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Ehemaliger Bundesrichter Thomas Fischer kritisiert ‚Dämonisierung’ von Kardinal Woelki

30. März 2021 in Deutschland, 11 Lesermeinungen
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Fischer lobt das Vorgehen der katholischen Kirche gegen sexuellen Missbrauch. Die Angriffe auf Kardinal Woelki bezeichnet er als Teil einer ‚absurden Empörungskultur’.


Köln (kath.net/jg)

Der frühere Bundesrichter Thomas Fischer (67) sieht eine ‚Dämonisierung’ des Kölner Erzbischofs Kardinal Rainer Woelki im Zusammenhang mit dem Gutachten über den Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Kleriker im Erzbistum.

„Erst wird monatelang gerufen: ‚Wo bleibt das Gutachten?’“, sagt Fischer der Deutschen Presseagentur. „Dann kommt das Gutachten, und es steht drin, dass Woelki unschuldig ist. Daraufhin wird gerufen: ‚Das Gutachten ist ja wahrscheinlich gefälscht’“, fährt er fort und spricht wörtlich von einer „absurden Empörungskultur“.


Fischer, der sich selbst als „zutiefst ungläubig“ bezeichnet, lobt das Vorgehen der katholischen Kirche gegen sexuellen Missbrauch. „Sehr wenige Organisationen haben objektiv so viel zur Aufklärung und Aufarbeitung beigetragen wie die katholische Kirche“, sagt er wörtlich. „Der Deutsche Sportbund ist es sicher nicht, der da an vorderster Stelle steht. Oder der Deutsche Fußball-Bund oder all die anderen Vereine und Organisationen, in denen Machtmissbrauch, sexueller Missbrauch, Demütigung von Menschen vorgekommen ist und weiter vorkommt.“ Er sei deshalb verwundert, „wie geradezu hasserfüllt derzeit der Stab über der katholischen Kirche gebrochen wird“.

Missbrauch sei in allen gesellschaftlichen Schichten und Strukturen zu finden, fährt Fischer fort. Die Kirchen hätten da keine herausgehobene Position. Es sei verwunderlich, dass jetzt Tausende aus der Kirche austreten, nicht aber aus anderen Organisationen, in denen es auch Missbrauchsfälle gegeben habe.

Die meisten Missbrauchsfälle in der Kirche seien in einer Zeit passiert, als viele gewusst hätten, dass Kinder von Nonnen oder Priestern geschlagen und gedemütigt wurden. Diese Verhältnisse seien bis zu einem gewissen Grad von allen Gläubigen mitgetragen worden. Das Gutachten zeige darüber hinaus, dass Eltern eine Verfolgung der Täter vielfach nicht gewollt hätten, weil sie dann beispielsweise in ihrem Dorf isoliert gewesen wären, sagt Fischer.

Thomas Fischer war Vorsitzender des 2. Strafsenats des Bundesgerichtshofs. Er ist Autor zahlreicher juristische Fachbücher und Kolumnist.

 


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Lesermeinungen

 a.schwartz 1. April 2021 
 

Meiner Ansicht nach ist an dem derzeitig schweren Stand von Kardinal Woelki ein Grund hauptsächlich verantwortlich. Es hat sich seit der Aufdeckung der ersten sexuellen Missbräuche durch Pater Mertens jahrelang kaum etwas an weiterer Aufklärung getan hat. Aachen und Köln sind die ersten Bistümer, die so ein Gutachten in Arbeit gegeben haben. Während in Aachen alles glatt lief, wurde das Gutachten in Köln nicht veröffentlicht, sondern weiter geheim gehalten und ein neues Gutachten angefordert. Dazu war die Kommunikation und das Krisenmanagement denkbar schlecht. Das führte zu sehr starken Misstrauen in die Bistumsleitung, weil man meinte, es sollen dadurch Fehler gedeckt werden. Für mich ist dieses Misstrauen verständlich. Es ist allen folgenden Bistümern geraten, aus diesen Fehlern zu lernen und gleich rechtssichere Gutachen einzuforden.


0
 
 Goldfisch 31. März 2021 
 

BITTE um GEBETE

Aufgrund der jetzigen brisanten Gesundheitssituation durch die mutierten gefährlichen CORONA Virusstämme rufe ich statt Impfungen und Masken in erster Linie zu einer GEBETSKETTE und einen HILFERUF zum HIMMEL auf, mit der BITTE UM ein ENDE der PANDEMIE zu beten! CHRISTUS wartet auf einen "Demutsakt" und HILFERUF von Uns, um uns zu helfen! Diese ungläubige Welt da draußen glaubt NICHT mehr an GOTT und betet auch nicht mehr! Aber dafür müssen WIR es tun !Ich danke ALLEN und jedem von Euch für euren Gebetsbeitrag


0
 
 Chris2 31. März 2021 
 

@SalvatoreMio

Unfassbar. Wieso gehen Frauen mit solchen Typen ünerhaupt eine Beziehung ein oder jagen ihn zum Scheitan. So eine Haltung hatte er doch sicher schon früher in anderen Zusammenhängen an den Tag gelegt?


0
 
 lakota 30. März 2021 
 

@Fink

Ein normaler Mensch kann sich das nicht vorstellen, aber ich meine schon Väter. Googeln Sie mal, es gibt auch eine ganze Reihe Bücher von Frauen, die als Kind von ihrem eigenen Vater mißbraucht wurden.

Was das "Männerproblem" angeht, naja...Kindesmißbrauch, Vergewaltigungen, Exhibitionismus...


2
 
 physicus 30. März 2021 
 

„Empörungskultur“ und ihre Gründe

Die absurde „Empörungskultur“ ergab sich m.E. aus einer unseligen Melange verschiedener Gründe. Die kirchenpolitischen hat @hape benannt. Seitens der Medien ist die stetige Versuchung zur Skandalisierung zu nennen, verknüpft mit einer fehlenden Kultur der Selbstkritik und fehlendem Wissen zur katholischen Kirche. Politisch-gesellschaftlich entlädt sich aktuell auch Coronafrust, und manchen kommt diese Frustablenkung auf andere vielleicht gelegen.

Ein wesentlicher Grund mag aber das sein, was man in der Psychoanalyse wohl als „Projektion“ bezeichnet: Die Gesellschaft vermeidet damit, „sich mit Inhalten bei sich selbst auseinanderzusetzen, die man beim anderen sieht“ (s. Wikipedia). Das könnte an den unvorstellbaren Abgründen liegen, die sich da auftun (wie von @SalvatoreMio geschildert).

Diese Abgründe haben diabolische Züge. Deshalb ist es nötig, dass die katholische Kirche in der Bekämpfung eine Vorreiterrolle einnimmt. Vielleicht ist sie sogar die einzige Institution, die das kann.

de.wikipedia.org/wiki/Projektion_(Psychoanalyse)


5
 
 SalvatoreMio 30. März 2021 
 

Väter, die ihre eigenen Kinder mißbrauchen

Oh, ja, das gibt es, wie mittlerweile viele wissen. Ich hatte so etwas in den kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten, bis eine verheiratete Freundin (4 Kinder), mir offenbarte, dass die älteste Tochter jahrelang mit dem eigenen Vater so etwas durchmachen musste. Ein Drama! Die ganze Geschichte der Familie - die schließlich immer in viele Lebensbereiche hineinreicht - würde einen Roman füllen. Einfach unfassbar, wie da Seelen kaputtgemacht und Familien zerstört werden. Die Tochter vertraute das Leid der Mutter an, als sie 18 wurde. Die Mutter nahm daraufhin Schlaftabletten, überlebte aber wunderbarerweise. Als sie dann den Ehemann ansprach, wie er so etwas machen konnte, kam die Antwort: "Wieso, dazu sind Frauen doch da!"


3
 
 Fink 30. März 2021 
 

@ lakota - ein Männerproblem ? Ja, aber...

Sind es die "Väter" ? Wenn schon, dann sind es die Stiefväter oder die "Liebhaber" der alleinerziehenden Mutter. Zwischen "Vater" und "Stiefvater" bzw. "Freund" bei Missbrauchsfällen wird in den Medien (ich behaupte: absichtlich) oft nicht unterschieden. Warum? -auf die vielgerühmte "Patchwork-Familie", auf die "Lebensabschnittspartnerschaft", auf die "freie Liebe" soll kein Schatten fallen !


3
 
 Konrad Georg 30. März 2021 
 

Ich haue diese Aussagen

dem Schreiber in der Augsburger Allgemeinen um die Ohren.


4
 
 lakota 30. März 2021 
 

Manchmal kann da

einer wirklich „zutiefst ungläubig“ sein, wenn er aber ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl hat, sieht er, daß hier etwas falsch läuft.

Missbrauch ist nicht nur ein Problem der katholischen Kirche (wobei Priester ntürlich besondere Vertrauenspersonen sind).
Genau so ist aber auch der leibliche Vater eine absolute Vertrauensperson - hat man schon mal geprüft, wie viele Väter ihre eigenen Kinder mißbrauchen?
Vielleicht ist es ja ein "Männerproblem"?


4
 
 girsberg74 30. März 2021 
 

Dankbar

für diese Ausage einen hohen deutschen Richters.

Mal sehen, was die hier herrschende Zeitung (Osnabrück/Emsland) daraus macht. Werde mir vom Nachbarn ein gelesenes Exemplar speziell erbitten.


3
 
 Fink 30. März 2021 
 

Sehr erfreulich, solche Aussagen eines hochrangigen Juristen !

Allerdings: Jetzt bin ich gespannt, was die zeitgeistige "Deutsche Presseagentur" (dpa) daraus macht. Und ob die Medien dieses dpa- Interview ohne eigene Verdrehungen übernehmen !?


7
 

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