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| ![]() Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demutvor 12 Stunden in Aktuelles, 7 Lesermeinungen Leo XIV.: Heilig-Jahr-Feier der Synodenteams. Aufruf zu einer Kirche, die aus dem Geist des Dienens und des gemeinsamen Hörens lebt. Zur Deutung des kirchlichen Lebens im Licht des Evangeliums. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) In der Petersbasilika feierte Papst Leo XIV. am 30. Sonntag im Jahreskreis die Heilige Messe anlässlich des Jubiläums der Synodenteams und der Mitwirkungsgremien. In seiner Predigt über das Evangelium vom Pharisäer und vom Zöllner rief der Papst dazu auf, das Geheimnis der Kirche neu zu entdecken: nicht als Organisation oder Machtgefüge, sondern als sichtbares Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit. Leo XIV. sprach über die Synodalität als geistliche Haltung, die aus der Logik der Liebe lebt, nicht aus der Logik der Macht. Er mahnte zu Demut, Dienst und gemeinsamem Hören – und warnte vor Klerikalismus, Geltungssucht und ideologischer Polarisierung. Seine Worte wurden zu einem Aufruf, eine Kirche aufzubauen, die in der Liebe verwurzelt ist und in der Wahrheit gemeinsam unterwegs bleibt. Die Predigt des Papstes stand im Zeichen der Frage nach dem Wesen der Kirche und ihrer inneren Dynamik. „Anlässlich der Heilig-Jahr-Feier der Synodenteams und der Mitwirkungsgremien sind wir eingeladen, das Geheimnis der Kirche zu betrachten und neu zu entdecken“, begann Leo XIV., „die weder einfach eine religiöse Einrichtung ist noch mit den Hierarchien und ihren Strukturen gleichzusetzen ist“. Die Kirche, so der Papst, sei „das sichtbare Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit, seines Plans, uns alle in einer einzigen Familie von Brüdern und Schwestern zu versammeln und uns zu seinem Volk zu machen: ein Volk geliebter Kinder, die alle in der einzigen Umarmung seiner Liebe verbunden sind“. Damit stellte Leo XIV. das Wesen der Kirche als communio in den Mittelpunkt seiner Predigt. In ihr, so betonte er, herrsche nicht die „Logik der Macht, sondern die Logik der Liebe“. Die Synodenteams und Mitwirkungsgremien seien „Ausdruck dessen, was in der Kirche geschieht, wo Beziehungen nicht der Logik der Macht, sondern der Logik der Liebe folgen“. Die oberste Regel in der Kirche „ist die Liebe: Niemand ist dazu berufen, zu befehlen, alle sind dazu berufen, zu dienen; niemand darf seine Ideen aufzwingen, wir alle müssen einander zuhören; niemand ist ausgeschlossen, wir alle sind dazu berufen, teilzuhaben; niemand besitzt die ganze Wahrheit, wir alle müssen sie in Demut suchen, und zwar gemeinsam“. Diese Worte fassten die zentrale Linie der Predigt zusammen. Der Papst verband sie mit einem Zitat aus der Fastenbotschaft Papst Franziskus’ vom 25. Februar 2025: „Gemeinsam zu gehen, synodal zu sein, das ist die Berufung der Kirche. […] Zusammen gehen bedeutet, ausgehend von unserer gemeinsamen Würde als Kinder Gottes (vgl. Gal 3,26–28) an der Einheit zu weben“. Ausgehend vom Gleichnis des Pharisäers und des Zöllners (Lk 18,9–14) zeigte Leo XIV., dass auch in der Kirche die Gefahr besteht, sich selbst zu genügen: „Der Pharisäer und der Zöllner gehen beide zum Tempel, um zu beten. […] Dennoch sind sie getrennt und es gibt keinerlei Kommunikation zwischen ihnen. Beide gehen denselben Weg, aber sie gehen nicht gemeinsam“. Die hänge vor allem von der Haltung des Pharisäers ab, der auf sein Ich konzentriert sei. Mit einem Verweis auf den heiligen Augustinus führte er aus: „Er stieg hinauf, um zu beten; aber er wollte nicht zu Gott beten, sondern sich selbst loben“ (Sermo 115,2). Der Papst warnte vor der Versuchung, sich im kirchlichen Leben in Selbstrechtfertigung zu verlieren: „Es geschieht, wenn das Ich über das Wir siegt und persönliche Ansprüche hervorbringt, die echte und geschwisterliche Beziehungen verhindern; wenn der Anspruch, besser zu sein als andere, Spaltungen schafft und die Gemeinschaft zu einem Ort macht, an dem gerichtet und ausgeschlossen wird“. Dem stellte Leo XIV. das Beispiel des Zöllners gegenüber: „Mit derselben Demut wie er müssen auch wir alle in der Kirche erkennen, dass wir Gott und einander brauchen, indem wir uns in gegenseitiger Liebe, im gegenseitigen Zuhören und in der Freude des Miteinandergehens üben“. Und mit einem Zitat des heiligen Clemens von Rom wurde der Gedanke vertieft: „Den Demütigen gehört nämlich Christus, nicht denen, die sich erheben über seine Herde“ (Erster Brief an die Korinther, Kap. XVI). Die Synodenteams und Mitwirkungsgremien seien, so der Papst, „ein Bild dieser Kirche, die in Gemeinschaft lebt“. Leo XIV. sprach offen die Spannungen an, die das Leben der Kirche prägen: „Zwischen Einheit und Verschiedenheit, Tradition und Erneuerung, Autorität und Teilhabe“. Diese Spannungen dürften, so der Papst, „nicht zu ideologischen Gegensätzen und schädlichen Polarisierungen werden“, sondern müssten sich „vom Heiligen Geist befruchten lassen, damit sie in Harmonie gebracht werden“. Dabei zitierte er das Schlussdokument der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode (26. Oktober 2024, Nr. 82): „Kirchliche Unterscheidung erfordert innere Freiheit, Demut, Gebet, gegenseitiges Vertrauen, Offenheit für Neues und Hingabe an den Willen Gottes. Sie ist nie nur die Bestätigung des eigenen persönlichen Standpunktes“. „Liebe Gläubige, wir müssen von einer demütigen Kirche träumen und sie aufbauen. Eine Kirche, die nicht wie der Pharisäer aufrecht steht, triumphierend und von sich selbst eingenommen, sondern die sich herabbeugt, um der Menschheit die Füße zu waschen“: Leo XIV. schloss mit einem Gebet, das er dem „ehrwürdigen Diener Gottes Don Tonino Bello“ entnahm: „Heilige Maria, du gastfreundliche Frau, nähre in unseren Kirchen das Verlangen nach Gemeinschaft. […] Hilf ihnen, interne Spaltungen zu überwinden. Greife ein, wenn in ihrem Schoß der Dämon der Zwietracht sein Unwesen treibt“. Zum Abschluss sprach er die Bitte aus: „Der Herr möge uns diese Gnade gewähren: in der Liebe Gottes verwurzelt zu sein, um in Gemeinschaft untereinander zu leben. Und als Kirche Zeugen der Einheit und der Liebe zu sein.“ Die Kirche, so Leo XIV., wird nicht durch Strukturen getragen, sondern vom Heiligen Geist geschaffen und bewahrt. Ihre Ordnung lebt aus der Dynamik der Liebe, die sich in Dienst und Demut ausdrückt. So versteht Leo XIV. Synodalität nicht als Verfahren, sondern als Gestalt des kirchlichen Lebens selbst, als Weg, auf dem die Wahrheit in gemeinsamer Suche gefunden wird, „in einem unruhigen Herzen, das in die Liebe verliebt ist“. Indem er das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner auf das Leben der Kirche anwendet, zeigt der Papst, dass kirchliche Erneuerung nicht in Strukturen, sondern in der Haltung geschieht. Wo der Pharisäer sich selbst genügt, bleibt die Kirche starr. Wo der Zöllner sich öffnet, beginnt die Gemeinschaft. So erscheint das Wort „gemeinsam“ als Schlüsselwort. Die Demut des Zöllners wird zum Bild einer Kirche, die nicht auf sich selbst schaut, sondern auf Christus. In dieser Perspektive steht auch die abschließende Anrufung Mariens. Sie ist das Bild der Kirche, die empfängt, hört, verbindet. In ihrer Fürsprache ruht die Bitte Leos XIV.: dass die Kirche, geläutert durch den Geist, wirklich Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und Mensch werde, ein Volk von Kindern, vereint in der Umarmung seiner Liebe.
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