Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  2. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  3. "Hirtenwort der Bischöfe zum Lebensrecht des ungeborenen Kindes erforderlich! JETZT!"
  4. Kaminski: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, der die Tötung ungeborener Menschen rechtfertigt
  5. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  6. Gastkommentar im Jesuitenmagazin America behauptet: ‚Misogynie‘ verantwortlich für Trumps Wahlsieg
  7. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  8. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  9. Islamkritiker Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt
  10. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  11. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  12. Klima und Migration statt Evangelium
  13. Bischof Egan: ‚Großbritannien ist kein christliches Land mehr.‘
  14. Diözese Graz-Seckau entschuldigt sich für randalierenden Priester
  15. „Selbst liberale Befürworter einer §218 -Reform halten den Gruppenantrag für Fake und für Wahlkampf“

Bischof Küng: Otto von Habsburg 'Gigant im Nebel unserer Zeit'

10. Juli 2012 in Österreich, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


St. Pöltner Bischof feierte in der Wiener Kapuzinerkirche Gedenkmesse zum ersten Todestag des Kaisersohnes


Wien (kath.net/KAP/dsp) Otto von Habsburg hat bis in sein hohes Alter hinein fasziniert, "weil in einer Zeit, in der alles verhandelbar erscheint, Menschen beeindrucken und anziehen, die ihre Aussagen nicht nach den Mehrheitsmeinungen schneidern, sondern wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen". Das betonte der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng am Mittwoch bei der Gedenkmesse zum ersten Todestag des Kaisersohnes. Unter den Teilnehmern der Messe in der Wiener Kapuzinerkirche waren unter anderen Georg von Habsburg, der jüngere Sohn des Verstorbenen, und Walpurga Habsburg-Douglas, die jüngste der Töchter. In der Krypta - der Kapuzinergruft - befindet sich Otto von Habsburgs letzte Ruhestätte.

Küng hob hervor, dass Otto von Habsburg einer gewesen sei, der gewusst habe, wo er steht. In allen Wechselfällen seines "langen, großen Lebens" sei er fest in dem gestanden, aus dem er kam, nämlich "aus der Tradition einer großen Familie, eines Herrscherhauses." Der spätere EU-Politiker sei fest verwurzelt in seiner eigenen Familie gewesen; "er war ein christlicher Familienvater im besten Sinne, er hat Ja gesagt zu einer großen Familie mit vielen Kindern".

Wo heute "alles beliebig zu werden" scheine, wo Mehrheitsentscheidungen, die "wiederum oft, so scheint es, von Medien gesteuert werden", die Messlatte seien, "da sehnen sich die Menschen nach Halt und Werten, die wie Leuchttürme aus dem Nebel unserer Zeit herausragen", sagte Bischof Küng. Otto von Habsburg sei so ein Leuchtturm gewesen.


Der älteste Sohn Kaiser Karls I. sei "Gigant im Nebel unserer Zeit bis ganz zum Schluss seines Lebens" gewesen, betonte der St. Pöltner Bischof: "Er wusste, dass man sich verneigen konnte - vor dem Herrgott, vor allem vor unserer Lieben Frau von Mariazell, wo die Familie regelmäßig ihre Mitte suchte, wie man heute sagt".

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


kath.net dokumentiert die Predigt von Bischof Klaus Küng, Bischof von St. Pölten, in der Wiener Kapuzinerkirche anlässlich der Gedenkmesse zum ersten Todestag von Otto von Habsburg

Liebe Familie und Freunde des Verstorbenen!
Lassen Sie mich mit einem Zitat des großen Verstorbenen beginnen, das für mich alles zusammenfasst, für das er stand:

„Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß nicht, wohin er geht, weil er nicht weiß, wo er steht.“

Warum hat Otto von Habsburg noch bis in seine hohen Neunziger Menschen gefesselt, man meint fast, in den letzten Jahren noch mehr als früher? Weil in einer Zeit, in der alles verhandelbar erscheint, Menschen beeindrucken und anziehen, die ihre Aussagen nicht nach den Mehrheitsmeinungen schneidern, sondern wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen: die daher wissen, wo sie stehen.

Otto von Habsburg stand in allen Wechselfällen seines langen, großen Lebens fest in dem, aus dem er kam: aus der Tradition einer großen Familie, eines Herrscherhauses. Er stand selber in seiner eigenen Familie fest verwurzelt, war ein christlicher Familienvater im besten Sinne: er hat Ja gesagt zu einer großen Familie mit vielen Kindern. Er stand fest im Glauben, hat, gemeinsam mit seiner Frau Regina, sich und seine Lieben von Anfang an und bis ins hohe Alter unter den Schutz der Gottesmutter gestellt; er war trotz seiner zahllosen Tätigkeiten seinen Kindern und seinen Enkeln Vorbild in Glauben und Pflichterfüllung und ein echter Gesprächspartner.

Nun, in all dem zu stehen könnte, ja eine sehr statische Angelegenheit sein, er hätte sich sozusagen auf seinem Thron ausruhen können, aber Otto wusste eben auch, wohin er geht – und das war immer Neuland. Er ruhte sich nicht aus auf seinen Errungenschaften und auf der Tradition, sondern „machte sich die Finger schmutzig“, mischte sich in die Niederungen der Politik ein, weil er glaubte, dass dort seine Aufgabe war; er sah immer einen neuen Horizont, bis zum Schluss, hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, war aber immer wendig genug, zuzuhören und seine Meinung zu etwas oder jemand auch zu ändern.

Lassen Sie mich den Blick noch mal auf unsere Zeit richten. Es scheint wirklich alles beliebig zu werden, Mehrheitsentscheidungen unterworfen, die wiederum oft, so scheint es, von Medien gesteuert werden. Gerade da sehnen sich die Menschen nach Halt, nach Werten, die wie Leuchttürme durch all den Nebel unserer Zeit herausragen. Solch ein Leuchtturm war Otto von Habsburg. Ich würde sogar sagen, er war ein Gigant im Nebel unserer Zeit bis ganz zum Schluss seines Lebens. Ein Gigant, der doch wusste, dass man sich neigen konnte – vor dem Herrgott, vor allem vor unserer Lieben Frau von Mariazell, wo die Familie regelmäßig ihre Mitte suchte, wie man heute sagt. Ein kleines Echo von seiner Bedeutung mögen die Beerdigungsfeierlichkeiten vor einem Jahr gegeben haben, wo ein ganzes Land zusah, wie der Sohn des letzten Kaisers zu Grabe getragen wurde. Und ein besonders schönes Signal war es auch, dass sich die Särge von Otto und seiner innig geliebten Frau Regina sich genau in diesem Mariazell wieder trafen bei dieser letzten Fahrt, die hier, in dieser Kirche, endete, zuerst bei der Zeremonie und dann in der Gruft unter unseren Füßen.

Also: verneigen wir uns noch einmal vor einem großen Mann, der zugleich ganz klein sein konnte vor Gott; denken wir daran, wo unsere eigenen Wege auch einmal enden werden, nicht in der Kapuzinergruft, aber im Angesicht von einem, der unser ganzes Leben darauf gewartet hat, uns endlich in die Arme zu schließen, weil er seine Arme für uns am Kreuz ausgebreitet hat. Möge die Fürsprache Mariens uns allen beistehen.

Foto: (c) Diözese St. Pölten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 FranciscoL 10. Juli 2012 

Fließend

beherrschte er sieben Sprachen in Wort und Schrift,legte die die damals viel anspruchsvollere Matura (Abitur) sowohl nach österreichischen als auch ungarischen Lehrplan,zweimal also, ab.Studierte in Löwen,lernte die ganze Welt kennen.Ein Mann von unvergleichlicher Bildung,Intelligenz und Weisheit,der gleichzeitig vor Gott wie ein Kind war.Fromm und treu.


3
 
 Descartes 10. Juli 2012 
 

„Wer nicht weiß, woher er kommt,

...weiß nicht, wohin er geht, weil er nicht weiß, wo er steht.“
Ob Otto die ET und die damit verbundenen weltanschaulichen Konsequenzen akzeptiert hat?
Andererseits wussten die Menschen in früherer Zeit noch nicht viel vom Sonnensystem, nichts von Zellen und Atomen, und sie lebten auch.


0
 
  10. Juli 2012 
 

Otto von Habsburg

Eine Gestalt,die im Glauben und in der Geschichte Europas dieses Jahrhunderts hell strahlt!


2
 
 Dismas 10. Juli 2012 

Dank an Bischof Küng für die

Würdigung dieses großen Mannes!!


2
 
 frajo 10. Juli 2012 

Bischof Klaus wie immer, einer unserer Besten! In einer Predigt zu Ehren eines unserer Besten.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Habsburg

  1. Papst würdigt bei Audienz für Haus Habsburg Kaiser Karl
  2. 'Das Buch über Karl von Habsburg liest sich spannend wie ein Krimi'
  3. Der Kaiser und die Religion
  4. Eine Reliquie des seligen Kaisers Karl I. ist nun in Ägypten
  5. Oberösterreich: Gedenken an Erzherzog Maximilian Joseph
  6. Vor 100 Jahren wurde Otto Habsburg geboren
  7. Zum 100. Geburtstag Otto von Habsburgs
  8. Otto von Habsburg – Die Jahrhundertbiographie
  9. Otto von Habsburg – Sein Abschied
  10. Madeira: Gedenkmesse zum 90. Todestag des seligen Kaisers Karl







Top-15

meist-gelesen

  1. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  4. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  5. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  6. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  7. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  8. Der ermordete Gott und die leeren Kirchen, oder: Zeichen des verdunstenden Glaubens. Die Hoffnung
  9. Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"
  10. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  11. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  12. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  13. Klima und Migration statt Evangelium
  14. Christlicher Prediger warnt vor neuem Taylor Swift-Album
  15. Diözese Graz-Seckau entschuldigt sich für randalierenden Priester

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz