Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Schönborn: Heiliger Geist wird bei Synode nicht Urlaub machen

11. August 2015 in Österreich, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Kardinal zeigt in einem Interview mit dem "National Catholic Register" auf, dass der Papst in Fragen der Homosexualität und der wiederverheirateten Geschiedenen einen im Evangelium grundgelegten und an Jesus orientierten Standpunkt hat


Washington (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat in den Fragen der Homosexualität und der wiederverheirateten Geschiedenen einen an Jesus orientierten, im Evangelium grundgelegten Standpunkt. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview mit der US-Kirchenzeitung "National Catholic Register" (Onlineausgabe 10. August). Er erläuterte dabei den Kontext der 2013 gestellten Journalistenfrage an Franziskus über Homosexuelle und dessen viel beachtete Beantwortung mit den Worten "Wer bin ich, dass ich ein Urteil spreche?" Der Wiener Erzbischof zeigte sich in dem im Verlauf einer USA-Reise geführten Interview auch zuversichtlich, dass der Heilige Geist bei der bevorstehenden Bischofssynode trotz so mancher Kontroversen "nicht Urlaub machen" wird.

"Was Franziskus in einem Interview auf dem Rückflug vom Weltjugendtag gesagt hat - ist das nicht in der Tat genau das, was Jesus im Evangelium gesagt hat?", antwortete Schönborn auf die Frage nach einer möglichen, vom Papst ausgelösten Verwirrung unter Katholiken wegen dessen kolportierter Aussagen zum Thema Homosexualität. "Jesus sagte zu der Frau: 'Ich beurteile dein Verhalten nicht.' Und bei der Bergpredigt sagte er: 'Richtet nicht.' Er sagte nicht, nennt das Gute böse und das Böse gut. Die Enthaltung von einer Beurteilung bedeutet doch niemals, das Gute als böse und das Böse als gut zu bezeichnen", erklärte der Wiener Erzbischof.


Mit seiner vielzitierten Aussage zur Homosexualität habe der Papst eine Reaktion gezeigt, "die direkt aus dem Evangelium gekommen ist", so Schönborn. "Er sagte nur: Wer bin ich, um zu urteilen? Gott ist der Richter. Aber in allen lehrmäßigen Texten ist Franziskus sehr klar zur Frage der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gewesen. Ich sehe deshalb das Problem nicht. Ich sehe das Problem vielmehr bei denjenigen, die die damalige Papstäußerung als Problem sehen", sagte der Wiener Erzbischof.

Kein Graben zwischen Synodenvätern

Schönborn wies auch die Einschätzung zurück, einige Vertreter von Bischofskonferenzen im nördlichen Europa wollten bei der bevorstehenden Familiensynode im Oktober "die kirchliche Lehre in Frage stellen" und "Konflikte provozieren", indem sich diese Bischöfe gegen jene stellten, die "wollen, dass die katholische Lehre und pastorale Praxis über die Ehe so bleibt wie sie ist". Dazu Schönborn wörtlich: "Die europäischen Kirchen sind kein Block. Es gibt sehr unterschiedliche Situationen in den einzelnen europäischen Ländern. Viele polnischen Bischöfe mögen nicht genau die gleiche Sichtweise haben wie wie viele deutsche Bischöfe. Generell aber habe ich den Eindruck, dass wir Opfer der typischen Mediennotwendigkeit sind, alles in schwarz oder weiß zu setzen. Da gibt es keine Nuancen."

Es sei notwendig, die Fragen über Ehe und Familie jetzt offen und ehrlich zu diskutieren, betonte der Wiener Erzbischof. "Wir sollten keine Angst davor haben. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die in der Synode vorgebrachten Positionen nicht so weit voneinander entfernt sind, wie die Medien dies suggerieren."

"Sehr hoffnungsvoll" vor Synode

Er blicke "sehr hoffnungsvoll" auf die Synode, sagte der Kardinal auf die Frage nach seiner Grundstimmung im Vorfeld der Bischofsversammlung, die vom 4. bis 25. Oktober in Rom stattfindet und an der Schönborn auch selbst teilnehmen wird. "Ich glaube, dass der Herr, so wie er es versprochen hat, gegenwärtig ist, wenn zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. Und ich glaube nicht, dass der Heilige Geist während der Synode Urlaub macht."

Abschließend betonte der Kardinal die wichtige Rolle von Papst Franziskus bei der Synode: "Ich glaube schließlich, dass es die Rolle des Heiligen Vaters ist es, Mittelpunkt einer Gemeinschaft in Einheit zu sein. Er ist der Ausdruck der Einheit der Kirche. Daher: Wenn 'cum Petro et sub Petro' - mit Petrus und unter Petrus - gilt, dann nimmt die Synode einen guten Weg", sagte Schönborn.

Auch im Zuge der ersten Synode in der Geschichte der Kirche - der sogenannten Apostelversammlung in Jerusalem - habe es eine lebhafte und sehr harte Debatte gegeben, erinnerte der Wiener Erzbischof. "Aber alles endete mit einer großen Einigkeit. Das Leben der Kirche ist auch heute noch durch die Beschlüsse des Rates von Jerusalem inspiriert."

Anlass des im "National Catholic Register" erschienenen Interviews war eine Vortrags- und Diskussionsreihe mit Kardinal Schönborn im kalifornischen "Napa Institute". An der Veranstaltung nahm auch der prominente katholische Publizist George Weigel teil.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Schönborn

  1. "Mein größter Wunsch: Das gegenseitige Wohlwollen soll nie verloren gehen"
  2. Der Populismus des Wiener Kardinals
  3. Schönborn: Geist Ratzingers entscheidend für "Weltkatechismus"
  4. Schönborn bei Maria-Namen-Feier: Kraft des Gebets schrumpft nicht
  5. Schönborn übt heftige Kritik am deutschem Synodalen Weg - "Instrumentalisierung des Missbrauchs"
  6. Schönborn: Schon acht Jahre Krieg in der Ukraine
  7. "Wieder eine Kirche Gottes und der Menschen zu werden, und nicht guter Partner des Staates!"
  8. Kirche der Barmherzigkeit? - Kardinal von Wien feuert Polizeiseelsorger nach Demo-Auftritt
  9. Schönborn ist 'empört'
  10. Denn sie wissen nicht, was sie anrichten!






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz