Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. ‚Habemus Papam‘ – Ein Ruf in die Tiefe, ein Blick der Hoffnung in die Zukunft
  2. „Ihr Bischöfe, kehrt um in Euren Auftrag! Die Silberlinge in Euren Taschen machen einen Höllenlärm“
  3. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  4. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  5. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  6. „Wir halten das für einen offenkundigen Bruch mit der universalen Lehre der Katholischen Kirche“
  7. Bahnbrechende OP: Britische Ärzte entfernen Uterus und Baby, um Krebs einer Schwangeren zu behandeln
  8. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  9. 'Ich bin Christ, das ist meine Identität'
  10. 'Wir verkünden nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn!'
  11. Stift Heiligenkreuz: Verfahren gegen einen Beschuldigten eingestellt
  12. Gerufen, das Blut Christi zu lieben
  13. US-amerikanisches Olympisches Komitee schließt "Transfrauen" künftig vom Frauensport aus
  14. Arzt diagnostiziert Fehlbildung beim Embryo und empfiehlt Abtreibung – Frau gebiert gesundes Baby
  15. Abgestufte Zubilligung von Menschenrechten?

Pater Karl Wallner: 'Das Rätsel des Leidens'

26. Februar 2011 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gott verwandelt 'Leiden und Tod in eine Form der Gemeinschaft mit ihm, dem ewig Liebenden' – Heute die abschließende exklusive Leseprobe aus dem neuen Buch "Wie ist Gott" von P. Karl Wallner


Heiligenkreuz (kath.net) Das jüngste Buch des bekannten Heiligenkreuzer Zisterzienserpaters Karl Wallner wird viel gelesen, denn es beantwortet grundsätzliche Fragen unserer Generation. Hochkompetent, doch gut verständlich, führt der Professor für Dogmatik und Sakramententheologie mitten in das Herz des Christentums hinein.

Aus dem Buch „Wie ist Gott“ von Pater Karl Wallner OCist heute die letzte Leseprobe „Das Rätsel des Leidensexklusiv bei kath.net:


Unser Leben ist ein großes Rätsel. Denn es ist zwar über weite Strecken hin schön; ja, es ist wunderbar zu leben. Doch es gibt kein Leben ohne Leiden und auf uns alle wartet einmal das Sterben und der Tod. Der Tod ist unausweichlich.

Die größte Menschheitsfrage lautet doch: Warum lässt Gott das Leiden zu? Bei dieser Frage sind die Religionen zutiefst herausgefordert, denn alle Religionen glauben an einen guten Schöpfergott. Warum erkranken kleine Kinder an Krebs? Warum geschehen solche Katastrophen wie das Erdbeben auf Haiti, der Tsunami im Indischen Ozean …? Welchen Sinn haben dann Leiden, Sterben und Tod?

Die Antworten fallen unterschiedlich aus: Der berühmteste Fragende ist wohl Siddharta Gautama. Dieser indische Prinz lebte 560 bis 480 vor Christus und wuchs in einem abgeschirmten luxuriösen Leben auf; man versuchte, alles Böse und Negative von ihm fernzuhalten. Umso mehr traf es den behüteten jungen Mann, als er bei Ausfahrten aus dem Palast mit der Wirklichkeit von Leiden und Tod konfrontiert wurde: Er begegnete einem Greis, einem Kranken und einer Leiche. Traumatisch wurde ihm bewusst, dass der Mensch dem Alter, der Krankheit und schließlich dem Tod preisgegeben ist. Siddharta verließ den Palast und begann seine Suche, er wurde Asket, dann begann er zu meditieren … Schließlich hatte er mit fünfunddreißig Jahren die Erleuchtung, sodass er zum „Erleuchteten“ (Buddha) wurde. Entsprechend lautete seine Erkenntnis, kurz formuliert: Alles ist eins, Leben und Sterben, Leiden und Freude; es geht darum, durch Meditation sein eigenes Einssein mit dem Ganzen zu erkennen. Deshalb ist geistige Meditation der Heilsweg, den der Buddhismus – und mit ihm auch die anderen östlichen Religionen – zur Überwindung von Leiden und Tod anbieten.


Während die östliche Religiosität Leiden und Tod als Schein zu durchschauen suchen, ist die Haltung des Islam doch ganz anders; sie erinnert ein wenig an die christliche. Der Islam ist stark auf das Jenseits nach dem Tod orientiert: Das irdische Leben in der Welt ist nur eine Durchgangsstufe hin zu der Welt, die man erst nach dem Tod wahrnehmen kann. Der Tod ist eine Art wunderbare Heimkehr; er wird im Islam nicht durch Meditation weggeschoben oder verdrängt, sondern im Gegenteil: Der Gedanke an den Tod soll den Gläubigen immer begleiteten. Fünfmal am Tag betet der Muslim: „Flüchtig ist die Zeit! Wahrlich, der Mensch ist verloren, außer jenen, die glauben und Gutes tun und sich gegenseitig zur Wahrheit anspornen und einander zum Ausharren mahnen!“

Aber einen eigentlich theologischen Sinn im Leiden und Sterben kennt der Islam nicht; der Gläubige ist einfach nur herausgefordert, alles nach dem Willen Allahs anzunehmen und so ins Paradies zu gelangen.
Hier leuchtet gerade das Christentum mit seiner Botschaft vom Kreuz, vom leidenden und auferstandenen Gottessohn am hellsten auf. Halten wir fest, dass das Christentum die einzige Religion ist, die an einen Gott glaubt, der Mensch geworden ist.

Während die anderen Religionen Gott „draußen“ suchen, sich hinausmeditieren oder sich auf das Jenseits danach vorbereiten, glauben wir, dass unser Gott in unsere Endlichkeit „herein“-gekommen ist. Gott ist aber nicht nur irgendwie Mensch geworden, sondern er hat von der Krippe ab Armut, Not und Leiden mit uns geteilt. Zum zentralen Symbol des christlichen Glaubens ist daher das Kreuz geworden, also jenes abscheuliche Folterinstrument, mit dem die Römer ihre aufsässigen Feinde möglichst langsam und qualvoll hingerichtet haben. Es ist kein Zufall, dass Jesus diesen Tod gestorben ist. Paulus schreibt: „Er war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2,8).

Jesus ist eben nicht „friedlich“ im Bett gestorben; sondern er hat die unsägliche Qual des menschlichen Leidens und Sterbens am Kreuz auf sich genommen. Dabei erlitt er nicht nur körperliches Leiden. Heute hat unsere Medizin ja im Normalfall das körperliche Leiden durch Schmerztherapien gut im Griff. Jesus wollte auch das seelische Leiden, das Leiden der Trennung, des Verlustes, des Abschieds, bis zur Neige auskosten. Er, der Sohn Gottes, den er als seinen geliebten Vater kennt, ruft am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34; Mt 27,46).
Keine Religion gibt eine glatte Antwort auf die Frage nach Leiden, Sterben und Tod.

Auch das Christentum verfügt über keine mathematische Formel oder logische Erklärung. Gott will nicht, dass wir leiden; er hat den Tod nicht gewollt. Gott ist die Liebe. Daher verwandelt er Leiden und Tod in eine Form der Gemeinschaft mit ihm, dem ewig Liebenden. Wir Christen schauen im Leiden und Sterben einfach auf den Gekreuzigten, auf Jesus, wie er geschunden, blutend und elend am Kreuz hängt. Jesus ist das menschgewordene „Mit-Leid“ Gottes mit uns......


Karl Josef Wallner
Wie ist Gott?
Die Antwort des christlichen Glaubens
Gebunden, 255 Seiten
€ 18,50
Verlag Media Maria
ISBN 978-3-9813003-4-5

Als Hörbuch lieferbar ab 15.2.2011, 4 CDs
Gelesen von Pater Karl Wallner
€ 20,95


Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch nur Inlandportokosten.

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  2. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  3. Stellen wir uns den Goliaths!
  4. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Kardinal Gregory: Joe Biden ist ein ‚Cafeteria-Katholik’
  7. Bischof Strickland: Wir müssen dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgen
  8. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  9. Gibt es Außerirdische?
  10. Erzbischof Cordileone: Katholiken kennen ihren Glauben zu wenig






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  2. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  3. „Ihr Bischöfe, kehrt um in Euren Auftrag! Die Silberlinge in Euren Taschen machen einen Höllenlärm“
  4. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  5. ‚Habemus Papam‘ – Ein Ruf in die Tiefe, ein Blick der Hoffnung in die Zukunft
  6. „Wir halten das für einen offenkundigen Bruch mit der universalen Lehre der Katholischen Kirche“
  7. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  8. Stift Heiligenkreuz: Verfahren gegen einen Beschuldigten eingestellt
  9. Bahnbrechende OP: Britische Ärzte entfernen Uterus und Baby, um Krebs einer Schwangeren zu behandeln
  10. Arzt diagnostiziert Fehlbildung beim Embryo und empfiehlt Abtreibung – Frau gebiert gesundes Baby
  11. Erste Selige für Verlobte: Sandra Sabattini (1961 - 1984)
  12. 'Ich bin Christ, das ist meine Identität'
  13. Abgestufte Zubilligung von Menschenrechten?
  14. Zehn Jahre ‚Sehnsucht der ewigen Hügel‘
  15. In Zukunft keine Abtreibungen im Flensburger Krankenhaus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz