Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  3. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  4. R.I.P. Paul Badde!
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Maria - Causa Salutis
  9. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. "Der Dialog war erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt"
  15. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“

Christen beim Thema Islam und Flüchtlinge zu 'leichtgläubig'

23. Februar 2017 in Österreich, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, in Zeitschrift "Academia": Antisemitismus in Österreich bereits spürbar - Integration braucht Respekt für hiesige Werteordnung, "nicht die Scharia"


Wien (kath.net/KAP) Österreich hat ein akutes Problem mit dem "politischen Islam" - und dies nicht erst seit der Flüchtlingswelle. Das hat der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in Wien, Raimund Fastenbauer, in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Academia" konstatiert. "Der politische Islam ist für uns ein Problem" - gemeint sei damit jener Islam "nahöstlicher Prägung, der durch und durch antisemitisch ist und intolerant gegenüber Andersgläubigen, auch dem Christentum". Diese Prägung des Islam habe schon vor Jahren in den islamischen Institutionen in Österreich Fuß gefasst, so Fastenbauer unter Verweis auf die Muslimbruderschaft und die türkische Organisation Mili Görüs. Auch in der türkischen Community in Österreich sei der Antisemitismus "stark ausgeprägt".

Spürbar sei diese veränderte Großwetterlage inzwischen deutlich, so Fastenbauer - etwa wenn man sich als orthodoxer Jude durch bestimmte Wiener Bezirke bewege. "Da kann es durchaus vorkommen, dass man angestänkert wird. Früher von Hooligans oder Neonazis, heutzutage verstärkt auch von Muslimen" - kein Problem habe man jedoch mit dem liberalen Islam oder den Aleviten, betonte Fastenbauer. Entsprechend kritisch sieht Fastenbauer auch die staatliche Haltung dem politischen Islam gegenüber: Man habe das Problem "sehr lange vernachlässigt" - zunächst aus "Unverständnis", dann aus "parteitaktischen Gründen". Inzwischen jedoch wache man auch auf staatlicher Seite langsam auf.


Kritik übte der IKG-Generalsekretär in diesem Zusammenhang auch an einer gewissen Blauäugigkeit unter Christen im Blick auf die in Österreich ankommenden Flüchtlinge. Es dürfe nicht verleugnet werden, dass es ein Problem mit der Zuwanderung gerade aus jenen Ländern gebe, wo Muslime "bereits mit der Muttermilch (...) den Judenhass in den Elternhäusern und Schulen mitbekommen haben". Dies müsse auch von christlicher Seite deutlicher gesehen werden: "Man sollte hier nicht leichtgläubig sein, und ich wundere mich manchmal, wie wenig Protest ich höre, wenn es um das Schicksal verfolgter Christen in Syrien, dem Iran oder Irak geht". Die Gründe dafür ortet Fastenbauer unter anderem in einer christlichen Haltung, die allzu "konsensfreudig und 'weich'" sei, wenn es etwa um den interreligiösen Dialog und etwaige Kritik am jeweiligen Gegenüber gehe.

Jüdische Zuwanderung forcieren

Zentral ist künftig laut Fastenbauer eine umfassende Integration der Flüchtlinge und Zuwanderer, die auch das Akzeptieren der österreichischen Werteordnung umfassen müsse. "Da gilt österreichisches Recht, nicht die Scharia." Im Judentum gebe es etwa das Grundprinzip, dass staatliche Gesetzes stets einzuhalten sind - "unabhängig davon, welche Vorschriften durch die Religion vorgegeben werden". Konkret brauche es Initiativen, die Zuwanderern etwa die österreichische Geschichte erkläre und die aufzeigen, wohin Fanatismus und Hetze führen könnten.

Die Kultusgemeinde habe in der Vergangenheit einen solchen mühsamen Integrationsprozess etwa mit den jüdischen Zuwanderern aus den zentralasiatischen Teilrepubliken der ehemaligen Sowjetunion erlebt. Man habe den Zuwanderern ihre Regeln und Bräuche gelassen, aber etwa massiv auf den Spracherwerb gesetzt, so dass nun in der zweiten, dritten Generation Deutsch zur Muttersprache geworden sei.

Zuletzt verwies Fastenbauer auf ein akutes demografisches Problem der Kultusgemeinde: Die Jugend gehe häufig zum Studium ins Ausland - etwa nach Israel - und kehre dann oft nicht wieder zurück nach Österreich. "Diese jungen Leute fehlen dann bei uns." Daher wünsche sich die IKG eine "organisierte Zuwanderungspolitik gut ausgebildeter Kräfte" etwa aus jüdischen Gemeinden in der Ukraine oder Russland. Mit diesem Ansinnen sei man jedoch bislang gescheitert, nicht zuletzt wegen der Kriterien der Rot-Weiß-Rot-Card. "Gleichzeitig müssen wir mitansehen, wie Zigtausende Menschen ohne jede Qualifikation unter dem Titel 'Flüchtlingswelle' in unser Land strömen. Das stimmt nachdenklich."

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Iran: Immer mehr Frauen verstoßen gezielt gegen die Hijab-Pflicht
  2. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  3. Bistum Hildesheim: Kein Verständnis für Kritik an Auftritt eines Imams bei Abschlussfeier
  4. Imam mit Verbindung zur IGMG predigt bei Abschlussfeier einer katholischen Schule
  5. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  6. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  7. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  8. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  9. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  10. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  4. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  8. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  14. Palantir-CEO: Unsere Firma ist völlig "anti-woke"
  15. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz