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Das hohepriesterliche Gebet Jesu

16. Juni 2021 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus: das Gebet der Einheit. Unser Hohepriester, der für uns betet, ist auch der, der in uns betet. Er ist der Gott, der uns erhört. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, während ich bete! Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst“ Mk 14,32-36).

Generalaudienz mit Pilgern und Besuchern im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes. Die Gläubigen, die daran teilnehmen wollten, konnten unter Beachtung der sanitären Hinweise durch das Bronzetor auf dem Petersplatz eintreten. Es waren wie immer bei dieser Gelegenheit keine Eintrittskarten erforderlich. Die 38. und letzte Katechese im Zyklus zum Gebet stand unter dem Thema: „Das hohepriesterliche Gebet Jesu“.

Zum Abschluss der Katechesen über das Gebet lud Papst Franziskus ein, auf das Paschamysterium Jesu zu schauen, der bei seinem Leiden und Sterben völlig ins Gebet eingetaucht sei.

Tatsächlich bildeten diese kulminierenden Ereignisse den zentralen Kern der christlichen Verkündigung, das Kerygma: jene letzten Stunden, die Jesus in Jerusalem erlebe, seien das Herzstück des Evangeliums, nicht nur, weil die Evangelisten dieser Erzählung verhältnismäßig viel Platz einräumten, sondern auch, weil das Ereignis seines Todes und seiner Auferstehung - wie ein Blitz - Licht auf den ganzen Rest des Lebens Jesu werfe. Er sei kein Philanthrop gewesen, der sich um menschliches Leid und Krankheit gekümmert habe: "er war und ist viel mehr". In ihm gebe es nicht nur Güte: es gebe Rettung, und zwar nicht eine episodische Rettung - die, die mich von einer Krankheit oder einem Moment der Entmutigung rette - "sondern die totale Rettung, die messianische, die, die Hoffnung auf den endgültigen Sieg des Lebens über den Tod gibt".


Im Garten Getsemani sei der Herr von Todesangst erfüllt, doch gerade da wende er sich mit der vertrauensvollen Anrede des Kindes „Abba“ – „Papa“ an den Vater. Am Kreuz trete er beim Vater als wahrer Fürsprecher für alle ein, einschließlich seiner Peiniger. Zugleich erfahre er, da er die Sünde der Welt trage, die Gottverlassenheit und übergebe sich im Sterben als Sohn ganz dem Vater.

So bete Jesus in den entscheidenden Stunden seines Leidens und Sterbens. Mit der Auferstehung werde der Vater sein Gebet erhören. Jesus bete auch auf eine sehr menschliche Art und Weise, indem er den Ängsten seines Herzens freien Lauf lasse. Er bete, ohne jemals sein Vertrauen in Gott, den Vater, niederzulegen.

Dieses tiefe Geheimnis des Betens Jesu sähen wir am Abend vor seinem Leiden beim sogenannten „hohepriesterlichen Gebet“ nach dem Letzten Abendmahl. Es sei dies das längste Gebet in den Evangelien und „umfasst die ganze Ökonomie der Schöpfung und des Heils wie auch Tod und Auferstehung Jesu“ (KKK, 2746).

In dem Moment, in dem die Stunde nahte und Jesus die letzte Strecke seines Wegs antrete, werde sein Gebet inbrünstiger und auch seine Fürbitte für uns. Der Katechismus erkläre, dass alles in diesem Gebet zusammengefasst ist: „In diesem österlichen Opfergebet wird in Jesus alles unter ein Haupt zusammengefasst [Vgl. Eph 1,10.]: Gott und die Welt; das Wort und das Fleisch; das ewige Leben und die Zeit; die Liebe, die sich hingibt und die Sünde, welche die Liebe verrät; die Jünger, die anwesend sind, und die Menschen, die auf deren Wort hin an ihn glauben werden; die Erniedrigung und die Erhöhung. Es ist das Gebet der Einheit“ (Nr. 2748).

Die Wände des Abendmahlssaals weiteten sich, um die ganze Welt zu umfassen. Der Blick des Herrn falle nicht nur auf die Jünger am Tisch, sondern sehe auch uns alle, als wolle er einem jeden sagen: „Beim Letzten Abendmahl und am Holz des Kreuzes habe ich für dich gebetet.“ Wir seien hineingenommen in das Gebet Jesu mit dem Vater im Heiligen Geist. So sollten wir selbst mit unserem Beten und Leben sagen. Selbst in den schmerzhaftesten unserer Leiden „sind wir nie allein“.

„Das scheint mir das Schönste zu sein, woran wir uns erinnern können, wenn wir diesen Zyklus der Katechese abschließen, der dem Thema des Gebets gewidmet ist“, so der Papst abschließend: „die Gnade, dass wir nicht nur beten, sondern dass wir sozusagen ‚für’ uns gebetet haben, dass wir bereits in den Dialog Jesu mit dem Vater, in die Gemeinschaft des Heiligen Geistes aufgenommen sind. Wir sind in Christus Jesus gewollt, und auch in der Stunde der Passion, des Todes und der Auferstehung ist alles für uns geopfert worden. Und so bleibt uns im Gebet und im Leben nur zu sagen: ‚Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen’“.

Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Das Gebet ist ein großes Geschenk, das uns an der Gemeinschaft Gottes teilhaben lässt. Beim Beten vertrauen wir uns Jesus an: „Unser Hohepriester, der für uns betet, ist auch der, der in uns betet; er ist der Gott, der uns erhört“ (KKK, 2749). Der Herr segne und behüte euch allezeit.

 


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Lesermeinungen

 lesa 16. Juni 2021 

Diese Ansprache hat es in sich. Danke, Heiliger Vater!


1
 
 Stefan Fleischer 16. Juni 2021 

Danke, Heiliger Vater

für Ihr Wort ins Stammbuch aller, welche in irgend einer Form mit der Verkündigung der frohen Botschaft betraut sind:
Er sei kein Philanthrop gewesen, der sich um menschliches Leid und Krankheit gekümmert habe: "er war und ist viel mehr". In ihm gebe es nicht nur Güte: es gebe Rettung, und zwar nicht eine episodische Rettung - die, die mich von einer Krankheit oder einem Moment der Entmutigung rette - "sondern die totale Rettung, die messianische, die, die Hoffnung auf den endgültigen Sieg des Lebens über den Tod gibt".


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