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'Der Papst konnte die Äußerungen von Williamson gar nicht kennen'

2. Februar 2009 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Kardinal Karl Lehmann zur Williamson-Diskussion: "Ich muss sagen, es tut mir für den Papst leid, der ja die lautersten Absichten hatte"


München (kath.net)
Kardinal Karl Lehmann, der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat am Wochenende gegenüber der Zeitung "Die Welt" zu Vorgängen rund um die Aufhebung der Exkommunikation der vier Piusbruderschaftsbischöfe geäußert und Papst Benedikt XVI. in Schutz genommen. Wörtlich sagte er: "Glücklich war das nicht. Freilich ist in der Öffentlichkeit manches entstellt worden. So entstand etwa der Eindruck, Benedikt XVI. habe die Exkommunikation aufgehoben, obwohl er die Interview-Äußerung von Bischof Williamson kannte, in der er den Holocaust leugnete. Tatsächlich aber hat Williamson das Interview erst nach der Exkommunikation gegeben, der Papst konnte die Äußerungen gar nicht kennen. Dennoch: Wenn jetzt der Präsident der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, der kolumbianische Kardinal Hoyos, sagt, er habe nichts gewusst, dann muss ich schon sagen: Es hat durchaus die Möglichkeit gegeben, sich ein zutreffendes Bild von Williamson zu machen, denn dieser hat sich ja schon öfter zu anderen Themen problematisch geäußert. Dieses Wissen hätte man eigentlich voraussetzen müssen."


Lehmann meinte dann, dass es für immer schon klar war, dass es der Traditionalistenbewegung um Erzbischof Lefebvre nicht in erster Linie um liturgische Fragen gehe. "Es ging ihnen im Kern um inhaltlich-dogmatische Fragen. Vor allem waren sie strikt gegen „Dignitatis humanae“, die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Religionsfreiheit, sie konnten sich damit nie abfinden.", meinte der Kardinal, der die Formulierung, es sei bei dem Konzil eher um pastorale und nicht so sehr um dogmatische Fragen gegangen, für viel zu weich hält. Seiner Meinung nach haben sich die Lefebvre-Leute mit der Botschaft des Konzils, dass es in Glaubensfragen keinen Druck geben dürfe und die Kirche auf weltliche Machtansprüche verzichtet, niemals abgefunden.

Laut Lehmann sei für den unbefangenen Betrachter die Entscheidung des Papstes für eine größere Liberalisierung des tridentinischen Ritus und die Frage „Karfreitagsfürbitten“ sicher ein seltsames Licht. Das habe mit den Äußerungen von Williamson zu tun. "Viele glauben nun, das liege alles auf einer Linie. Das ist zwar nicht der Fall – dass es aber so wahrgenommen werden konnte, das ist schon eine schlimme Sache. Ich muss sagen, es tut mir für den Papst leid, der ja die lautersten Absichten hatte. Aber offensichtlich sind im Vatikan die politischen Zusammenhänge und Verflechtungen zu wenig beachtet worden.", betonte der Mainzer Bischof.

Auf die Frage, ob denn Lefebvre-Anhänger bedenkliche politische Positionen, vertreten, meinte der Kardinal: "Gewiss, da bin ich mir sicher. Wie ich sie überhaupt gar nicht in erster Linie als theologisch motivierte Bewegung wahrnehme. Sie stehen teilweise in der Tradition der „Action française“, jener radikal nationalistischen Bewegung, die in Frankreich um 1900 herum entstanden war, nach der Dreyfus-Affäre. Diese Bewegung gab sich militant katholisch, war monarchistisch und antisemitisch – weswegen sie Pius X. schon 1914 für nicht vereinbar mit der katholischen Religion erklärt hatte. Im Milieu der Lefebvre-Anhänger hat man sich bis heute nicht mit der Französischen Revolution abgefunden. Aber die Gruppe ist gottlob sehr klein. Und wenn sie sich so sehr auf die lateinische Liturgie konzentriert, werden damit nur ihre wahren Absichten verschleiert. Hier gibt es zu einfache Antithesen: Kollegialität der Bischöfe ist kein Verlust der Autorität des Papstes, ökumenisches Bemühen kein Verrat an der Wahrheit."

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