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Die universelle Bestimmung der Güter und die Tugend der Hoffnung

26. August 2020 in Aktuelles, 64 Lesermeinungen
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Franziskus: die soziale Ungleichheit führt zur Schädigung der Umwelt, zum Verlust der Biodiversität, zum Klimawandel, zum Anstieg des Meeresspiegels und zur Zerstörung der tropischen Regenwälder. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. Auch Josef, ein Levit, gebürtig aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt: Sohn des Trostes, genannt wurde, verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen" (Apg 4,32-37).

 

Vierte Generalaudienz nach der Sommerpause mitten in der Ferienzeit, wieder oder noch immer in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Bibliothek der ehemaligen Papstwohnung im Apostolischen Palast. Für öffentliche Auftritte auf dem Petersplatz gibt es bisher keinen neuen Termin. Beobachter rechnen damit nicht vor Ende des Jahres 2020. Papst Franziskus setzte seine Reihe von Katechesen „Die Welt heilen“  im Rahmen der schweren Problematik der Pandemie und deren Folgen fort. Die heutige Betrachtung stand unter dem Thema: „Die universelle Bestimmung der Güter und die Tugend der Hoffnung“.


 

Die jetzigen Mittwochskatechesen befassten sich also mit der Frage, wie die Kirche zur Heilung der durch die Pandemie verstärkt auftretenden sozialen Krankheiten, wie Ungleichheit und Ausgrenzung der Ärmsten, beitragen könne. Es gelte, vor allem Zeichen der Hoffnung zu setzen.

 

Die Pandemie habe soziale Probleme, insbesondere die Ungleichheit, aufgezeigt und verschärft. Einige könnten von zu Hause aus arbeiten, während dies für viele andere unmöglich sei. Einige Kinder könnten trotz der Schwierigkeiten weiterhin eine Schulausbildung erhalten, während diese bei vielen anderen abrupt abgebrochen worden sei. Einige mächtige Nationen könnten Geld zur Bewältigung der Notlage ausgeben, während dies für andere eine Hypothek für die Zukunft bedeuten würde.

 

Die sozialen Krankheiten seien Frucht eines ungerechten wirtschaftlichen Wachstums, das grundlegende menschliche Werte missachte.  Dass einige wenige sehr Reiche mehr besitzen als der Rest der Menschheit „ist ein himmelschreiendes Unrecht“. Die Wirtschaft ist für Franziskus "krank" und bedarf einer Heilung.

 

Darüber hinaus führe die soziale Ungleichheit in gleichem Maße zur Schädigung der Umwelt, zum Verlust der Biodiversität, zum Klimawandel, zum Anstieg des Meeresspiegels und zur Zerstörung der tropischen Regenwälder. Gott habe die Erde uns allen geschenkt, damit wir sie wie einen Garten kultivieren und bewahren. Die Ansprüche des Einzelnen müssten daher gegenüber dem Gemeinwohl zurücktreten.

 

Wenn die Besessenheit des Habens und Herrschens Millionen von Menschen vom Lebensnotwendigen ausschließe, wenn die wirtschaftliche und technologische Ungleichheit das soziale Netz zerreiße, wenn die Abhängigkeit von einem grenzenlosen Wachstum das gemeinsame Haus gefährde, dann könnten wir nicht schweigen. Wichtig sei die reziproke Abhängigkeit zwischen uns und der Erde. Der Mensch sei Verwalter der Güter.

 

Eigentum und Geld seien Instrumente, die der Mission und der Entwicklung dienen könnten. Aber wir verwandelten sie leicht in Ziele individueller oder kollektiver Natur. Wenn dies geschehe, würden wesentliche menschliche Werte untergraben. Der Homo sapiens verforme sich und werde zu einer Art Homo oeconomicus - in einem geringeren Sinne: individualistisch, berechnend und dominant. Wir vergäßen, dass wir, da wir nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen seien, „soziale Wesen sind, kreativ und unterstützend, mit einer immensen Fähigkeit zu lieben“. Tatsächlich seien wir unter allen Spezies die kooperativsten Wesen, und wir blühten in Gemeinschaft auf, wie man an der Erfahrung der Heiligen sehen könne. Der Papst fragte sich: "werden wir nach der Krise mit dieser ungerechten Wirtschaft und der Ausbeutung der Natur fortfahren?".

 

Wir müssten so gemeinsam handeln: „Mögen die christlichen Gemeinschaften des einundzwanzigsten Jahrhunderts diese Realität wiederherstellen und so die Auferstehung des Herrn bezeugen“, so der Papst abschließend: „wenn wir uns um die Güter kümmern, die der Schöpfer uns schenkt, wenn wir das, was wir besitzen, zusammenlegen, damit  niemand darben muss, dann können wir in der Tat die Hoffnung wecken, eine gesündere und gerechtere Welt zu regenerieren“.

 

Franziskus erinnerte abschließend erneut an die vielen Kinder, die heute an Hunger sterben und denen die schulische Ausbildung fehle. Aus diesem Grund sei es notwendige, aus der Krise als bessere Menschen hervorzugehen.

 

Die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

 

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Brüder und Schwestern deutscher Sprache. Versuchen wir den Individualismus dieser Zeit zu überwinden. Viele arme, kranke, und alleingelassene Menschen brauchen unsere Hilfe. Der Heilige Geist erfülle euch mit seiner Liebe und seiner Freude.

 

 


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