Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  3. "Die Macht der Dummheit"
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. „Sind wir noch katholisch?“
  6. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  7. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  8. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  9. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  10. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  11. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  12. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  13. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  14. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  15. Ruhelos in der Welt, doch ruhig in Christus

Der Synodale Weg ließ „es sich gefallen, dass Bode weiterhin im Synodalpräsidium Platz nahm“

29. März 2023 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Lucas Wiegelmann/„Welt“: Der Osnabrücker Bischof Bode „konnte darauf vertrauen, dass der öffentliche Druck auf ihn, als entschiedenen Progressiven, niemals so groß werden würde wie auf einen Konservativen wie den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki“.


Osnabrück (kath.net/pl) Eine nüchterne und gelungene Abrechnung mit den Vorgängen um den Rücktritt des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode schrieb der Welt-Resortleiter Lucas Wiegelmann. „Die ganze Causa“ zeige: „Bei der Aufarbeitung des Missbrauchs sind in der katholischen Kirche noch immer manche gleicher als andere.“

Wiegelmann berichtet, dass Bode nach dem Gutachten im September 2022 mit dem Ergebnis, dass er seine Pflichten im Umgang mit sexuellem Missbrauch mehrfach verletzt habe, „damals“ einen Rücktritt abgelehnt habe und sogar die Ergebnisse des Gutachtens „zunächst nicht einmal nach Rom“ schickte. „Tatsächlich reagierten sogar die Reformer des „Synodalen Weges“, die doch nach eigenen Angaben vor allem die Ursachen des Missbrauchs bekämpfen wollen, mit entwaffnender Milde auf die Osnabrücker Enthüllungen. Und ließen es sich sogar gefallen, dass Bode weiterhin im vierköpfigen Synodalpräsidium Platz nahm, also dem entscheidenden Spitzengremium.“


Noch im Dezember habe Bode es verteidigt, dass er nicht zurücktrete, ihm seien ja nur moralische, keine juristischen Fehler anzulassen. Wiegelmann macht dann aber darauf aufmerksam: „Wie das Bistum Osnabrück WELT mitteilte, schickte Bode aber bereits wenige Wochen später, am 21. Januar, sein Rücktrittsgesuch an den Papst.“ In den wenigen Wochen dazwischen hatte sich folgendes verändert, beschreit Wiegelmann: „In genau diesem Zeitraum erstattete der Betroffenenbeirat der norddeutschen Bischöfe eine offizielle Anzeige gegen ihn beim zuständigen Erzbischof von Hamburg, die direkt nach Rom weitergeleitet wurde“.

Wiegelmann konstatiert nüchtern: „Dass Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch annehmen würde, wusste Bode nach Angaben des Bistums wiederum bereits seit Ende Februar. Daraufhin zumindest sein Präsidiumsamt im „Synodalen Weg“ für die entscheidende Synodalversammlung Anfang März ruhen zu lassen, wäre konsequent und glaubwürdig gewesen.“ Doch habe sich Bode „für den Weg der Verschwiegenheit“ entschieden.

Der „Welt“-Ressortleiter machte darauf aufmerksam, dass Bode „daraufhin zum Dank …noch eine überschwängliche Würdigung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz lesen“ habe lesen dürfen. Wiegelmann zitiert Bätzing („auch er ein Freund mutiger Reformschritte“): „Gerne hätte ich Dich noch weitere Jahre an unserer Seite gesehen“. Einschätzung von Wiegelmann: „Der Eindruck drängt sich auf: Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.“

Nach einem Blick auf die Situation in Köln mit Erzbischof Rainer Maria Woelki kommentiert Wiegelmann abschließend: „Auch der Rücktritt eines liberalen Bischofs wie Franz-Josef Bode“ sei „in der Sache angemessen“ und komme „zeitlich verspätet“. Die Kirche werde „keinen Deut Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, wenn sie nur entlang der jeweiligen politischen Lager und theologischen Ausrichtungen entscheidet, welchen Skandal sie ahndenswert findet und welchen lässlich.“

Archivfoto (Ausschnitt): Deutsche Bischofskonferenz beim Ad limina-Besuch bei Papst Franziskus 17.11.2022. Bischof Bode erster Bischof von rechts (c) Deutsche Bischofskonferenz/Matthias Kopp


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Die Macht der Dummheit"
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  5. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  6. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  7. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  8. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  9. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  10. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  11. Bemerkenswerte Rede von Papst Leo über Kardinal Merry del Val, Mitarbeiter von Leo XIII. und Pius X.
  12. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  13. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  14. „Sind wir noch katholisch?“
  15. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz