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'Schöpfungsschutz ist auch und gerade Menschenschutz'

10. Juni 2015 in Familie, 7 Lesermeinungen
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Regensburger Bischof Voderholzer äußert sich zur Diskussion um Gender Mainstreaming: „Lassen Sie sich nicht von diesen Ideologien und von diesen Theorien irre machen“, „die ganz offenkundig der Wirklichkeit widersprechen“.


Regensburg (kath.net/pbr) Der Schutz der Schöpfung war das Thema der Predigt des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzers anlässlich des 50. Pfingstrittes in Kemnath am Buchberg. Darin betonte er seine Sorge, dass auch der Mensch geschützt bleibe. Bischof Rudolf warnte ausdrücklich vor den Theorien der Gender-Ideologie: „Natürlich, gewisse Rollen sind zeitbedingt und diesbezüglich mag sich das eine oder andere auch ändern. Aber Vatersein-Können und Muttersein-Können: das macht das Wesen aus von Mannsein und Frausein und ist nicht kulturbedingt, das ist schöpfungsbedingt! Das ist vom Schöpfergott in diese seine Schöpfung hineingelegt.“

Lesen Sie im Folgenden den betreffenden Auszug aus der Predigt des Bischofs:

Auszug aus der Predigt von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer anlässlich des 50. Pfingstrittes in Kemnath am Buchberg am Pfingstmontag 2015


Liebe Schwestern und Brüder, Pfingsten als Fest des Schöpfer- und Erlösergeistes, ist das Fest der Schöpfung! Und bedenken wir: Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, denn sie ist von Gott ins Dasein gerufen worden, damit in ihr der Mensch werde und im menschlichen Geist die Schöpfung zu sich komme. Unsere größte Berufung als Menschen ist es, den Schöpfer zu erkennen, vor ihm in die Knie zu gehen, ihn anzubeten und in unserem Lobgesang die ganze Schöpfung mitzunehmen (vgl. Psalm 96).

Wenn wir heute im Pfingstfest eben auch das Fest der Schöpfung feiern, dann nehmen wir natürlich den Auftrag mit, die Schöpfung zu bewahren, die Schöpfung zu schonen und pfleglich mit ihr umzugehen. Deswegen ist der Umweltschutz – ich sage lieber Schöpfungsschutz – ein Auftrag gerade auch an unsere Zeit! Ich weiß, dass vieles getan wird, um die Schöpfung zu schonen. Wir können auch nur um Gottes Segen bitten für alle Unternehmungen, die zum Ziel haben unsere wunderbaren Wälder, die Fluren, die Luft und das Wasser rein zu erhalten und an die kommenden Generationen so zu übergeben, dass auch sie davon leben und dass auch sie Freude daran haben können.


Aber wir müssen auch Sorge tragen, dass der Mensch geschützt bleibt, dass der Mensch geschont wird. Dazu gehört der Einsatz für alle Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – aus ihrer Heimat, aus ihrem angestammten Stückchen Land, geflohen sind. Tun wir unser Möglichstes, damit die Kriege ein Ende nehmen, die immer noch am Ursprung der Migrationsbewegungen und der Flüchtlingsbewegungen stehen, die die Menschen auch zu uns bringen. Ich darf an dieser Stelle ein herzliches „Vergelt’s Gott“ sagen für alle Bemühungen in den Pfarreien, die Menschen, die zu uns kommen, mit offenen Armen, mit Respekt und Nächstenliebe, aufzunehmen und ihnen an der Seite zu stehen. Schöpfungsschutz ist auch und gerade Menschenschutz.

Bitte machen Sie sich auch eine besondere Sorge von mir um das Wohl des Menschen zu Eigen. Wir erleben gegenwärtig eine Diskussion, die beinahe einem Kulturkampf gleichkommt. Die Öffentlichkeit debattiert die Frage nach dem Wesen des Menschen als Mann und Frau. Es ist gut vom Schöpfergott so eingerichtet, dass in der liebenden Verbindung von Mann und Frau neues Leben entsteht und auf diese Weise Zukunft eröffnet wird. Unsere Gegenwart ist aber momentan geprägt durch eine Diskussion, ob die Zweigeschlechtlichkeit, der Mensch als Mann und Frau, sozusagen nur ein Kulturprodukt ist. Es gibt laute Stimmen, die behaupten, dass die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale nichts mit der Identität des Menschen zu tun haben. Eine Frau oder ein Mann käme angeblich nicht als Mann oder Frau auf die Welt, sondern man werde durch die Gesellschaft und durch die Rahmenbedingungen erst dazu gemacht!

Liebe Schwestern und Brüder! Natürlich, gewisse Rollen sind zeitbedingt und diesbezüglich mag sich das eine oder andere auch ändern. Aber Vatersein-Können und Muttersein-Können: das macht das Wesen aus von Mannsein und Frausein und ist nicht kulturbedingt, das ist schöpfungsbedingt! Das ist vom Schöpfergott in diese seine Schöpfung hineingelegt. Wer das bestreitet und wer vielleicht sogar schon Kindern im Kindergarten und in der Schule einreden möchte, man könne sich das irgendwann einmal aussuchen, ob man Mann oder Frau sein will, um dann in irgendeine der verschiedenen Spielarten der Existenz hineinzuwachsen, der leugnet die Gutheit der Schöpfung; und ich fürchte auch, dass er sich an den jungen Menschen versündigt! Weil es nicht gut gehen kann, zu meinen, man könne sich seine geschlechtliche Bestimmung irgendwann einmal aussuchen. Über niemanden ist der Stab gebrochen, der Schwierigkeiten hat, sein biologisches Geschlecht anzunehmen. Aber in solchen Situationen muss man jemandem helfen, sein Mannsein und sein Frausein annehmen zu können. Das geht nicht chirurgisch, das geht nur menschlich und pastoral. Bitte, lassen Sie sich nicht von diesen Ideologien und von diesen Theorien irre machen. Gott hat den Menschen geschaffen als Mann und Frau und er hat die Verbindung von Mann und Frau durch Jesus Christus zum Sakrament, zu einem Zeichen der Liebe und auch der fruchtbaren Liebe Gottes zu den Menschen erhoben. Etwas Größeres kann man gar nicht sagen über das Miteinander von Mann und Frau. Und die Sichtweise der Kirche ist – da bin ich felsenfest davon überzeugt – die allein zukunftsfähige Sicht auf den Menschen. Nur vor diesem Hintergrund wird unser Land und unser Volk und unsere Gesellschaft und auch die Kirche darin wirklich Zukunft haben!

Lassen wir uns das an einem Tag wie diesem, der der Größe und der Schönheit von Gottes Schöpfung gewidmet ist, auch mit auf den Weg geben! Lassen wir uns nicht irre machen durch alle möglichen seltsamen Theorien, die ganz offenkundig der Wirklichkeit widersprechen. Vor ein paar Tagen hat ein Biologieprofessor in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nur sein Kopfschütteln und auch seine Sorge im Zusammenhang mit diesem von mir angesprochenen Thema zum Ausdruck gebracht (vgl. Hans Peter Klein, Heldenhafte Spermien und wachgeküsste Eizellen, in FAZ vom 21. Mai 2015, 8). Er wehrt sich dagegen, dass man die Biologie in die Soziologie auflöst. Genau das ist das Thema! Die Theorien der Gender-Ideologie stehen im krassen Widerspruch zu den gesicherten Erkenntnissen der Biologie, dass sich Mannsein und Frausein eben schon von ihrer biologischen Grundlage unterscheiden. Jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand hat das auch schon vorher gewusst. Aber es gibt welche, die wollen uns das ausreden. Sogar zeitgenössische Songwettbewerbe werden missbraucht, um gezielt Verwirrung zu stiften. Das lassen wir nicht zu – gerade auch an einem Tag wie diesem, da uns der Schöpfergeist und der Erlösergeist in einer besonderen Weise in der Liturgie zugesprochen wird, vergewissern wir uns der Gutheit der Schöpfung, der Schöpfung des Menschen als Mann und Frau.

Archivfoto Bischof Voderholzer (c) Bistum Regensburg


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Lesermeinungen

 Steve Acker 11. Juni 2015 
 

Markus Huber

eine gute Einführung ist die kleine Broschüre von Gabriele Kuby: Gender Mainstreaming - eine Ideologie zerstört die Familie. Kurz und präzise.
Gibt es für 1 Euro im Online-Buchhandel


2
 
 Markus Huber 11. Juni 2015 
 

Theorien der Gender-Ideologie

Kann mir mal jemand Informationen liefern was das sein soll. Wenn ich dazu google finde ich nur seltsame Webseiten die sich mit über "Gender" herziehen.
Welche "Gender-Ideologien" gibt es?
Wer hat die entwickelt, wer propagiert diese?
Was ist das Problem?


0
 
 bellis 10. Juni 2015 

Danke und viel, viel mehr davon - Flugblätter zu Millionen

Diese Aufklärung bitte in jeder Pfarrei ganz oft immer wiederholt.
Bitte bedenken Sie die Schizophrenie des Genderismus "äußere Geschlechtsmerkmale sagen nichts über Mann oder Frau aus aber der arme Artikel"der" beim Rock ist männlich - und deshalb müssen alle "die Muskelprotzin sagen..... Nur noch Irrsin, aber gefährlicher Irrsinn und von Regierung und Ministerien mit einer riesigen Steuergeldverschwendung verbindlich eingeführt! Und die Beamten sind so "loyal", die halten sich alle an den Irrsinn und die "grünen Cheffinnen" lassen Schreiben gendern und mehrfach ausdrucken - da ist plötzlich der abgeholzte Wald für das viele Papier unwichtig! Wenn wir uns nicht wehren, wird es bald eine Gefängnisstrafe geben, wenn wir aus der Bibel vorlesen!


2
 
 komtur 10. Juni 2015 
 

Danke Bischof Voderholzer !!!

das kann man garnicht oft genug laut sagen !


9
 
 Suarez 10. Juni 2015 

"nicht von diesen Theorien irre machen lassen"

Mich als katholischen Laien beunruhigen weniger die abstrusen Theorien einer ins Heidnische abgleitenden Politik. Leider ist das ein sich immer weiter ausbreitendes Phänomen der "Moderne" seit der Französischen Revolution.

Was mich aber als einfacher Christ wirklich tief verunsichert, ja mir teilweise den Schlaf raubt und meinen Seelenfrieden arg durcheinanderbringt, ist die Tatsache, dass heute mitten aus der Kirche heraus, gerade von Hirten, diese "abstrusen Theorien" in mehr oder weniger verdeckter Form als zu erwägende Weiterentwicklung des Glaubens interpretiert werden.

Gerade das Schöpfungsverständnis ist der zentrale Bestandteil des Glaubens. Wo mir dieses von der kirchlichen Lehre sehr schön dargelegte Verständnis eingetrübt, ja auf den Kopf gestellt wird, muss ich als Laie meine Not und Bedrängnis klar und deutlich formulieren.

Darum bin ich so dankbar, dass es Hirten wie Bischof Voderholzer gibt, die unsere Not ernst nehmen und darauf antworten.


14
 
 Martin Lohmann 10. Juni 2015 
 

Einfach nur wunderbar!

Ein dickes Dankeschön an diesen Bischof für diese klaren Worte! Davon brauchen wir noch viel mehr. Denn es ist Zeit, vom Schlafe aufzustehen und den Ideologien der Verwirrung die Maske vom Gesicht zu reißen!


16
 
 SpatzInDerHand 10. Juni 2015 

Danke, Herr Bischof Voderholzer!

Ihre Worte ermutigen mich sehr!


10
 

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