Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  2. Papst Pi
  3. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  4. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  5. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  6. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  7. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  8. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Und ewig lockt die Macht
  11. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  12. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  13. Deutsche Gesundheitsministerin will Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen
  14. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  15. ‚The Satanic Temple‘ will ‚Abtreibungsklinik‘ im US-Bundesstaat Maine eröffnen

Tück kritisiert Theologenvorschlag "Gedächtnismahl ohne Geweihte"

3. April 2020 in Aktuelles, 27 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Dogmatiker in "katholisch.at"-Gastbeitrag: Es besteht der Verdacht, dass "das temporäre Versammlungsverbot in der Corona-Krise als Reformkatalysator instrumentalisiert wird"


Wien (kath.net/KAP) Für die Christen beginnt in diesen Tagen die religiös wichtigste Zeit im Jahr: Die Ostertage. Wie aber diese Tage gottesdienstlich feiern, wenn es keine öffentlichen liturgischen Angebote gibt? Vereinzelt ist in dieser Situation der Ruf nach "priesterlosen Gottesdiensten", also Messfeiern zu Hause ohne Priester, zu hören. Scharfe Kritik an solchen "Do-it-yourself-Messen" übt nun der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück. In einem "Stand.Punkt"-Beitrag für das Portal der Katholischen Kirche Österreich, "katholisch.at", äußerte der Professor für Dogmatik an der Universität Wien den "Verdacht, dass das temporäre Versammlungsverbot in der Corona-Krise als Reformkatalysator instrumentalisiert wird". Die Debatte sei bei aller berechtigten Kritik an einem Klerikalismus "nicht selten auch von antiklerikalen Affektlagen geleitet, die die Wertschätzung für den Dienst der allermeisten Priester vermissen lässt", fügte er hinzu.

Tück bezieht sich dabei auf Vorschläge von Theologen, "die eine Wandlung per Bildschirm, eine Beichte per Telefon oder gleich priesterlose Hausgottesdienste empfehlen". Die Polemik gegen "Privatmessen" münde in eine erstaunliche "Privatisierung" der Messe, wenn forsch gefordert werde, dass jeder Mann und jede Frau im Wohnzimmer die Eucharistie feiern können solle. "Mit der Lizenz zu selbstfabrizierten Gottesdiensten mag für die einen der Traum einer demokratisierten Kirche näher rücken, für andere sind solche Formen einer wildwüchsigen Partizipation von unten der blanke Albtraum", betonte Tück.

Einer der diesbezüglichen Vorschläge kommt vom an der Universität von Fribourg lehrenden Moraltheologen Daniel Bogner. Dessen Plädoyer für ein 'kultisches Gedächtnismahl ohne Geweihte' halte er, Tück, für theologisch nicht haltbar bzw. weder biblisch noch von der Tradition gedeckt. Tücks Kritik richtet sich aber auch gegen den Pastoraltheologen im eigenen Haus, den Wiener Theologen Prof. Hans Pock. Dieser hatte in einem Beitrag für ein neues theologisches Blogportal die liturgischen Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz zur aktuellen liturgischen Notlage als "vertane Chance" kritisiert und laut Tück "mit Verweis auf die Taufberufung der Gläubigen indirekt die Wandlung von Brot und Wein zuhause mit oder ohne Bildschirm nahegelegt". kath.net hatte berichtet. Auch wenn dies zwar "kalkuliert unscharf gehalten und möglicherweise sogar ironisch gemeint war", so provoziere es doch Widerspruch.

Schließlich seien diese Empfehlungen weder durch biblische Vorgaben noch durch "theologische Normierungen der Tradition" gedeckt, führt Tück weiter aus: Das sakramentale Prinzip der Ordination sei vielmehr "Ausdruck des Gabe-Charakters der Sakramente". Dieses werde ausgehöhlt, wenn nun im Namen der Krisenbewältigung ein "kultisches Gedächtnismahl ohne Geweihte" gefordert werde. "Eine solche Forderung ist traditionsvergessen, latent spaltungsträchtig und ökumenisch problematisch." Nicht nur in der katholischen Kirche und den bischöflich verfassten Kirchen des Ostens, auch in den Reformationskirchen sei die Feier des Herrenmahls in der Regel an die Ordination gebunden.

Weiter sagte Tück, die aktuelle Not sollte als solche ausgehalten und nicht kaschiert werden: "Sakramente sind an körperliche Präsenz gebunden, keine Taufe ohne Wasser, keine Firmung ohne Chrisam, keine Eucharistie ohne Brot und Wein. Das lässt sich nicht überspringen." Unter Hinweis darauf, dass die Gottesdienste, die jetzt nicht stattfinden könnten, in der Regel schlecht besuchte Gottesdienste seien, sagte der Theologe, eine heilsame Unterbrechung routinierter Frömmigkeitspraktiken könne auch bewusst machen, "dass etwas fehlt, wenn die Eucharistie fehlt oder der Zugang zum Bußsakrament nicht möglich ist".

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  2. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  3. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  4. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  5. Und ewig lockt die Macht
  6. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  7. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  8. Papst Pi
  9. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  10. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  11. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  12. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  13. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  14. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  15. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz