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Eltern finden Schlupflöcher für Hausunterricht

14. Dezember 2010 in Deutschland, 18 Lesermeinungen
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800 Kinder gehen weder auf öffentliche noch auf private Schulen - Bisher gibt es in Deutschland keine behördliche Erlaubnis für Hausunterricht, der in vielen anderen Staaten üblich ist


Frankfurt am Main (kath.net/idea) Um Kindern den in Deutschland verbotenen Hausunterricht zu erteilen, finden immer mehr Eltern Schlupflöcher. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Sie verweist auf Erkenntnisse von Jan Edel (Lüdenscheid), dem Vorsitzenden des Vereins „Schulbildung in Familieninitiative“. Er weiß von 800 Kindern, die allein von ihren Eltern unterrichtet werden. Das ist wegen der in Deutschland geltenden Schulpflicht strafbar.

Doch die Hausschuleltern seien den Behörden stets einen Schritt voraus, so die FAZ. Einige täuschten einen Umzug ins Ausland vor, andere behaupteten, ihre Kinder besuchten eine Privatschule in einem anderen Bundesland. Einige Schuldirektoren schauten auch weg, wenn Kinder nicht zum Unterricht erscheinen. Dem widerspricht Sylvia Schill (Berlin), Sprecherin der Kultusministerkonferenz: „Jedes Kind ist registriert und in unseren Unterlagen.“ Wenn Kinder nicht zur Schule gingen, schritten die Schulbehörden ein. Im äußersten Fall bringe die Polizei die Kinder zur Schule. Der FAZ zufolge ist Deutschland eines der wenigen Staaten, in denen Hausunterricht verboten ist. Seit 1938 gelte eine strikte Schulanwesenheitspflicht.


Viele Hausschuleltern sind Christen, die aus geistlichen und ethischen Gründen der Schulpflicht trotzen. Die FAZ schildert einige teilweise anonyme Fälle, wie Eltern den Behörden ein Schnippchen schlagen. Ein Ehepaar nördlich von Frankfurt am Main sei durch das enge Behördennetz gerutscht, als das Schulamt verlegt, der Direktor in Pension gegangen und die Familie schließlich umgezogen sei. Seither gebe es die Kinder er Familie für die Behörden nicht mehr. Die Bremerin Dagmar Neubronner erklärt, dass sie mit ihrem Mann die Hälfte des Jahres in Spanien und Frankreich verbringe, um die beiden 11 und 13 Jahre alten Söhne ungestraft zu Hause unterrichten zu können. Mitunter ließen sich die Behörden auch mit einer schlichten Bescheinigung verwirren, heißt es weiter. In Dutzenden Fällen nähmen Eltern ihre Kinder aus staatlichen Schulen und legten bei einer Überprüfung eine Bescheinigung einer privaten Schule in einem anderen Bundesland vor. Ob diese existiere und anerkannt sei, werde meist nicht überprüft. Solche Zertifikate stellten etwa die von dem bibeltreuen Buchhalter Helmut Stücher in Siegen gegründete Philadelphia-Schule oder die Clonlara-Schule (Deggenhausertal am Bodensee) aus.

Als eine der größten Hürden für die Legalisierung des Hausunterrichts wird laut FAZ von einigen Anhängern „die enge Verbindung der Bewegung mit christlich-fundamentalistischen Organisationen“ angesehen. In einigen Fällen hielten Eltern ihre Kinder von der Schule fern, damit sie nicht mit Aufklärung oder moderner Wissenschaft in Berührung kämen.

Hilfe bekämen die Hausschuleltern auch aus den USA, etwa von der Homeschool Legal Defense Association (Vereinigung zur juristischen Verteidigung der Hausschule), die eigenen Angaben 80.000 Mitglieder hat. Nach Ansicht von Anwalt Mike Donnelly (Purcellville/Bundesstaat Virginia) ist die Lage für den Hausunterricht in keinem westlichen Land schlimmer als in Deutschland. Er wünsche sich mehr zivilen Ungehorsam. Seine Organisation helfe Betroffenen in besonders skandalösen Fällen.


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