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Ökumene: Evangelische Kirchenspitze rückt Papstkritik zurecht

15. September 2011 in Deutschland, 20 Lesermeinungen
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Chefredakteur des evangelischen Magazins "Chrismon" hatte katholische "Schafs"-Mentalität verspottet und damit eine Ökumene-Verstimmung ausgelöst - EKD-Ratsvorsitzender Schneider: "Wenig hilfreich"


Berlin (kath.net/KAP) Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, sieht die jüngste Papstkritik in der evangelischen Zeitschrift "Chrismon" als "wenig hilfreich" an. "Die Freiheit zu solchen Urteilen muss es geben", sagte Schneider am Mittwoch der Berliner Tageszeitung "Die Welt". Der Vorabdruck in "Chrismon" drei Wochen vor dem Besuch des Papstes sei aber zugegebenermaßen "nicht hilfreich".

"Chrismon"-Chefredakteur Arnd Brummer hatte in der aktuellen Ausgabe des von der evangelischen Kirche finanzierten Magazins eine Passage aus seinem neuen Buch "Unter Ketzern" abgedruckt. Über die deutliche Kritik an katholischer Kirche und Papst in dieser Passage zeigte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zuletzt sehr verwundert. Dem ökumenischen Dialog sei der Beitrag nicht förderlich.


Auch die Präses der Synode der EKD und Grün-Politikerin Katrin Göring-Eckardt distanzierte sich als "Chrismon"-Mitherausgeberin von der Katholiken-Kritik.

In dem Essay erklärte Brummer, der vor Jahren von der katholischen zur evangelischen Kirche übertrat, Katholiken verzweifelten an den dogmatischen Verlautbarungen aus Rom. Die Streitkultur in der evangelischen Kirche sei "besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll".

Schneider, der ebenfalls Mitherausgeber von "Chrismon" ist, sagte der "Welt": "Was ich von dem Buch bisher wahrgenommen habe, hat einen stark konfessorischen Charakter." Brummer beschreibe seinen Weg sehr persönlich und emotional; daraus werde ersichtlich, "dass es sich nicht um Aussagen unserer Kirche handelt".

Papst nicht Sprecher aller Christen

In dem Interview äußert sich Schneider auch zurückhaltend über eine mögliche Sprecherrolle des Papstes für die Christenheit, über die immer wieder spekuliert wird. "Diese Diskussion ist insofern berechtigt, als sich bei der Ökumene alle fragen müssen, wie sie selbst sich bewegen können, statt Bewegung nur von den jeweils anderen zu fordern", sagte Schneider. Allerdings seien vor einem solchen Schritt zahlreiche Vorfragen zu klären.

Schneider betonte, unabhängig vom Inhalt der Papstbotschaften, etwa bei seinen Reisen, gebe es eine "Sehnsucht nach Religionsdarstellung in der Öffentlichkeit". Dabei folgten nach seiner Wahrnehmung nicht alle Menschen dem Papst, "weder seinen klugen Einladungen zum Glauben noch seinen mitunter harten ethischen Positionen".

In Fragen von Armut, Krieg und Frieden sei der Papst mitunter gar "Sprecher der Menschheit, nicht nur der Christenheit", so der Ratsvorsitzende wörtlich. Dasselbe gelte freilich nicht für die katholische Soziallehre oder die Frauenordination. "Im Ethischen wie im Theologischen gibt es ganz viele Bereiche, wo der Papst nicht für uns sprechen kann", so der evangelische Ratsvorsitzende. "Zu sagen, der Papst solle mal einfach für alle Christen sprechen - das ist für mich unmöglich."

Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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