Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  2. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  5. Maria - Causa Salutis
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  9. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

Islamwissenschaftler: Dem Christentum kam die Mystik abhanden

30. Juli 2019 in Österreich, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Münsteraner Theologe Bauer in "Salzburger Nachrichten": "Christentum hört nicht bei der Brüderlichkeit allein auf"


Salzburg (kath.net/KAP) Eines der Kernprobleme des Christentums liegt darin, dass ihm seine mystische Dimension abhanden gekommen ist: Das hat der Münsteraner Theologe und Islamwissenschaftler Thomas Bauer im Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (Samstag) betont. Wichtiger als die Mystik sei für die christlichen Kirchen heute das gesellschaftliche Engagement. Das sei prinzipiell löblich, aber es überdecke die spirituelle Dimension des Glaubens. Das Christentum höre schließlich "nicht bei der Brüderlichkeit allein auf", genau so wichtig seien Kunst, Musik, Ästhetik und Rituale. Letztere seien etwa in der Liturgie zugunsten eines Vorrangs des Wortes verdrängt worden, so Bauer, der in Münster Islamwissenschaft und Arabistik lehrt.


Gerade in der Liturgie habe diese Verschiebung eine folgenschwere Wirkung, insofern Liturgie dann in der Gefahr stehe, nicht mehr "über das Ich hinauszuführen". Bauer wörtlich: "Ein vermeintlich jugend-gerechtes Anbiedern an die Popkultur führt die Menschen nur in die Welt zurück, aus der sie kommen. Liturgie muss darüber hinausweisen. Der Versuch, Brücken in den Alltag zu schlagen, endet dann, wenn man in der Liturgie nichts mehr bekommt, was man nicht ohnehin im Alltag schon hat."

2018 wurde Bauer für sein Werk "Die Vereindeutigung der Welt" mit dem "Tractatus-Preis" des "Philosophicum Lech" prämiert. Daran anschließend führte der Theologe aus, dass der "Erfolg" des religiösen Fundamentalismus in einem wachsenden "Bedürfnis nach Eindeutigkeit" und in einem gleichzeitigen Verlust an "Ambiguitätstoleranz" (das Ertragen-Können von Unterschieden) wurzle. An letzterem würden die christlichen Kirchen mit einer seit der Reformation verstärkten "Tendenz zur Zentralisierung" eine Mitschuld tragen. "Wir haben also von oben die Tendenz einer Vereinheitlichung und von unten eine starke fundamentalistische Strömung. Beide Phänomene verstärken einander unglücklicherweise."

Bauer ist einer der Hauptreferenten bei den heurigen "Salzburger Hochschulwochen", die am Montag, 29. Juli, in der Mozartstadt beginnen. Bis 4. August stehen die Hochschulwochen heuer unter dem Thema "Die Komplexität der Welt und die Sehnsucht nach Einfachheit".

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Mystik

  1. Marie Lataste – Eine Frau „vom heiligen Herzen Jesu“
  2. Gertrud von Helfta: Botschaft von Gottes Güte
  3. 'O mein Gott, mach mich würdig, das höchste Geheimnis zu erkennen'
  4. Die Liturgie ist die große Schule der Spiritualität
  5. Hoffnung
  6. 'Für uns ist sie schon jetzt eine Heilige'
  7. Das Leben der Mystikerin Marthe Robin
  8. Das Büchlein der Ewigen Weisheit
  9. Über die Brücke vom Hier zum Dort
  10. Alan Ames: 'Der einzige Weg, das Böse zu bekämpfen, ist die Liebe'






Top-15

meist-gelesen

  1. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  4. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  7. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  8. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  9. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  12. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  13. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  14. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  15. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz