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'Was ist los im Bistum Limburg?'

11. September 2013 in Kommentar, 54 Lesermeinungen
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Der Frankfurter Stadtdekan zu Eltz hatte die Domgemeinde zur Aussprache über die Situation im Bistum eingeladen – Ein Gastkommentar von Michael Schmitt/Dompfarrgemeinderat der Frankfurter Domgemeinde


Limburg (kath.net) Zu diesem brisanten Thema hatte Stadtdekan zu Eltz die Domgemeinde am Samstagabend (7.9.2013) für eine Aussprache in den Pfarrsaal geladen. Er wolle sich den Fragen von uns Gläubigen der Domgemeinde stellen. Simonetta und ich gingen hin, wohl wissend, dass es kein leichter Gang sein würde.

Wir wollten den Bischof gegen seine Verleumder verteidigen und stellten uns darauf ein, "gegrillt" zu werden, wie man heute umgangssprachlich und treffend jenes Ritual qualifiziert, bei dem die politisch Korrekten über Unkorrekte herfallen. Denn in Frankfurt und auch am Dom scheinen die Katholiken entweder über den Bischof aufgebracht zu sein oder sie stecken den Kopf in den Sand, bis auf wenige Ausnahmen.

Also für uns das alte Duell 'David gegen Goliath' oder 'Viele Hunde sind des Hasen Tod'. Samstagabend... Dass es nicht zum destruktiven Streit bzw. nur in Ansätzen dazu kam, lag erstaunlicherweise - am Stadtdekan, wie noch aufgezeigt werden soll.

Gleichgeschaltet

Es kamen tatsächlich viele Leute in den Dom-Pfarrsaal, von denen man allerdings 80% normalerweise nicht in unseren Gottesdiensten sieht. Was sie alle verband (ausgenommen auch gestern eine schweigende Mehrheit), war die mehr oder weniger heftige Kritik an Bischof Franz-Peter.

Nahezu alle Beiträge gingen in diese Richtung und machten einmal mehr deutlich, wie mediengesteuert der postmoderne Mensch ist, auch der Katholik. Nach etlichen Wochen Dauerfeuer der kirchenkritischen Presse zeigte sich, zumindest vorgestern, dass die überwiegende Zahl der anwesenden Katholiken eingeknickt oder umgefallen ist; bei ihnen hat der Bischof zur Zeit keinen Bonus mehr; standhaft zum Hirten zu stehen, dem Gegenwind zu trotzen und die Fahne eben nicht nach dem Wind zu hängen, das war einmal (Siehe hierzu unten: (1) ).

Stattdessen Empörung. Jeder zweite äußerte zum Beispiel Entrüstung über den "Prunk" - obwohl mittlerweile erste Besuchergruppen klipp und klar das Gegenteil von Prunk in der "Residenz" bezeugen. Doch das will keiner zur Kenntnis nehmen, lieber bestätigt man sich gegenseitig sein 'mutiges Aufbegehren' gegen den 'unchristlichen Prunk' des Bischofs.

Nebenbei: Was ist das für ein Mut, wenn nahezu alle so "mutig" sind, presseunterstützt obendrein vom Medien-Mainstream?

Dabei wurden im Pfarrsaal auch festliche Gottesdienste abgebürstet und nebenbei bekam sogar der emeritierte Papst noch eine verpasst für seinen 'Prunk in den Gottesdiensten'. Philistertum und blankes Unverständnis für katholische Feierformen, als sei man unter Calvinisten oder Katharer geraten.

Der Kleinwagen von Papst Franziskus muss es heute sein (freilich nicht für sich selbst, sondern für den Bischof!) usw. usw.

Unkatholisch

Dass wir Katholiken in unseren Gottesdiensten Gott ehren wollen mit Pauken, Zimbeln und Trompeten (wie uns schon der Psalm auffordert), mit großartigen Kathedralen voll prächtiger Altäre, leuchtender Farbfenster, vergoldeten Schnitzwerks, meisterhafter Altarbilder (gerade auch in unserem Frankfurter Dom, den doch alle lieben), dass wir in prächtigen Barockkirchen unseren froh machenden Glauben, unsere Erlösung in einer 'Vorwegnahme des Himmels' immer wieder so festlich wie nur irgend möglich feiern, Orgelkonzerte und alle erdenklichen musikalischen Großereignisse inbegriffen – das wird komplett vergessen, wenn über den verderblichen "Prunk" (der keiner ist) des Limburger Bischofs geschimpft wird, als lebten wir hier in Deutschland allesamt in Favelas.

Wer erinnert sich aktuell im Eifer der selbstgerechten Wortgefechte noch an das Jahr der Priester und an den Pfarrer von Ars, der vielen Priestern als Vorbild gilt? Wissen die (zum Teil priesterlichen) Kritiker der "prunkvollen" Gottesdienste, dass der Pfarrer von Ars seine Dorfkirche aus Liebe zu Gott im Laufe der Jahre immer prächtiger gestalten ließ, dass er die schönsten Messgewänder erwarb,er, der in seinem Privatleben arm wie die magerste Kirchenmaus war? Soll etwa unser Bischof in Lumpen einhergehen und in einer Blechhütte hausen, bevor seine Kritiker sich dazu herablassen, ihm mit Respekt zu begegnen? Was los ist im Bistum Limburg? Meine Antwort: der Ungeist, die Herzenskälte, die Verwirrung.

Streit

Am Samstagabend jedenfalls hielten wir (und leider wirklich nur wir zwei) mit aller Kraft dagegen. Freunde haben wir uns damit zwar bei den meisten ganz sicher nicht gemacht, doch der Stadtdekan selbst verhielt sich ausgesprochen fair, indem er darauf hinwies, dass Widerspruch und Streitkultur ausdrücklich und von Anfang an in die christliche Gemeinde hinein gehören, siehe Paulus und Petrus. Dieses Beispiel habe der Bischof ihm gegenüber jüngst ebenfalls erwähnt.


Ein sehr emotionaler Angriff richtete sich dann gegen meinen Aufruf "Gebet für unseren Bischof" vom 10.8., bei dem ich skandalöserweise den Eindruck erweckt hätte, der ganze PGR stünde dahinter. Der Aufruf war unterzeichnet: "Michael Schmitt / Dom-PGR". (Mit Verlaub, liebe Mitchristen: Wäre das etwa eine Schande gewesen, wenn der ganze PGR sich hinter den Vicarius Christi gestellt hätte? Wes Geistes Kinder seid ihr denn um Gottes willen?).

Doch ich gebe auch offen zu, dass ich den Finger in eine Wunde gelegt habe, die man um des lieben Friedens willen normalerweise nicht zu berühren wagt: Im Gebetsaufruf wurde nämlich auch darauf hingewiesen, dass der Bischof wegen seiner kirchentreuen Positionen für viele ein Ärgernis darstellt, die genau das allerdings nicht offen kommunizieren.

Wegen des Aufrufes hatte ich sogar eine telefonische Rüge von höchster Stelle erhalten, die H.D. Adam von der Stadtkirchenarbeit-Frankfurt mir ausdrücklich im Auftrag des Domkapitulars Günther Geis (mit der exakt gleichen, formalen Argumentation bzgl. der erwähnten Unterzeichnung) zu erteilen versuchte. Herrn Adam nahm ich das nicht übel, wohl aber diesem Herrn Prälaten.

Wie steht der eigentlich zu seinem Bischof, wo er sogar der Vorsitzende des Domkapitels ist? Statt einen Gebetsaufruf der Basis formal zu kritisieren, hätte er sich selbst VOR seinen Bischof stellen müssen. Bei solchen Domkapitularen kann man schon ins Grübeln kommen (fast möchte man zum Makkabäer zu werden -Scherz-).

Mit formalen Kinkerlitzchen wird argumentiert, die eigentlichen Beweggründe bleiben verborgen... No, Herr Prälat, so nicht!

Fairness / Unfairness

Auch gegenüber der ziemlich aggressiven Attacke bzgl. der erwähnten Unterzeichnung des Aufrufs war es der Stadtdekan, der Ruhe in die Debatte brachte, indem er klar stellte, dass für ihn der Aufruf sehr wohl persönlich unterzeichnet sei, was er schlicht akzeptiere. Ich fand das ausgesprochen fair; das sei deutlich gesagt!

Und doch machte es die Sache für mich nicht einfacher. Ihm persönlich fühlte ich mich dadurch zwar sofort ein bedeutendes Stück näher, doch der Skandal des spalterischen Vorgehens, den es so öffentlich wohl noch niemals gegeben hat in der Geschichte des jungen Bistums Limburg, der bleibt. Es bleiben kritische Fragen an ihn.

Auch seine den Bischof entlastenden Ausführungen zur ursprünglichen Bauentscheidung für das Bischofshaus auf dem Domberg, die nach seinen Worten vom Samstag einzig und allein vom Domkapitel ausging (was vielen ja bekannt war), hätte er in den vergangenen Wochen mit den entsprechenden Details (z.B. bzgl. der Kamphaus-Bremse beim Baubeginn) unbedingt öffentlich machen müssen, um den Bischof etwas aus dem Feuer zu holen.

Ebenso hätte er sich öffentlich gegen den unsäglichen Stil der FAZ verwahren müssen, ungeachtet seiner eigenen Schwierigkeiten mit dem Bischof (die darf ja auch ein Domkapitular haben, wir alle sind Menschen). Es geht aber nicht um persönliche Beziehungsschwierigkeiten, es geht um die Glaubwürdigkeit der Kirche!

Die Art und Weise der Bischofskritik aber, eventuell sogar eine klammheimliche Zustimmung zur medialen Hetze bei manchem Kritiker (hätten sie sonst nicht Einspruch dagegen erhoben?), all das untergräbt diese Glaubwürdigkeit, für die unser Herr ans Kreuz ging. Es ist grauenhaft!

Die unsägliche Fernsehaufforderung von Frankfurts erstem Katholiken an den Bischof von Limburg, er möge nun doch dem großartigen Beispiel Benedikts folgen, zurück zu treten ("die bislang kreativste Idee zum Umgang mit dem Limburger Problem", Volker Zastrow, FAZ vom 4.8.'13), sprach ich nicht an; zu eindeutig war die Stimmung im Saal. Dagegen verlas ich die Stellungnahme einer bekannten Ordensfrau aus der Abtei St. Hildegard (Tagespost, "In Frankfurt kippt die Eintracht", R. Einig), die eine Lanze brach für den konstruktiven, hörbereiten und kompetenten Bischof.

Genau diese Kompetenz stellte Stadtdekan zu Eltz allerdings kurz darauf grundsätzlich in Frage. Er war auf die Bischofswahl hingewiesen worden, bei der er selbst doch als Domkapitular den Bischof unter drei Kandidaten gewählt habe. Warum also, soviel hieß das, stünde er jetzt nicht zu seiner eigenen Wahl? Seine Antwort war so etwas wie der finale 'Blattschuss' für Bischof Franz-Peter; etwas verklausuliert zwar, doch unmissverständlich für alle Anwesenden: Der Fehler läge im Wahlverfahren, das es dem Domkapitel nach Bekanntgabe der Kandidaten nicht ermögliche, genauere Erkundigungen über sie einzuziehen. Vom Papst aber, der ihn diesbezüglich sehr enttäuscht habe, müsse man schon erwarten dürfen, dass er drei Bischofskandidaten benenne, die allesamt zumindest grundlegendste Führungsfähigkeiten mitbrächten. - Ähäm, haben wir richtig verstanden: diese sollen also im konkreten Fall nicht gegeben sein? Und: gilt nicht auch bei Bischofsernennungen, dass nach unserem Glauben der Heilige Geist im Spiel ist?

Ich weiß nicht, wieviele Bischöfe der Stadtdekan schon gewählt hat, doch das ging zu weit! Dass er selbst Führungsqualitäten besitzt, wird wohl niemand bestreiten, der ihm mehr als dreimal begegnet ist.

Ich möchte an dieser Stelle mal eine nicht ganz ernst gemeinte These in den Raum stellen: Wenn unser Stadtdekan die glasklare Kirchentreue des Bischofs Tebartz-van Elst besäße, hätte er das Format für den besten Oberhirten der ganzen Bischofskonferenz. Doch dazu müsste er erst noch eine Weile in die harte Schule der Wüste gehen, nämlich: "für sieben Jahre in die erbärmlichste Pfarrei des Bistums", bei strengem Interviewverbot! (Zitat: zu-Eltz im Zastrow-Artikel, FAZ).

Nach den Regeln des Ping-Pong wäre das die passende Antwort auf die "kreativste Idee" (s.o.), nach den Regeln Christi in der Bergpredigt allerdings nicht; da heißt es, der Bischof solle auch die andere Wange hinhalten (was er tut!)... und der Stadtdekan solle, bevor er zum Altar geht, sich mit seinem Bruder Bischof zuerst wirklich versöhnen! Wie schwer ist es bisweilen, ein Christ zu sein.

Die wirkliche Krise

Doch im Ernst: Man bedenke bei aller Kritik des 'Führungsstils' (Hofheimer Kreis, Stadtversammlung), wie viele Bischöfe überhaupt nie von sich reden machen, weil sie ihr Bistum eher verwalten, als es nach vorne zu führen! Nein, grundsätzliche Führungsschwächen unseres Bischofs sind niemals das entscheidende Motiv der Kritiker; es muss nach anderen Gründen für die breite Ablehnung in bestimmten Priester- und Hauptamtlichenkreisen gefragt werden.

Eigentlich möchte ich unseren Stadtdekan gegen sie alle in Schutz nehmen. Er ist nicht der typische Kirchenkritiker. Er hat vielleicht etwas verspätet eine jugendliche Revoluzzerseele in sich entdeckt und ist beeindruckt von Leuten wie P. Mertes SJ, der seit den Missbrauchsskandalen hin und wieder merkwürdig durch die Schlagzeilen irrlichtert. Auf ihn berief sich Johannes zu Eltz gerade heute in der Frankfurter Rundschau.

Doch ich kenne Stadtdekan zu Eltz seit seinen ersten Tagen in Wiesbaden gerade auch als einen frommen Mann, der fantastische Predigten halten kann (seit geraumer Zeit werden sie meines Erachtens allerdings deutlich schwächer), der den Stellenwert der Messe und der Sakramente tiefer erfasst, als mancher priesterliche Kollege usw...

Vielleicht werden diese und andre Qualitäten unseren Gemeinden einmal mehr zu Gute kommen, wenn erst die Strukturreform einigermaßen bewältigt ist und sein Interesse an den Medien zu unserem Nutzen abgekühlt ist. Was auch immer der Grund dafür sein mag, dass er in die Offensive gegangen ist, er ist der Masse der kirchlichen Kirchenkritiker ganz sicher nützlicher, als diese ihm. Mithilfe seiner Persönlichkeit gewannen sie für ihre Kirchenpolitik eine Öffentlichkeitswirkung, von der sie zuvor nur träumen konnten. Nach ihrer Motivation ist viel dringender zu fragen als nach der des Stadtdekans.

Und was soll da bei genauem Hinsehen anderes zu Buche schlagen, als der Widerstand breiter Teile des Limburger Reformklerus und vieler Hauptamtlicher und Laien gegen den unerwünschte Kurs des Bischofs, der eine sowohl episkopalere, als auch kirchentreuere Linie im Bistum wiedergewinnen will?

Sein Kurs steht damit gegen den sogenannten synodalen Limburger Weg, auf den man sich in diesen Kreisen viel einbildet, der aber nichts anderes als ein Holzweg ist. Hat er etwa zu volleren Kirchen und vertiefterem Glauben in der Diözese geführt? Von wegen "...wir verlieren die Menschen" wegen des Bischofs (der Stadtdekan im 'Heutejournal'); dazu hat längst die Aufweichung der kirchlichen Praxis unter vielen, vielen Verantwortlichen geführt, die Vernachlässigung der eucharistischen Tiefe durch Tingel-Tangel-Gottesdienste, der Mangel an fundiertem Sakramentenverständnis bei Priestern und Hauptamtlichen, das flächendeckende Versäumnis, Glaubenswissen unter den Gläubigen zu fördern, die fehlende missionarische Begeisterung für den Glauben selbst, die an die Ränder geht (Papst Franziskus) usw.

Hier liegen die Ursachen für die fehlende Strahlkraft der Kirche. Die Kritiker wissen es nicht; sie spulen seit Jahrzehnten unverändert ihre Memorandumsthemen herunter wie im Keller die Bartwickelmaschine. Der Bischof aber sieht glasklar, woran es fehlt. Er versucht umzusteuern, entzieht dem ein oder anderen, wie es sein Auftrag durch Christus ist, die 'Lizenz', wenn die Richtung einfach nicht stimmt. Aufschreie der Empörung bei etablierten Berufschristen und ihrem etablierten Umfeld. Nichts Neues unter der Sonne...

Des Pudels Kern

Mein größter Vorwurf in der Sache geht also an die 'synodalen Kritiker' im ganzen Bistum, deren Netzwerke die Kirche bereits da und dort fest im Griff zu haben scheinen - sie geht weniger an den Stadtdekan, der nach meinem Eindruck von ihnen benutzt wird (und es noch nicht gemerkt hat). Es ist der Vorwurf der Unehrlichkeit an all diese Leute. Niemand spricht offen aus, was des Pudels Kern ist. Noch kann man sich das nicht leisten. Deshalb wird eine verquast-pastorale Sprache der 'Besorgnis' vorgetragen (z.B. Hefter im Dom und bei der Abgabe der Unterschriften), die an das Märchen vom Wolf und den sieben Geisslein erinnert. Diesen Stil legte man sich bereits für das ominöse Schreiben des 'Hofheimer Kreises' zu. Besorgnis? Nun ja, mir deucht viel eher, s'geht hier um Kreide – damit all die Geisslein und Schafe nicht erschreckt werden. In Wahrheit sind doch die allbekannten memorandistischen Reformbestrebungen der Motor des 'nicht so gemeinten' Aufstandes. Unehrlichkeit.

Wohin sollten diese Leute die Kirche führen, wenn man sie denn ließe? Nicht nur Lateinamerika ist von einer 2. Auflage der 'Theologie der Befreiung' befallen, das muss dem Papst einmal gesteckt werden, auch hierzulande möchten sich diverse kleinere und größere Theologen befreien – von Rom nämlich. Wir Deutschen, so tönt es bereits, sollten doch in der Weltkirche ein eigenes Modell von Kirche leben dürfen, in das Rom endlich nicht mehr hineinredet. Damit, mal wieder, an unserm Wesen die ganze Welt genesen kann. O Himmel, lass Weisheit regnen!

Versöhnung?

Zurück zur Versammlung im Dom-Pfarrsaal. Ich weiß nicht, ob unser Eindruck getrogen hat, doch am Ende der Veranstaltung schien sich eine versöhnlichere Stimmung breit gemacht zu haben. Einige vorsichtige Nachfragen anderer Teilnehmer trugen ein wenig zur Versachlichung bei – und auch der Stadtdekan schien erkannt zu haben, das deutete er jedenfalls an, dass jetzt langsam Schluss sein muss mit der Aufregung. Ich füge hinzu: mit dem Kesseltreiben gegen Bischof Franz-Peter.

Man müßte ja blind sein, um nicht zu sehen, dass die ganze Diözese darunter leidet, dass es dem Ansehen der Kirche schadet und dass es den Gläubigen wirklich nicht dient. DIENEN! muss wieder groß geschrieben werden! Ich hoffe sehr, dass man in Kritikerkreisen nicht eine Zerrüttungsstrategie fährt, die erst nach einer irgendwie erreichten Vertreibung des Bischofs bereit wäre, Ruhe zu geben. Dann nämlich würde es zu deutlich nachhaltigerem Streit, ja womöglich zur Spaltung kommen. Und am Ende nicht nur bei uns im Bistum Limburg. Zu einer Spaltung, deren Ausmaß uns wahrscheinlich alle überraschen würde.

Als Christ kann es für jeden ehrlichen Katholiken nur den Weg der Versöhnung im Bistum geben. Schwer, daran zu glauben nach allem, was bereits geschah – doch Bischof Franz-Peter hat als erster seine Hand ausgestreckt.

Noch einmal, als atmosphärisches Résumée eines denkwürdigen Abends: nach einem gemeinsamen Vaterunser verließen wir den Pfarrsaal nicht resigniert, sondern in einigermaßen befriedeter, ja fast in guter Stimmung. Zu uns beiden hatte sich u.a. unser Gemeindesenior gesellt, der schon in der NS-Zeit als Dom-Messdiener mit seinen jugendbewegten Freunden treu zur Kirche gehalten hatte. Beim Bier saßen wir noch zusammen wie Leute, die wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen...

(1) Die Verunglimpfung unseres Bischofs macht eines deutlich: Wir müssen in jedem Fall eine Gegenöffentlichkeit bilden, zumindest für die Katholiken in unserer Diözese. Es kann nicht sein, dass die weltlichen Medien mit unserer Kirche Schlitten fahren, ohne dass Katholiken sich angemessen dagegen verwahren und ihren Glaubensgeschwistern in jedem Dorf, in jeder Stadt helfen, die Geister zu unterscheiden. Wäre es möglich, dass sich so etwas wie ein kirchentreuer Katholikenrat bildet, der in Krisensituationen zusammentrifft und mit Resolutionen an die Gemeinden herantritt, der kirchentreue Argumentationshilfen bietet und konkrete Möglichkeiten des Eintretens für unsere Kirche aufzeigt?! Es gibt ja bereits einiges an der katholischen Basis, das genau so arbeitet. – Wer kann hierzu den Anfang machen und zu einem ersten Treffen in Frankfurt einladen?


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Lesermeinungen

 Evelina 18. September 2013 
 

@Veruschka

Da haben wir verschiedene Wahrnehmungen, werte Veruschka. Es spricht nicht unbedingt für den Stadtdekan, wenn seine Aussagen so unterschiedlich ankommen.
Warum denn dann so viel Ironie, statt einer klaren Bekenntnis zum kath. Glauben im Munde eines hochrangigen Geistlichen? Wie ist denn z.B. dieser Satz zu verstehen:
„..Dass meine Kirche Gläubigen nicht mehr mit Sündenstrafen droht, wenn sie ihrer Sonntagspflicht nicht nachkommen, ist ein Fortschritt.“
Wie ist das mit dem Sonntagsgebot (Kathechismus § 2180) zu vereinigen? Zu viel Ironie
(Ironie = Verstellung) zeugt vom Zwiespalt mit sich selbst. Ich sah den Stadtdekan in diesem Jahr einige Male im Frankfurter Dom. In der Tat machte er auf mich einen widersprüchlichen Eindruck. Er feierte zwar würdig den Barmherzigkeitssonntag, andererseits bezog er sich in seiner Osterpredigt sehr ostentativ auf den Kardinal Martini, der alle traditionellen Standpunkte der Kirche in Frage stellte und in der Opposition zu Benedikt XVI stand.


0
 
 veruschka 18. September 2013 
 

@Evelina

Freundlicherweise habe Sie bei Ihrem Posting gegen Johannes von Eltz auch den Link dazugeschrieben (http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/im-gespraech-gabriele-scherle-und-johannes-zu-eltz-natuerlich-gehoert-der-islam-zu-deutschland-11070440.html)
Dieser Link ermöglicht, das kluge Gespräch nachzulesen und klar zu erkennen, dass das von Ihnen, Evelina, Zitierte ironisch gemeint war bzw. dass im Gesprächszusammenhang gesehen durchaus keine Anbiederung an den Protestantismus erkennbar ist.

Das ist im Übrigen ein prima Beispiel dafür, wie jemandem aus einem Zitat, das aus dem Dialog-Zusammenhang gerissen wird, ein Strick gedreht werden kann - genau wie bei "Businessclass bin ich geflogen".


0
 
 Klaffer 16. September 2013 
 

@Marienzweig

Ich weiß auch nicht, warum das bei mir nur gelegentlich funktioniert. Jetzt geht es z.B.
Mir fällt nur auf, dass ich meist die letzten Kommentare habe, wenn ein Thema schon mehr oder weniger abgeschlossen ist.


1
 
 Marienzweig 15. September 2013 

Bitte, @Klaffer,

ich wage eine Frage, die Sie auch nicht beantworten müssen, wenn Sie es nicht wünschen:
Warum können Sie die Kommentare zwar lesen, aber selbst nicht schreiben?

Und noch eins:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Austausch abseits der allgemeinen Aufmerksamkeit ganz fruchtbar sein kann, weil man oftmals mehr persönliches erzählt und auf die Argumente des anderen gezielter eingegangen wird.
Einen guten und gesegneten Sonntag für Sie, lieber Klaffer!


1
 
 Marienzweig 14. September 2013 

@Klaffer, zum Schluss

Ihren Worten:
"... Ich frage mich eher öfter, ob man nicht so manche Trennung verhindern hätte können, wenn sich beide Seiten (noch) mehr bemüht hätten. Dann müssten wir heute nicht um eine Annäherung bzw. Wiedervereinigung ringen. ..."
stimme ich vollkommen zu.
Wenn wir alle die katholische Kirche mehr liebten, die Christus gestiftet hat, wenn wir IHN mehr in unsere Mitte nähmen, statt uns in den Mittelpunkt zu stellen, wenn wir alle mehr heilig statt überkritisch wären - dann wäre das ein starkes Zeichen nach aussen.
So aber bieten wir ein Bild der Zerrissen- und Zerstrittenheit, dass nicht sehr anziehend auf Aussenstehende wirken kann.
Es gäbe noch viel dazu zu sagen.
Doch nun möchte ich Ihnen alles Gute und Gottes Segen wünschen.
Es wäre schön, wenn meine Grüße Sie noch erreichen würden.


1
 
 Marienzweig 14. September 2013 

@Klaffer, -2-

Für Ihre Kommentare möchte ich mich sehr bedanken.
Ich selbst könnte die katholische Kirche nicht verlassen. Es käme einer Selbstamputation gleich.
Noch weniger möchte ich irgendjemand ausgeschlossen wissen.
Ich fühle mich der konservativeren Seite zugehörig und verbunden und ich habe den Eindruck, dass, wenn alle Forderungen von WisiKi, Kirche von unten, aller Memorandumspriester und aller Modern-Theologen umgesetzt würden, die katholische Kirche ihr tiefstes Wesen verloren hätte.
Es stimmt, sie muss sich den Menschen zuwenden, auf sie zugehen, auch in die dunklen Winkel hinein.
Aber ich sehe ihre Aufgabe darin, die Menschen "hochzuheben", sie aus dem dumpfen Sumpf herauszuziehen und ihnen zu helfen, ihren Blick auf das Hohe, das über ihnen "Seiende", auf Gott zu richten und sich nicht selbst auf den Sumpf hinunterziehen zu lassen.
Nicht die "Schwerkraft der Welt", der Sünde sollte die Kirche leiten, sondern ihre Hinwendung nach oben.


1
 
 Marienzweig 14. September 2013 

@Klaffer, -1-

leider habe ich Ihre beiden Schlusskommentare erst heute wahrgenommen. So hoffe ich, dass Sie umgekehrt auch meine Antwort darauf noch erreicht.
Dieses echte oder vermeintliche Auseinanderdriften innerhalb der Kirche bekümmert mich wirklich sehr.
In der evangelischen Kirche ist es ja ähnlich.
Denken Sie bitte nicht, ich wünschte mir eine Trennung. Das Wort Schisma gar jagt mir Angst ein.
In dieser besagten Gebetsgruppe habe ich die anderen Frauen, von denen ich mich theologisch ziemlich weit entfernt fühlte, dennoch als gläubig erlebt.
Und so ist es wahrscheinlich auch mit den Katholiken liberaler Gruppen.
Nie würde ich ihnen Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche unterstellen wollen.
Aber ich empfinde die Unterschiede teilweise als so gravierend, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie diese verschiedenen Sichtweisen und Differenzen überwunden werden könnten.
Wir kennen ja alle die Forderungen bestimmter Kirchenkreise, die uns nun schon seit Jahren um die Ohren gehauen werden.


1
 
 Klaffer 13. September 2013 
 

@ Marienzweig2

Ich weiß auch nicht genau, was Sie konkret unter so einem Trennungsstrich meinen: Selber die katholische Kirche verlassen oder andere ausschließen? Ich glaube, dass keine der beiden Varianten gut wäre.
Ich frage mich eher öfter, ob man nicht so manche Trennung verhindern hätte können, wenn sich beide Seiten (noch) mehr bemüht hätten. Dann müssten wir heute nicht um eine Annäherung bzw. Wiedervereinigung ringen.
Zum eigentlichen Thema dieses Beitrags, die Verhältnisse in Limburg kann ich nichts sagen, für mich ist das zu weit weg. Und über vielleicht ähnlich gelagerte österreichische Fälle aus der Vergangenheit schreibe ich besser nichts mehr, damit mein Beitrag nicht gelöscht wird.


0
 
 Marc Aurel 12. September 2013 
 

Na ja...

wenn ich jemals jemanden geohrfeigt hätte, würde ich mich immer daran erinnern. Egal ob es vor dem Gesetz strafbar ist oder nicht. Genauso wie ich mich an einen erste Klasse Flug erinnern kann. Bei konservativen Bischöfen setzen die Medien eben eine hohe moralische Meßlatte an, wenn es um die Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen geht. Das ist natürlich Teil der Strategie, sollte Profis wie Mixa und Tebartz-van Elst aber auch nicht überraschen.


4
 
 JaCDesigns1 12. September 2013 
 

Für den Limburger Bischof kommen graue Zeiten

Wenn er die Hetze jedoch durchhält, dann kann ihn nichts aus der Bahn werfen. Was einen nicht umhaut, macht ihn stark!


1
 
 Alpenglühen 12. September 2013 

Bischof Walter Mixa

@myschkin
Haben Sie damals die Debatten verfolgt? Lesen Sie doch den Art. 26431 von kath.net.
Bischof Walter hat weder etwas falsch dargestellt noch, wie damals behauptet, gelogen. „A Watschn“ (=Ohrfeige) gilt heute! als Tätlichkeit. 1990 war es nichts anderes als a Watschn. Alle Vorwürfe stellten sich als Luftblase raus. Oder was meinen Sie, weshalb der Vorwurf des sexuellen Mißbrauchs, der junge Mann wußte aber nichts!, daß er mißbraucht worden sein soll, und die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in die Welt gesetzt wurden? Auch dieser Vorwurf wurde zur Luftblase. Die Staatsanwaltschaft stellte das eindeutig fest und war entsetzt, da sie einen solchen Vorgang noch nie erlebt hatte: Kein Opfer, kein Tatbestand, erst recht kein Tatnachweis! Bf. Walter sollte „einfach nur weg“, weil er dem zeitgeistigen Denken im Weg stand. ‚Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, selbst wenn man sie weltweit verbreitet. Und eine Wahrheit wird nicht zur Lüge, nur weil niemand sie beachtet.’ nach M. Gandhi


9
 
 leibniz 12. September 2013 
 

Großverdiener

Für die deutsche Anpasskirche gibt es m. E. nur eine Rettung: Man muss ihr das viele Geld wegnehmen. Nur ein kleiner Hinweis am Rande: Kardinal Marx verdient fast doppelt so viel wie Bischof Terbartz.


3
 
 Fides Mariae 12. September 2013 
 

Der Aufruf zur Buße wird vielleicht noch gehört

Ich gratuliere Herrn Schmitt zu diesem treffenden und mutigen Artikel! Als ehemalige Frankfurter Pfarrgemeinderätin kann ich mir die Stimmung an diesem Abend nur zu gut vorstellen. Voll und ganz unterstütze ich Herrn Schmitts Würdigung der Frömmigkeit und Tiefe des Stadtdekans zu Eltz und seinen Aufruf zur Buße: "Wenn unser Stadtdekan die glasklare Kirchentreue des Bischofs Tebartz-van Elst besäße, hätte er das Format für den besten Oberhirten der ganzen Bischofskonferenz. Doch dazu müsste er erst noch eine Weile in die harte Schule der Wüste gehen, nämlich: "für sieben Jahre in die erbärmlichste Pfarrei des Bistums", bei strengem Interviewverbot!" - Beten wir, dass Herr zu Eltz in sich geht und Buße tut, wenn er sieht, was er angerichtet hat. Er könnte immer noch eines Tages als Bischof der Kirche großen Dienst erweisen - zum Schutz vorm eigenen Stolz aber am besten im kleinsten, erbärmlichsten Bistum...


2
 
 neo 12. September 2013 
 

Definition von Prunk

Man liest und hört es zuweilen: die Begehung des neuen Limburger Bischofszentrums hat keinen Prunk und Protz zutage getragen.
Nun: was wurde erwartet? Barocker Stil? Blattgold? Spiegelsäle?
Bitte was wäre Prunk?
Man setze sich doch bitte mal mit zeitgenössischer Architektur, Innenarchitektur und Design auseinander.
Ich möchte hier für keine Seite Partei ergreifen- man verstehe mich nicht falsch- ich möchte hier nur auf etwas hinweisen.
Möglicherweise mangelt es gerade den eher konservativen Katholiken (und vielleicht auch TvE selbst) da an Erkenntnis: Barock ist vorbei. Ebenso barockisierender Historismus und dergleichen (übrigens auch der damalige Zeitgeist). Prunk erscheint heute zuweilen in anderem Gewand.
Trotzdem: der Bau steht. Möglicherweise war er notwendig.


6
 
 tomacruz 12. September 2013 
 

Zukunftsorientiert ... BBK

Danke Herr Schmitt für Ihren Artikel und Ihren Mut.
Treffend, was Sie in "Die wirkliche Krise" und "Des Pudels Kern" analysiert haben.
Bischof T.v.E. hat schon sehr weitsichtig vor Jahren den richtigen Weg eingeschlagen, weil er eben glasklar erkannt hat, wo es unter den Gläubigen mangelt : Glaubenswissen, die Fähigkeit, über seinen Glauben Auskunft zu geben, Strahlkraft im Glauben.
So hat er 2011 das Bischof-Blum-Kolleg ins Leben gerufen, einer "Schule des Glaubens und des Gebets", in der sowohl Haupt- und Ehrenamtliche als auch Interessierte der Pfarreien des Bistums ihren Glauben wiederbeleben und neu entdecken können. In Exercitien, Katechesen und auch durch Bistumswallfahrten mit dem Bischof an der Spitze (u.a. Euchar.Kongress, B16 in Freiburg, Heilig Rock ... jährlich ins Heilige Land, ... ) soll eine geistige Erneuerung, Tiefe und Freude im Glauben auf den Weg gebracht werden.
Der Kurs stimmt. Nur diese Richtung hat Zukunft.


2
 
 myschkin 12. September 2013 
 

@michbend

Doch, gegen Bischof Mixa lag etwas vor. Er hatte zunächst geleugnet, dass er gegen junge Leute etliche Jahre zuvor tätlich gewesen ist. Später gestand er ein, dass er das falsch dargestellt hatte. Unwahrheiten dürfen einem Bischof eben nicht unterlaufen. Und das war der Anlass für seinen Rücktritt. Und ebenso wird dem Limburger Bischof seine eidesstattliche Erklärung zum Verhängnis werden, im Falle sie nicht der Wahrheit entsprechen sollte. Das wäre dann zwar bedauerlich. Aber ein Bischof, dem eine Falschaussage nachgewiesen worden ist, ist nach innen und nach außen untragbar. Hoffen wir also, dass diese Erklärung bald vom Tisch ist und von der Justiz als irrelevant bewertet wird.


3
 
 michbend 12. September 2013 

Bin zwar kein Limburger...

...aber stehe voll hinter diesem Kommentar. Bischof Mixa war der Erste und Tebartz-van Elst soll der Nächste sein. Die laizistische, politisch korrekte, immer mehr gleichgeschaltete Gesellschaft, versucht die letzten freien Katholiken mundtot zu machen. Dass ein Bistum, das mal vom Medienliebling Kamphaus (ver-) geführt wurde da besonders anfällig ist, wundert mich nicht. An die Stelle einer fairen, sachlichen Auseinandersetzung sind längst öffentliche Schauprozesse getreten, in denen Denunziation als sachliche Kritik bezeichnet wird. Als "Rechtsprechung" betrachtet man mittlerweile immer öfter, reine Mehrheitsentscheidungen. Solche öffentlichen Aktionen hat es schon zu Zeiten des Statthalters Pontius Pilatus gegeben. Das Urteil lautete damals: "Ans Kreuz mit ihm.
Übrigens: Gegen Bischof Mixa liegt bis heute nichts Wirkliches vor. Warum wird im Nachhinein nichts zu seiner Ehrenrettung getan. Wo sind Diejenigen, die ihn damals mit Dreck beworfen haben.


4
 
 Pater Rufus 12. September 2013 
 

ein hervorragender Kommentar


6
 
 Evelina 12. September 2013 
 

Neuer (Irr)Weg im Bistum

Herzlichen Dank und Respekt M. Schmitt für diesen redlichen Bericht und Mut.

@Suarez
Welcher Geist nach dem Abschuss des Bischofs in das Bistum einziehen soll, kann man dem
FAZ-Interview mit dem Dekan vor 3 Jahren entnehmen:

"Mein Langzeitprojekt ist die theologisch begründete Delegitimierung evangelischer Kirchlichkeit durch die Integration reformatorischer Elemente in die katholische Kirche.(...) Daher kommt ja mein Vorschlag, dass die katholische Kirche den Rahmen zur Verfügung stellt, damit Sie in Ruhe protestantisch sein können".
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/im-gespraech-gabriele-scherle-und-johannes-zu-eltz-natuerlich-gehoert-der-islam-zu-deutschland-11070440.html


2
 
 ThomasMoore 12. September 2013 

@TL/DR

Jedem klar denkenden Menschen dürfte mittlerweile bewußt sein, daß nicht TvE das Problem ist, sondern der inszenierte Aufstand, der von Kreisen in der Hierarchie bewußt mit der Hilfe der Medien angezettelt wird. Alle konkreten Vorwürfe wie Verschwendungssucht haben sich als unwahr erwiesen. Jetzt versucht man es mit angeblichen Äußerungen hinter vorgehaltenener Hand, die natürlich nicht nachprüfbar sind.
Das wirkliche Problem ist die Hierarchieebene und Leute wie zu Eltz, die ihr eigenes Süppchen kochen, denen es nur um die Macht geht. Zu Eltz glaubt anscheinend, nun mit seinem lammfrommen Schmusekurs auf den Bischofsstuhl zu kommen, nachdem er TvE zuvor sturmreif geschossen hat.


5
 
 Suarez 12. September 2013 

@TL/DR

Ich muss Ihnen da sehr deutlich widersprechen. Zum einen mangelt es dem Bischof Tebartz-van Elst an medial aufgehetzten "Kritikern" wahrlich nicht, da sind gerade besonnene Stimmen, die sich nicht aufhetzen lassen, eine dringend notwendige Kompensation.

Ich lebe im Bistum Limburg und musste erleben, wie in entwürdigender Weise in der Heiligen Messe in Anwesenheit meiner Tochter von unserem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden der "Protestbrief" mit Aufforderung zur Unterzeichnung der Unterschriftenliste verlesen wurde. Der schon einen Tag vorher in der Presse veröffentlichte versöhnliche Brief des Bischofs wurde hingegen mit keinem Wort erwähnt!

Ein Kirchenbesucher fühlte sich auf Grund dieses Missbrauchs der Messe genötigt, aufzustehen und den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden zu fragen: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein". Es herrschte Totenstille.

Feiert man so eine Heilige Messe?

Ist das der neue christliche Geist, der nun in das Bistum einziehen soll?


13
 
 Marc Aurel 12. September 2013 
 

Nicht nur die Medien

Das schlechte Licht, in dem Bischof Franz-Peter steht, wird nicht allein durch die Medien bestimmt. Viele Vorwürfe, die das Meinungsbild im Bistum bestimmen sind nie veröffentlicht worden. Es nützt niemanden, den Konflikt alleine auf die Presse und einen Gegensatz zwischen Modernität und Konservativismus zu reduzieren. Am allerwenigsten dem Bischof. Er hat Fehler eingeräumt. Diese muss er beheben. Von keiner (!) Seite darf dabei "Öl ins Feuer" geschüttet werden. Stattdessen braucht er Hilfe. Ich selber kann nur für ihn beten.


6
 
 Hadrianus Antonius 12. September 2013 
 

Beispielhafte tapferkeit

Mein herzlichster Dank und größte Hochachtung Herrn Michael Schmitt und Simonetta: es braucht sehr viel Mut und Standfestigkeit im Glauben um in der Öffentlichkeit gegen den medial gesteuerte Mob zu halten.
Besonders danken möchte ich für den illustrativen ausführlichen Bericht, direkt von der ersten Frontlinie, und sofort auf kath.net veröffentlicht; Nichts wird von den sezessierenden Gruppen und Diözesen in Westeuropa so gefürchtet als das Zeigen ihrer Aktivitäten in vollem Lichte der Weltöffentlichkeit. malitiae
Wie gerne wäre ich bei Ihnen gewesen!
"Justorum animae in manu Dei sunt, et non tanget illos tormentum malitiae".
Vobis adsum!


6
 
 Suarez 12. September 2013 

@myschkin - Wo die Medien den Glauben bestimmen

"Viele sorgen sich über das katastrophale Bild, dass die streitende Kirche unserer Diözese nach innen und nach außen abgibt."

Die Sorge beschränkt sich nicht nur auf die Diözese Limburg sondern auf die ganze Katholische Kirche in unserem Land, wenn man die jüngsten Äußerungen der Kardinäle Lehmann und Marx berücksichtigt.

Die Krise unserer Kirche im Land manifestiert sich am Verhalten des Frankfurter Stadtdekans, der einerseits die Spaltung vorangetrieben hat, um anschließend, nachdem man den ungeliebten Bischof nahezu zur Strecke gebracht hat, sich christlich versöhnlich zu geben.

Es tut mir leid, es so hart formulieren zu müssen, aber das ist einfach nur verlogen. Ein Verhalten, das wir von Politikern kennen, die über den Gegner wie ein Kesselflicker herfallen und dann wieder so tun, als sei man der beste Freund. Ein solches Gebaren ist eines Christen (nicht Scheinchristen) unwürdig.

Man kann über alles reden, man kann auch Kritik üben, aber nicht als mediale Inszenierung.


7
 
 TL/DR 12. September 2013 
 

Tja:

Die Stimmung ist hier quasi representativ für Limburg und Umgebung. Leute, die sich vorsichtig Gedanken machen und lösungsorientiert sind (meist sind es wohl Betroffene), werden hier rot eingefärbt. Die "Grünen" (meist sind es wohl die ganz Schlauen außerhalb Limburgs) lassen nix auf den Bischof kommen und fuchteln wild mit der Lojalitäts-Keule herum. So wird man aber dem Problem "TvE" nicht gerecht. Kirche ist zwar keine Mehrheitveranstaltung, aber wenn sich das Volk abwendet - ob aus Frust, Scham oder Wut, dann ist es nur logisch, das die Leitung aus Rom nervös wird und mal "nachschauen" kommt.

Hallo Limburger: Ich wünsche Euch ALLES GUTE!!!


3
 
 Diasporakatholik 12. September 2013 
 

Solidarität und Barmherzigkeit mit dem Bischof tun gerade jetzt not

Die lautstarken Kritiker (in diesem Fall des Bischofs)können deshalb - medienverstärkt - so groß werden und triumphieren, weil viele glaubenstreue Katholiken sich zumindest äußerlich sehr passiv geben.

Leider nichts Neues, der HERR stand zu Beginn SEINER Passion auch zunächst von allen Jüngern verlassen da.
Aber da ist auch Hoffnung:
Petrus bereute aber seine im Vorhof erfolgte Verleugnung noch vor JESU Tod und unter dem Kreuz war neben Maria u.a. auch Johannes anwesend.

JEDER glaubenstreue KATHOLIK kann ZUMINDEST geistig widerstehen und inständig mit seinem Gebet den Himmel bestürmen.

Ein Akt der Solidarität und ein Werk der Barmherzigkeit im Sinne von Mt 25,36:
"Ich war nackt (öffentlich bloßgestellt) und ihr habt mich bekleidet (=mich in Schutz genommen vor dem eisigen Wind der "öffentlichen Meinung")".


2
 
 Calimero 12. September 2013 
 

Er kann es nicht

@ Jolanda 2
"Die Schafe sind heute ganz ohne Wissen"

So kann man es auch ausdrücken.

Selbst wenn es so wäre, dass die Herde "unwissend" ist und daraus Frechheit, Ungehorsam und Renitenz ableitet.

Dann soll sich der zuständige Hirte um Abhilfe kümmern. Wenn er das nicht kann, dann tschüss.

Der Bischof von Limburg ist verloren. Selbst wenn er im Amte bleiben würde.

Der päpstliche Gesandte wird eine für alle gesichtswahrende Lösung finden.


2
 
 girsberg74 12. September 2013 
 

Dringende Frage:

@ myschkin

„Vielleicht bleibt wirklich kein anderer Weg mehr als der Abschied des Bischofs aus Limburg? Das ist alles sehr, sehr traurig.“^

Könnten Sie sich nicht auch einen anderen Abschied vorstellen?


4
 
 Unverstellt 12. September 2013 
 

Typisch

"Es kamen tatsächlich viele Leute in den Dom-Pfarrsaal, von denen man allerdings 80% normalerweise nicht in unseren Gottesdiensten sieht." Das sagt doch alles, oder? Berufsnörgler und notorische Wichtigtuer. Tja, in einem Land, in dem Schnäppchenjägerei als Volksgut wahrgenommen wird und mit Sprüchen wie "Geiz ist Geil" und dementsprechend "Neid ist gut" gepunktet werden kann, verkommt nicht nur das Katholischsein, sondern der Sinn für Kultur und das langfristige Denken. Auch theologisch geht es wohl nur noch um billige Rezepte fürs Seekenheil.


5
 
 Unverstellt 12. September 2013 
 

Viele..


0
 
 Joland II 12. September 2013 
 

Die Schafe sind heute ganz ohne Wissen

und dadurch leicht manipulierbar.
Der römisch-katholische Katechismus muß wieder von jedem Priester den Gläubigen detailliert und exakt nach der Lehre erklärt werden. Die Predigten sollten dafür verstärkt genutzt werden, und das alles im ganzen Land.


3
 
 Dismas 11. September 2013 

M.E. nach ist P.Mertens SJ, gelinde gesagt, eine

sehr "schillernde Figur".....


1
 
 Dismas 11. September 2013 

Danke für diesen Gastbeitrag eines mutigen Kämpfers

gegen diesen kircheverderbenden Modernismus!!
Ja,es ist unglaublich diese Heuchelei (ein Gottesdienst kann nie, auch optisch prächtig, genug sein, wenn sinnlich "prunken", wo denn sonst als für die Verherrlichung GOTTES?) und Pharisäertum gegen diesen tapferen und vorbildlichen Bischof.Leider haben die karrieresüchtigen Judasse in der Kirche Hochkonjunktur, der "Rauch Satans" dringt immer mehr in die Hl.Kirche ein. JA, es ist zu beklagen, aber wir müssen leider die Katholiken in Rom- u.Glaubenstreue und dem Zeitgeist ergebene Modernisten aufteilen. In WAhrheit geht nämlich schon lange dieser Riss durch die Kirche,besonders in D.!Ich denke, eine eindeutiges Wort des Hl.Vaters z.B. gegen den Mordernismus wäre wichtig! Er möge an den mutigen Hl.Papst Pius X. denken!


3
 
 Passero 11. September 2013 
 

Wölfe im Schafspelz

Ich lebe in einer anderen Diözese, aber es ist sehr erfreulich zu sehen, dass es noch Kämpfer wie Herrn Schmitt gibt!
Und wer sich auch nur ein wenig auskennt, der weiß, welch Geistes Kind die "Wühlmäuse" und "Raubtiere" in der Diözese Limburg und in vielen anderen Bistümern sind!
Herr Bischof, bitte weichen Sie nicht vor den Wölfen zurück!
Und ein großer Trost für uns alle: Sämtliche "Zwergerlaufstände", Ungehorsamsbewegungen, Selbstbeweihräucherungsgruppen, antikirchlichen Geheimgesellschaften usw. haben ein ABLAUFDATUM, das der SIEGER jetzt schon kennt!


4
 
 Fuchsi 11. September 2013 

@ Wiederkunft

..... na ja, Bischof Krenn war nicht so ganz problemlos; in dem ihm unterstehenden Priesterseminar gab es furchtbae zustände und er hat das mit 'dummen Jungenstreichen' kommentiert.
Das ist für mich schon der Hammer!


3
 
 Philalethes 11. September 2013 
 

Der Spiegel-online-Artikel und die Wahrheit

Ob der Spiegel-online-Artikel die Wahrheit bringt, ist völlig offen. In dem Satz „sagt etwa der Münchner Kardinal Marx“ soll das Wort „etwa“ für weitere Kardinäle stehen, die aber nicht einmal genannt werden, geschweige denn zitiert werden. — Mit der Bemerkung „Hinter vorgehaltener Hand ist bei vielen die Kritik noch wesentlich schärfer“ glaubt man, sich des Nachweises ernsthaft entziehen zu können. — „Die Tage des Franz-Peter Tebartz-van Elst im Amt des Limburger Bischofs gehen offenbar ihrem Ende entgegen.“ Wodurch wird dieses „offenbar“ bewiesen? Durch nichts. etc. Ich könnte so fortfahren!
Bitte kritisch lesen und nicht auf Artikel wie diese hereinfallen !


1
 
 myschkin 11. September 2013 
 

Bislang hatte ich Hoffnung,

dass sich die limburgischen Zwiste durch Versöhnung lösen lassen. Doch inzwischen schwindet diese Hoffnung. Auch der obige Bericht zeigt, wie verhärtet der Dissenz inzwischen ist. Offenbar ist in den zurückliegenden Jahren hinsichtlich der Leitungsebene des Bistums zwischen den dort agierenden Menschen soviel Unangenehmes vorgefallen, dass ein bedeutender Teil dieser Leute dem Bischof einen Neuanfang nicht mehr zutraut. Obwohl im Bistum beheimatet, kann ich mir kein Bild über die Zustände innerhalb des Führungszirkels machen. Deshalb: keine Schuldzuweisungen von meiner Seite. Eines aber habe ich beobachtet: Dass bspw. in meiner Gemeinde die Leute nicht auf Krawall gebürstet, aber sehr nachdenklich geworden sind. Viele sorgen sich über das katastrophale Bild, dass die streitende Kirche unserer Diözese nach innen und nach außen abgibt. Vielleicht bleibt wirklich kein anderer Weg mehr als der Abschied des Bischofs aus Limburg? Das ist alles sehr, sehr traurig.


3
 
 twinkle 11. September 2013 
 

Stimme zu

@Fuchsi
Es ist in der Tat bezeichnend, dass mehrere Kritiker sich hinterher milde geben. Auch der Kaplan, der sich im Limburger Dom zum Abschied Standing Ovations erpredigt hat, hat sich in einem Radiointerview danach versöhnlich gezeigt. Allerdings nehme ich zumindest ihm eine gewisse Zerknirschtheit ab, denn es klang auch etwas Herz mit an. Beim Stadtdekan, der tatsächlich gut predigt und einen ausgesprochenen Fimmel für Marienfrömmigkeit hat (was ihm aber erstaunlicherweise keiner der Progressiven vorwirft), habe ich ein anderes Gefühl. Tatsächlich hat er sich mir gegenüber bei den ersten Anzeichen der merkwürdigen medialen Kritiken gegenüber dem Bischof verblüffend einbremsend verhalten, d. h. er hat damals bereits explizit keine Parteinahme für den Bischof gewollt, was ich erst heute im Lichte der Ereignisse als schon länger vorherrschende Färbung verstehen kann. Der Stadtdekan ist klug genug, sich jetzt (nach erfolgreicher Demontage des Bischofs) versöhnlich zu geben.


1
 
 Fuchsi 11. September 2013 

darf ich ...

hier noch etwas aus einem evangelischen Portal ergänzen:
'An Stelle des Bischofs würde ich zuerst einmal gegen den Frankfurter Agitator vorgehen. Das geht ja überhaupt nicht, dass einer in dieser Weise gegen seinen Chef vorgeht. In der freien Wirtschaft wäre der längst rausgeflogen. Wir sind in der Kirche zwar alle lieb, und der Bischof möglichst noch lieber als die Priester, aber alle Liebe hat irgendwo seine Grenzen; und wer die Grenze nicht sieht, dem muss man sie aufzeigen.

Ich denke, es wäre höchste Zeit, den Stadtdekan mal einige Zeit in die Wüste zu schicken. Vielleicht würde er dort wieder fromm werden. Da sind die Gegebenheiten für's Frommsein besser!!!


2
 
 Fuchsi 11. September 2013 

was ich nicht verstehe ...

vergelte Ihnen Gott, lieber Herr Schmitt, diesen tiefgründigen Bericht. Nur eines verstehe ich nicht: dass Sie den Stadtdekan von Frankfurt beschrei-ben, wie lammfromm und ausgleichend er an diesem Abend gewesen sei. Ist das nicht eine psychologisch leicht durchschaubare Strategie. Ich poldere und stifte Unruhe bis da nach Rom dringt und man sich dort veranlasst sieht, einen 'Friedenstifter' zu entsenden. Wenn der kommt, dann verhalte ich mich wie ein Lamm, weil ich ja schließlich überzeugt bin, dass ich zu mehr tauge, wie zu einem Stadtdekan. Man will ja noch die Beförderungsleiter ein wenig bis zünftig höher raufsteigen; darüber hat schon mancher sein Frommsein vergessen! Dass Herr Mertes für ihn nachahmenswert erscheint, spricht außerdem für sich.
.... und dass plötzlich keiner mehr in der Versammlung war, der mit Ihnen gegen den Strom schwimmen wollte, ist für uns Deutsche doch auch sehr bezeichnend. Denken wir 75 Jahre zurück. Nur relativ ganz wenige haben Rückgrat gezeigt!!!


1
 
 twinkle 11. September 2013 
 

Lieber Herr Schmitt

leider konnte ich nicht dabei sein, ich hätte Sie gerne unterstützt und denke auch darüber nach, dem Stadtdekan einen Brief zu Schreiben, da die Situation aus meiner Sicht besonders für einige Gläubige leider ziemlich unhaltbar geworden ist (Stichwort: Versöhnt am Altar?).

Gerne bin ich bei weiteren Schritten, auch "kirchentreuen" Initiativen (schlimm genug, dass man es so nennen muss), dabei!

Danke für diesen Bericht und die klaren Worte! Schön, dass wir nicht allein sind.

Beste Grüsse


2
 
 Wiederkunft 11. September 2013 
 

Bischof Kren

Das Ganze erinnert mich stark an die Hetzjagd auf Bischof Krenn. Ich weis bis heute nicht warum dieser zurück treten musste! Das war damals nur der Anfang


3
 
 girsberg74 11. September 2013 
 

Mich treibt um, dass Michael Schmitt den Frankfurter Stadtdekan als fromm beschreibt, jetzt aber berichtet, dass dieser fromme Stadtdekan den emeritierten Papst heute als für ihn (den Stadtdekan) enttäuschend kritisiert. - Ich muss es für möglich halten, dass Herrn Schmitts Aufmerksamkeit Entscheidendes entgangen sein könnte.

Ich habe ein ähnliches Problem durchgestanden mit einem hochplatzierten Priester und beliebten Prediger, der mir und meiner Frau als Freund fast 40 Jahre lang lieb und teuer war, mit Ausnahme seiner Sticheleien gegen Rom, über die wir der Witzigkeit halber zwar auch schon lachten, denen wir in der Sache aber nicht nachgaben; die Weltkirche verteidigten wir immer.

Heute ist es mit der Freundschaft vorbei, weil er zu Heiligem mal sich nicht eindeutig verhielt, indirekt spottete. Wir fragen uns, ob wir einem Blender aufgesessen waren, ob wir den einen oder anderen Punkt unterbewertet hatten, den wir hätten für bare Münze nehmen sollen.


4
 
 Marienzweig 11. September 2013 

@Stefan Fleischer

Sie sprechen exakt an, was auch mich so umtreibt.
Wenn viele auch sagen, die Katholiken in progressive und konservative Gruppen zu unterteilen, wäre nicht hilfreich, so sehe ich doch keine andere Möglichkeit, sie so zu benennen. Dazu kommt dann noch die Gruppe der Gleichgültigen oder der reinen Mitläufer.
Ich bin skeptisch, ob sich in näherer oder fernerer Zukunft die beiden erstgenannten Gruppen versöhnen und verbinden können.
Wird bis dahin nicht zu viel Trennendes zu überbrücken sein?
Diese Entfremdung ist doch schon jetzt spürbar und nicht mehr wegzudiskutieren.
Manchmal denke ich, ein Trennungsstrich wäre die ehrliche, saubere Lösung für die sich immer mehr auftürmenden Probleme.
Dass diese Gedanken auftauchen macht mich traurig und verursacht mir obendrein Schuldgefühle.
Aber sie sind da!


3
 
 Nummer 10 11. September 2013 

Danke, für Ihre Treue und Ihren Mut!

Und an ALLE liebe Mitchristen: Wir sollten alle zum Gebet aufrufen und es tatsächlich auch tun, wie kann man dagegen sein?
Wenn wir alle innig beten, dann wird in Kürze der Friede und die Liebe Gottes über alle kommen, da bin ich mir sicher. Die Frucht des Hl. Geistes ist die Liebe und der Friede.


4
 
 Stefan Fleischer 11. September 2013 

Was wollen wir sein?

Wir dürfen uns wenn immer möglich nicht auf Nebenkriegsschauplätze einlassen, sondern müssen bei jeder Gelegenheit die Grundsatzfragen stelllen. Die „Normalkatholiken“ müssen sich bewusst werden, dass von diesen Leutten bewusst oder unbewusst in Kauf genommen wird, früher oder später im Schisma zu landen. Wenn wir so weiter machen, wird früher oder später von uns allen der ganz persönliche Entscheid gefordert sein, ob wir römisch-katholisch bleiben wollen, mit allen Konsequenzen, oder ob wir es nicht mehr sein und einer deutsch-katholischen Kirche (oder wie auch immer) angehören wollen, wiederum mit allen Konsequenzen.

Wir müssen also daran erinnern, dass das Meiste an all dieser Kritik unter die Kategorie fällt: „Man schlägt den Sack und meint den Esel“, dass die Öffentlichkeit – bewusst oder unbewusst – im Glauben gelassen wird, es gehe bei alledem nur um irgendwelche Nebensächlickeiten, und nicht in letzter Konsequenz um ganz grundlegende Fragen unseres Glaubens.


3
 
 Marienzweig 11. September 2013 

atmosphärisch gut beschrieben

Was ist, wenn sich Stadtdekan Johannes zu Eltz irgendwann einmal in einer stillen Stunde mit aller Wucht bewusst wird, was er da in Gang gesetzt hat?
Michael Schmitt, der Dom-PGR beschreibt ihn ja als durchaus frommen Mann.
Ist der Stadtdekan klar von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt oder hat er sich nur verrannt und verharrt auf seinem eingegangenen Weg des Konflikts?

In seiner Haut möchte ich nicht stecken, wenn er sich einmal ehrlich seiner wirklichen Motive bewusst wird und er sich eingestehen müsste, zur Verunglimpfung Bischof Tebartz-van Elst´s und zur Zerrissenheit der Gläubigen des Bistums Limburg aktiv beigetragen zu haben.
Es ist zu Eltz aus christlicher Sicht zu wünschen, dass er und andere zur echten Versöhnung fähig werden.
Kann er denn Spaltung wirklich wollen?

Dom-PGR Michael Schmitt sei gedankt für seinen erhellenden Bericht und den persönlich gezeigten Mut, bei soviel Gegenwind sich für seinen Bischof einzusetzen.


2
 
 WoNe 11. September 2013 
 

Fortsetzung...

Damit wäre die unsägliche Haßkampagne gegen Bischof Mixa kein trauriger "Ausrutscher" der jüngsten deutschen Kirchengeschichte mehr, sondern das neue Ablaufprogramm zur Erziehung möglichst zeitgeistkonformer und duckmäuserischer BRD-Bischöfe! Sollte Bischof Tebartz-van Elst "zurücktreten" müssen, wird es keinen Bischof hierzulande mehr geben, der versuchen wird, sein Amt dafür zu nutzen, das katholische Glaubenslebens im Bistum zu formen und prägen.

Den Grund für den öffentlichen Haß gegen Bischof Tebartz-van Elst sehe ich in seiner Glaubensfreude und katholischen Orthodoxie. Des weiteren dürfte sein Sinn für würdige Liturgie seine Gegner in Rage versetzt haben und ihnen schlaflose Nächte bereitet haben. In weiten Teilen Deutschlands (vielleicht auch Europa?!) bevorzugt man seit den 70er Jahren eher die formlose und selbstgestrickte Selbstfeier in gepflegter Kartoffelsack-Ästhetik.


1
 
 WoNe 11. September 2013 
 

Herzlichen Dank für diesen Lagebericht,

der die Situation im Bistum Limburg anschaulich mit mutigen Worten beschreibt!

In der ganzen Angelegenheit um Bischof Tebartz-van Elst beschleicht mich spätestens seit der Einmischung von Kardinal Lehmann und Kardinal Marx ein Déja-Vu-Erlebnis. Denn es erinnert mich stark an die Endphase der Kampagne gegen Bischof Mixa im Jahre 2010. Wochenlang brodelte es in der Presse. Alle dt. Bischofskollegen von Bischof Mixa waren auf Tauchstation; und plötzlich formierte sich das Anti-Mixa-Triumvirat aus Lehmann, Marx und Zollitsch mit dem Ergebnis, dass es damit endgültig um Bischof Mixa geschehen war: Er mußte leider zurücktreten.
In der Causa Tebartz-van Elst haben sich also schon zwei alte Bekannte zu Wort gemeldet und Witterung aufgenommen. Spätestens wenn der dritte im Bunde seine Stimme erhebt, kann man davon ausgehen, dass Bischof Tebartz-van Elst zurücktreten werden muß.


1
 
 st.michael 11. September 2013 
 

@Matthäus - Keine Angst

Ich bin traditionsverbunden und romtreu und verehre die alte Messe, bzw Priester die versuchen, auch den NOM würdig darzubringen.
Wie die Autoren richtig sagen, sind die meisten "Protestler" gar keine Kirchgänger, sondern nur zusammengetrommelt um "Rabatz" zu machen.
Ich wieß nicht wo genau Sie hinziehen aber zb. auf der Seite der "Pro Missa Tridentina" sind viele Messorte des überlieferten Ritus im Bistum genannt.
Auch der NOM wird sehr würdig und mit Respekt, zb. im Deutschorden in FFT Sachsenhausen gefeiert.
Es gibt sehr viele treue und fromme Gemeinden, wenn es natürlich auch viel mehr sein dürften.
Die Statistik sagt ja eh die harte Sprache der Zahlen auf, denn von den 650.000 Katholiken im Bistum Limburg gehen ca 4% regelmäßig in die hl.Messe das sind dann 25.000, weniger als in ein Fussballstadion passen.
Also keine Angst, hier sind alle ganz willkommen, die sich hinter dem Bischof positionieren wollen.
Was haben die Aufrührer schon zu bieten?
Weltlichen Blödsinn ! Kollossal!


4
 
 Tadeusz 11. September 2013 

Eine Frage

" und ist beeindruckt von Leuten wie P. Mertes SJ"

Kann man von Hr. Mertes und seinem Kampf pro Homo beeindruckt sein und katholisch bleiben?

Ein Ding der Unmöglichkeit.

Deshalb muss der Stadtdekan muss GEHEN.
Besser früh als spät, so kann der Schaden für die Frankfurter Kirche begrenzt werden.

Frankfurt braucht einen Stadtdekan wie zu Eltz nicht. Frankfurt braucht einen katholischen Stadtdekan.


12
 
 Suarez 11. September 2013 

Ein wunderbarer Geistbeitrag,

der in sachlichem Ton, aber nicht ohne Herz, die Stimmung in unserem Bistum beschreibt und kritisch hinterfragt, wie sehr die Medien heute schon in unsere Gemeinden hineinwirken und Spaltungen bewusst herbeiführen.

Wie sehr schmerzt es, solche Gastbeiträge lesen zu müssen, sind sie doch Zeugnis einer Glaubenskrise mitten in unsere Kirche, wobei der Limburger Bischof lediglich der Katalysator, nicht jedoch der Urheber ist.

Wenn ich allein schon de hämischen Ton spüre, mit dem z.B. heute wieder der Spiegel die Katholische Kirche herabsetzt und sich dabei auch noch auf zwei deutsche Bischofe beruft, dann macht mich das einfach nur noch traurig. Sieht man denn nicht, wie die Medien ihr Spiel treiben und den Bischof Tebartz-van Elst bloß benutzen, um ihren Generalangriff gegen die Katholische Kirche zu starten?

Alles wird lächerlich gemacht: ein schöner Altar, eine schöne Kirche, ein schöner Dom, eine ansprechende Heilige Messe, alles dies wird als unsinniger "Karneval" verunglimpft.


2
 
 Matthäus 5 11. September 2013 

Traurig

Lieber Herr Schmitt,
Vielen Dank für Ihren ergreifenden Bericht. Mit Bestürzung erfahre ich vom Furor gegen den Limburger Bischof, den weite Kreise noch katholischer Bürger im Bistum Limburg ergriffen hat. Und das in der Diözöse, in die ich bald meinen ersten Wohnsitz verlege ...
Herzliche Grüße
Matthäus 5


6
 
 st.michael 11. September 2013 
 

Danke für den Mut, danke für den Bericht!

Vielleicht ist der ganze Krach für eins gut.
Es geht wieder einmal ums Ganze.
Die Frage MUß endlich auf den Tisch, um die sich alle herumdrücken, ihr aus dem Wege gehen, sie bloß nicht thematisieren wollen, nämlich:WAS IST NOCH KATHOLISCH UND WAS NICHT?
Es stände Bischof Tebart gut an, diesen Kampf zu kämpfen.
Gewinnt er, hätte das eine Riesenstrahlkraft in andere Bistümer hinein.
Verliert er, ist das Bistum sowieso am Ende, wer interessieret sich schon noch für Laiengremiunms Katholizismus?
Dafür muß man aber leider auch ein paar "liebgewonnene Irrtümer" endlich über Bord werfen, die sich beim Klerus schön bequem eingenistet haben.
1. Mehrheit ist Wahrheit ! Niemals !
2. These - Antithese = Synthese ! Bei Religionswahrheiten ein Unding !
3. Nur glauben was man sieht ! Das ist kein Glaube, sondern Götzendienst !
Ja, es werden viele zu Fall kommen und viele abfallen, aber auch viele wieder zurückkehren.
Tut der Bischof so, der hl.Geist ist bei ihm, was riskiert er?
Ewigen Lohn!


9
 

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