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Schönborn: Heiliger Geist wird bei Synode nicht Urlaub machen

11. August 2015 in Österreich, 11 Lesermeinungen
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Wiener Kardinal zeigt in einem Interview mit dem "National Catholic Register" auf, dass der Papst in Fragen der Homosexualität und der wiederverheirateten Geschiedenen einen im Evangelium grundgelegten und an Jesus orientierten Standpunkt hat


Washington (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat in den Fragen der Homosexualität und der wiederverheirateten Geschiedenen einen an Jesus orientierten, im Evangelium grundgelegten Standpunkt. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview mit der US-Kirchenzeitung "National Catholic Register" (Onlineausgabe 10. August). Er erläuterte dabei den Kontext der 2013 gestellten Journalistenfrage an Franziskus über Homosexuelle und dessen viel beachtete Beantwortung mit den Worten "Wer bin ich, dass ich ein Urteil spreche?" Der Wiener Erzbischof zeigte sich in dem im Verlauf einer USA-Reise geführten Interview auch zuversichtlich, dass der Heilige Geist bei der bevorstehenden Bischofssynode trotz so mancher Kontroversen "nicht Urlaub machen" wird.

"Was Franziskus in einem Interview auf dem Rückflug vom Weltjugendtag gesagt hat - ist das nicht in der Tat genau das, was Jesus im Evangelium gesagt hat?", antwortete Schönborn auf die Frage nach einer möglichen, vom Papst ausgelösten Verwirrung unter Katholiken wegen dessen kolportierter Aussagen zum Thema Homosexualität. "Jesus sagte zu der Frau: 'Ich beurteile dein Verhalten nicht.' Und bei der Bergpredigt sagte er: 'Richtet nicht.' Er sagte nicht, nennt das Gute böse und das Böse gut. Die Enthaltung von einer Beurteilung bedeutet doch niemals, das Gute als böse und das Böse als gut zu bezeichnen", erklärte der Wiener Erzbischof.


Mit seiner vielzitierten Aussage zur Homosexualität habe der Papst eine Reaktion gezeigt, "die direkt aus dem Evangelium gekommen ist", so Schönborn. "Er sagte nur: Wer bin ich, um zu urteilen? Gott ist der Richter. Aber in allen lehrmäßigen Texten ist Franziskus sehr klar zur Frage der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gewesen. Ich sehe deshalb das Problem nicht. Ich sehe das Problem vielmehr bei denjenigen, die die damalige Papstäußerung als Problem sehen", sagte der Wiener Erzbischof.

Kein Graben zwischen Synodenvätern

Schönborn wies auch die Einschätzung zurück, einige Vertreter von Bischofskonferenzen im nördlichen Europa wollten bei der bevorstehenden Familiensynode im Oktober "die kirchliche Lehre in Frage stellen" und "Konflikte provozieren", indem sich diese Bischöfe gegen jene stellten, die "wollen, dass die katholische Lehre und pastorale Praxis über die Ehe so bleibt wie sie ist". Dazu Schönborn wörtlich: "Die europäischen Kirchen sind kein Block. Es gibt sehr unterschiedliche Situationen in den einzelnen europäischen Ländern. Viele polnischen Bischöfe mögen nicht genau die gleiche Sichtweise haben wie wie viele deutsche Bischöfe. Generell aber habe ich den Eindruck, dass wir Opfer der typischen Mediennotwendigkeit sind, alles in schwarz oder weiß zu setzen. Da gibt es keine Nuancen."

Es sei notwendig, die Fragen über Ehe und Familie jetzt offen und ehrlich zu diskutieren, betonte der Wiener Erzbischof. "Wir sollten keine Angst davor haben. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die in der Synode vorgebrachten Positionen nicht so weit voneinander entfernt sind, wie die Medien dies suggerieren."

"Sehr hoffnungsvoll" vor Synode

Er blicke "sehr hoffnungsvoll" auf die Synode, sagte der Kardinal auf die Frage nach seiner Grundstimmung im Vorfeld der Bischofsversammlung, die vom 4. bis 25. Oktober in Rom stattfindet und an der Schönborn auch selbst teilnehmen wird. "Ich glaube, dass der Herr, so wie er es versprochen hat, gegenwärtig ist, wenn zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. Und ich glaube nicht, dass der Heilige Geist während der Synode Urlaub macht."

Abschließend betonte der Kardinal die wichtige Rolle von Papst Franziskus bei der Synode: "Ich glaube schließlich, dass es die Rolle des Heiligen Vaters ist es, Mittelpunkt einer Gemeinschaft in Einheit zu sein. Er ist der Ausdruck der Einheit der Kirche. Daher: Wenn 'cum Petro et sub Petro' - mit Petrus und unter Petrus - gilt, dann nimmt die Synode einen guten Weg", sagte Schönborn.

Auch im Zuge der ersten Synode in der Geschichte der Kirche - der sogenannten Apostelversammlung in Jerusalem - habe es eine lebhafte und sehr harte Debatte gegeben, erinnerte der Wiener Erzbischof. "Aber alles endete mit einer großen Einigkeit. Das Leben der Kirche ist auch heute noch durch die Beschlüsse des Rates von Jerusalem inspiriert."

Anlass des im "National Catholic Register" erschienenen Interviews war eine Vortrags- und Diskussionsreihe mit Kardinal Schönborn im kalifornischen "Napa Institute". An der Veranstaltung nahm auch der prominente katholische Publizist George Weigel teil.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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