Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Anordnung von Franziskus: Gänswein muss Rom bis 1. Juli verlassen, ohne Amt!
  2. Nackter Mann auf Confessio-Altar des Petersdoms
  3. „Mein Bischof setzt den Synodalen Weg um – Muss ich ihm folgen?“
  4. Wie Schafe, die von ihren Hirten verlassen wurden
  5. "Liebe kann Sünde sein: Warum nicht alle 'Paare, die sich lieben' gesegnet werden können"
  6. Abtreibung und die Absolutheit des Menschenrechts auf Leben
  7. Italien: Umstrittener Künstler installiert schwebendes Krokodil in Taufkapelle des Doms von Cremona
  8. Die Schöpfung – ein Gottesbeweis
  9. Bernhard Meuser: „Das jämmerliche Ende des Synodalen Weges“
  10. Predigtwoche in Bistum Limburg mit nahezu keinen Voraussetzungen für die „diversen“ Prediger
  11. "Wir Polizisten haben den Bezirk verloren"
  12. Der deutsche Weg baut nicht auf dem Evangelium auf!
  13. Weniger Gläubige in der Münchner Jesuitenkirche
  14. CDU-Chef Merz: Gender-Sprache macht die AfD stark
  15. Umstrittene Missbrauchpräventionsbeauftragte des Bistums Chur verlässt das Bistum

Kriminologieprofessor: 'Pfeiffer kompensiert seine Frustration'

29. Jänner 2013 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Würzburger Strafrechtler Prof. Klaus Laubenthal widerspricht den Vorwürfen des Kriminologen Pfeiffer an die Kirche – „Zureichend Unterlagen vorhanden“ – Kirche ist eine der wenigen Organisationen, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen


Würzburg (kath.net/pow) Deutlich widersprochen hat der Würzburger Strafrechtler und Kriminologe Professor Dr. Klaus Laubenthal (Foto) den Vorwürfen von Professor Dr. Christian Pfeiffer in Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. „Herr Pfeiffer hat versucht, seine Frustration über sein persönliches Scheitern als Leiter dieser wissenschaftlichen Studie zu kompensieren mit vom Ansehen her abträglichen Vorwürfen zum Nachteil der katholischen Kirche in Deutschland. Wir können von der heutigen Perspektive her sagen: Im Gegensatz zu seiner wissenschaftlichen Leitungsleistung dieses Projekts ist ihm das gelungen“, sagte Laubenthal im Interview mit der Fernsehredaktion des Bistums Würzburg. Nach Meinung des Würzburger Professors werde sich, wenn die Fortsetzung des Projekts unter neuer Leitung erfolgt und nach Abschluss der Forschungsarbeit der Abschlussbericht der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird, zeigen, „dass es nur um die Selbstinszenierung einer Person geht“.


Was den Vorwurf der angeblichen Zensur angeht, so gebe es bei der Untersuchung ein Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit der Wissenschaft, also dem Wunsch des Wissenschaftlers, möglichst alles erfahren und erforschen zu können und zu optimalen Ergebnissen zu kommen, und dem Schutz der Persönlichkeitsrechte, insbesondere bei der Analyse von Personalakten. „In diesem Spannungsverhältnis ist natürlich dann eine Abwägung vorzunehmen. Diese ist dem niedersächsischen Forschungsinstitut und seinem Leiter nicht gelungen“, sagte Laubenthal. Es seien bis zuletzt ganz wesentliche Bereiche des Persönlichkeitsschutzes ungeklärt geblieben, zum Beispiel die Frage der Anonymisierung von Täter- und Opferinterviews. „Und es blieb nicht hinreichend geklärt, wo die Unterlagen verwahrt werden. Es geht um sehr intime und hochsensible Vorgänge. Hier muss gesichert sein, dass Dritte keinen Zugang zu diesen Unterlagen bekommen.“

Zum Vorwurf der Aktenvernichtung merkte Laubenthal an, dass von Pfeiffer als Leiters des Projektes die Vorwürfe nicht konkretisiert worden seien. „Wenn wir in den Codex Iuris Canonici, das Regelwerk der katholischen Kirche, hineinschauen, gibt es da eine Bestimmung, in der es ausdrücklich heißt, dass Akten von Strafverfahren bezogen auf Sittlichkeitsverbrechen, die zu einer Verurteilung geführt haben, nach Ablauf von zehn Jahren zu vernichten sind.“ Allerdings stehe in der Bestimmung auch, dass Tatbestandsbeschreibungen aufzuheben seien. Zeitlich ebenfalls unbegrenzt aufzubewahren seien auch der Wortlaut des Endurteils. „Für eine Studie sind zureichend Unterlagen auch bei diesen Konstellationen vorhanden.“

Was den Komplex sexuellen Missbrauchs angehe, ist die Kirche nach Laubenthals Meinung auf einem guten Weg. „Sie ist im Übrigen eine der wenigen Organisationen in unserer Gesellschaft, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzt.“ Er kenne zum Beispiel im schulischen Bereich, wo auch Konstellationen existierten, die zu Missbrauchshandlungen führen können, nicht diese Intensität von Prävention und von Aufklärung, sagte Laubenthal, der auch Missbrauchsbeauftragter der Diözese Würzburg ist.


Das Interview in voller Länge auf kathTube:


Foto Prof. Klaus Laubenthal: © Presse Ordinariat Würzburg/Markus Hauck


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Kelch 30. Jänner 2013 

Frustration worüber

Worüber soll Professor Pfeiffer den frustriert sein? Das habe ich dem Bericht nicht wirklich entnehmen können.


0
 
 Wolfgang63 29. Jänner 2013 
 

Nah

Prof. Laubenthal hat sich bereits früh Anfang des Monats in dieser Diskussion in Stellung gebracht. Er erweckte bei mir stark den Eindruck, als wolle er die Studie übernehmen. Damit wäre der katholischen Kirche jedoch ein Bärendienst erwiesen: Er steht dieser seit Studentenzeiten bereits so nahe, dass rasch der Vorwurf kommen würde, dass er nicht unabhängig ist.


0
 
 goegy 29. Jänner 2013 
 

Bekanntlich stehen hinter denen, die der katholischen Kirche Vorwürfe machen, bezüglich ungenügender Aufarbeitung des Missbrauchs-Skandals, diejenigen, die bei sich selbst gradezu akrobatische Leistungen in Vertuschung und Kleinreden vollbringen. Ihnen hilft eine kathophobe Presse, die bei ihren \"Spezis\" gern ein Auge - oder gar beide - zudrückt.
Auf jeden Fall wirkt die ganze \"Pfeiffer Story\" recht suspekt und wirft bislang ein etwas eigenartgies Licht auf diesen Experten.


2
 
 EinChrist 29. Jänner 2013 
 

Danke!

Endlich mal ein sachliches, ganz unaufgeregtes Interview, welches auch mal die Hintergründe beleuchtet und wirklich klarmacht, dass die kath. Kirche die einzige Institution ist, die sich hier systematisch auf die Finger schauen lässt.

Schade, dies wird sicher nicht mal eine Randnotiz in der Presse Wert sein. Davon nimmt man dann doch nicht gerne Notiz von, weil es endlich mal pro-Kirche ist.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Deutsche Bischofskon

  1. Wenn Jesus gar kein Thema mehr ist
  2. Suizidbeihilfe? – „Diese Sichtweise widerspricht der Position der katholischen Kirche“
  3. „Letztlich geht es um die neue Evangelisierung“
  4. Deutsche Bischofskonferenz kritisiert Entwicklung in der Hagia Sophia-Frage
  5. Papst-Unterstützung für Synodalen Weg?
  6. Bistum Regensburg wird Priesterausbildung nicht verändern
  7. Priesterausbildung künftig an weniger Standorten?
  8. DBK stört sich auf Facebook an Weihwasser-„Erfrischungstüchern“
  9. Bischöfe zur NS-Zeit. Anmerkungen zum Wort der DBK zum Kriegsende 1945
  10. „Deutsche Bischöfe im Weltkrieg“







Top-15

meist-gelesen

  1. Anordnung von Franziskus: Gänswein muss Rom bis 1. Juli verlassen, ohne Amt!
  2. „Mein Bischof setzt den Synodalen Weg um – Muss ich ihm folgen?“
  3. "Liebe kann Sünde sein: Warum nicht alle 'Paare, die sich lieben' gesegnet werden können"
  4. Nackter Mann auf Confessio-Altar des Petersdoms
  5. Bernhard Meuser: „Das jämmerliche Ende des Synodalen Weges“
  6. Wenn der Kleingeist regiert, dann hat der Heilige Geist keine Chance
  7. Wie Schafe, die von ihren Hirten verlassen wurden
  8. Abtreibung und die Absolutheit des Menschenrechts auf Leben
  9. Predigtwoche in Bistum Limburg mit nahezu keinen Voraussetzungen für die „diversen“ Prediger
  10. Der deutsche Weg baut nicht auf dem Evangelium auf!
  11. Weniger Gläubige in der Münchner Jesuitenkirche
  12. Das Wunder von Missouri: Eine unverweste Nonne
  13. Kardinal Gambetti vollzieht Bußritus für geschändeten Papstaltar des Petersdoms
  14. "Wir Polizisten haben den Bezirk verloren"
  15. Ein Traum wird wahr - Ostern 2024 im HEILIGEN LAND - Kommen Sie mit!

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz