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Die Versuchung von Massa und Meriba

29. Februar 2012 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
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Die Urversuchung des Menschen ist, die Grundbotschaft der Bibel in Frage zu stellen, die da lautet: 'Ich bin da; Gott wohnt unter euch und bleibt bei Euch!' Ein kath.net-KLARTEXT von Weihbischof Andreas Laun.


Salzburg (kath.net) Über „Versuchung“ wird heute kaum mehr gesprochen, höchstens im harmlosen Sinn beim Einkaufen um des Kaufens willen oder in der Konditorei und natürlich in Bezug auf das Begehren zwischen Mann und Frau!

Schon richtig, diese „klassische Versuchung“ gibt es auch in der Bibel, vor allem in drei Geschichten: In der Geschichte der Susanna beginnt das Drama mit dem Begehren dreier alter Männer. Ihre Versuchung wird von Daniel (13,8-9) sowohl psychologisch als auch theologisch meisterhaft so beschrieben:

„Ihre Gedanken gerieten auf Abwege, und ihre Augen gingen in die Irre; sie sahen weder zum Himmel auf, noch dachten sie an die gerechten Strafen Gottes.“ Susanna sagt nein, riskiert dafür sogar den Tod, und wird erst im letzten Augenblick gerettet!

In einer anderen, ebenfalls klassisch zu nennenden Versuchungsgeschichte geht das Verlangen von der Frau aus, nämlich von der des Potiphar: Sie will unbedingt mit ihrem Sklaven Josef schlafen, aber Josef sagt nein und läuft davon, obwohl er sicher ahnt, dass sie sich rächen wird, was sie dann auch tut.


Wieder etwas anders ist die Geschichte des Königs David: Er verführt und schwängert die Frau eines seiner Soldaten und wird beim Versuch, das Geschehene zu vertuschen, zum Mörder! Dafür zieht ihn Gott zur Rechenschaft, bestraft David. Der Prophet zwingt den König geradezu, seine Sünde zuzugeben, David bereut und dann vergibt ihm auch Gott.

Soweit die bekanntesten Versuchungsgeschichten der Bibel. Dabei sagt die Bibel natürlich nicht, die sexuellen Sünden wären sozusagen die größten, einzigen wirklichen Sünden, sondern: Sexuelle Sünden sind Sünden unter vielen anderen „Arten“ von Sünde, samt den jeweils vorausgehenden Versuchungen!

Auch wenn Christen im „Vater unser“ eingedenk ihrer Schwäche Gott bitten, sie nicht in Versuchung fallen zu lassen, denkt der Christ nicht nur, nicht vor allem an sexuelle Reize, sondern an jede Versuchung, vor allem an diejenige, die ihn selbst, wie er aus Erfahrung weiß, besonders belastet.

Oder an diejenige, die Suche nach dem „Balken im eigenen Auge“ einzustellen, zumal man ihn ja paradoxerweise kaum zu bemerken pflegt: etwa in Form einer jahrelang gut gepflegten und „berechtigten“ Feindschaft!

Es gibt aber noch andere Versuchungen, die man kaum zu merken pflegt! Die Kirche lässt alle Geistlichen und alle Christen, die mittun, am Anfang ihres täglichen Gebetes den Psalm 95 beten, in dem es heißt: „Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, wie in der Wüste am Tag von Massa!“

Zunächst: „Verhärtung“ nennt die Bibel das „Nicht-Hören“ und „Nicht-Sehen“ und „Nicht-Wahrhaben“ wollen. Aber was ist in Meriba und am Tag von Massa geschehen?

Damit erinnert der Psalm an eine dramatische Notlage in der Wüste, die in die aggressive Frage des Volkes mündete: „Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen?“

Vordergründig nur an Mose gerichtet, ist sie Anklage Gottes! Daraufhin lässt Gott den Mose an den Felsen schlagen, und das Wasser fließt heraus!

Ende gut alles gut? Nicht ganz, denn „den Ort nannte Mose Massa und Meriba (Probe und Streit), weil die Israeliten Streit begonnen und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?“

Und damit ist die Urversuchung nicht nur der Juden und Christen, sondern überhaupt des Menschen benannt! Sie stellt die Grundbotschaft des AT und des NT in Frage, die da lautet: „Jahwe, Ich bin da, Emmanuel, Gott ist bei euch, Gott wohnt unter euch und bleibt bei Euch!“

Man könnte sagen: Ja, aber fragen wird man doch dürfen, warum ist die Frage allein schon Versuchung und Sünde? Der Psalm (95) antwortet: In Meriba „haben eure Väter mich versucht, sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch mein Tun gesehen.“ Das heißt: Wie kann man diese zweifelnde Frage stellen, wenn man Gott und Sein Tun vor Augen hat?

Wenn die Kirche jeden Tag mit diesem Psalm anfangen lässt, dann wohl deswegen: Das religiöse Leben jedes Menschen steht Tag für Tag in der Spannung steht zwischen der Frage der Versuchung, ob Gott wirklich bei uns ist, und der die Verhärtung auflösende Erinnerung an Gottes Handeln!


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