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Es ist Zeit, von den Christen zu sprechen

26. April 2019 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
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"Auch dieses Böse (Anschläge auf Christen in Sri Lanka) kann der Wirklichkeit der Erlösung nichts anhaben. Christus lebt, Er hat den Tod besiegt!" BeneDicta am Freitag - Von Gudrun Trausmuth


Wien (kath.net)
Zuerst 185, jetzt schon 310 …. Was die Zahlen der Getöteten auf Sri Lanka bedeuten, wird uns nur annähernd zugänglich, wenn wir die in diesen Tagen geposteten Photos und Videos sehen: Familien, die ausgelöscht wurden oder durch den Mord auseinandergerissen. Aufgebahrte Kinder, ein Vater, der allein zurückblieb, eine Mutter, über ihren blutenden, sterbenden Sohn gebeugt, die vom Blut der Ermordeten bespritzte Christusstatue…. Die perfiden islamistischen Selbstmordanschläge vom Ostersonntag gegen unsere Glaubensgeschwister zerreißen das Herz - und ja, sie haben auch meine Osterfreude verwundet und geschwächt.

Die Osteroktav musste weit fortschreiten, bis ich mich an folgender Gewissheit aufrichten konnte: auch dieses Böse kann der Wirklichkeit der Erlösung nichts anhaben. Christus lebt, Er hat den Tod besiegt! „Der zweite Tod tut uns kein Leide an“ heißt es am Ende einer Vertonung des Sonnengesangs des hl. Franziskus: wenn unser Ausgesetzsein, die Gewissheit unserer Sterblichkeit uns bedrängt, durch Krankheit, durch den Tod Nahestehender, durch Verfolgung und Attentate, so sollten wir diese Glaubensgewissheit fest umfassen. Und wenn wir unseren Blick heben, werden wir sehen, dass es das Kreuz ist, an dem wir uns aufrichten: das Kreuz als Zeichen des Todes, der Gewalt, des Leidens, aber auch als Zeichen des Sieges über den Tod, denn ER hat das Tor zum Ewigen Leben aufgestoßen, das Grab ist leer! Wenn wir nicht durch Angst erpressbar werden wollen, ist es ganz wichtig, dass wir uns diese unsere letzte Freiheit in Christus immer wieder bewusst machen, uns zu ihr durchkämpfen, im Gebet und im Denken.


Auf dieser Grundlage ist dann so manches Andere zu bedenken:

1. Es gibt einen tiefen Vorbehalt der Mainstream-Medien, die Tatsache der Christenverfolgung beim Namen zu nennen. Luzide ist diesbezüglich ein Artikel von Paul Coleman (ADF International), der die „linguistische Gymnastik“ analysiert, die viele Medien vollbringen, um im Zusammenhang der Anschläge von Sri Lanka nicht von „Christen“ sprechen zu müssen und er setzt fort: "This Easter, Sri Lanka has borne witness to some of the most brutal acts of persecution in living memory. Still, Western media and government representatives refrained from recognising it as such. If we do not dare call things by their name, we are failing the victims and survivors. How will we manage to prevent such atrocities from happening again, if we shy away from looking at their root cause? If we do not start speaking about Christian persecution in Asia now, we will be speaking about many more bloody Sundays to come.”

2. Die Christenverfolgung, die wir erleben, Schändungen von Kirchen, brennende Kirchen, die Ermordung des Priesters Jacques Hamel am Altar, die Messerangriffe und Bombenattentate, die Repressionen gegen Christen, all das sind Signale der Endzeit, in der wir leben - längst hat „Der letzte Kampf“ (vgl. Band 7 der Narnia-Chroniken von C. S. Lewis) begonnen. In diesem letzten Kampf, wo es um das Heil der Seelen geht, stehen wir. ER, Christus, ist der Weg zu unserem ewigen Heil – gehen wir diesen Weg, und stehen wir dazu? Und: Wagen wir, diesen Weg anderen zu zeigen?

3. Wir brauchen einen neuen Mut, die Dinge beim Namen nennen, nicht nur, was die Christenverfolgung betrifft, sondern auch, was uns selber betrifft. „Ich bin Christ“, das ist heute und hierzulande (!) ein Bekenntnis, das sich von der weithin formal gehandhabten Religionszugehörigkeit, die gelegentlichanzugeben ist, abgelöst hat und von vielen Menschen (die selbst getauft sind!) fast als unanständig empfunden wird. Oder haben Sie schon einmal versucht, bei schulischen Klassenelterntreffen zur Erstkommunion, die sich oft dann in organisatorischen Dingen (individuelle Blumenkränzchen für die Mädchen oder doch für alle gleich??) erschöpfen, von der eucharistischen Begegnung mit Jesus Christus zu sprechen? – Spüren Sie die Peinlichkeit, die sich im Raum ausbreitet, ein Unbehagen, als wäre man übergriffig geworden? Religion ist Privatsache, das ist uns Christen so eingeimpft worden, dass wir mit dem radikalen Paradigmenwechsel, dass Gott uns über Seinen Sohn Jesus Christus zu einer innigen Freundschaft mit Ihm erhebt, kaum mehr umzugehen wagen, selbst nicht in geistigen Räumen, die das nahelegen würden.
Interessant dokumentiert, wenn natürlich auch nicht ohne Stereotype auskommend, ist unsere westliche Situation übrigens in der Fernsehdokumentation „Ach Du liebes Abendland!“ , in der ein Syrer seine neue Heimat Deutschland kennenlernen möchte und sich deshalb auf die Suche nach dem Christentum macht: https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/ach-du-liebes-abendland-102.html#xtor=CS5-95

Der Versuch einer Perspektive von außen ist ein interessantes Experiment und bestätigt meinen Verdacht, dass unsere Gesellschaft für Muslime das Christentum wenig bis gar nicht spiegelt – bei einer gezielten Suche danach, sind sehr wohl auch heute klare Spuren wahrzunehmen.

4. Vor allem auch politisch Mitbestimmende brauchen wir Christen eine neue und mutige Identität. Die unbestimmte Blase der „Wertebezogenheit“ ist kraftlos. Es ist aber auch zu wenig, sich als Verteidiger des Abendlandes zu fühlen und in der Folge medial nur als Ab- und Ausgrenzer transportiert zu werden. Was wir brauchen, ist die Entwicklung positiver Inhalte, die auch als solche und mit einem positiven Auftreten vertreten werden: eine Kultur des Lebens, des Denkens und der Vernunft, der Solidarität und der Freiheit, eine Kultur der Wertschätzung unserer Tradition und unserer Wurzeln. Erst, wenn wir uns der Inhalte wieder vergewissert haben, können wir sie weitergeben oder verteidigen. Und dann, heraus der Defensive, in die wir kulturhistorisch gedrängt wurden und in der wir nun wie gelähmt verharren: denn nur wir Christen haben jene Perspektive anzubieten, die alles ändert - die Ewigkeitsperspektive.


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