Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  2. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  7. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  8. Etikettenschwindel in der Mutterhauskirche der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
  9. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  10. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  11. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  12. 'Klima-Jesuit' Jörg Alt mit wirren Aussagen: 'Jesus hätte sich auf die Straße geklebt'
  13. Papst empfiehlt Brettspiele statt Zeit am Handy zu vertrödeln
  14. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums

16. April 2024 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Hochrangig besetzte Theologen-Fachtagung über die "Schönheit, Anspruch und Krise des Priesteramts" und den Zugang von Benedikt XVI. - VIDEOS


Wien (kath.net/KAP) Mit hochrangiger Besetzung hat am Wochenende in Heiligenkreuz eine Fachtagung über "Schönheit, Anspruch und Krise des Priestertums" diskutiert: Erzbischof Georg Gänswein, der frühere Privatsekretär von Benedikt XVI. und laut Medienberichten baldiger Nuntius in Litauen, erörterte gemeinsam mit Kurienkardinal Kurt Koch und Heiligenkreuzer Theologen von Freitag bis Sonntag das Selbstverständnis und die Zukunft des Priesterberufs; und dies auch vor dem Hintergrund von Missbrauchskrise, Kirchenaustritten und seiner zunehmender Infragestellung.

Einen besonderen Schwerpunkt stellte dabei der Zugang des Ende 2022 verstorbenen ehemaligen Papstes Benedikt XVI./Joseph Ratzinger dar. Ratzinger sei darum bemüht gewesen, eine "solide Theologie des Priestertums, die auch dem Nichtverstehen durch die moderne Welt standhält" vorzulegen, sagte Gänswein. Vonnöten sei dies erst recht angesichts der großen Anzahl jener, die das Priestertum verlassen hätten, sowie des "dramatischen Rückgangs des Priesternachwuchses in vielen Ländern". Beides könne zwar nicht auf allein theologische Gründe zurückgeführt werden, dennoch habe der Papst die innertheologische Problematik als Hauptursache dieses Notstands gesehen.

Papst Benedikt XVI. zufolge müsse das Priestertum "christologisch begründbar" sein, seien Priester doch "vom auferstandenen Herrn selbst berufen und durch das Sakrament bevollmächtigt", sagte Gänswein. Priestertum sei bei Ratzinger daher auch "in keinem Winkel seines Daseins Selbstzweck", sondern für den Dienst der Kirche da. Sein Erkennungsmerkmal sei die Selbstlosigkeit und die "Selbstenteignung zugunsten des Herrn". Diese zeige sich auch im Zurücktreten für die dem Priester von Gott anvertrauten Personen.

Zölibat und Brücke

Zu dieser Grundeinstellung gehöre bei Ratzinger auch die Ehelosigkeit. "Die verpflichtende Verbindung von Priestertum und Zölibat in der lateinischen Kirche wird nicht erst seit gestern, seit heute durch den synodalen Weg, sondern seit Jahrhunderten problematisiert", bemerkte Gänswein. Der Zölibat sei, sofern frei gewählt und in seiner Tiefe gelebt, auch heute ein "starkes Zeichen, das ohne Worte viel aussagt und oft viel mehr als Worte", wiewohl Unverständnis für den Zölibat vor allem Ausdruck einer "Krise des Gottglaubens" sei.


Weiters habe Benedikt XVI. das Priestertum und dessen Dienst mit einer Brücke verglichen, die zwischen den beiden Ufern der Heilsgeschichte und der katholischen Tradition einerseits und dem "Heute des modernen Menschen, des Menschen in jeder Epoche" andererseits aufgespannt sei, sagte Gänswein.

Schlüsselpunkt Eucharistie

Auf die eigene Zurücknahme des Priesters kam auch Kurienkardinal Kurt Koch zu sprechen, dessen Vortrag der Bedeutung der Eucharistie für die Kirche wie auch für das Priestertum gewidmet war. Schon bei den Urchristen sei die eucharistische Versammlung stets Mitte und Ausdruck der christlichen Gemeinschaft gewesen. Das Kreuzesopfer Christi werde dabei sakramental gegenwärtig, sagte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates. Dem Priester komme die Aufgabe zu, "der zur Feier der Eucharistie versammelten Familie Gottes Tod und Auferstehung des Herrn Danksagung zu verkünden" und dabei für die Gläubigen "den unsichtbar gegenwärtigen Christus als Haupt der Kirche" zu repräsentieren.

Eine Analyse des liturgischen Ritus der Priesterweihe leistete P. Johannes Paul Chavanne. Zum Ausdruck gebracht würden dabei unter anderem der diakonische Dienst des Priesters, wobei das Diakonat nicht nur als Vorstufe zum Priestertum, sondern als dessen "grundlegende Basis" gesehen werden sollte. Die Verkündigung sah der Theologe als weiteren Dienst, der noch vor der Feier der Sakramente komme. Auch Chavanne sprach über die Stellvertretung von Christus sowie die notwendige Pflege der Beziehung zu ihm. Priester seien "für das Volk Gottes" geweiht, wobei das Volk sich bei der Auswahl und Vorbereitung der Kandidaten beteiligen solle, so der Zisterziensermönch.

Das "besondere Priestertum" werde heute oft hinterfragt und dem gemeinsamen Priestertum aller Getauften gegenübergestellt, beobachtete der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim in seinem Vortrag. Die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) habe die bewusste Teilnahme der Gläubigen am Altar hervorgehoben, dabei aber nicht die "besondere Berufung und Sendung des geweihten Priesters" infrage gestellt, betonte Heim. Priester hätten eine besondere Aufgabe als "Mahner zur Umkehr, Zeuge des Evangeliums und Diener der Anbetung", sollten zu einem Leben nach dem Evangelium ermutigen und durch eigene Authentizität den Glauben verkündigen, statt zum "Stolperstein" für andere zu werden. Heim warnte zudem davor, die Eucharistiefeier durch andere Gottesdienstformen zu ersetzen.

Mehr Mut und Erfindungsreichtum

Ein leidenschaftlicher Aufruf, "dass die Priester in Europa missionarisch werden", kam schließlich vom Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (missio), P. Karl Wallner. Ein "Umkehrschub ins Wesentliche" sei vonnöten, zeigten doch alle Statistiken, dass in der Kirche ein "Weiter so wie bisher" nicht möglich sei. Im heimischen Klerus ortete Wallner Frustration, die völlig konträr sei zur Haltung von Kirchenvertretern und Ordensleuten im Globalen Süden. "Dort hat man Ziele, will wachsen und dazugewinnen", so der Theologe. Dass die Päpste - auch Franziskus mit seiner Antrittsenzyklika "Evangelii Gaudium" - so oft über die Evangelisierung reden müssten, sei - ähnlich wie bei Aufräum-Mahnungen einer Mutter an ihre Kinder - ein sicheres "Zeichen dafür, dass nichts geschieht".

Damit der "Mentalitätswandel" hin zur Missionstätigkeit gelinge, sollten Priester damit schon in der Ausbildung Erfahrungen machen, etwa durch Aufenthalte in Missionsländern, schlug Wallner vor. Zu überwinden gelte es die "Eifersucht" über "Aufbruch" in der Kirche, die der Übernahme erfolgreicher Konzepte im Weg stehe. Mehr Erfindungsreichtum und "Out-of-the-box-Denken" seien nötig, um auch über die Medien und das Internet Mission zu betreiben, was die Kirche bisher völlig vernachlässige und sich sonst nur auf Berichterstattung beschränke. Jeder Priester sollte Influencer werden, gelte doch: "Auch eine Homepage, ein Instagram-Account, ja sogar TikTok oder der WhatsApp-Status können zu einem Instrument werden, um die Menschen zu erreichen". Das Schlimmste wäre, "Missionarisches erst gar nicht auszuprobieren", so Wallner.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Foto aus der Veranstaltung (c) Stift Heiligenkreuz


 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio 16. April 2024 
 

Christus auf Erden vertreten - praktisch mit Haut und Haar ...

Mir wird immer mehr bewusst, welch hohe Ehre und Würde es ist, dass ein sterblicher Mensch in Christi Namen wirken darf. Es sind Männer nötig, denen es nicht um die eigene Ehre geht, sondern um die des Herrn und um das ewige Heil der ihnen Anvertrauten. - Dabei ist es sehr angemessen, zölibatär zu leben - eben ganz und gar in Christi Fußstapfen zu treten. - Es reicht auch nicht, geeignete Männer zu prüfen und gut auszubilden. Wir als Glieder der Kirche müssen neu lernen, den Priestern angemessen zu begegnen, nicht mit Kniefall und in Ehrfurcht erstarrend, aber auch nicht kumpelhaft und verführerisch. Besonders in Deutschland bedürfte es in manchem einer Kehrtwende, da wir Laien den Priestern nur allzugern manches abnehmen, der eigentlich ihnen zusteht. - Aber das Nötigste derzeit: Priesterberufungen erflehen!


3
 
 Hope F. 16. April 2024 
 

Diener des Herrn

sollte ein Priester sein. Ein Problem ist m. E. der zunehmende Egoismus der Menschen. Dienen will eigentlich niemand mehr. Dabei bedenken die wenigsten, daß ein Arbeitsvertrag auch ein Dienstvertrag ist. Jeder ist nur noch darauf bedacht, daß es ihm selbst gutgeht und an nichts fehlt. Sich an Regeln halten? Fehlanzeige. Folgen: Neid, Mißgunst, Gewalt, Mißachtung der 10 Gebote usw.


3
 
 Peter2021 16. April 2024 
 

Vielen Dank - hervorragend!

Hl. Pfarrer von Ars: "Der Priester setzt auf Erden das Erlösungswerk fort. Verstünde man so richtig, was der Priester auf Erden ist, so würde man sterben - nicht vor Schrecken, sondern aus Liebe. Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu."

"Adoration for Vocations" (Anbetung für Berufungen) hat in USA die Anzahl der Priesterberufungen signifikant erhöht. Der Gründer von diesem großartigen Apostolat, David Craig, wird am 06. Juli bei "Adoratio Heroldsbach 2024" darüber berichten und eine "Anbetung für Berufungen" leiten.

https://www.youtube.com/watch?v=DNRtkHPDgoM

cvts.eu/adoratio24-heroldsbach


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  4. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  5. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  6. 'Gott kann in die Geschichte eingreifen, wenn wir beten!'
  7. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  8. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  9. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  10. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  11. Etikettenschwindel in der Mutterhauskirche der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
  12. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  15. Polit-Kommentatorin Candace Owens ist katholisch geworden

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz