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Erzbischof Zollitsch: 'Die Kirche lebt vom Zölibat'

1. Februar 2011 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Zollitsch verteidigt in Radio Horeb den Zölibat der Priester


Balderschwang (kath.net/RadioHoreb) Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat den Zölibat verteidigt. Die priesterliche Ehelosigkeit sei „ein hohes Gut“, erläutert Zollitsch in der Sendereihe „Standpunkt“ bei Radio Horeb. Die katholische Kirche lebe davon, dass „die Priester sich ganz in den Dienst begeben und ganz frei sind für Gott und für die Menschen.“ Er selbst habe in den vielen Jahren, in denen er in der Priesterausbildung tätig war, festgestellt: „die eigentliche Herausforderung, ob ich alles auf eine Karte, auf Gott setze – das ist die Herausforderung der Ehelosigkeit.“ Diese Lebensweise müsse die Kirche immer wieder neu verteidigen. „Wir müssen sie jederzeit wieder neu verständlich machen.“


In seinem Referat „Gemeinsam auf dem Weg nach Emmaus – der Dialogprozess der Kirche als geistlicher Weg“ lud der Erzbischof die Kirche in Deutschland zum gemeinsamen Dialog ein. Damit Kirche weiterhin als „Ort der lebendigen Glaubensweitergabe“ erlebbar bleibt, brauche es „einen neuen, gemeinsamen und zielgerichteten Gesprächsprozess“. Zollitsch äußerte unter Verweis auf den Beschluss der deutschen Bischöfe bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda im September vergangenen Jahres die Hoffnung, „dass sich viele in Wahrhaftigkeit, Mut und Klugheit an unserem Nachdenken über den Weg der Kirche beteiligen – und zwar die Priester, Diakone, Ordensleute und die ‚Laien’, die oft auf ihre Weise Experten sind.“

Als Themen des angestoßenen Dialogs nannte der Freiburger Erzbischof den Dienst der Kirche an der Gesellschaft, aber auch die Zukunft des priesterlichen Dienstes und der Mitarbeit der Laien. Die Zusammenarbeit müsse „ein Miteinander und kein Gegeneinander“ sein. Mit Blick auf sein Bistum, die Erzdiözese Freiburg, nannte Zollitsch die Glaubensverkündigung an die Jugend eine weitere Herausforderung. Die Hörer lud der Erzbischof ein, „sich in ihrem Bistum nach Kräften einzubringen.“

Als entscheidend für den begonnenen Dialog bezeichnete es Zollitsch, „dass wir ihn vor allem als geistlichen Prozess und Weg angehen. Es kann nicht sein, dass er in erster Linie dazu dient, bestimmte Forderungen als Grundvoraussetzung zu benennen und den Dialog in seiner Bewertung davon abhängig zu machen, ob diese erfüllt werden.“ Dabei sei es wichtig, dass zur Sprache komme, was die Kirche bewegt. Das Hören aufeinander sei dafür „der erste – und ich meine, der wichtigste – Schritt.“


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Lesermeinungen

 Barbara Wenz 3. Februar 2011 

Pflichtzölibat?

Warum benutzt denn die Redaktion den Ausdruck \"Pflichtzölibat\" (und damit das Vokabular von Leuten, die den Zölibat noch nicht einmal im Ansatz verstanden haben) in einem ansonsten erfreulichen Artikel?

A.d.Red.: Danke für den Hinweis. Dies entstammt aus der Pressemeldung von Radio Horeb, wir haben das geändert!


0
 
 Simplicius 1. Februar 2011 
 

Dialog-Heuchelei

\"... Es kann nicht sein, dass er in erster Linie dazu dient, bestimmte Forderungen als Grundvoraussetzung zu benennen und den Dialog in seiner Bewertung davon abhängig zu machen, ob diese erfüllt werden. ...“

Das ist genau der springende Punkt. In der katholischen Kirche ist immer - bisweilen recht leidenschaftlich - diskutiert worden. Lehramtliche Entscheidungen markieren den Schlußpunkt langanhaltender theologischer Klärungs- und Wachstumsprozesse. Auch der Zölibat war doch immer wieder Gegenstand der Erörterung und Selbstvergewisserung. Wenn nun die Linkskatholiken sich von einer ihnen wohlgesonnen medialen Öffentlichkeit feiern lassen als \"mutige\" und \"engagierte\" Katholiken, die \"unbequeme\" Fragen stellen und unter Gefahr für Leib und Leben ein \"Tabuthema\" adressieren, zu dem quasi noch niemand sich getraut hat, jemals den Mund auf zu machen, so kann das nur heißen: Diese Initiatoren, die im Vertrauen auf ihre vermeintliche intellektuelle Brillanz (bei gelegentlicher Selbstüberschätzung) lautstark einen offenen Dialog fordern, wollen so lange diskutieren, bis das ihnen genehme Ergebnis herauskommt. Lautet des Resultat anders, so heißt es, es finde kein Dialog statt. Und wer sich ihrer Meinung nicht unterwirft, gilt dann als \"nicht dialogfähig\". Erdreistet sich das Papsttum gar, nicht sofort auf ihre Forderung einzugehen, dann muß sich der Hl. Vater vorwerfen lassen, schwerhörig zu sein. Solche Leute wenn an\'s Ruder kämen - da wäre es bald vorbei mit der Meinungsfreiheit und Diskursfreude innerhalb unserer Kirche.


4
 
 Genesis 1. Februar 2011 

Der wichtigste Schritt...

ist nicht das Hören aufeinander, sondern das Tun füreinander.
Der heilige Pfarrer von Ars hat Gott angefleht, dass er ihm das Kreuz auferlegen soll, damit sich die Gemeinde Ars bekehrt.
Heute ist die Situation folgende: Viele Priester denken ans Heiraten. Und wieviele Gläubige flehen heute zu Gott, er möge ihnen das Kreuz auferlegen, dass sich die Priester bekehren, zurück zu Gott.
Meistens sieht das \"Kreuz\" dann so aus: Eine Ehe geht zu Bruch!
Und darum können und dürfen Priester nicht heiraten. Ein guter Priester, der für seine Gemeinde viel betet, hat eine breite Angriffsfläche für die dunkle Seite. Ein Priester, der viel betet, beherbergt VIEL Licht.


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