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Gertrud Fussenegger vor 100 Jahren geboren

2. Mai 2012 in Österreich, keine Lesermeinung
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Österreichische Autorin: 'Immer wieder ist das Christliche, die große Frohbotschaft, aus dem Meer der Irrtümer aufgetaucht und hat mich überzeugt.'


Linz (kath.net/KAP/KIN) Die katholische Schriftstellerin Gertrud Fussenegger wäre am 8. Mai 100 Jahre alt geworden. Die 1912 in Pilsen (Plzen) geborene Österreicherin starb am 19. März 2009 in Linz. Die Werkliste ihrer zum Teil mehrmals aufgelegten Bücher umfasst mehr als 50 Titel, dazu kommen Beiträge in rund 200 Anthologien.

Nicht alles, was sie geschrieben habe, spiegle ihr Bekenntnis zum Katholizismus wider, "aber ich hoffe, dass ich in allem - oder fast allem - Respekt vor christlichen Grundwerten bewahrt habe", sagte Gertrud Fussenegger einmal in einem Interview mit der Wiener Katholikenzeitung "Der Sonntag".

In einem Interview mit KIRCHE IN NOT zu ihrem 90. Geburtstag stellte sie dankbar fest: “Wie ich dazu gekommen bin, eine praktizierende Katholikin zu werden, das ist allerdings ein Stück Lebensgeschichte. Es würde viel zu lange dauern, darüber zu sprechen. Aber ich fühle mich jetzt in einem Hafen angekommen, nach vielen stürmischen Fahrten durch die Ideologien des 19. (und 20.) Jahrhunderts. Immer wieder ist das Christliche, die große Frohbotschaft, aus dem Meer der Irrtümer aufgetaucht und hat mich überzeugt.”


Gertrud Fussenegger wurde im böhmischen Teil der Donaumonarchie als Offizierstochter geboren und verbrachte ihre Kindheit in Galizien, Böhmen, Vorarlberg und Tirol. In Innsbruck und München studierte sie Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte 1934 über den altfranzösischen Rosenroman. Im Jahr darauf heiratete sie den Bildhauer Elmar Dietz, die Ehe wurde allerdings nicht glücklich.

Ab 1943 lebte Fussenegger mit ihren vier Kindern als Alleinerziehende in Hall in Tirol, 1947 folgte die Scheidung. 1950 heiratete sie den Bildhauer Alois Dorn, mit dem sie einen weiteren Sohn hatte. 1961 zog sie nach Leonding bei Linz.

Fusseneggers Jugend war überschattet durch ihr Nahverhältnis zum Nationalsozialismus. Der "Völkische Beobachter" druckte etwa 1938 als erste Zeitung ihr Gedicht "Stimme der Ostmark" ab. Nach 1945 brachte Fussenegger das Gedicht massive Kritik ein, weil es als Bejubelung des Untergangs Österreichs und als Verherrlichung des "Führers" verstanden wurde.

Rund 50 Jahre später erklärte die Autorin, es täte ihr Leid, "viele gute Gedanken verschwendet" zu haben, "auf eine Sache, die dann ein Gräuel war". 1946 wurden zunächst einige ihrer Werke in Berlin und Wien auf die "Liste der gesperrten Autoren und Bücher" gesetzt.

Bald darauf begann für Gertrud Fussenegger allerdings wieder eine intensive Schaffensperiode. Ein eindrucksvolles Dokument von Fusseneggers Religiosität ist der 1983 erschienene und in Form von Aufzeichnungen und Dokumenten gestaltete Roman "Sie waren Zeitgenossen", der ein Bild Israels zur Zeit Jesu entwirft.

Insgesamt verfasste sie mehr als 60 Bücher, die in 25 Verlagen veröffentlicht und in elf Sprachen übersetzt wurden. Der Nachlass ihrer Werke befindet sich im Oberösterreichischen Literaturarchiv im Stifterhaus in Linz.

Gertrud Fussenegger war seit 1959 Mitglied des PEN-Clubs und später Ehrenpräsidentin des Verbandes Katholischer Schriftsteller Österreichs. Sie war Trägerin zahlreicher Auszeichnungen, darunter des Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (2003) und des Komturkreuzes mit Stern des päpstlichen Silvesterordens von Papst Benedikt XVI. (2007).

Feier in München

Zum 100. Geburtstag der Schriftstellerin findet am Freitag, 4. Mai, eine öffentliche Festveranstaltung in München statt. Zu dem Abend in der Reihe "Domspatz-Soirée" im Hansa-Haus werden u.a. der Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Dieter Borchmeyer, die älteste Tochter der Autorin, die Münchner Künstlerin Ricarda Dietz und Fussenegger-Enkelin Caroline Juls erwartet. Fussenegger war mit München, wo sie studiert und geheiratet hatte, eng verbunden.

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich. Alle Rechte vorbehalten.

Foto: © Kirche in Not


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