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Heute vor 10 Jahren war Heiligsprechung von Johannes Paul II. - Wer waren seine Eltern und Bruder?

27. April 2024 in Familie, 2 Lesermeinungen
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Für Eltern und Bruder von Papst Johannes Paul II. laufen Seligsprechungsverfahren – Karols Mutter war während der Schwangerschaft mit Karol dringend zur Abtreibung geraten worden, aber sie weigerte sich. Gastbeitrag von Elmar Lübbers-Paal


Krakau (kath.net) Der gebürtige Karol Jozef Wojtyla, besser bekannt unter seinem Papstnamen Johannes Paul II., ist 2011, nach der wundersamen Heilung einer Ordensschwester von Parkinson, selig- und 2014 schließlich heiliggesprochen worden. Heute vor 10 Jahren wurde die offizielle Heiligsprechung vollzogen. Nun sollen auch seine Eltern und sein Bruder seliggesprochen werden. Die Verfahren laufen auf Hochtouren.

Mit 30 Grad war der 18. Mai 1920 ein außergewöhnlich heißer Tag, als in der schlesischen Kleinstadt Wadowice an der Skawa bei Krakau die gesundheitlich schwer angeschlagene Emila Wojtyla den späteren Papst zur Welt brachte. Vater Karol war währenddessen mit seinem Sohn Edmund (*1906) zur Maiandacht um 17 Uhr gegangen. Beim Gesang der Loretto-Litanei, welche die Gebärende durch das geöffnete Fenster hörte, wurde der gesunde Junge Karol Jozef geboren.

Durch diese Geburt, da ist sich der Postulator des Heiligsprechungsprozesses der Familienmitglieder, P. Slawomir Oder, sicher, hat Emilia einen heroischen Tugendgrad errungen, wie er kürzlich verlautete. Es war nämlich so, dass der ortsbekannte Gynäkologe und Geburtshelfer Dr. Jan Moskala Emilia nach einer Untersuchung im zweiten Schwangerschaftsmonat dringend zu einer Abtreibung riet.

Für Emilia und ihren Mann Karol, die schon ihre Tochter Olga Maria am Tag deren Geburt, am 7.7.1916, verloren hatten, kam trotz der drohenden Lebensgefahr für die schwächliche Mutter keine Abtreibung in Frage. Emilias Schulausbildung bei den „Töchtern der Liebe Gottes“ hatte wohl ihren konsequent lebensbejahenden Standpunkten geprägt. Sie selbst verlor ihre Mutter, als sie 13 Jahre alt war.

Da der Arzt aber weiterhin davon überzeugt war, dass die frühe Kindsbeseitigung das Beste sei und der Mutter das Leben erhalten würde, suchten sich Emilia und Karol einen neuen, den hippokratischen Eid respektierenden Arzt, den sie im jüdischen Mediziner Samuel Taub fanden. Auf seinen guten Ruf konnten sich die Wojtylas verlassen. Der Mediziner war dafür bekannt, daß er selbst aussichtslose Patienten, die kein anderer Arzt mehr behandelte, in seiner Praxis aufnahm. „Ich würde lieber sterben, als mein Kind loszuwerden“, waren die Worte Emilias. Dabei waren sich die jungen Eltern im Klaren, dass Emilia durch die Geburt sterben werde und ein schwerkrankes Kind zur Welt kommen würde, so hatte man es ihnen ja prophezeit. Doch das Wunder geschah in der treu-katholischen Familie – beide überlebten. Der Junge war sogar zum Erstaunen aller kerngesund! Die Hebamme berichtete, dass der junge Karol Jozef kräftig geschrien habe und erst als der Neugeborene an der Brust der Mutter ruhte, die vor Freude über die glückliche Geburt Tränen vergoss, zur Ruhe kam. Durch das vertrauensvolle Gebet ist so das Unmögliche wahr geworden!


Auch Vater Karol, der gelernte Schneider, der bis 1918 als Unteroffizier in der Armee von Österreich-Ungarn gedient hatte und inzwischen Leutnant der polnischen Armee war, fühlte sich überglücklich wegen des Wohlbefindens von Frau und Kind. Der freudige Vater, der die Deutsche Volksschule in Biala und das Deutsche Gymnasium in Bielitz (Bielsko-Biala, Kreis Schlesien) besucht hatte, kümmerte sich mit Liebe um seine kleine Familie. Niemand konnte ahnen, dass dieser kräftige und qietschfidele Junge, Karol Jozef, einmal der 264. Papst der katholischen Kirche werden würde. Mit dem Tod der Mutter (1929), als der Bub acht Jahre alt war, nahm sich sein älterer Bruder Edmund neben seinem Vater in besonderem Maße dem Wohl des jüngsten Sprösslings an. Zuvor aber besuchte Edmund auf Grund der Versetzung des Vaters nach Mähren nach dem Ersten Weltkrieg, die österreichische Kadettenschule in Hranice (Mährisch Weißkirchen, heute Tschechien). Seine meisten Lebensjahre verbrachte er jedoch in Wadowice (in der Woiwodschaft Kleinpolen), wo er auch die Volksschule und das Gymnasium besuchte und sein Abitur am 12. Juni 1924 absolvierte. Bis 1930 studierte Edmund an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Sein großes medizinisches Talent brachte ihm die Stellung des stellvertretenden Leiters am Städtischen Krankenhaus in Bielitz ein. Als 1932 die große Scharlach-Epidemie ausbrach, kümmerte er sich, ohne seine eigene Gesundheit zu schonen, um die vielen infektiösen Schwerstkranken. Etliche Patienten verdankten ihm Heilung und Leben. Nachdem er sich selber bei einem Patienten an Scharlach angesteckt hatte, starb er nach 4 Tagen schwerster Symptome, am 4. Dezember 1932. Auf seinen Opfertod, den er für das Überleben von Mitmenschen annahm, weist sein Grabstein hin: „Er gab sein junges Leben als Opfer für die leidende Menschheit“. Für seinen 14 Jahre jüngeren Bruder Karol Jozef war er stets der Beschützer, Lebensbegleiter und Freund gewesen. Karol Jozef war auch der Grund, weshalb Edmund sogar seine bereits geplante Verlobungsfeier mit Jadwiga Urban (+2005) verschob, als er meinte, dass sein Brüderchen ihn nun mehr brauchen würde. Obwohl Edmund sehr viel Freude am Leben hatte und dies auch zeigte, nahm er sich doch selbst zurück, um anderen dienlich sein zu können. Den Dienst an den schwer Infektiösen nahm er freiwillig an, wohlwissend um die große Gefahr einer tödlich Ansteckung.

In dankbarer Erinnerung an seinen ärztlichen Bruder Edmund lag bis zu seinem letzten Lebenstag dessen Stethoskop auf dem Schreibtisch Papst Johannes Pauls II.

Das Allgemeine Krankenhaus in Bielsko-Biala, Edmunds Wirkungsstätte, ist nach ihm benannt. Auch das Malopolka Krankenhaus mit seinen Rehabilitationsabteilungen trägt seit 2018 seinen Namen. Straßen in Wadowice und Lublin tragen ebenso Namen der Familienmitglieder Wojtylas.

Die Selig- und Heiligsprechungskongregation sprach in beiden Fällen, sowohl für die Eltern als auch nun für den Bruder des Papstes, ihr „nihil obstat“ (Erklärung dass es keine Gründe gibt, die gegen das Führen eines Seligsprechungsprozesses sprächen) aus. Somit dürfte es wohl in sicherlich absehbarer Zeit eine weitere „heilige Familie“ geben.

Foto: Die Eltern Carol und Emila Wojtyla mit ihrem Sohn Edmund (c) gemeinfrei

 


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