Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  5. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  6. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Brötchentüten für die Demokratie
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  11. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  12. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  13. 92 Prozent Taufscheinkatholiken in Österreich oder immer weniger Katholiken, aber immer mehr Geld!
  14. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  15. Nein, Herr Kardinal Schönborn, die Armut nimmt weltweit ab!

"Wenn Impfung wichtiger als Jesus wird"

27. Juli 2021 in Kommentar, 50 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Warum Bischöfe zum Thema 'Impfung' lieber schweigen und besonders das Argument der Nächstenliebe in diesem Zusammenhang nicht überstrapazieren sollten" – Kommentar von Roland Noé


Linz (kath.net/rn)
Das Bistum Fulda hat vor einigen Tagen öffentlich zur Corona-Impfung aufgerufen. Tage zuvor hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler die aktuelle Impf-Offensive des Landes Tirol begrüßt und die Teilnahme an derselben empfohlen. Gleichzeitig mahnte Glettler gegenüber der Kathpress einen fairen Umgang zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften ein. Immer wieder gibt es in diesen Tagen derlei Aufrufe von Kirchenvertretern. Mir drängt sich dabei die Frage auf: ist das die Aufgabe der Kirche, sich zum Thema „Impfung“ zu Wort zu melden? Ich meine: eigentlich nicht, denn Bischof X oder Bischof Y hat in dieser Angelegenheit ähnliche Kompetenz wie Frau Müller aus Aachen oder Herr Maier aus München. Jeder kann seine private Meinung zum Thema Impfung haben, ohne Frage, auch ein Bischof, aber dann sollte er diese auch als private Meinung deklarieren und nicht sein Amt oder seine Diözese für eine Impfkampagne einspannen.

Ich bin kein Impfgegner, ganz im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass eine Covid-Impfung besonders bei möglichen Risikogruppen durchaus Sinn macht. Über manch absurde Argumentation von radikalen Impfgegnern kann ich manchmal auch nur den Kopf schütteln, ebenso wie über eine übertriebene "Nur die Impfung rettet uns"-Einstellung. Auch unter den kath.net-Mitarbeitern gibt es bei dem Thema übrigens sehr unterschiedliche Einstellungen, einige sind geimpft, andere wollen das nicht. Und das ist gut so. Denn dieses Thema ist kein Teil des Credos und man kann darüber völlig legitimerweise unterschiedlicher Meinung sein, auf der Basis von Fakten und abseits von Hysterie und Panikmacherei.


Meiner Ansicht nach sollte sich die Kirche in diesen Belangen also nicht einmischen und als Kirche neutral bleiben, denn es ist grundsätzlich, von ethischen Fragen abgesehen, ein medizinisches und kein theologisches Thema. Eine Impfung ist letztlich immer ein Kompromiss. Mich persönlich interessiert hier primär die Einschätzung von Experten, d.h. von Medizinern (von denen es auch christliche gibt) und nicht die von Pseudo-Experten. Aber zurück zum Thema: Bischöfe sollten sich bei den kirchlichen Kernthemen zu Wort melden, nicht bei Themen, wo sie eben keine besondere Kompetenz haben. Denn dann wird es meistens eher peinlich. Oder schafft unnötig noch mehr Druck in ohnehin bereits sehr emotional geführte Debatten.

Besonders emotionalisierend ist in diesem Zusammenhang das Argument der Nächstenliebe. So wird durch das Bistum Fulda erklärt, dass es ein „Ausdruck der Nächstenliebe“ sei, wenn man sich impfen lässt. „Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere“, erklärt Bischof Gerber. Ich meine: wer sich impfen lässt, ist nicht unbedingt ein großer Held der Nächstenliebe, denn er lässt sich aus den verschiedensten Gründen impfen, primär in den meisten Fällen natürlich aus Eigeninteresse. Folgt man der Logik des Bistums Fulda, finden sich auf einmal diejenigen Gläubigen als Egomanen bezeichnet wieder, die sich nicht impfen lassen möchten, aus welchen Gründen auch immer. So spielt man Menschen gegeneinander aus.

Eine meiner Ansicht nach besonders bizarre Entwicklung kann man derzeit in der Erzdiözese Wien beobachten. Der Wiener Kardinal verhält sich nicht nur nicht neutral beim Impfthema, er sorgt sogar dafür, dass sie als Heilmittel im Kirchengebäude selbst angeboten wird, was nicht nur unnötig ist, sondern meiner Meinung nach einen klaren Missbrauch für kirchenfremde Zwecke darstellt. „Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht“ (Mk 11,17),  diese mahnenden Worte sollten uns auch in diesem Zusammenhang – besonders den Verantwortungsträgern – zu denken geben.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 




Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  3. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  4. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  5. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  6. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  11. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  12. Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten
  13. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Brötchentüten für die Demokratie

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz