Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  2. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen
  5. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  6. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Wir leben in einem Missionsland“
  7. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  8. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  9. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  10. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  11. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  12. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  13. Evangelische Theologische Hochschule/Basel ehrt Peter Seewald
  14. Polens Bischöfe bekräftigen Position der Kirche zu Abtreibung
  15. P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“

Lebensmittel im Müll sind eine Schande

12. Oktober 2011 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof Ludwig Schick: In Europa verschwendet jeder Mensch pro Jahr 11,5 Kilogramm an Lebensmitteln. Zugleich verhungert wegen fehlender Lebensmittel alle drei Sekunden ein Kind. HELFEN SIE mit MARY'S MEALS - 10 EURO pro Jahr für ein Kind


Bamberg (kath.net/bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Verschwendung von Lebensmitteln in den Industrienationen angeprangert, während weltweit rund eine Milliarde Menschen an Hunger leiden. „Es ist eine Schande, dass allein in Deutschland jedes Jahr etwa 20 Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Müll landen“, sagte der wiedergewählte Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Ludwig Schick, anlässlich des Welthungertags am 16. Oktober.

Nach einer Studie der Welternährungsorganisation FAO verschwendet in Europa und Nordamerika jeder Mensch pro Jahr 11,5 Kilogramm an Lebensmitteln. Zugleich verhungert wegen fehlender Lebensmittel alle drei Sekunden ein Mensch. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche wies in diesem Zusammenhang auf die immer noch dramatische Situation in Ostafrika hin. Rund 13,3 Millionen Menschen sind nach Angaben von Caritas International in Somalia, Äthiopien und im Südsudan von Hunger und Dürre betroffen. Weltweit hungern nach den jüngsten Schätzungen rund eine Milliarde Menschen. Die Hungerkatastrophe in Ostafrika hätte verhindert werden können, wenn die Politik rechtzeitig Vorsorge getroffen hätte. „Der Hunger in der Welt kann überwunden werden, wenn alle sich anstrengen und zusammenarbeiten“.


Die Veränderung des Klimas sei eine der wichtigsten Ursachen, dass in zahlreichen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas Lebensmittel nicht produziert werden könnten, erinnerte Schick. In einigen Regionen gebe es immer weniger Wasser, während es in anderen Regionen zu Überschwemmungen komme. „Der Klimawandel, den wir in den Industrienationen verursachen, ist eine der wichtigsten Ursachen für den Hunger in armen Ländern“, stellte Schick fest. Deshalb muss jeder Einzelne, aber auch die Politik alles tun, damit die Erderwärmung gestoppt wird. „Die nächste Weltklimakonferenz muss konkrete Ergebnisse gegen den CO2-Ausstoß in den Industrieländern bringen“

Politisch müssen wir uns auch weltweit gegen die Monopolisierung der Lebensmittel einsetzen. Durch die Lebensmittelproduktion und den -handel in den Händen weniger, würden die Preise hochgetrieben, damit sich einige wenige dadurch noch mehr bereichern könnten. Ebenso gefährlich für die Versorgung mit Nahrungsmitteln sei der Kauf großer Landflächen und von Wasserressourcen z. B. im Amazonasgebiet. „Wenn Ackerboden, Nahrungsmittel und Wasservorräte zu Spekulationsobjekten der Reichen dieser Welt werden, sind die Armen die Totalverlierer. Elend, Hunger und Tod werden zunehmen. Das dürfen Sie nicht zulassen“, appellierte Schick an die Politiker weltweit.

Die Bekämpfung des Hungers sei ein Auftrag des Evangeliums. Hilfswerke wie Misereor oder Caritas International, aber auch die Kirchen vor Ort, die von deutschen Diözesen und Pfarreien unterstützt werden, leisteten „großartige Arbeit bei der Überwindung des Hungers.“ Schick forderte auch persönliche Konsequenzen von den Menschen in den Industrienationen: „Wir müssen alles tun, um das Klima nicht weiter zu verändern. Auch dabei kann jeder durch Energie sparen, bewusste Ernährung oder Verzicht auf überflüssigen Konsum einen Beitrag leisten.“

Der Welthungertag, der seit 1979 begangen wird, ist laut Erzbischof Schick nötig, „um jedes Jahr auf den Skandal des Hungers aufmerksam zu machen und die Menschen wachzurütteln.“ Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche erinnerte an das Milleniumsziel, bis 2015 den Hunger in der Welt zu
halbieren. „Dieses Ziel wird nicht erreicht werden, muss aber dennoch in den nächsten Jahren mit allen Mitteln angestrebt werden“, fordert Schick.

KATH.NET unterstützt MARY'S MEALS - Um 10,-- EURO im Jahr können Sie ein Kind das Leben retten! Machen Sie mit!

www.marysmeals.de

www.marysmeals.at


kathTube: Film über MARYSMEALS





Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Werenfried 13. Oktober 2011 
 

@Berg Karmel

Es gibt durchaus einen Zusammenhang zwischen der Verschwendung von Lebensmitteln bei uns und dem Hunger in der sogenannten „Dritten Welt“, der über den moralischen Zeigefinger eines Satzes wie: „Die Kinder in Afrika wären froh, wenn sie dieses Butterbrot hätten“ hinausgeht. Je höher bei uns die Nachfrage nach Nahrungsmitteln ist, desto mehr steigen die Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt, was die Menschen in ärmeren Ländern ganz unmittelbar betrifft. Sie können sich dann die Lebensmittel, die sie brauchen, nämlich nicht mehr leisten. Wenn wir also unnötigerweise Lebensmittel erwerben, die anschließend ohnehin im Müll landen, treiben wir die Preise in die Höhe.


0
 
 BergKarmel 12. Oktober 2011 
 

@Cinderella01

DANKE, meine ausdrückliche Zustimmung zu Ihrem Beitrag!!!

Und mein Beitrag wurde leider wegen der Zeichenbegrenzung nicht vollständig angezeigt, daher hier der beabsichtigte Schluss:

\"...was um so schlimmer ist, als er mit solchen Äußerungen ein wirklich wichtiges Thema in Misskredit bringt.\"


3
 
 Cinderella01 12. Oktober 2011 
 

@peregrino

\"Umkehr vom Konsum\" ist auch so ein allseits beliebtes Luftargument, über das keiner so richtig nachdenkt.
Was wäre denn hier los, wenn wir alle vom Konsum umkehren würden? Das wäre die Realisierung des Morgenthau-Plans, das Endziel der Grünen. Wer würde dann aber noch Kirchensteuer zahlen, wenn wir hier 15 Millionen mehr Arbeitslose hätten. Wer könnte dann noch spenden? Was hätten die Menschen in Asien, in Afrika davon, wenn wir ihnen keinen Tee, keinen Kakao, keinen Kaffee mehr abkaufen? Wenn Sie nicht Waren für uns herstellen könnten. Ich verspreche Ihnen, es würde dort noch weit schlimmer aussehen - genauso wie dann bei uns. Also erst nachdenken, bevor Sie hier die Luftblasen der Grülis unkritisch weiter verbreiten.


4
 
 BergKarmel 12. Oktober 2011 
 

Widerspruch

So wichtig das Thema Hunger auch ist und so wenig wir dieses Thema vergessen dürfen - aber Erzbischof Schick äußert hier teilweise einen hanebüchenen Unsinn, den man nicht unwidersprochen stehen lassen kann.

Der Vergleich zwischen weggeworfenen Lebensmitteln hier und dem Hunger anderenorts ist schon einmal an den Haaren herbeigezogen und bewegt sich auf dem argumentativen Niveau, auf dem uns schon als Kindern, die wir unser Pausenbrot nicht ganz geschafft haben, erzählt wurde: \"Die Kinder in Afrika wären froh...\". Da werden Dinge zusammengeworfen, die einfach nicht zusammengehören.

Ganz absurd wird es aber, wenn Herr Schick dann auch noch den \"Klimawandel\" als Ursache für den Hunger ausmacht. Ich habe schon in den 80er Jahren für Afrika gespendet, als von Klimawandel noch keinerlei Rede war.

Herr Schick fällt hier auf das Geschwätz der Lobby des allzeit schlechten Gewissens herein - was um so schlimmer ist, als er mit solchen Äußerungen ein wirklich w


4
 
 peregrino 12. Oktober 2011 
 

Diskutierenswert

Gandalf, danke, Sie sprechen mir aus dem Herzen. Reagieren kann man eigentlich nur durch Handeln und nicht durch Worte. Wie man handeln soll, ist aber jede Diskussion wert. Die vom Erzbischof angesprochenen Hilforganisationen sind auch durch die hier gern als Reizthema diskutierte Kirchensteuer finanziert. Die reiche deutsche Kirche hilft sehr viel. Wenn man wie ich gegen die Kirchensteuer ist, muss man hier über Konsequenzen nachdenken.
MAN hat recht, Jesus allein hilft. Aber das kann ja wohl nicht heißen, dass wir die Hände in den Schoß legen. \"Gebt ihr ihnen zu essen\" fordert Jesu seine Jünger auf, bevor er das Wunder der Brotvermehrung wirkt. Wir müssen was tun, dann wirkt Gott Wunder.
z.B. echtes Fasten in der Fastenzeit, die ging früher vor Weihnachten schon an St. Martin los.
Freitag kein Fleisch!
und vor allem statt dem bißchen Kirchensteuer freiwillig den Kirchenzehnten für die Armen!
das wäre ein erster Anfang damit wir radikal Umkehren von unseren Konsuml


2
 
 DerSuchende 12. Oktober 2011 

Ich bin mir ganz sicher, wenn wir eines Tages vor unserem Schöpfer stehen werden, wird die Frage explizit gestellt werden: Was hast du getan um Not auf dieser Welt zu lindern?
Das Menschen auf dieser, im Prinzip so reichen Welt, verhungern oder verdursten müssen ist meines Erachtens eine der größten Schande die wir auf uns laden.
Lebensmittel im Müll, eine Schande? Ja, das ist eine Schande! Wir, als Familie haben das auch erst lernen müssen. Wir schmeißen heute, zwar weniger als vor 2 Jahren weg, doch mittlerweile schämen wir uns für unser Fehlverhalten und sind ständig um Verbesserung bemüht.


2
 
 pfaffenheini 12. Oktober 2011 

ganz einfach wichtig

Dazu eine aktuelle Nachricht:

orf.at/stories/2083818/


2
 
 fabelhaft 12. Oktober 2011 

es ist sogar noch viel schlimmer:

in Europa werden 50% der s.g. Lebensmittel nicht verzehrt sondern vernichtet (Überproduktion), Ein wahrer Horror ist die Fleischproduktion (tolles Wort, ich spare mir mal die Einzelheiten, die kann jeder bei Peta nachlesen, der sich das antun will).

Ich finde es gut, dass wir Katholiken das 5. Gebot haben: Du sollst nicht töten.


2
 
 MAN 12. Oktober 2011 
 

Wenn man das bedenkt...

alle drei Sekunden verhungert ein Kind...

Und dennoch behindern Katholiken intern noch ihre Kirche mit ihren dummen Meinungen und Verbesserungsvorschlägen, die wohl einzigste Institution ist, die eine Lösung für das Problem hat...
nämlich die Wahrheit, die Christus ist


0
 
 Gandalf 12. Oktober 2011 

Auch diese Meldung sollte viele Reaktionen verursachen und ist meiner Meinung nach mindestens so wichtig wie die Diskussion über Alte/NeueMesse, Mund/Handkommunion um nur ein paar \"Reizthemen\" zu nennen!


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Soziales

  1. Papst Franziskus: ‚Black Lives Matter’-Demonstranten wie kollektive Samariter
  2. Was ist christlich-sozial? Debatte um Rhonheimer-Position geht weiter
  3. Benediktiner-Abt: Grundeinkommen ‚humanitäre und soziale Apokalypse’
  4. Salzburg: Bettler attackieren Pater vor Kirche
  5. Kraft der Stille - Gegen eine Diktatur des Lärms
  6. Umfrage: Deutlich mehr Zustimmung für Rotes Kreuz als für Caritas
  7. CDU-Politiker kritisiert Sozialwort der Kirchen
  8. Arme Hunde, reiche Schweine und unser soziales Verhalten.
  9. Bremer CDU-Politikerin kritisiert Sozialinitiative der Kirchen
  10. "Dieser Trip hat mich verändert und mich inspiriert"






Top-15

meist-gelesen

  1. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  2. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  3. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  6. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  7. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  8. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  9. P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“
  10. Kritik an Video über ,selbstbestimmte Sexarbeiterin‘ und Christin
  11. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  12. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen
  13. USA: Bewaffneter löst bei Erstkommunion Panik aus
  14. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  15. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz