizierte. Secchi war maßgebend an der Entdeckung der wahren Natur der Sternkörper und des Zustands der Sternmaterie in den äußeren Schichten der Sterne beteiligt, ferner befasste er sich mit dem Einfluss der Sonne auf die Erdatmosphäre sowie deren elektrischen Erscheinungen. Auch dem Mond und dem Mars hatte sich der Ordensmann gewidmet. Später wurde sogar ein Krater auf dem Erdtrabanten nach ihm benannt.

Unbeabsichtigt war durch Angelo Secchi auch eine neue Literatursparte, der Zukunftsroman, beflügelt worden. Bei der Erstellung von Marskarten hatte er die Linien, die dunkle Punkte des Planeten miteinander verbanden, als „canali – Kanäle“ bezeichnet. Bei „Syrtis Major Planitia“ sah er einen „Atlantik-Kanal“, in einer anderen Region den „Franklin-Kanal“. Secchi spekulierte darauf, dass dies möglicherweise natürliche Wasserwege – wie zum Beispiel der „Ärmel-Kanal“ – gewesen seien. Zeitgenössische Publikationen führten die Hypothesen des Astronomen dann ins Abenteuerliche hinüber, schon bald sprach man von künstlichen Konstrukten, die Außerirdische geschaffen hätten. Noch vor wenigen Jahren stellte eine Esoterikzeitschrift die Frage: „Wusste Pater Secchi mehr?“

Seit der Entdeckung der „Kanäle“ auf dem Mars durch Pater Angelo Secchi SJ ist der Heilige Stuhl in die Erforschung des vierten Planeten des Sonnensystems involviert. Die vatikanische Sternwarte in Castel Gandolfo befindet sich im Besitz einer der größten Meteoritensammlungen der Welt. 1.020 Meteoriten von 448 verschiedenen Fundorten umfasst das Konvult, das in der „Specola Vaticana“ aufbewahrt wird. Viele dieser Meteoriten können als ihren Ursprungsort den Mars aufweisen.

Einer von ihnen ist ein sehr seltenes Stück: ein Steinmeteorit, ein Achondrit, 15,7 Gramm schwer. Der Meteorit aus der Sammlung des Vatikans leistete einen außergewöhnlichen Beitrag zur Erforschung des Weltalls. Er wurde genutzt, um den Mars zu erkunden und diente dazu, die Kamera für die „Pathfinder-Mission“, ein früheres Projekt der NASA auf den roten Planeten, einzustimmen.

Foto der Büste von Angelo Secchi im Innenhof der Cancelleria Apostolica (c) Ulrich Nersinger


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Lesermeinungen

  2. Oktober 2013 
 

@Chris2

Eine Lehre die nur vorgeblich wissenschaftlich ist kann sich auf so viele wissenschaftliche Theorien berufen wie sie will, jede neue These muss auch neu belegt werden. Außerdem ist die Idee von verschiedenen Menschenrassen viel älter als Darwins Theorie. Darwin selber war gegen Sklaverei und auch gegen die schlechter Stellung von Eingeborenen, er liefert in seine Theorie auch keine Belege dafür das es minderwertige Menschenrassen gibt.

Die Gefängnisstrafen werden in Deutschland aber nicht für die Aufstellung neuer Theorien verhängt, sondern wegen Leugnung von belegtem Wissen, außerdem betrifft es nur einen besonders sensiblen Bereich der dt. Geschichte, jedem der sich damit beschäftigt sollte klar sein, das er mit unbedachten und ungenauen Äußerungen viele Menschen verletzen kann.

Schön das wir beim Thema Hausarrest einer Meinung sind, damit ist die Bewertung des Falls Galilei klar.


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 Chris2 2. Oktober 2013 
 

Andere Zeiten?

@demoslogos Hausarrest sollte selbstverständlich nicht zu den wissenschaftlichen Methoden gehören, egal wie abstrus eine Theorie auch sein mag. Andererseits gab sich auch die Rassenleihre der Nationalsozialisten wissenschaftlich und basierte letztlich auf den (pervertierten) Theorien Darwins. Und es werden in Deutschland immer noch langjährige Gefängnisstrafen gegen Vertreter bzw. Leugner bestimmter (geschichts-)wissenschaftlicher Theorien ausgesprochen. Der Name des entsprechenden Tatbestandes ist auch ganz interessant. Ganz so einfach ist das Ganze also nicht...


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 Chris2 1. Oktober 2013 
 

Galilei und die Kirche

@demoslogos Das heliozentrische Weltbild war in der frühen Neuzeit nicht unbekannt und wurde auch (als These!) diskutiert, z.B. durch Kopernikus. Es konnte die astronomischen Phänomene zwar einfacher erklären als das geozentrische, es wäre aber unverantwortlich gesesen, das jahrtausendelang bewährte, umfassende, Weltbild einfach nur aufgrund eines noch unsicheren "begründeten Anfangsverdachtes" über Bord zu werfen, um dann womöglich einige Jahre später wieder zurückrudern zu müssen. Die Folgen für Gesellschaft, Kirche und Wissenschaft wären jedenfalls (zumindest damals) unabsehbar gewesen, wie es z.B. auch Luther während der Bauernkriege erfahren mußte. Ein sehr guter Beitrag dazu ist übrigens die Aufzeichnung des Theaterstücks "Und sie bewegt sich doch!" aus dem Deutschen Museum


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  30. September 2013 
 

@Dismas

Und wegen einer These musste man Galilei gleich unter Hausarrest stellen und ihm die Veröffentlichung weiterer Arbeiten verbieten? Wer eine These hat muss sie beweisen und wenn er es nicht kann, dann ist das Thema erledigt oder eine seiner Kritiker wiederlegt selber die These. Und das dank der Aufklärung.


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 Dismas 30. September 2013 

Das ist auch meine Meinung (als Historiker)

Die Kirche war stets eine Förderung und Hüterin der Wissenschaften. Im Fall Galilei hat sie die Wissenschaftlichkeit geschützt, da ging es ihr um die wissenschaftliche Redlichkeit einer These im Gegensatz zur vollkommen bewiesenen Feststellung. Der Wissenschaftfreundlichkeit der Hl.Kirche stand der Protestantismus entgegen, denkt man nur an dessen Ablehnung des Gregorianischen Kalenders! Das Verdikt der "Wissenschaftsfeindlichkeit" ist ein Produkt der sog."Aufklärung".In deren Folge hat sich die "freie Wissenschaft" inzwischen zu einer "Pseudoreligion" mit vielen "Gläubigen" entwickelt.


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