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Physiker Zeilinger über Gott und die Naturgesetze

6. August 2012 in Österreich, 12 Lesermeinungen
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Wiener Quantenphysiker sagt im "profil"-Interview: Gottes Sein oder Nichtsein kann man naturwissenschaftlich nicht beweisen, wie auch Naturgesetze selbst nicht erklärbar sind – Gottesbeweis wäre „Ende der Religion“


Wien (kath.net/KAP) Der Wiener Quantenphysiker Anton Zeilinger schließt es aus, bei seinen Forschungen einmal an einen Punkt zu kommen, an dem er auf Gott stößt. "Den lieben Gott kann man nicht entdecken", so Zeilinger in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil". "Das ist eine Frage des Glaubens und nicht des Wissens."

Er kenne Leute aus konservativen kirchlichen Kreisen, die meinen, man könnte Gott nachweisen. "Das wäre aber das Ende der Religion", meinte der 67-jährige Vorstand des Wiener Instituts für Experimentalphysik. "Dann wäre das In-die-Kirche-Gehen nicht mehr eine Frage des Glaubens, sondern des beinharten Kalküls."

Die laut Zeilinger maßgebliche Frage ist: "Wo gibt es in den Naturwissenschaften eine Rolle für Gott, die nicht im Widerspruch zu den Naturgesetzen steht - und nie stehen wird?" Der weltbekannte Physiker sieht sie - wie er sagte - "dort, wo es grundsätzlich nichts Erklärbares gibt, etwa die Naturgesetze selbst, wie zum Beispiel die Schwerkraft. Denn warum gibt es Naturgesetze? Niemand weiß es, sie sind einfach da."


Hier sei ein "Raum, den ich Gott geben kann, wenn ich ein gläubiger Mensch bin, weil er da nicht im Widerspruch zu den Naturwissenschaften steht". Aber das sei eine persönliche Entscheidung, vor die ein Laie ebenso stehe wie ein Naturwissenschafter.

Angesprochen auf die Wiener Biologin Renée Schröder, die den Raum der "irrationalen" Religion durch die Wissenschaft seit 300 Jahren immer mehr eingeengt sieht, antwortete Zeilinger: "Auch Frau Schröder muss einiges in ihrer Wissenschaft glauben, wie eben die Gültigkeit der Naturgesetze. Die kann man nie beweisen, höchstens widerlegen." Auch die atheistische Überzeugung, dass es keinen Gott gibt, sei nicht beweisbar.

Auch der "Zufall" erklärt nichts

Zu einer möglichen Zielrichtung der Evolution sagte Zeilinger, "allein dass die Naturgesetze - einschließlich der Evolutionsgesetze - so funktionieren, dass es so etwas wie Leben gibt, ist fantastisch". Das stehe außerhalb der wissenschaftlichen Erklärbarkeit. Und auch die Erklärung mit "Zufall" werfe Fragen auf, so der Physiker: "Warum ist die Welt so, dass der Zufall so etwas produzieren kann?"

Die Urknalltheorie betrachtet der Wiener Wissenschaftler als „eine Möglichkeit" wie auch die Theorie, dass sich das Universum immer wieder ausdehnt und dann wieder kollabiert. Eine Präferenz für die Urknalltheorie, denn "irgendwer muss ja schließlich vorher auf den Knopf gedrückt haben", hat Zeilinger nicht: "Das ist genau die falsche Argumentation. Wenn ich Anhänger der Urknalltheorie bin, dann gibt es kein Vorher, weil mit dem Urknall erst die Dimension der Zeit begonnen hat."

Zu den noch offenen Erkenntnisbereichen der Naturwissenschaft zitierte Zeilinger den Autor des berühmten Buchs "2001: A Space Odyssey", Arthur C. Clarke. Dieser habe einen "klugen Satz" geschrieben: "Wenn dir ein hinreichend anerkannter Wissenschafter sagt, was in der Zukunft möglich ist, dann hat er wahrscheinlich Recht. Wenn dir derselbe Wissenschafter sagt, was in der Zukunft nicht möglich ist, dann hat er wahrscheinlich Unrecht."

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich. Alle Rechte vorbehalten.


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