Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  5. 'Mörderische Bastarde'
  6. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  7. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  8. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  9. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  10. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  11. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  12. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  13. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  14. „Iran ist das einzige UN-Mitglied, das offen Vernichtung eines anderen Staates fordert – Israels“
  15. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“

‚Von der Pike auf gedient’

30. Mai 2009 in Schweiz, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Major Peter Hasler nahm nach 42 Jahren Abschied von der Päpstlichen Schweizergarde - Von Ulrich Nersinger.


Würzburg (www.kath.net/Die Tagespost.de/ZENIT.org)
Es kommt nicht oft vor, dass eine bekannte Redewendung so exakt zutrifft. Aber Major Peter Hasler von der Päpstlichen Schweizergarde hat im wahrsten Sinne des Wortes von der Pike auf gedient, ist vom einfachen Hellebardier zum Offizier im Kommandostab aufgestiegen. In früheren Zeiten war die Pike die Hauptwaffe der Landsknechte. Sie gehört wie die Hellebarde noch heute zur Ausrüstung der päpstlichen Leibwache. Sie kommt bei jedem Wachwechsel in Gebrauch, und wird von den Korporalen, wenn sie ein Pikett anführen, getragen. Aber nicht nur die militärische Laufbahn des Gardemajors stellt eine Besonderheit dar. Man muss schon weit in die Geschichte zurückgehen, um in den Matrikelbüchern der Schweizergarde eine ähnlich lange Dienstzeit aufzuspüren, wie sie Major Hasler vorweisen kann.

Geboren wurde Peter Hasler am 23. Februar 1947 in Montlingen, im St. Galler Rheintal. Nach einer Lehre als Möbelschreiner und unmittelbar im Anschluss an die Rekrutenschule in der Schweiz trat er am 1. Dezember 1966 in die Garde ein. Eine Anzeige in der Lokalzeitung hatte ihn neugierig gemacht: „Fürs ganze Leben bildend und unvergesslich bleiben Erlebnisse aus Dienst und Freizeit in der Schweizergarde in Rom.“

Am 6. Mai 1967 wurde er im Ehrenhof des Gardequartiers feierlich vereidigt. Bereits nach dreiundzwanzig Monaten zum Vizekorporal befördert, durchlief er dann sämtliche Dienstgrade, bis ihn Johannes Paul II. als oberster Dienstherr 1987 zum Major berief. Ihm übergeordnet waren zuletzt nur noch der Kommandant, dessen Stellvertreter und der Kaplan der Schweizergarde. In den zweiundvierzig Jahren seiner Zugehörigkeit zur Garde diente Hasler unter vier Päpsten und sieben Kommandanten - und gemeinsam mit rund 1400 Gardisten.


Mit allen Verpflichtungen, die auf einen Gardisten zukommen können, ist er bestens vertraut. Er hat an den vier offiziellen Eingängen zur Vatikanstadt gedient, bei den Zugängen, die in den Apostolischen Palast hineinführen, auf allen Stockwerken der päpstlichen Residenz und unmittelbar vor der Wohnung des Papstes. Bei den großen liturgischen Feiern im Vatikan, bei Audienzen, diplomatischen Empfängen und Staatsbesuchen leistete er die üblichen Geleit- und Ehrendienste.

Als einem der drei Geschwaderführer des Korps wurde ihm die Verantwortung für ein Drittel der Mannschaft anvertraut; während vieler Jahre war er für die Durchführung der Rekrutenprüfungen zuständig. Als Materialoffizier zeichnete er für die Schneiderei und die Waffenkammer verantwortlich. Aus einem Dokumentenkonvolut, das in drei Holzschränken verstaut war, baute er das Gardearchiv auf, das heute allen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird und durch den Einsatz neuester Computertechnik eine effiziente Recherche ermöglicht.

„Acriter et fideliter - Tapfer und treu“ lautet der Wahlspruch der Päpstlichen Schweizergarde. Auch er trifft wortwörtlich auf Peter Hasler zu. Treue hat er im Kleinen und im Großen bewiesen, im alltäglichen Dienst und in besonderen Ausnahmesituationen, so, als er 1998 die Ermordung des Gardekommandanten Alois Estermann miterleben musste und in dieser schwierigen Zeit zur Stütze seiner Kameraden wurde. Tapferkeit wird von einem Angehörigen der Garde zwar gefordert, aber gottlob braucht er sie selten unter Beweis zu stellen. Peter Hasler, der zum unmittelbaren Personenschutz des Papstes gehörte und ihn auf rund vierzig Auslandsreisen begleitete, geriet gleich zweimal in bedrohliche Situationen.

Am 13. Mai 1981 wurde Papst Johannes Paul II. bei einem Attentat lebensgefährlich verwundet. Die Gardechronik notierte damals: „Beim zweiten Parcours des Papstes über den Petersplatz, anlässlich der heutigen Generalaudienz, wird er von einem jungen Türken angeschossen ... Der Gardekommandant Oberst Buchs befand sich mit Hauptmann Estermann zum Zeitpunkt des Attentates hinter der Campagnola (offener Geländewagen). Voraus ging Feldwebel Prinz. Als die Schüsse fielen, drang Hauptmann Estermann zusammen mit Wachtmeister Hasler auf den Wagen. Beide kümmerten sich vorbildlich um den Heiligen Vater. Der sich in der Nähe befindliche Wachtmeister Roggen machte sich auf die Verfolgung des Täters.“

Sechsundzwanzig Jahre später, am 6. Juni 2007, wurden die Teilnehmer an einer Generalaudienz auf dem Petersplatz wiederum in Schrecken und Angst versetzt. Ein junger Mann aus Baden-Württemberg hatte sich, als das Auto mit dem Papst vorbeifuhr, mit beachtlichem Elan über die Absperrung geschwungen. Zum Glück tat er das genau vor einem vatikanischen Gendarmen, der dort postiert war, und Peter Hasler, der den Wagen des Papstes zu Fuß begleitete. Beiden Sicherheitsbeamten gelang es, den geistig verwirrten Deutschen niederzuringen. Der Major wurde jedoch bei der Attacke verletzt und musste ins Hospital gebracht werden.

Am Freitag wurde Peter Hasler im Gardequartier verabschiedet, wenn auch seine Dienstzeit offiziell erst am letzten Tag des Monats endet, genau 42 Jahre und sechs Monate nach seinem Eintritt in die Päpstliche Schweizergarde. Seiner römischen Wahlheimat wird der Pensionär treu bleiben - vor allem aus familiären Gründen. 1980 heiratete er die Journalistin Michaela Petti aus dem süditalienischen Amalfi. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, von denen der ältere im Governatorat des Vatikanstaates arbeitet. Am 29. November 1966 hatte Peter Hasler am Bahnschalter in Oberriet seinen Fahrschein in die Ewige Stadt gelöst und dem Schalterbeamten in weiser Voraussicht gesagt: „Rom einfach“.

Foto: © Agenzia SIR


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Schweizergarde

  1. Neue Schweizergardisten werden am 4. Oktober vereidigt
  2. Mit Hellebarde und Sturmgewehr: Neue Gardisten für den Papst
  3. Ex-Schweizergardist: Vorgehen des Vatikan bei Impfpflicht weder human noch christlich
  4. Papst ermuntert neue Schweizergardisten zu Brüderlichkeit
  5. Schweizergarde gedachte der Plünderung Roms im engsten Kreis
  6. Neue Kaserne der Schweizergarde im Vatikan soll bis 2027 stehen
  7. Vatikan: Schweizergarde soll neue Kaserne bekommen
  8. Schweizergarde stockt Führungsriege auf
  9. Schweizergarde bietet Schnupperwoche im Vatikan an
  10. Schweizergarde will Elektroschockpistolen einführen






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  4. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  7. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  8. 'Mörderische Bastarde'
  9. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  10. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  11. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  12. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  13. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  14. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  15. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz