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Fördert Antibabypille die ungewollte Unfruchtbarkeit?

25. März 2011 in Familie, 8 Lesermeinungen
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Die wirklichen Risiken der Antibabypille fangen wir gerade erst an zu sehen: Pille für heranreifende Mädchen zieht oft Unfruchtbarkeit nach sich. Über die Nahrungskette reduziert sie die Fruchtbarkeit der Männer. Von Helmut Prader


Heiligenkreuz (kath.net)Durch die Ereignisse - z.B. Fünflingsgeburt in Wien oder Fragen über die Einführung der Präimplantationsdiagnostik -, mit denen wir in den letzten Tagen medial konfrontiert wurden, sind wieder Diskussionen darüber entstanden, wie weit der Mensch gehen darf und ob denn alles erlaubt sei, was technisch möglich wäre.

Dabei dürfen wir jedoch nicht bei den Symptomen stehen bleiben, sondern müssen zu den Ursachen, zu den Wurzeln vordringen. Dass es Embryonen außerhalb des Mutterleibes gibt, hängt damit zusammen, dass etwa 16-20% der Paare, die zur Elternschaft bereit sind, ungewollt kinderlos sind.

Kinderwunschpaare hat es immer schon gegeben, wir brauchen dazu nur in die Bibel schauen, wo von einigen prominenten Paaren die Rede ist: Elkana und Hanna im Buch Samuel; Abraham und Sara,…

Es ist aber erwiesen, dass die Zahl der Kinderwunschpaare stetig im Steigen ist und laut Prognosen in den nächsten 10 Jahren auf 30% ansteigen könnte.

Viele Ursachen sind unbekannt, auf andere Ursachen kann der Mensch keinen Einfluss nehmen. Es gibt aber ein paar Bereiche, in denen durch das Verhalten der Menschen (meist unbewusst und ungewollt) eine Unfruchtbarkeit als Folge anzunehmen ist.

Drei dieser Ursachen möchte ich benennen:
1. Von der Menarche an gerechnet, kann es 6 bis 8 Jahre – bis zu 100 Zyklen – dauern, bis die Eierstöcke einer jungen Frau voll ausgereift sind. Diese Tatsache sagt noch nichts über eine mögliche Schwangerschaft in jungen Jahren aus. Wenn nun aber durch äußere Hormonzufuhr (Pille) in den sensiblen körpereigenen Hormonhaushalt eingegriffen wird, so hat dies zur Folge, dass die Eierstöcke nicht ausreifen können, weil sie durch die Pille blockiert werden. Zum Teil bekommen in Österreich „Kinder“ ab 12 Jahren in den „First-Love-Ambulanzen“ anonym und ohne Wissen der Eltern die Pille verschrieben, um Zyklusbeschwerden und Unregelmäßigkeiten zu „behandeln“. Es ist dann jedoch nicht verwunderlich, wenn 10 bis 15 Jahre später bei der Erfüllung des Kinderwunsches Probleme auftreten. Die Fruchtbarkeit konnte sich nicht entfalten, weil dies durch die Pille verhindert wurde.


2. Die ausgeschiedenen künstlichen Hormone der Pille, die – im Gegensatz zu den körpereigenen Hormonen - in der Natur kaum abbaubar sind, gelangen in die Kläranlagen und kommen von dort wieder auf die Felder und in den Nahrungskreislauf bzw. ins Grundwasser. Es gibt manche Stimmen, die davon ausgehen, dass durch diese Zusammenhänge die Spermienproduktion der Männer beeinträchtigt wird. In den letzten 40 Jahren ist nachweislich die Spermienqualität um 50% zurückgegangen. Die Spermienqualität und die Spermiendichte müssen in einem direkten Zusammenhang gesehen werden: Je höher die Dichte, desto höher die Qualität der Spermien. Nach den Angaben der WHO liegt die Mindestanzahl der Spermien bei 30.000.000 je ml Ejakulat. Darunter gilt ein Mann als unfruchtbar. Es gibt mehrere Ursachen dafür, die Beeinflussung durch die künstlichen Hormone der Pille darf man wohl dazuzählen. Die Gründe für den unerfüllten Kinderwunsch liegen zu über 40% beim Mann.

3. Eine nicht zu vernachlässigende Ursache für unerfüllten Kinderwunsch sind Geschlechtskrankheiten, die zu Unfruchtbarkeit führen. Besonders zu erwähnen ist dabei die Chlamydieninfektion, eine bakterielle Geschlechtskrankheit, die meist nicht erkannt wird. Wenn die Infektion unbehandelt bleibt, führt sie mit der Zeit zu Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und zum Verkleben der Eileiter. Bei Männern sind Entzündungen der Nebenhoden die Folge. Meist wird die Infektion erst diagnostiziert, wenn nach Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch geforscht wird. In Deutschland sind 5,4% der jungen Frauen mit Chlamydien infiziert, in den Städten sind es 10%. Übertragen wird die Infektion hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr: Je promiskuitiver das Verhalten - häufig wechselnde Geschlechtspartner -, desto größer das Risiko einer Infektion. Schätzungen gehen davon aus, dass dadurch in Deutschland jährlich 80.000 Frauen zusätzlich unfruchtbar werden. In Österreich muss man von 8.000 Frauen ausgehen.

Welche Konsequenzen sollten aus diesen drei genannten Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch gezogen werden? Die Forderungen, die sich daraus ergeben, sind nicht sonderlich populär:

- Die Pille dürfte an junge Frauen nicht verschrieben und abgegeben werden, weil die Eierstöcke in der Ausreifung beeinträchtigt werden. Bei Beschwerden sollte beispielsweise auf gesunde Ernährung geachtet und auf ungefährliche pflanzliche Mittel zurückgegriffen werden, die die körpereigene Hormonproduktion regulieren und keine Nebenwirkungen haben (Agnumens, Agnulyth,…). Weitere negative Folgen für die Gesundheit der Frauen konnten hier nicht angesprochen werden, wie z. B. Thromboserisiken, Schwächung des Immunsystems,…

- Die jetzige Verbreitung der Pille und anderer hormoneller Verhütungsmittel führt dazu, dass durch die bereits angesprochene Nahrungsmittelkette die Spermienproduktion der Männer beeinflusst wird. All diese Mittel müssten eigentlich schon aus diesem Grunde verboten werden. (Hätte Papst Paul VI. 1968 die Pille als Mittel zur Familienplanung erlaubt, würde man ihm wohl heute den Vorwurf machen, dass er Mitschuld trägt an der steigenden Zahl von Kinderwunschpaaren.)

- Um die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten zu reduzieren, ist es nötig, EINEM Partner treu zu sein – und das ein Leben lang. Den höchstmöglichen Schutz dafür bietet die Ehe. Daher ist es auch logisch und konsequent, dass gelebte Sexualität ihren legitimen Platz nur in der Ehe hat.

- Die sich ergebenden Forderungen sind nicht ausschließlich katholische Ansichten. Es muss sich jeder selber mit der Frage konfrontieren, inwieweit wir durch das Nichteinhalten dieser Forderungen in einer Entwicklung sind, deren Folgen wir alle zu spüren bekommen. Gerne wird bei Naturkatastrophen von „Natursünden“ gesprochen, etwa wenn es durch Rodungen von Wäldern zu Murenabgängen und Hangrutschungen kommt. Zu nennen sind auch Klimaveränderungen oder der Umgang mit und die Folgen der Atomenergiegewinnung. Mir scheint es nicht allzu abwegig zu sein, auch im Hinblick auf die Folgen der hormonellen Verhütung und der Verbreitung von Geschlechtskrankheiten von „Umweltsünden“ zu sprechen.

Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: Die Grundfrage ist nicht, ob Präimplantationsdiagnostik erlaubt sein soll oder nicht. Die Frage lautet auch nicht, was der Mensch hinsichtlich künstlicher Befruchtungen tun darf und was verboten sein soll. Viel grundlegender ist die Frage, wie vermieden werden kann, dass die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern beeinträchtigt wird. Dazu braucht es zuallererst ein Fruchtbarkeitsbewusstsein, das verschiedene Aufklärungsprogramme zu vermitteln versuchen. Nennen möchte ich etwa das Institut für Natürliche Empfängnisregelung e.V. Dr. med. Josef Rötzer oder das damit in Zusammenarbeit stehende Projekt TeenSTAR.

Dr. Helmut Prader, Bischofvikar für Ehe, Familie und Lebensschutz der Diözese St. Pölten, Lehrbeauftragter für Moraltheologie an der Phil. - Theol. Hochschule Heiligenkreuz


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