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Die Lüge ist ein schreckliches Drama

8. Oktober 2010 in Deutschland, 17 Lesermeinungen
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Wiener Psychiater Univ.-Doz. Dr. Bonelli sprach über Selbsttäuschung und Selbsterkenntnis


München (kath.net)
Über die teilweise dramatischen Folgen der Lüge berichtete der Wiener Psychiater Univ.-Doz. Dr. Raphael Bonelli bei einem Gesprächsabend im Münchner Kulturzentrum „Weidenau“, einem Zentrum des Opus Dei. In den Sitzungen mit seinen Patienten stelle er immer wieder fest, dass die Unwahrheit wie ein Gift wirke, das alle menschlichen Beziehungen zerstöre. Die Lügner würden in der Regel höchstens ein wenig Schwindelei zugeben und überdies für sich in Anspruch nehmen, damit ihren Mitmenschen nur Unbehagen ersparen zu wollen. „Der Lügner lügt aber nicht aus Nächstenliebe. Sein Problem ist vielmehr die Feigheit vor kleinen Schwierigkeiten.

Es geht ihm um eine momentane Unlustvermeidung. Was morgen kommt, ist ihm egal“, beschrieb der Referent einen Prozess, der in einen Gewöhnungseffekt des allmählichen Wegschauens einmünde. Je tiefer der notorische Lügner in seinen Unwahrheiten versinke, desto weniger sei er sich dessen bewusst. Daher lautet Bonellis dringende Empfehlung: „Ich darf niemals etwas sagen, was nicht stimmt. Das heißt aber auch, dass ich nicht immer die volle Wahrheit sagen muss.“


Opfermentalität ist ein großes Unglück

Ebenso wie die Lüge ist der weit verbreitete Selbstbetrug nach Ansicht des österreichischen Psychiaters in der Angst begründet, sich selbst zu sehen, wie man wirklich ist: „Wir sind alle sehr tolerant mit uns selbst“, hat er beobachtet. Während andere – und das gelte besonders für Kinder in Bezug auf ihre Eltern – einen richtig einschätzten, neige man selber dazu, angesichts eigener Fehler den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn diese Selbsttäuschung riesig werde, führe es – wie Sigmund Freud es genannt habe – zur narzisstischen Kränkung: Die Diskrepanz zwischen dem idealisierten Selbstbild und der Realität werde aufgedeckt, das Selbstwertgefühl in Frage gestellt. Schuld komme heutzutage in der Selbstbeschreibung kaum noch vor. Stattdessen sähen sich viele Menschen als fehlerlose Opferlämmer: „Es gibt unheimlich viele Schuld, aber keine Schuldigen mehr“, Diese Opfermentalität bringe großes Unglück. Im Kontrast dazu fasziniere ihn die katholische Beichte, wo man einfach sage: „Ich habe gesündigt.“

Familienhierarchie muss stimmen

Als eine Ursache für die narzisstischen Störungen Heranwachsender oder junger Erwachsener, die „bis zum Anschlag“ selbstverliebt seien, machte Bonelli die Verschiebung in der Familienhierarchie aus. Dazu könne es kommen, wenn man die Kinder so vergöttere, dass sie wichtiger als der Ehepartner würden. Das bringe die ganze Familie durcheinander. Aus seiner Praxis in der Paartherapie kommt er zu dem Schluss, dass die Frau den Mann mehr lieben soll als die Kinder und der Mann seine Frau mehr als die eigene Mutter lieben soll.


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Lesermeinungen

 Dismas 10. Oktober 2010 

@duesi

da haben Sie schon recht, Aber dieses \"Tratschen und Heucheln\" über den anderen schlecht reden. Ist ja wieder die weitere Sünde zur Lüge.
Das darf man natürlich nicht.


0
 
 Einsiedlerin 10. Oktober 2010 
 

@Stormi

...wir kennen uns von täglich in der Früh...(S.) ;))


0
 
 stormiigelchen 10. Oktober 2010 

und

du Einsiedlerin??


0
 
 stormiigelchen 10. Oktober 2010 

ja

das würde ich auch meinen, darum geht es ja.
glg b


0
 
 Einsiedlerin 9. Oktober 2010 
 

@stormiigelchen

Liebe Stormi (B.?), man könnte doch auch einfach sagen: Dazu kann oder möchte ich nichts sagen. Oder?


1
 
 stormiigelchen 9. Oktober 2010 

Max Frisch

Man sollte dem Anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, damit er hineinschlüpfen kann, und nicht wie ein nasses Tuch um den Kopf schlagen.


Ich hoffe das klärt...glg Brigitte


2
 
 duesi 9. Oktober 2010 
 

Um bei dem Schweiß-Beispiel zu bleiben. Es ist keine Täuschung, über den Eindruck des momentan üblen Geruches zu schweigen. Aber wenn man jemandem vorheuchelt, akzeptiert zu sein und hinter dem Rücken sich darüber auslässt, was für ein Stinktier der ist, möglicherweise über dessen mangelnde Hygiene lästert, so ist das eine klare Täuschung, auch wenn man nicht direkt lügt. Das hat nichts mit Taktgefühlt zu tun.


0
 
 accreda 9. Oktober 2010 
 

Ein Beispiel

wo man sehr wohl abwägen muss, ob ich die volle Wahrheit sage:
Z.B. ist mir bekannt, dass eine gewisse Frau abgetrieben hat. Jetzt kommt die geschwätzige Nachbarin daher und fragt mich direkt: \"Du kennst die doch - hat sie jetzt abgetrieben oder nicht.\"
Gemäß Deiner Argumentation müsste ich jetzt die volle Wahrheit sagen. Das würde ich in diesem Fall aber niemals tun!
Das wäre einfach indiskret! Jetzt verstanden?


1
 
 Gela 9. Oktober 2010 
 

@stormiigelchen

Man kann die Wahrheit sagen aber man muß sie nicht sagen. Wenn z.B. jemand nach Schweiß riecht und man weiß der Mensch hat gerade viel körperliche Arbeit, dann kann man auch Verständnis dafür aufbringen. Warum sollte man dann noch überflüssigerweise etwas dazu sagen? Das hat wirklich nichts mit Falschheit zu tun, wenn man dazu schweigt.


0
 
 Dismas 8. Oktober 2010 

sorry, aber ich stimme accreda in der Argumentation zu


0
 
 stormiigelchen 8. Oktober 2010 

Wie

darf ich das verstehen?


0
 
 accreda 8. Oktober 2010 
 

Das kann aber in Indiskretion enden...

Das muss doch auch bedacht werden.


1
 
 stormiigelchen 8. Oktober 2010 

Es

geht mir weniger dabei um ein Beispiel als um die Haltung nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Wenn ich schon darauf achten muß, die Wahrheit zu sagen und dabei noch darauf achten muß, nicht die ganze Wahrheit zu sagen, dann kommt bei mir Unehrlichkeit und Unaufrichtigkeit an. Ich hoffe, ich habe das klar ausgedrückt. Mir ist es lieber, ohne solche inneren Spielchen, mich zu bemühen, immer die Wahrheit zu sagen, und zwar die ganze, auch wenn ich versuche, das in liebevoller Weise zu tun.
glg


0
 
 accreda 8. Oktober 2010 
 

ich habe Bonellis Aussage so verstanden:

Wenn ich etwas sage, muss es die Wahrheit sein. Ich muss aber nicht alles sagen, auch wenn es wahr ist.

Worin da Falschheit liegen soll, begreife ich nicht. Bitte um ein Beispiel.


2
 
 Dismas 8. Oktober 2010 

@stormiigelchen

ja, genau \"accreda\" hat recht.
Oft ist gerade im Zusammenleben das sehr notwendig. Man muss nicht ohne Grund andere mit Wahrheit verletzen. Oder anderen mit Wahrheit schaden. Deswegen ist die Aussage schon berechtigt...


2
 
 accreda 8. Oktober 2010 
 

keine problematische Aussage

Natürlich könnte ich meinem Sitznachbarn sagen: \"Sie stinken so entsetzlich nach Schweiss\". Denn das wäre genau das, was man direkt denkt. Deswegen hat das nichts mit Falschheit zu tun, wenn ich hier z.B. nicht die volle Wahrheit sage, sondern mit Takt.


1
 
 stormiigelchen 8. Oktober 2010 

Problematische Aussage.

„Ich darf niemals etwas sagen, was nicht stimmt. Das heißt aber auch, dass ich nicht immer die volle Wahrheit sagen muss.“

In diese Aussage ist mE schon die Falschheit includiert!


0
 

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