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'Mama, ich weiß jetzt endlich, wozu man ein Dildo braucht'

20. März 2017 in Österreich, 78 Lesermeinungen
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Aufregung um die umstrittene Aufklärungsunterricht in Vorarlbergs Volksschulen geht weiter - Betroffene Eltern gehen an die Öffentlichkeit und üben scharfe Kritik an katholischen Verantwortlichen, die die Vorfälle verschleiern möchten


Feldkirch (kath.net)
Die Debatte um die umstrittene Sexualerziehung in Vorarlberg, an der auch die katholische Kirche beteiligt ist, geht weiter. Jetzt hat sich ein Elternpaar von betroffenen Schülern an die Öffentlichkeit gewandt und scharfe Kritik an der Diözese Feldkirch geübt.

kath.net veröffentlicht den Brief im Wortlaut:

Liebe Verantwortungsträger (wer immer sich zuständig fühlt)!

Als meine 9-jährige Tochter vom ministerial verordneten, durch das EFB der katholischen Kirche Vorarlberg ausgeführten Aufklärungsunterricht nach Hause kam, rief sie mir schon von weitem zu: „Mama, ich weiß jetzt endlich, wozu man ein Dildo braucht“. Auf die Frage was sie denn heute noch gelernt hätte erzählt sie mir, dass das Überstreifen von Kondomen an verschiedenen Penisgrößen geübt und alles über sexuellen Missbrauch besprochen worden sei…und sonst sei es ziemlich langweilig gewesen. Treibt Ihnen das jetzt ein ganz klein wenig Schamesröte ins Gesicht? Nein? Vielleicht halten Sie das für das angemessene Destillat oder „die gewünschte message“ aus 6 Stunden, teuer bezahlten und landesgeförderten Unterricht durch „Experten“? Sie finden das amüsant oder herzig oder zumindest altersgerecht mit puppenspielenden 9-10-Jährigen zu besprechen, wie Sperma schmeckt? Dann gehören Sie vielleicht zu den wenigen handverlesenen Eltern die überhaupt je erfahren, was im gesetzlich vorgeschriebenen Aufklärungsunterricht passiert und versuchen vielleicht (wie wir) Ihr Kind danach „dort abzuholen wo es ist“ … oder vielmehr vom EFZ hingeführt wurde.

Jetzt muss ich Ihnen aber unbedingt noch mitteilen, was uns persönlich erst so richtig die Schamesröte ins Gesicht treibt, weil wir uns für diese Repräsentanten der katholischen Kirche massiv „fremdschämen“ müssen: Wenn Verantwortungsträger dieser kirchlichen Organisation genau diese Aussagen über den Inhalt des sattgefundenen „Unterrichtes“ von mehreren Kindern unterschiedlicher Schulen (darunter einer ganzen Schulklasse), deren LehrerINNEN, Schulleiter sowie mehreren Eltern in ihrer rezenten Aussendung in Kathpress als „an den Haaren herbeigezogen“ bezeichnen. Sie behaupten hier, „es könne nicht verifiziert werden, ob es tatsächlich zu den beschriebenen Praktiken gekommen sei“.


Ein wohlplatzierter semantischer Verschleierungsversuch, der höchstens die offensichtlich fehlende Motivation zur Verifizierung der Tatsachen zeigt, keineswegs aber die Möglichkeit zur Verifizierung ausschließt! So steht nun die Aussage von ein paar wenigen, hervorragend vernetzten, erwachsenen, gebildeten Verantwortungsträgern, von der katholischen Kirche beauftragt, die sehr viel Reputation und möglicherweise auch eine ganze Menge Steuer- und Fördergelder zu verlieren haben, gegen die Aussagen von einigen 9-10-jährigen Kindern (und deren Vertrauenspersonen). Ein ziemlich ungleiches Match, finden wir.

Wir durften als detailinteressiertes Elternpaar kurz Einsicht in die Originalprotokolle (oder zumindest das, was die „Experten“ darunter verstehen) der unterrichtenden Workshopleiter nehmen. Es handelt sich hierbei um standardisierte Vordrucke mit wenigen handschriftlichen Ergänzungen der Workshopleiter. Ich versichere Ihnen: Es ist korrekt. Da steht tatsächlich nichts von Dildos, Kondomen, Hurensöhnen und Spermageschmack drinnen. Es gibt sogar eine Menge sog. „Rückmeldungen“ der teilnehmenden Kinder, die fast alle ein gezeichnetes Smiley auf einem winzigen Zettel als Beurteilung hinterlassen haben (das müssen wohl die „positiven Rückmeldungen“ sein, auf die sich hier seitens EFB berufen wurde …, uns Eltern oder auch die Lehrer der Kinder hat nämlich keiner aktiv befragt).

Das ist Tatsachenverdrehung par excellence und hat mit einer ernstgemeinten Qualitätssicherung gar nichts zu tun. Eine „Nachbesprechung“, wie im Artikel angegeben, wurde niemals angeboten. Die angeblich hohe Akzeptanz ist somit äußerst kritisch zu betrachten. Die Schulleitung hat im konkreten Fall unmittelbar im Nachhinein die Verwendung von Holzpenisen und Kondomen gegenüber den Worksshopleitern kritisiert, was von diesen damals als „anatomisch erforderliches Lehrmittel“ beurteilt wurde (und übrigens keineswegs in Abrede gestellt wurde, ein Vorfall, der nun seitens EFB angezweifelt wird.) Wie viele Eltern von 4.-Klässlern haben Ihrer Meinung nach im konservativen Ländle zwischen Alltagsbewältigung, weiterführender Schuleinschreibung, Hausaufgaben und Arbeitsplatz noch Zeit, Energie und vor allem Mut in diesem wegweisenden Lebensabschnitt ihres Sprösslings den Unterricht und damit auch Lehrer, Schulleiter und sogar die katholische Kirche zu kritisieren?

Jedenfalls ist das Stattgefundene nach unserem Geschmack sehr, sehr weit weg von der angeblichen Vermittlung „eines positiven, wertschätzenden, sensiblen Umgangs mit dem Körper und dem Wunder des Lebens“.
Dieser „Unterricht“ hat sich in den Kinderseelen eingebrannt. Die Folgen davon sehen im Moment aber bestenfalls die Eltern, und objektivierbar und daher beweisbar ist das tatsächlich überhaupt nicht. Bilden Sie sich selbst ein Urteil über die Wahrhaftigkeit dieser „Experten“.

Mich empört diese Reaktion in der katholischen Presse, nämlich unsere Kinder und uns als Eltern als glatte Lügner oder zumindest hirngespinstige Übertreiber hinzustellen, jedenfalls derart ausreichend, dass ich nach 45 Jahren umgehend aus der Kirche ausgetreten bin (der zweite Elternteil ist nicht katholisch). Ziemlich plump, aber eine bessere Reaktion fällt uns leider nicht ein.

Gut, dass Herr Ferchl-Blum zumindest die Verbesserungsvorschläge, die wir ihm als Elternpaar spontan in unserem Gespräch (wie sind beide Fachärzte) unterbreitet haben als „Sofortmaßnahme“ (Stichwort: Fragenbox) umsetzt, er darf sich von uns aus dieses „prompte Handeln“ auch sehr gerne weiterhin an die eigenen Fahnen heften. Angebracht wäre zumindest die sofortige Dienstenthebung der völlig unprofessionellen und - in unseren Augen nach dem Anfang 2017 stattgefundenen Gespräch - auch menschlich total überforderten Verantwortlichen gewesen. Schön, dass die Expertise der „Experten“ immerhin derartig ist, dass ein einziges einstündiges Gespräch mit uns (Nicht-Experten)-Eltern reicht, um das gesamte Unterrichtskonzept zu verändern.

Noch besser ist (zumindest für unsere Kinder), dass zumindest in dieser Schule aufgrund mehrerer aufgeregter Eltern diese „Experten“ nie wieder bemüht werden. Das erspart uns konkret für unsere weiteren Kinder nämlich die Vorgehensweise, die uns genau diese Verantwortliche (somit weiter aktive) Person des EFB als „Gegenmaßnahme“ empfohlen hat: „Melden sie ihr Kind doch einfach krank, das machen die Moslems auch so“. Das ist bizarr.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Csaba Nemes und Dr. Constanze Nemes, empörte Eltern von 3 Kindern.

Kontakt Bischof Elbs / Diözese Feldkirch


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