
Zollitsch: Das Ausmaß der Taten sei ihm erst später bewusst geworden20. November 2018 in Deutschland, 31 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Die Kirche sei seinerzeit nicht in der Lage gewesen, die Missbrauchstaten als Verbrechen zu benennen.
Freiburg (kath.net) Er habe in seiner aktiven Zeit mit Fällen zu tun gehabt, in denen Priester seiner Erzdiözese Freiburg Kinder missbraucht haben. Doch sei ihm das ganze Ausmaß der Taten erst viel später bewusst geworden. Das erläuterte Robert Zollitsch, früherer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und früherer Erzbischof von Freiburg, im Video-Interview mit dem Hamburger Journalistenbüro Crimespot. Darüber berichtete das Kölner Domradio. Aus heutiger Sicht hätte er die Pflicht gehabt, diese Täter anzuzeigen. Er selbst leide unter seinen Fehlern und bitte erneut um Verzeihung, sagte Zollitsch. 
Zollitsch war seinerzeit gemäß eigener Darstellung damit konfrontiert gewesen, dass die Opfer damals nicht bereit gewesen wären, öffentlich zu sprechen bzw. Anklage zu erheben. Auch habe er sich als zwischen zwei Polen stehend erlebt: einerseits die Opfer; andererseits die Kirche, die sich mit Missbrauchsfällen ungeheuer schwer tat und nicht in der Lage gewesen sei, die Taten als Verbrechen zu benennen. Zollitsch äußerte eigens, er habe nie Anweisung zur Aktenvernichtung oder zur Vertuschung von Missbrauchstaten gegeben. Auch habe er nie allein entschieden, auch wenn er letztlich die Verantwortung für die Entscheidungen trage. Archivfoto Erzbischof Zollitsch (c) Erzbistum Freiburg/Andreas Gerhardt
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |