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Gelassenheit und Gottvertrauen

17. April 2012 in Chronik, 1 Lesermeinung
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Mit diesen Tugenden begeht der Heilige Vater, Benedikt XVI., seinen 85. Geburtstag. Er folgt damit dem ältesten Papst der Kirchengeschichte. Ein heiterer Rückblick auf Leo XIII. (1810-1903). Von Ulrich Nersinger


Rom (kath.net/un) Viele Anekdoten über Papst Leo XIII. drehten sich um die angeblich schwache Gesundheit und das hohe Alter des Pontifex. Für Leo XIII. selber aber waren Gesundheit und Alter keine Themen. Als er als über Neunzigjähriger einen amerikanischen Bischof empfing, der darüber klagte, wie traurig es ihn stimme, dass er den Papst nun vielleicht zum letzten Mal sehe, beeilte sich Leo zu fragen. „Warum denn, mein Lieber, sind Sie etwa krank?“

„Ich bemühe mich Krankheiten zu ignorieren, dann werfen sie einen auch nicht nieder“, bemerkte er zu einem seiner weltlichen Kammerherren, der als Hypochonder bekannt war. Bei einer Grippeepidemie in Rom nahm er es übel, dass viele der Eminenzen krank wurden, und sagte: „Zu auffallend, dass die jungen Leute immer so kränkeln“. Männer, hoch in den Siebzigern, noch „junge Leute“ zu nennen, war charakteristisch für den Papst. Viele Kardinäle, die ihn im Konklave von 1878 als „Übergangspapst“ gewählt hatten, überlebte er, ebenso eine Reihe von Purpurträgern, denen er selbst den Roten Hut verliehen hatte. Eine boshafte römische Zunge bemerkte einmal: „Jeder neue Todesfall im Kardinalskollegium ist ihm ein Glas Vermouth, eine Stärkung seines Herzens.“.

Der päpstliche Leibarzt, Professor Lapponi, hatte es nicht leicht mit seinem hohen Patienten. Als Leo einmal stark erkältet war, verordnete er ihm ein Medikament. An diesem Tag fand eine größere Zeremonie statt, und der Papst sprach mehr als dem Leibarzt lieb war. Um ihn zu warnen, hustete Lapponi, der von Amts wegen bei jeder Feier in der unmittelbaren Nähe des Papstes zu verweilen hatte, mehrere Male. Nach Beendigung der Zeremonie winkte Leo seinen Leibarzt zu sich heran und gab ihm lachend die Arznei zurück: „Mein lieber Doktor, helfen Sie sich doch selbst; Sie scheinen ja mehr zu husten als ich!“


Im März des Jahres 1899 stellte der päpstliche Chirurg, Professor Mazzoni, fest, dass der Papst innerhalb weniger Stunden an Blutvergiftung sterben müsse, wenn nicht eine Geschwulst, eine Zyste, die sich an der rechten Hüfte befand, entfernt würde. Dem berühmten Chirurgen schwindelte es jedoch bei dem Vorhaben. Misslang die Operation, war sein Ruf zerstört, und bei dem hohen Alter seines Patienten war der Erfolg äußerst zweifelhaft. Im Kollegenkreis erzählte der Chirurg Jahre später: „Der Papst zeigte bewundernswerte Kaltblütigkeit; zumal ich ihm sagte, der chirurgische Eingriff sei nur klein, und es handle sich nur um zwei Minuten, da die in Zersetzung begriffene Zyste nur weggeschnitten werde müsse, und jede weitere Gefahr dann behoben sei. Gefahr drohe nur, wenn der Inhalt der Zyste ins Blut dringe. Kurz vor der Operation bemerkte der Papst meine innere Aufregung und fragte: ‚Haben Sie Mut?’, worauf ich antwortete: ‚Nein, Euer Heiligkeit, wenn Sie ihn nicht haben, ich habe keinen’. ‚Nun. Ich habe Mut’, erwiderte der Papst. Dann schritt ich zur Operation“. Der Eingriff gelang.

Als der Papst wegen eines Unwohlseins einmal die Audienzen aussetzen musste, verlangte er am darauffolgenden Tag die „Tribuna“, eine der Kirche nicht gerade wohlgesonnene Zeitung. Das Blatt war jedoch nicht aufzufinden. „Schade!“, meinte der Papst „ich nehme nämlich an, dass ich in der liberalen Presse wieder einmal tot bin“.

Als sich ein Diplomat einmal nach dem Befinden des Papstes erkundigte, antwortete ihm Kardinal Oreglia, der ein entschiedener Gegner der Politik Leos XIII. war: „Mit der Gesundheit des Heiligen Vaters geht es wie mit seiner Politik – auf und ab“.

Die Nachricht von einer bevorstehenden Operation des Papstes hatte sich wie ein Lauffeuer in der Ewigen Stadt verbreitet. Kardinalstaatssekretär Rampolla empfing das Diplomatische Korps und gab ihm beruhigende Versicherungen, denen aber wenig Glauben geschenkt wurde – zumal die Diplomaten in den Vorzimmern der päpstlichen Gemächer den Präfekten der Apostolischen Sakristei mit dem heiligen Öl und den Kardinalkämmerer mit seinem gefürchteten Kästchen sahen. In dem Kästchen befand sich ein silberner Hammer, mit dem der Kämmerer dreimal an die Stirn des verstorbenen Papstes zu klopfen und die rituelle Frage zu stellen hatte: „Gioacchino. lebst Du noch?“; erst danach durfte er den Tod des Papstes offiziell verkünden: „Papa vere mortuus est – Der Papst ist wahrhaft tot“. In den Räumen des Apostolischen Palastes fanden sich immer mehr geistliche und weltliche Würdenträger ein. Die Journalisten waren im Alarmzustand versetzt und belagerten den Vatikan. Das römische Telegraphen- und Telephonnetz war binnen kurzer Zeit überlastet und drohte zusammenzubrechen. Als Leo XIII. nach dem Eingriff aufwachte, schickte er seinen Kammerdiener Pio Centra mit einer eindeutigen Botschaft in die päpstlichen Vorzimmer: „Seine Heiligkeit denken heute noch nicht daran, das Paradies persönlich kennen zu lernen“.

Papst Leo XIII.



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