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Keine Abtreibungen: Kontroverse um christliche Klinik

14. November 2016 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
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Kirchenvertreter und Lebensrechtler verteidigen Gesundheitskonzern Agaplesion


Stadthagen (kath.net/idea) Kirchenvertreter und Lebensrechtsorganisationen haben die Haltung des christlichen Gesundheitskonzerns Agaplesion (Frankfurt am Main) beim Thema Abtreibung verteidigt. Das Unternehmen wird ab April 2017 das Krankenhaus in Stadthagen im niedersächsischen Landkreis Schaumburg betreiben. Dann wird es Schwangerschaftsabbrüche ohne medizinische Gründe nicht mehr geben. Deswegen geriet das Unternehmen in die Kritik von Politik und Medien. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Gunter Feuerbach (Stadthagen), bezeichnete die Haltung von Agaplesion laut der „Schaumburger Zeitung“ als „unglücklich und wenig zeitgemäߓ. Die Reporterin Cornelia Kurth sprach in einem Kommentar in der Zeitung von einem „Skandal“. Der Konzern zwinge dem Landkreis seine Moral auf und setze sich „selbstherrlich“ über alle nicht medizinisch angebrachten Abtreibungsgründe hinweg.

Landesbischof Manzke: Das Krankenhaus wägt sorgfältig ab

Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg) sagte gegenüber der „Schaumburger Zeitung“, die Haltung des Betreibers sei ethisch richtig. Es gebe ein Spannungsfeld zwischen dem Selbstbestimmungsrecht der Mutter und dem Schutz des ungeborenen Lebens. Da wäge das Klinikum sorgfältig ab: „Mir ist ein Krankenhaus lieber, dass diese Sorgfalt als Leitlinie hat und alles tut, um das Leben zu schützen, als ein Träger, der da gar kein Problem sieht.“

Aktion Lebensrecht für Alle: Abtreibung kann niemals ein Recht sein

Auch die Bundesvorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), Alexandra Maria Linder (Weuspert/Sauerland), lobte, dass das Krankenhaus den Begriff „christlich“ ernst nehme. Es ernte dafür „Diffamierungen und bösartige Reaktionen“. Linder zufolge kann Abtreibung niemals ein Recht sein und ist keine Hilfe: „Denn bei jeder Abtreibung wird ein Kind getötet, eine Frau verletzt, eine Familie beschädigt.“ Über die Folgen würden Frauen in Beratungsstellen wie der Arbeiterwohlfahrt und Pro Familia gar nicht oder nur unzureichend aufgeklärt. Linder kritisierte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea den CDU-Politiker Feuerbach: „Wenn nicht einmal mehr Vertreter ,christlicher’ Parteien diese Klarheit zum Ausdruck bringen und ein solches Krankenhaus unterstützen, kann man all denjenigen Menschen, die ein eindeutiges Menschenwürde-Konzept haben, nicht vermitteln, warum man solche Politiker noch wählen sollte.“


Lebensrechtsinitiative KALEB begrüßt das „lebensbejahende Konzept“

Ebenso begrüßte die Leiterin der Lebensrechtsinitiative KALEB in Langenhagen bei Hannover, Birgit Karahamza, gegenüber idea das „lebensbejahende Konzept des Betreibers“. Dass ein Krankenhaus zu den fundamentalen Werten des christlichen Glaubens stehe, sei ein Fortschritt. Frauen die ihr Kind abgetrieben haben, litten oft ihr Leben lang unter den Folgen. Niemand müsse sich schuldig fühlen, wenn er kein Kind bekommen wolle: „Doch eine Schwangerschaft zu verhindern, müsste doch in der heutigen Zeit wohl kein Problem mehr sein. Wenn es dann zu einem Abbruch kommt, fühlt sich fast jede Frau schuldig. Ich kenne keine, die es nicht tut.“

CDL: Frauen fördern statt Abtreibungsangebote fördern!

Die Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Mechthild Löhr (Glashütten/Taunus) erinnerte daran, dass in Deutschland jede Klinik für sich entscheiden kann, welche medizinische Leistung sie anbietet: „Weder Personen noch Kliniken können daher verpflichtet werden, Abtreibungen oder andere lebensgefährliche oder gar tödliche Aktionen durchzuführen, wenn sie sich aus guten Gründen dagegen entscheiden.“ Etwa 100.000 gemeldete Abtreibungen pro Jahr zeigten, „dass es dringend geboten ist, junge Frauen und Familien mehr Hilfe zum Leben mit dem Kind und nicht etwa noch mehr Abtreibungsangebote zu fördern“, so Löhr gegenüber idea.

Hebamme: Die Berichterstattung scheint einseitig gefärbt zu sein

Esther Tepper, Vorstandsmitglied im Vereins „Hoffnung“ in Uelzen, freut sich über die Haltung von Agaplesion: „Als Hebamme habe ich einen Riesenrespekt vor dem Leben.“ Nach dem Grundgesetz stehe das Recht auf Leben höher als das Recht auf Selbstverwirklichung. Die Berichterstattung erscheine ihr „einseitig gefärbt zu sein, beeinflusst von Lügen und veralteten Annahmen, der Mensch sei nicht Mensch von Anfang an. Es gehe hier nicht nur um Frauenbefindlichkeiten, sondern um ein Kind.

Pastor Gero Cochlovius: Ein mutiges Signal

Der in der hannoverschen Landeskirche tätige Pastor Gero Cochlovius (Hohnhorst bei Hannover) und seine Ehefrau Christiane sprachen in einem Leserbrief in der „Schaumburger Zeitung“ von einem mutigen und wertvollen Signal des neuen Betreibers. Schwangeren in einer Notlage müsse beigestanden werden: „Aber dabei muss nach anderen Wegen gesucht werden, als dass ein kleiner Mensch im Mutterleib sterben muss.“ Der Initiator des erfolgreichsten katholischen Buches der Welt, des Jugendkatechismus YOUCAT, Bernhard Meuser (Augsburg), kritisierte auf Facebook die Aussage des CDU-Abgeordneten Feuerbach. Damit entferne er sich von seinen christlichen Fundamenten: „Christen können nicht anders handeln, als es die mutigen Krankenhausbetreiber tun.“

Agaplesion: Wenn es medizinische Gründe gibt, werden Abtreibungen durchgeführt

Die gemeinnützige Aktiengesellschaft Agaplesion (aus dem Altgriechischen übersetzt „Liebe den Nächsten“) wies die Kritik in einer Stellungnahme zurück. Man führe die Diskussion sehr differenziert. Als christliches Unternehmen sei man aufgerufen, einerseits eine klare Position zu formulieren und andererseits Betroffene in ihren seelischen Nöten zu begleiten. Die Berichterstattung erwecke den Eindruck, dass das Krankenhaus Frauen ohne Hilfe und Gespräche wegschicken werde. Das werde man niemals tun, sondern kompetente Ansprechpartner und Einrichtungen in der Nähe nennen, die professionelle psychische Unterstützung anbieten. Wenn es medizinische Gründe gebe, werde man einen Schwangerschaftsabbruch durchführen. Im Selbstverständnis von Agaplesion heißt es: „Menschen sind im biblischen Sinne Ebenbild Gottes. Deshalb stehen für uns der unendliche Wert und die unantastbare Würde jedes Menschen im Mittelpunkt.“ Zu dem Unternehmen gehören über 100 Einrichtungen, darunter 26 Krankenhausstandorte, mit über 19.000 Mitarbeitern. Sie versorgen pro Jahr mehr als eine Million Patienten.


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