Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist

Vor 100 Jahren wurde Otto Habsburg geboren

20. November 2012 in Chronik, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kaisersohn und späterer Europa-Politiker stand im Brennpunkt geschichtlicher Umwälzungen - Papst und Kardinäle Schönborn und Marx würdigten den "großen Europäer" nach dessen Tod im Juli 2011


Wien (kath.net/KAP) Vor 100 Jahren, am 20. November 1912, wurde Otto Habsburg-Lothringen (Foto) geboren. Oder - wie ihn Papst Benedikt XVI. in einem Beileidtelegramm anlässlich seines Todes am 4. Juli 2011 titulierte - "S.k.k.H. Erzherzog Otto von Österreich". Auch dass der Sohn des seliggesprochenen letzten österreichischen Kaisers Karl I. die Staatsbürgerschaften von Österreich, Deutschland und Ungarn und nach eigenen Angaben von Kroatien besaß und dass nach seinem Ableben Requien in seinem Sterbeort Pöcking am Starnberger See, in München, Mariazell, Wien, Budapest und Zagreb gefeiert wurden, verdeutlicht, dass es sich um eine Persönlichkeit im Brennpunkt geschichtlicher Umwälzungen handelte.

Als "großen Europäer", der sich "unermüdlich für den Frieden, das Miteinander der Völker und eine gerechte Ordnung auf diesem Kontinent eingesetzt" habe, würdigte der Papst Otto Habsburg in dem besagten Telegramm an die Familie, die Europa prägte wie kaum eine andere. Kardinal Christoph Schönborn stellte den "Architekten des Europagedankens und der europäischen Integration" in seinem Nachruf in eine Reihe mit Robert Schuman, Konrad Adenauer und Alcide De Gasperi. Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hatte im Blick auf Otto Habsburg mit dem ungebrochen gültigen Appell gemahnt, im Bemühen um das Zusammenführen der Völker Europas nicht nachzulassen: "Sein Vorbild muss uns gerade in der heutigen schwierigen Situation Europas eine Ermutigung sein."


Vom Thronfolger zum Europaparlamentarier

Otto kam 20. November 1912 in Reichenau an der Rax als ältester Sohn von Karl I. und Zita zur Welt. Von 1916 bis 1918 war er Kronprinz Österreich-Ungarns, nach der Ausrufung der Republik ging die Familie 1919 ins Exil in die Schweiz, später nach Madeira, wo Karl I. starb.
Es folgten Stationen in Spanien, Belgien und von 1940 bis 1944 in den USA. Danach lebte Otto Habsburg bis 1951 in Frankreich, dann wieder in Spanien und seit 1954 in Pöcking (Bayern). 1951 heiratete er Prinzessin Regina von Sachsen-Meiningen.

Ab 1938 war Habsburg von den Nazis steckbrieflich verfolgt. Er war energischer Gegner des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich. Bei Kriegsausbruch half er mehr als 10.000 NS-Verfolgten bei der Flucht nach Übersee. 1936 wurde er Mitglied der Paneuropa-Union, ab 1940 war er deren Vertreter in Washington.

Habsburg knüpfte in Washington Kontakte zu wichtigen Politikern, auch zu den Präsidenten Franklin D. Roosevelt und Harry S. Truman. Er bewirkte viel Positives für Österreich, etwa indem er an der Moskauer Deklaration mitarbeitete, die für die Zeit nach dem Krieg die Unabhängigkeit in Aussicht stellte. Kritik erntete er später für seine Intervention bei Truman gegen die im April 1945 gebildete provisorische Regierung unter dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Karl Renner. Habsburg hatte Zweifel an der Standfestigkeit Renners gegenüber den Sowjets.

Auch seine anfängliche Ablehnung des Staatsvertrags war mitverantwortlich dafür, dass seine Rückkehr nach Österreich von vielen in der SPÖ heftig abgelehnt wurde. Obwohl er im Mai 1961 die im Habsburgergesetz geforderte Verzichtserklärung abgab, dauerte es mehr als fünf Jahre, bis er tatsächlich einreisen durfte, allerdings vor dem Hintergrund von Demonstrationen und Massenstreiks gegen ihn. Erst langsam beruhigte sich die Lage, da der Kaisersohn keine innenpolitischen Aktivitäten setzte. 1972 kam es zum historischen Händedruck mit Bundeskanzler Bruno Kreisky. Zehn Jahre später wurde Otto Habsburg von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger in der Hofburg empfangen.

1973 wurde Habsburg zum Präsident der Internationalen Paneuropa-Union gewählt. Er war Schirmherr des Paneuropa-Picknicks am 19. August 1989 an der österreichisch-ungarischen Grenze bei Fertörakos/St. Margarethen, das den Fall des Eisernen Vorhanges einleitete. Der Kaisersohn war Mitglied des Europaparlaments seit dessen erster Direktwahl 1979 und blieb es bis 1999.

"Dafür habe ich gelebt"

Zahlreiche Mitglieder der Familie Habsburg mit Otto an der Spitze nahmen am 3. Oktober 2004 an der Messe am Petersplatz zur Seligsprechung von Ottos Vater Karl I. teil. Konzelebranten bei der von Johannes Paul II. geleiteten Messfeier waren u.a. Kardinal Schönborn und Kardinal Peter Erdö von Budapest-Esztergom.

Schönborn war es auch, der nach dem Tod des damals 98-Jährigen an eine Begebenheit beim Mitteleuropäischen Katholikentag 2004 in Mariazell erinnerte, die bezeichnend für immer eng mit dem steirischen Marienheiligtum verbundenen Otto Habsburg gewesen sei. Damals waren knapp nach der EU-Erweiterung rund 100.000 Gläubige aus den Nachbarländern gekommen, unter ihnen die Staatspräsidenten, EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und Otto Habsburg. "Dafür habe ich gelebt", sagte ein fröhlicher und vom Regen durchnässter Habsburg damals, tief beeindruckt von der eben miterlebten "Wallfahrt der Völker" zur "Magna Mater Austriae".

kathTube-Video: EWTN-Interview mit Otto von Habsburg


Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Dagmar-Elisabeth 21. November 2012 
 

Otto der Große

Otto von Habsburg ist nicht nur ein Vorbild und ein großer Europäer. Er ist auch für mich der/das Beste, was das Haus Habsburg je hervorgebracht hat. Und wenn er Kaiser geworden wäre, müßte man ihn dem Beinamen Otto der Große geben, denn wer, wenn nicht er, hätte diesen Ehrentitel verdient.


0
 
 Wenzel 20. November 2012 
 

Otto von Habsburg

ein vorbildlicher Katholik und Politiker. Ein Vorbild für uns alle, vorallem für Politiker und Entscheidungsträger in Gesellschaft und Kirche !
Santo subito !!


1
 
 studiosus 20. November 2012 

naja

naja was heisst \"waere geworden\" - im Grunde genommen WAR er Kaiser... ein Kaiser dem die Regierung seines Landes verwehrt geblieben war. Um wieviel \"katholischer\" waere Oesterreich wenn der Kaiser auch haette regieren koennen.... Abtreibung?? Undenkbar! Homoehe? Nie im Leben!
Die Politik war unter dem Kaiserreich wirklich weitaus entwickelter und die Gesellschaft deshalb auch weniger dekadent!

unbedingt lesenswert ist auch der Nachruf Seiner Exzellenz Dr. Andreas Laun (man beachte auch die korrekte Sprache!!!)


http://www.kirche-heute.de/index.php?id=106

Ich bin ueberzeugt dass in einiger Zeit auch fuer Kaiser Otto das kanonische Verfahren eroeffnet wird, wie auch fuer seinen seligen Vater und Seine Mutter, deren Prozess gerade laeuft!

http://www.youtube.com/watch?v=r7PgFb6IKWQ&feature=related

irgendwie hat es sich auf schaurige Weise bewahrheitet: \"ewig bleibt mit Habsburgs Throne Oesterreichs Geschick vereint\"

Ein Hoc


2
 
 hortensius 20. November 2012 
 

Ein Vorbild

Otto von Habsburg bleibt als Persönlichkeit und als Politiker ein Vorbild. Er hat das christliche Europa verkörpert.


2
 
 kaiserin 20. November 2012 
 

Otto v. Habsburg : Unvergeßlich!

Ein Mann des Glaubens und des Charakters, an dem sich viele heutige unfähige Politiker,Kirchenmänner und Volk ein Beispiel nehmen sollten!...Ja,ein Licht, das im christlichen Herzen Europas niemals verlöschen wird!


3
 
 Dismas 20. November 2012 

Ein großer Europäer,

er wäre ein sehr guter Kaiser geworden, einer der jeden Mensch respektiert hat, vor allem ein Christ der sein Christsein auch gelebt hat.
Er wird mir immer unvergesslich bleiben, so wie das Gespräch, dass ich vorJahren mit ihm führen durfte.
Requiescat in pace!! Et Lux perpetua luceat ei!


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Habsburg

  1. Papst würdigt bei Audienz für Haus Habsburg Kaiser Karl
  2. 'Das Buch über Karl von Habsburg liest sich spannend wie ein Krimi'
  3. Der Kaiser und die Religion
  4. Eine Reliquie des seligen Kaisers Karl I. ist nun in Ägypten
  5. Oberösterreich: Gedenken an Erzherzog Maximilian Joseph
  6. Zum 100. Geburtstag Otto von Habsburgs
  7. Bischof Küng: Otto von Habsburg 'Gigant im Nebel unserer Zeit'
  8. Otto von Habsburg – Die Jahrhundertbiographie
  9. Otto von Habsburg – Sein Abschied
  10. Madeira: Gedenkmesse zum 90. Todestag des seligen Kaisers Karl







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz