Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Uns gehen die Helden von der Fahne
  2. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Ungeborene Kinder im Mutterleib brauchen eine starke Lobby“
  3. Nuntius Eterović: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild … Männlich und weiblich erschuf er sie“
  4. Bischof Oster bei DBK: „Die Polarisierungen wurden stärker“
  5. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  6. Grüne tritt aus der Kirche aus, weil Kirche gegen das Töten kleiner Kinder ist
  7. Das Meer - der Hafen - der Leuchtturm
  8. Ladaria, bisheriger Präfekt der Glaubenskongregation, sagt Teilnahme an Bischofssynode ab
  9. Deutsche "Kirchenreform" könnte zur Spaltung der Kirche führen
  10. Geyer/FAZ beschreibt Grundhaltung von Fernández/Glaubenskongregation: „Mein Papst hat immer recht“
  11. Schönborn lädt ein für Synode zu beten
  12. Erzbischof Koch bei DBK: „Geben wir Gott bewusst in allem, was wir tun, die Ehre?“
  13. An einem Scheideweg der Zivilisation
  14. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  15. Staatsbegräbnis für Italiens Ex-Präsidenten Napolitano

Schutz vor Missbrauch in eklatanter Weise verletzt

13. Mai 2021 in Schweiz, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


44-mal mehr tiefgefrorene Embryonen als 2016 - Schweizer Fortpflanzungsmedizin in der Kritik – HLI Schweiz deckt auf.


Zug (kath.net/ HLI CH)

Der Anteil der Mehrlingsgeburten nach In-vitro-Behandlungen ist in der Schweiz rückläufig, lässt das Bundesamtes für Statistik (BFS) verlauten. Die beiden aktuellen Jahresstatistiken 2019 und 2018 sind unter dem seit September 2017 geltenden liberaleren Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) entstanden. Vergleicht man diese Zahlen mit 2016, ist ersichtlich, zu welch hohem Preis der geringere Anteil der Mehrlingsgeburten erkauft wurde.

Die Zahl der entwickelten Embryonen hat sich praktisch verdoppelt, die vernichteten Embryonen vervierfacht und die Zahl der tiefgefrorenen Embryonen stieg gegenüber 2016 um das 44-fache! Das ist ein Missbrauch der Fortpflanzungsmedizin, eine verfassungswidrige Praxis, welche das Parlament unbedingt stoppen muss.

Seit dem 1. September 2017 dürfen bei der herkömmlichen In-vitro-Fertilisation statt bisher nur drei, neu bis zu zwölf Embryonen entwickelt werden. Zudem wurde das bisher geltende Tiefgefrierverbot von Embryonen aufgehoben. Das wird durch die Reproduktionsmediziner als Freipass für die Entgrenzung der Zahl der künstlich hergestellten Embryonen missbraucht.

Mit dem Jahr 2018 und 2019 liegen nun zwei vollständige Statistiken vor, welche die Auswirkungen der neuen Regelungen in ihrer ganzen Tragweite zeigt. Zum Vergleich muss die Jahresstatistik 2016 herangezogen werden. Diese gibt noch die Auswirkung des strengeren Fortpflanzungsmedizingesetzes wieder. In den Jahren 2018 und 2019 hat sich die Zahl der entwickelten Embryonen gegenüber 2016 um 79% erhöht. Die Zahl der vernichteten Embryonen hat sich fast vervierfacht, jene der tiefgefrorenen Embryonen stieg um den Faktor 44!

Angesichts dieser Fakten wird das Sinken der Mehrlingsgeburten von 14.6% im Jahr 2018 auf 6% im Jahr 2019 zur Randnotiz. Das ist um einen sehr hohen Verschleiss an Embryonen erkauft worden. Der heute veröffentlichte Bericht des BFS hält beschwichtigend fest: «Sowohl bei der natürlichen als auch bei der künstlichen Befruchtung entwickelt sich nur etwa eine von sechs befruchteten Eizellen weiter. Daher kann es auch bei der medizinisch unterstützten Befruchtung zu einer vorzeitigen Beendigung der Entwicklung des Embryos kommen»

Tatsache ist: Auf jedes geborene Baby kommen im Jahr 2018 und 2019 durchschnittlich 15 entwickelte Embryonen, von denen sechs vernichtet und fünf tiefgefroren werden. Durchschnittlich werden pro geborenes Baby vier Embryonen tatsächlich transferiert. Zu bedenken ist auch, dass nach wie vor 25% aller nach IVF erzielten Schwangerschaften in einem Spontanabort enden, den die Paare, insbesondere die schwangeren Frauen physisch und psychisch verarbeiten müssen.

Diesen − mit Verlaub − Wahnsinn an Embryonenverschleiss ist nicht der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik, sondern der generellen Lockerung des FMedG zuzuschreiben. Das Parlament hatte unnötigerweise auch die Praxis für die herkömmliche In-vitro-Fertilisation geändert. Die Lobby der Fortpflanzungsmediziner wollte unbedingt auch bei der herkömmlichen In-vitro-Fertilisation die Embryonen bis ins Blastozyststadium entwickeln und das Tiefgefrierverbot aufheben.

Nur noch die „Survivor of the fittest“ bekommen nun die Überlebenschance, in die Gebärmutter der Frau übertragen zu werden oder dann mit ungewissem Schicksal tiefgefroren zu werden. Der von der Bundesverfassung Art.119 Abs. 1 geforderte Schutz vor dem Missbrauch der Fortpflanzungsmedizin wird durch diese Praxis in eklatanter Weise verletzt. Das Parlament steht in der Pflicht, dieser Verfassungswidrigkeit den Riegel zu schieben.

 

Präimplantationsdiagnostik (PID)

Zum zweiten Mal ist nun die Statistik der Präimplantationsdiagnostik erschienen. Die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik wurde ursprünglich damit begründet, dass bei Paaren, die von einer Erbkrankheit betroffen sind, diese Technik zur genetischen Selektion der Embryonen angewendet werden darf. Nur bei 13% (2018:15%) der Paare, die PID in Anspruch nehmen, trifft das tatsächlich zu.

Insgesamt 352 (2018:215) Paare liessen diese Technik durchführen. Bei 23 (2018:26) Paaren wurden jene Embryonen selektiert, die nicht von einer Erbkrankheit betroffen waren. Bei 306 (183) Paaren wurden Screenings nach Chromosomenanomalien durchgeführt. Das ist der Grund für den massiven Anstieg der untersuchten Embryonen. 1446 (814) der untersuchten Embryonen wurden kryokonserviert und 218 (37) transferiert, was zu 65 (37) Entbindungen führte. Um die Statistik aussagekräftiger zu machen, müsste das BFS auch die Anzahl der im Rahmen der PID entwickelten Embryonen sowie die erzielten Schwangerschaften und die Spontanaborte angeben.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rolando 13. Mai 2021 
 

Beten wir

Die Blindheit ist bei diesem Thema gar groß, ebenso die Argumentationsresistenz. Die gegenwärtigen Krisen sind Folgen des Kindermordes.


1
 
 Zeitzeuge 13. Mai 2021 
 

Im Link eine ältere, aber durchaus aktuelle Kleinschrift zu diesem

grausigen Thema vom im vergangenen Jahr leider
verstorbenen früheren hessischen Landtagsabge-
ordneten Roland Rösler.

Fetale Zelllinien werden auch bei Impfstoffen
(nicht "nur" bei Corona) und z.B. in der Kosmetikindustrie benutzt!

www.aktion-leben.de/fileadmin/content/Seiten/Mediathek/Schriftenreihe/H-009.pdf


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Pro-Life

  1. Großer Erfolg an zwei Standorten
  2. 'Marsch für das Leben' - Linksradikale beschädigen katholische Kirche in Berlin
  3. Zeitung: Vatikan will Staatskrise in Andorra abwenden
  4. Mexikos Bischöfe stellen Abtreibungs-Urteil infrage
  5. Erstmalige Seligsprechung eines Ungeborenen

Schweiz

  1. Verbot von Taufen im Genfersee – Beschwerde beim Bundesgericht
  2. 'Liturgie nicht zum Experimentierfeld persönlicher Vorhaben machen'
  3. RedWeek: Über 60 Pfarreien in der Schweiz beteten für verfolgte Christen
  4. 20 Jahre Fristenregelung – über 200'000 Kinder gestorben
  5. „Welcome on earth“

Präimplantationsdiag

  1. CDL weist Jens-Spahn-Vorschlag zur PID entschieden zurück
  2. "Sind für Jens Spahn Pharmainteressen wichtiger als Lebensschutz?"
  3. Schweizer Referendum gegen Fortpflanzungsmedizingesetz geplant
  4. Schweiz: Nach Ja zur PID befürchten Bischöfe Designerbabys
  5. 'PID verhindert nicht Leid, sondern eliminiert Leidende'






Top-15

meist-gelesen

  1. Ostern 2024 im HEILIGEN LAND - Kommen Sie mit! - Eine EINMALIGE CHANCE!
  2. Ladaria, bisheriger Präfekt der Glaubenskongregation, sagt Teilnahme an Bischofssynode ab
  3. Nuntius Eterović: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild … Männlich und weiblich erschuf er sie“
  4. Jordan Peterson warnt vor Naivität von Katholiken gegenüber LGBT
  5. Uns gehen die Helden von der Fahne
  6. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  7. "Servi Jesu et Mariae" arbeiten Ordensgründung und Strukturen auf
  8. Brasilianischer Fußballstar Ronaldo ließ sich mit 46 Jahren taufen
  9. Marsch für das Leben? - "Machen Sie sich selbst ein Bild!"
  10. Bischof Oster bei DBK: „Die Polarisierungen wurden stärker“
  11. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  12. Geyer/FAZ beschreibt Grundhaltung von Fernández/Glaubenskongregation: „Mein Papst hat immer recht“
  13. Redebeitrag des Regensburger Bischofs Voderholzer wurde bewusst verkürzt und verfälscht dargestellt
  14. Priesterweihen in Maria Taferl
  15. Kopfschütteln bei Christen über "Predigtpreis" für 'Langstrecken-Luisa'

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz