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Keine Geschwindigkeitsbeschränkung auf und neben dem Synodalen Weg

23. Jänner 2023 in Kommentar, 20 Lesermeinungen
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Um die Einheit beten, selber katholisch bleiben, davon Zeugnis geben, aber auf das Schlimmste vorbereitet - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Der Freund und Fachmann selbstgebackener Kekse, Georg Bätzing, ist auch ein Fan hoher Geschwindigkeiten. Auf dem oder besser gesagt am Synodalen Weg vorbei ist das Bistum Limburg auf der Überholspur, ganz so als könne man es gar nicht abwarten, als erste im Schisma zu sein. Zuerst schaffte man für seine Mitarbeiter die katholische Sexualmoral ab und räumte, nimmt man es ernst, für diese gleich das gesamte sechste Gebot ab. In einem nächsten Schritt gab Bätzing faktisch sein Bischofsamt auf, indem er die Leitung der Diözese Limburg – durchaus gut verklausuliert – in die Hände eines protestantischen Leitungsgremiums verlegte. Der vorerst letzte Schritt sind die Leitlinien für die Sexualmoral, die der Bischof noch in bewährte nicht gremiengestützter Gesetzgebungskraft eingeführt hat. Bei der Vorstellung wurde von Mitarbeiterinnen des Bistums klar gesagt, dass diese Leitlinien verbindlich sind.

Somit gilt jetzt im Bistum Limburg - zumindest in Sachen Sexualmoral - der Katechismus der katholischen Kirche nicht mehr. Priester und Angestellte des Bistums Limburg werden sich bald in der Situation wiederfinden, dass sie die Lehre der Kirche nicht mehr vertreten dürfen ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Bedenkt man, dass es erst wenige Wochen her ist, seit die deutschen Bischöfe ad limina apostolorum in Rom waren und dort sehr klare Ansagen zu hören bekamen, kann man die jüngsten Akte von Bätzing und seinen Mitstreitern in Limburg nur als gezielte Provokation auffassen. Weder können Katholiken gezwungen werden eine neue Form der Leitung noch neue Lehren anzunehmen verpflichtet werden, so betonte der Heilige Stuhl erst im Sommer des vergangenen Jahres.


Es kann also durchaus davon ausgegangen werden, dass der Bischof und jeder der ihm im vollen Bewusstsein der Schwere der Tat darin gefolgt ist, sich sowohl in der Lehre (Leitlinien) als auch in der Leitung (Neues Bistumsstatut – synodale Leitung des Bistums) von der Einheit der Kirche getrennt hat. Die zeitliche Nähe zu den römischen Interventionen ist ein besonderes Problem. Die provokativen Akte sind von einer solche Schärfe, dass es kaum denkbar ist, dass Rom nicht reagieren wird. Sollte die römische Kurie nicht vollends handlungsunfähig sein, ist sogar zeitnah mit einer Intervention zu rechnen. Mit Blick auf die Situation der Kirche in Deutschland wäre das wünschenswert. Sollte hingegen nichts passieren, können wir auf die nächsten Bistümer warten, die ähnliche Schritte gehen. Sollte hingegen nichts passieren, die Provokation ohne Folgen bleiben, werden alle Postulate, den synodalen Weg von DBK und ZdK auf den Boden von Recht und Lehre der Kirche zurückzuholen vergebens sein. Dem schmutzigen Schisma hat Georg Bätzing erneut mehr an Kontur verliehen.

Ganz gleich, ob Rom reagiert oder nicht. Jeder sollte sich bewusst sein, dass der Katechismus der katholischen Kirche unverändert gilt. Alle Versuche, Teile der katholischen Lehre dem Zeitgeist zu unterwerfen, können nur fehl gehen. Die These mancher deutscher Moraltheologen, die Morallehre der Kirche hätte ausgedient, weil die Menschen sie nicht mehr annehmen, ist grober und gefährlicher Unfug. Eine Lehre ist nicht deshalb wahr, weil die Menschen sie mehrheitlich annehmen. Eine göttliche Offenbarung – hier konkret das sechste Gebot und die daraus resultierende neutestamentliche Verkündigung – werden nicht ungültig, weil deutsche Professoren sie ablehnen. Über 30-mal kommt in der Einheitsübersetzung im Neuen Testament das Wort „Unzucht“ vor. Kein einziges Mal ist das Wort anders als negativ konnotiert. Wer mit ein wenig Kenntnis von katholischer Lehre die Leitlinien aus Limburg liest, kommt schnell darauf, dass die Broschüre nicht einmal eine weite Verwandtschaft zu biblischer oder traditioneller Lehre hat. Von christlicher Anthropologie hat man sich Lichtjahre entfernt.

Die völlig unkritische Rezeption der Genderideologie und die verdächtig nach Kenteler riechende kindliche Frühsexualisierung geben dem Urteil über die Broschüre den Rest. Man sollte dazu raten, diese Broschüre nicht einmal zu lesen, denn es ist geistiges und geistliches Gift, was sich in wohlgesetzten Worten in diesem widerlichen Elaborat verbirgt. Der größte Giftcocktail ist die Unterstellung, die Kirche habe Sexualität verdrängt und unterdrückt. Mit derartigen Vorstellungen kann man jeden Mist begründen. Wahr ist in der Tat, dass sich über viele Jahrzehnte ausgerechnet in der Kirche teilweise eine bürgerlich- puritanische Prüderie und Verklemmtheit breitmachen konnte. Die Ursache dafür wäre in der Tat einmal zu untersuchen. Wie wenig katholisch eine solche ist, hat der Heilige Papst Johannes Paul II. mit seiner Theologie des Leibes gezeigt, die sicher alles Mögliche ist aber nicht prüde, nicht verklemmt und nicht leibfeindlich. Es erstaunt nicht wenig, wie massiv diese durchaus mutige aber eindeutig authentische Auslegung der katholischen Morallehre besonders in Deutschland verdrängt wurde.

Nun gilt es abzuwarten, ob die römische Intervention schneller kommt als der Abfall des nächsten Bistums. Es bleibt zu hoffen, denn auch wenn man jetzt nicht mehr umhinkann, die Menschen auf ein Schisma in Deutschland ernsthaft vorzubereiten, sollte niemand darauf hoffen. Die Folgen eines Schisma sind schmutzig und unschön. Angefangen bei der Frage, wem Kirchen und Dome gehören bis zu einem Streit der bis in die Familien hinein gehen und sicher nicht unblutig bleiben wird. Niemand sollte annehmen, dass ein Schisma harmlos ist oder ohne dramatische Folgen bleibt. Darum hier, wie schon zu anderen Gelegenheiten zuvor die dringende Bitte um das Gebet um die Einheit der Kirche. Um die Einheit beten, selber katholisch bleiben, davon Zeugnis geben, aber auf das Schlimmste vorbereitet


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