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Schneider verteidigt das hochumstrittene EKD-Familienpapier

29. September 2013 in Deutschland, 16 Lesermeinungen
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EKD-Präses reagiert auf die Einwände gegen die "Orientierungshilfe" - Schneider: Nach diesen Reaktionen sei vorerst nicht mehr mit der ursprünglich ebenfalls geplanten Orientierungshilfe zur Sexualität zu rechnen.


Berlin (kath.net/KNA) Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider (Foto), hat die umstrittene Orientierungshilfe zur Familie verteidigt. Bei einem Symposium am Samstag in Berlin unter Leitung des Vorsitzenden der Theologischen Kammer der EKD, Christoph Markschies, zu dem Papier sagte Schneider, die Auseinandersetzung mit den Fragen um Ehe und Familie sei gesellschaftlich «dran» und neue Familienformen würden mehr oder weniger reflektiert gelebt. Die fünf geladenen Theologen beklagten allerdings, dass die theologische Begründung in dem Schreiben zu kurz komme und die Frage der Bedeutung von Institutionen wie der Ehe nicht ausreichend diskutiert werde.

Mit Blick auf die teilweise starke und grundsätzliche Kritik an der Orientierungshilfe erklärte Schneider: «Ein kritischer - auch selbstkritischer – Diskurs über ethische Orientierungshilfen in existenziellen Fragen steht dem Protestantismus gut an.» Die evangelische Kirche brauche eine «Neubesinnung und Fundierung mit den neuen vielfältigen Formen von Familie». Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass das Papier auf der Anfang November in Düsseldorf stattfindenden EKD-Synode eine zentrale Rolle spielen werde.


Gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte der Ratsvorsitzende, es sei noch völlig offen, ob die Orientierungshilfe zu einer Denkschrift erweitert werde. Gleichzeitig bestätigte er, dass mit der ebenfalls geplanten Orientierungshilfe zur Sexualität vorerst nicht mehr zu rechnen sei.

Markschies stellte infrage, ob die Textgattung Orientierungshilfe angemessen sei, um «Menschen zu lebenslanger Partnerschaft und verlässlicher familiärer Gemeinschaft zu ermutigen». Er konstatierte, dass die theologische Bedeutung der Ehe in der allgemeinen Debatte der evangelischen Kirche, «mehr vorausgesetzt und behauptet, denn wirklich begründet wird».

Für die Hamburger Neutestamentlerin Christine Gerber zeichnet sich die Orientierungshilfe dadurch aus, dass sie von der Frage ausgehe, «welches Ethos die gegenseitigen Beziehungen prägen sollte, die in unterschiedlichen, variablen Lebensformen gelebt werden können». Auch das christliche Verständnis von Lebensformen habe sich längst gegenüber den ja auch nicht einhelligen Konzepten von Ehe und Familie in der Bibel verändert.

Der Mainzer Neutestamentler Friedrich Wilhelm Horn widersprach der Annahme der Orientierungshilfe, dass das Neue Testament andere familiäre Lebensformen als die der Ehe kenne. Er selber bejahe zwar das Recht auf homosexuelle Lebenspartnerschaften. Diese Entscheidung sehe er «klar gegen biblische Vorgaben». Es sei eine «fromme Illusion», wolle man heute das Leben in vollem Umfang nach den einzelnen Weisungen der Bibel ausrichtet.

Der Heidelberger Dogmatiker Wilfried Härle wertete die Orientierungshilfe als Anstoß für einen wichtigen Diskussionsprozess. Da sie keine Denkschrift sei, müsse sie auch nicht zurückgenommen werden. Allerdings müssten entstandene Missverständnisse geklärt und aus der Welt geschaffen werden.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Nikolaus Schneider: (c) Wikipedia/Stepro (gemeinfrei)


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