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Theologieprofessor? Nein, danke!

5. April 2014 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
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Ihm stand eine glänzende akademische Karriere bevor. Doch der evangelische Theologe Sebastian Moll (Mainz) entscheidet sich gegen eine Universitätslaufbahn. Stattdessen will er sein Christsein anders leben. Im folgenden Artikel erklärt er, warum.


Mainz (kath.net/idea) „Ich habe nicht mehr den Ehrgeiz, ein großer Gelehrter zu werden, sondern mehr – einfach ein Mensch.“ So schrieb es der 30-jährige Albert Schweitzer (1875–1965) an seine spätere Frau Helene Bresslau, kurz bevor er zur Verblüffung seines gesamten Umfeldes seine vielversprechende akademische Karriere an der Theologischen Fakultät der Universität Straßburg an den Nagel hängte, um sein Medizinstudium zu beginnen und schließlich als Arzt nach Afrika zu gehen. Was mich betrifft, so war ich nicht ganz so schnell wie Schweitzer, stehe erst mit meinen nunmehr 33 Jahren kurz vor meiner theologischen Habilitation, sehe mich aber vor dieselbe Frage gestellt: Ist ein Leben in Hörsälen und Bibliotheken für mich tatsächlich eine angemessene Form der Nachfolge Jesu?

Das Dilemma der akademischen Theologie

Auf den ersten Blick würde man vielleicht meinen, dass wohl kaum ein Fachgebiet besser geeignet sein könnte, um sich in den Dienst des Herrn zu stellen, als die Theologie. So dachte vielleicht auch Albert Schweitzer einmal. Aber ist dem wirklich so? Dazu wäre natürlich zunächst einmal zu fragen, was eigentlich Sinn und Zweck akademischer Theologie ist. Diese Frage fürchten die meisten staatlich angestellten Theologen wie der Teufel das Weihwasser. Tatsächlich ist diese Furcht auch nicht ganz unbegründet, denn die akademische Theologie steckt in einem wahren Legitimationsdilemma. Entweder ist sie an das Zeugnis der Heiligen Schrift und das Bekenntnis der Kirche gebunden. Dann aber ist sie nicht in der Lage, allgemeingültige wissenschaftliche Erkenntnisse zu erschaffen, sondern kann ihre Ergebnisse nur auf Basis des christlichen Glaubens und auch nur zum Nutzen der Gemeinschaft der Gläubigen präsentieren. In diesem Fall hätte sie an den staatlichen Hochschulen nichts verloren und sollte lieber in kirchlicher oder freier Trägerschaft betrieben werden. Oder aber die Theologie ist eine voraussetzungslose und zweckfreie Wissenschaft. Dann kann sie zwar Erkenntnisse von allgemeingültigem Wert hervorbringen, aber keine, die nicht auch von der Geschichtswissenschaft, der Religionssoziologie oder den Sprach- und Literaturwissenschaften geliefert werden könnten. In diesem Fall wäre zumindest ihre Legitimation als eigenständige Fakultät innerhalb der Hochschullandschaft infrage gestellt.

Wenn Atheisten bessere Chancen als Christen haben

In Deutschland hat sich die akademische Theologie mehrheitlich für eine abstruse Mischung von beiden Alternativen entschieden. Offiziell bleibt sie bekenntnisgebunden und erwirbt sich somit das Privileg, eine eigenständige Fakultät zu sein. Gleichzeitig wird aber auf das Bekenntnis im Alltag der Fakultät keinerlei Wert gelegt, im Gegenteil, überzeugte Atheisten haben eine bessere Chance auf Lehrstühle als bekennende Christen. Auf diese Weise sichern sich die Fakultäten das Wohlwollen des (neutralen) Staates. Zwar wähnen sich die Theologen als Gewinner dieses Geschäfts, weil sie dadurch ihre eigenen Büros, Sekretärinnen und Parkplätze gesichert haben. Doch in Wahrheit haben sie den Herrn für 30 Silberlinge an die Obrigkeit verkauft.


Warum schreit keine einzige Fakultät auf?

Der Staat ist der eigentliche Triumphator, weil es ihm durch dieses Abhängigkeitsverhältnis gelingt, die Theologen auf Linie zu bringen und somit näher an den Zeitgeist der Republik als an die Wahrheit der christlichen Offenbarung heranzuführen. Würden die theologischen Fakultäten sich aus dieser Abhängigkeit lösen und ihre publizistische Macht dazu nutzen, aus christlicher Perspektive auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen, würden sie ihrer Verantwortung gerecht. Doch sie bringen es ja nicht einmal zu einer Kritik an den Zuständen innerhalb der Kirche! Wo war der Aufschrei der Theologischen Fakultäten oder auch nur einer Gruppe von Professoren gegen das unsägliche Familienpapier der EKD?

Auf der Flucht vor dem lebendigem Gott?

Selbst Karl Barth, der vielleicht bedeutendste Theologe des 20. Jahrhunderts, stellte gegen Ende seines Lebens die Frage: „Könnte Theologie nicht eine Luxusbeschäftigung, könnten wir mit ihr nicht auf der Flucht vor dem lebendigen Gott begriffen sein? Könnte ein Theologe wie Albert Schweitzer nicht das bessere Teil erwählt haben, und mit ihm die ersten Besten, die da und dort ohne alle theologische Besinnung versucht haben, Wunden zu heilen, Hungrige zu speisen, Durstige zu tränken, elternlosen Kindern eine Heimat zu bereiten?“ Für jeden, der mit der Wirklichkeit akademischer Theologie in Deutschland vertraut ist, kann dies nur eine rhetorische Frage sein. Wer sich jahrelang mit den feinsinnigen Unterschieden zwischen mimetischer (nachahmender) und doxologischer (verherrlichender) Ethik befasst, anstatt nach dem einfachen Gebot christlicher Nächstenliebe die Welt aktiv zu gestalten, der befindet sich tatsächlich auf der Flucht vor dem lebendigen Gott und seinem Auftrag. Nun kann freilich nicht jeder ein Albert Schweitzer, eine Mutter Theresa oder ein Franz von Assisi werden. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Es bedarf nicht der großen Vision, nicht der großen Bekehrung, nicht der großen Heldentaten. Das wussten auch Männer wie Schweitzer: „Nur derjenige, der sein Vorhaben als etwas Selbstverständliches, nicht als etwas Außergewöhnliches empfindet und der kein Heldentum, sondern nur in nüchternem Enthusiasmus übernommene Pflicht kennt, besitzt die Fähigkeit, ein geistiger Abenteurer zu sein, wie sie die Welt nötig hat.“

Akademische Theologie hat ihr Recht, aber ...

Wer spürt, wie der Finger Jesu auf ihn zeigt und wer sich dann auf diesen Fingerzeig hin in seine Nachfolge begibt, der kann letztlich nicht anders, als sein Leben in den Dienst des Nächsten zu stellen – und er wird sich fragen müssen, ob er hierzu etwas in seinem Leben ändern muss. Nun schreibe ich diese Zeilen als jemand, der einen Großteil seines erwachsenen Lebens mit der akademischen Theologie verbracht hat. Keinesfalls möchte ich diese Zeit missen. Die theologische Ausbildung hat mir persönlich viel gegeben, und die Kirche bedarf jener, die sich auch auf wissenschaftlichem Niveau mit der Bibel und der Geschichte der Kirche auskennen – so gewiss jene nicht die wichtigsten Glieder der Gemeinde sind. Zugleich hat mir die Position als Dozent die Möglichkeit gegeben, mit vielen Theologiestudenten in Kontakt zu kommen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Nicht zuletzt erlaubte mir die großzügige Arbeitszeitregelung der Universität, mich intensiv ehrenamtlicher Arbeit zu widmen und sogar eine eigene Stiftung zu gründen, die nach meinem verstorbenen Vater (Jürgen Moll) benannt ist und sich der Förderung verständlicher Wissenschaft widmet. Dennoch: Immer aufs Neue diesem deprimierenden Schauspiel einer kleinlichen Theologie zusehen zu müssen, die sich mehr um Spesen als um Spiritualität sorgt, hat stark an mir gezehrt.

… aber auch Abgründe der Niedertracht

Seinen Höhepunkt fand dieses Empfinden mit der Veröffentlichung meines Buches „Jesus war kein Vegetarier“ im Herbst 2011. In diesem Buch hatte ich mich gegen einige der absurden theologischen Positionen ausgesprochen, die es innerhalb der evangelischen Kirche beinahe in den Rang von Bekenntnissen gebracht haben. Dass mich diese kleine Schrift mit einem Mal ins Zentrum der kirchlichen und akademischen Aufmerksamkeit rücken würde, hätte ich mir nie träumen lassen. Noch weniger hätte ich allerdings für möglich gehalten, welche Abgründe an Niedertracht ich dadurch in meinem beruflichen Umfeld – also an meiner Fakultät – erleben musste. Seither sehe ich öffentliche Kampagnen wie beispielsweise gegen unseren ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff mit ganz anderen Augen. Früher habe ich immer gedacht: Na ja, auch wenn das Ganze medial vielleicht übertrieben wird, im Kern werden die Vorwürfe schon stimmen. Durch meine eigenen Erfahrungen bin ich nun eines besseren belehrt. Im Nachhinein kann ich natürlich nur darüber lachen, dass mir beispielsweise disziplinarische Strafen angedroht wurden, weil ich angeblich Geheimnisse aus einer Kommission verraten hatte – wobei die Tatsache, dass ich niemals Mitglied dieser Kommission gewesen war, dezent „übersehen“ wurde. Die Liste dieser und ähnlicher Absurditäten an dieser Stelle zu vervollständigen, wäre müßig. Jedenfalls nahmen sie erst durch das beherzte Eingreifen von Peter Hahne (dem ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich dafür danken möchte) ein Ende.

Warum ich aus diesem System aussteigen muss
Im Grunde war meine Erkenntnis, dass ich aus diesem System aussteigen muss, schon damals gereift, und ich möchte nicht behaupten, dass meine Entscheidung, dennoch in ihm zu verweilen, eine Folge von Heldenmut gewesen wäre. Es waren vielmehr äußere Bindungen und Verpflichtungen, die mich von einem unmittelbaren Ausstieg abhielten. Doch auf tragische Weise wurden mir diese Bindungen mittlerweile genommen. Die mir am nächsten stehenden Menschen haben mich verlassen, die einen durch Abschied aus dem Leben, andere lediglich durch Abschied aus meinem Leben. Was mir durch diese neu entstandene Einsamkeit hindurchhalf, war vor allem die Erkenntnis, dass diese Einsamkeit auch eine neue Form von Freiheit mit sich brachte, die es mir ermöglicht, meinem Leben eine neue Richtung zu geben. Doch welche?

Jetzt schreibe ich erst mal meine Habilitation

Im Moment fühle ich mich ein wenig wie der Jünger, der auf den Ruf der Nachfolge mit den Worten reagiert: „Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und …“ Aber ich bin gewiss, dass ich nicht aus Angst zögere, sondern aus Besonnenheit, aus jenem oben erwähnten nüchternen Enthusiasmus heraus. Sich in blindem Aktionismus in sinnlose Abenteuer zu stürzen, die vor allem dem eigenen Ego dienen, hat kaum christliche Qualität. Vielleicht folgt auch für mich nun eine Laufbahn im medizinischen Bereich, aber auch auf vielen anderen Gebieten glaube ich, mich nützlich machen zu können. Auf jeden Fall werde ich in den kommenden Monaten erst noch meine Habilitationsschrift vollenden. Aber ich tue auch dies nun mit größerer Freiheit, mit der Freiheit, sie so zu schreiben, wie Bücher geschrieben werden müssen, damit sie ihren Zweck erfüllen können. Sollte dieses Werk dann eines Tages tatsächlich als Habilitationsschrift abgelehnt werden, so hätte ich einen akademischen Titel weniger, aber die Welt ein gutes Buch mehr. Es handelt übrigens von Albert Schweitzer.

kath.net-Buchtipp
Jesus war kein Vegetarier
Von Sebastian Moll
110 Seiten;
2011 Berlin University Press
ISBN 978-3-86280-019-3
Preis 20.50 EUR

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]
Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Foto: © Sebastian Moll (mit freundlicher Erlaubnis)


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Lesermeinungen

 Herbert Klupp 7. April 2014 
 

Wissenschaft und Glaube

@Descartes am 6.4.2014
Herbert Klupp - "ich glaube fest, daß wahre Wissenschaft Bibel und Kirche bestätigt."

Natürlich kann es hierzu keine apriori-Aussage geben.
Die Nichtwidersprüchlichkeit von Naturwissenschaft und kath Glaube muß induktiv - Stück für Stück - nachgewiesen werden.

Aber wir alle VERPASSEN diese Möglichkeiten ! Oder haben Sie schon mal von der Interpretation gehört, daß mit "Gottes Geist schwebte über den Wassern" passenderweise "über dem Wasserstoffmeer" gemeint ist? Auch heute noch besteht unser Universum zu ca ca 95 % aus H2 ! "Damals" zu 100%. Gottes Geist schwebte über diesem Wasserstoffmeer und fing an - durch Naturgesetze - das zu ordnen !


2
 
 Descartes 6. April 2014 
 

Herbert Klupp - "ich glaube fest, daß wahre Wissenschaft Bibel und Kirche bestätigt."

Naja, Wissenschaft geht nach Belegen und Plausibilität, auch bezüglich Naturwissenschaft. Wunderberichte haben es da schwer. Und wenn z.B. ein Jesus-Zitat schon die erst in späterer Kirchengeschichte aufgekommene Idee der Dreifaltigkeit verwendet, ist das ein Indiz für die Herkunft. Oder nicht?


0
 
 jadwiga 5. April 2014 

Wieder mal eine(r), der Gott nur aus dem Buch kennt?

Eine schöne Lektüre, liebe(r)Leibniz!
Gestatten Sie mir, bitte, eine Bemerkung. Als der Hl. Thomas von Aquin sein Werk schrieb, hat er bereits längst bei Gott studiert, eine lichte Audienz absolviert.

Ich habe eine starke Vermutung, dass Sebastian Moll eine Gotteserfahrung machte und jetzt weißt er; Gott allein reicht vollkommend aus.


1
 
 Calimero 5. April 2014 
 

Haugemachte Probleme

Wer brachte die Rationalität ins abendländische Denken?
Die Scholastiker.

Wer gründete die ersten Universitäten?
Die Kirche.

Wer unterminiert den Glauben seit 800 Jahren?
Die Rationalisten an den Universitäten.

Glaube und Vernunft = Chance und Risiko zugleich.


2
 
 leibniz 5. April 2014 
 

sacra doctrina

Es sieht fast so aus, als hätten wir wieder mal einen Theologen, der nicht weiß, was Wissenschaft im Allgemeinen und Theologie im Besonderen ist.
Voraussetzungslose Wissenschaft? Gibt es nicht!
Zum Thema Theologie würde ich ihm dringend die erste Frage der Summa Theologiae des Hl. Thomas von Aquin zur Lektüre empfehlen.


2
 
 Veritatis Splendor 5. April 2014 

Einheit aller Wissenschaften durch christliche Philosophie

@Herbert Klupp: besonders herzerfrischend fand ich Ihre Story zum Kniefall Brandts :-) Super!!

Ja so sieht´s aus, es ist schon armselig, wie mit dem Wort Gottes an den Fakultäten umgegangen wird. Das Hauptproblem ist m.E., dass man die historisch-kritische Methode ausschließlich auf menschlicher Ebene anwendet, also als reine Textkritik und dabei den Haupt-Autor (un?)bewusst ausklammert (=Gott), der natürlich dieses Korsett sprengen würde und echte Exegese erst ermöglicht.

Es ist ebenso ein Witz aus atheistischer Perspektive, da sich die Bibel-Professoren mit letztlich 2 kleinen Büchlein (AT/NT) schmücken - gegenüber Hunderten der Historiker ...

Aber nicht alle Theologen sind so. Ich lese gerade von Prof. Dr. Axel Schmidt „Natur und Geheimnis“. Er versucht, Probleme der modernen Quantenmechanik von der großen Theologie des Mittelalters her zu erhellen - mit erstaunlichen Resultaten! Solche Synthesen bräuchte es heute mehr denn je…

Wenn Gott wieder den 1. Platz bekäme!


4
 
 Martyria 5. April 2014 

@H. Kraft

Dr. Moll ist Protestant, wie man unschwer aus seinen Ausführungen herauslesen kann, außerdem hat auch @Liberaler bereits darauf hingewiesen. Ergo wird Dr. Moll schwerlich auf das Bußsakrament rekurrieren ;-)


2
 
 H.Kraft 5. April 2014 
 

Dr. Sebastian Moll

Fortsetzung:
Man muss auf Gott warten können und
Gott hat mit jedem Menschen etwas vot.
Und dies sollte man erst einmal be-
greifen können.
Gott führt und leitet uns. Er gibt uns auf der Erde einen Platz, den wir in
unserem Leben gut ausfüllen sollen.
Und wenn wir darauf vertrauen, dann
ist und wird der Weg von Gott auch
geöffnet.
Ob Herr Dr. Moll in der Universität als
Lehrer seinen Weg gehen will oder nicht,
sollte er prüfen. Auch mit einem Beicht-
vater oder im Gespräch mit Freunden und
in der Familie lässt sich so etwas gut
klären.
Man kann Herrn Dr. Moll nur Glück zur
Findung dieses Weges wünschen.
H. Kraft


2
 
 nobermarsch 5. April 2014 
 

voraussetzungslose und zweckfreie Wissenschaft

Noch nie davon gehoert. Aber es muss sowohl Maennern als auch Frauen ermoeglicht werdenm einen goettlichen Beruf zu ergreifen.


3
 
 Bugenhagen 5. April 2014 
 

Der Fuchs und die sauren Trauben

Sebastian Moll erscheint hier wie ein Held und Märtyrer - wohl vor allem für katholische Leser. Aber das ist er nicht. Er ist mit recht schlichten Veröffentlichungen hervorgetreten und keine Fakultät würde ihm mehr einen Lehrstuhl geben. Insofern verschmäht er heldenhaft etwas, was nicht erreichbar ist. Zudem: Man kann auch bekenntnisgebundene, evangelische Theologie treiben, die wahrhaftig ist. Das ist heute sicherlich ein schwieriges Geschäft, aber das gibt es. Ich schreibe das als jemand, der selbst Ev. Theologie studiert hat...


4
 
 Herbert Klupp 5. April 2014 
 

Fiktives Beispiel für Unwissenschaftlichkeit

Ich hoffe nicht, daß meine Ausführungen "Wunderbar 1+2" allzu unverständlich waren, besonders im Hinblick auf den Skandal der UNWISSENSCHAFTLICHKEIT, der WISSENSCHAFTSBEUGUNG.

Anstelle einer (wegen der hohen Anzahl) nicht möglichen Aufzählung von theologischen Beispielen, möchte ich diese Art der unwissenschaftlichen und wirklichkeitsfeindlichen Haltung heutiger Theologie an einem Beispiel illustrieren ->

DER BRANDSCHE KNIEFALL VON WARSCHAU hat nie stattgefunden. Es ist nur ein Mythos. Die damalige Zeit war kulturell, tiefenpsychologisch und semiotisch derart von deutscher Kriegsschuld aufgeladen, daß sich ein Bild verdichtete, ein Bild, das natürlich retuschiert war, die Technik dazu war bekannt, das läßt sich beweisen. Somit darf der "Kniefall" des damaligen Bundeskanzlers Brand keineswegs als historisches Ereignis angesehen werden. Es ist in seiner Prägnanz vielmehr eine Aussage über die damalige geistige Befindlichkeit in Deutschland aber auch darüber hinaus.

Noch Fragen ?


3
 
 Wiederkunft 5. April 2014 
 

Gute Theologen

Es gibt auch in der heutigen Zeit hervorragende Theologen, wie zB: Dr.Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg. Für mich der Beste, da er sein Wissen mit Gebet verbindet.


4
 
 Karlmaria 5. April 2014 

Josef Ratzinger war gerne Theologe

Die Gemeinden sind ja in der Zwischenzeit so klein sind dass eine einzelne Person schon ein ganz großer Teil vom Ganzen ist und auch ganz viel verändern kann. In der Ewigkeit werden wir es einmal sehen wie ganz wenige mit ihren Gebeten so viel bewirken. Natürlich ist es die erste Pflicht der Theologischen Lehre das weiterzugeben was die Tradition der Kirche geschaffen hat und nichts Neues zu erfinden. Einige Punkte wo Neues geschaffen werden kann fallen mir ohne lange zu überlegen auch gleich ein: Vor allem die noch unerfüllten Prophetien über die Zukunft des Volkes Israel. Dass die Gläubigen aus den Heiden das neue Zion sind kann natürlich als Bild schon so stehen bleiben, es kommt ja auch in vielen Liedern vor. Die Juden sind aber immer noch das eigentliche Auserwählte Volk Gottes und haben noch eine große Zukunft!


3
 
 Herbert Klupp 5. April 2014 
 

Wunderbar (2/2)

-> ich glaube fest, daß wahre Wissenschaft Bibel und Kirche bestätigt.

Nach Jahrzehnten Beschäftigung mit einerseits Naturwissenschaft, andererseits Theologie (8 Semester am FB 7 Uni Frankfurt) habe ich den "unglaublichen" - aber durch unzählige Einzelfakten sehr erhärteten Eindruck gewonnen, daß unsere Theologieprofessoren - nur um die zweifelnde, atheistische Komponente der Theologie noch weiter hochzuschrauben, mittlerweile UNWISSENSCHAFTLICH vorgehen. Ein Skandal ! Sie verraten naturwissenschaftliches Denken und auch echte Geisteswissenschaft. Begründen kann ich diesen Vorwurf mit (sehr) vielen Beispielen aus meinem (Alters-)Studium 2001 bis 2005.

DAHER BETE ICH, daß irgendwann ein naturwissenschaftlich geschulter freier Geist auftritt und den tendenziellen Lügen und antibiblischen und antikirchlichen Motivationen an den Theologie-Fakultäten die Maske vom Gesicht reißt !

Widergöttliches wird mit unwissenschaftlichen Methoden durchgesetzt !

Näheres gern via mail [email protected]


10
 
 Liberaler 5. April 2014 
 

ev - kath

Um den Kontext korrekt verstehen zu können, ist es wohl wichtig,dass Dr. Moll in der Evangelischen Theologie beheimatet ist. Das hilft vielleicht doch etwas beim Verständnis vgl. http://www.ev.theologie.uni-mainz.de/2257.php.


1
 
 Herbert Klupp 5. April 2014 
 

Wunderbar (1/2)

Diesen wunderbar aussagekräftigen Artikel habe ich mir als erstes einmal ausgedruckt ! Das ist "für die Ewigkeit" !
Wie lange wartet man als kritischer Katholik auf solche Entscheidungen und Bekenntnisse ? Daher: DANK, und nochmals DANK !
Zur Sache: wenn Sie die akademische Laufbahn verlassen, machen Sie persönlich bestimmt keinen Fehler. Natürlich ist der Weg Albert Schweitzers gottgefälliger als der bspw Karl Barths.
Andererseits: Sie können auch ein (fruchtbarer!) "Stein des Anstoßes" innerhalb der Fakultät werden. Mein Glaube ist nicht nur der, daß der Schöpfer real gewirkt hat und wirkt, daß er Mensch wurde in Jesus, daß er die Kirche immer leitet als Hl. Geist, daß sie nicht untergehen wird, daß er seinen Leib mit meinem Leib "liebesentbrannt" vereinigen will - die Moleküle der Hostie erreichen vielleicht 99% aller meiner Zellen und jeweils kommt der ganze Leib Christi hinein und heiligt sie - NEIN, MEHR: ich glaube auch, wahre Wissenschaft Bibel und Kirche bestätigt ... (->)


3
 
 Martyria 5. April 2014 

Einspruch II

4) Es sachl. falsch, wenn er behauptet, die Bindung an die Lehre d. Kirche verhindere allgemeingültige wissenschaftliche Erkenntnisse. Da scheint eine verkürzte Ekklesiologie durch.
5) Enttäuschung über Niedertracht werden ihm auch woanders nicht erspart bleiben. Diese Haltung finde ich fast naiv.


4
 
 Martyria 5. April 2014 

Einspruch I

Treffend beschreibt der Autor das Dilemma der univ./akad. Theol., in das sie nicht unverschuldet hineingeraten ist. Ich möchte aber zu bedenken geben:
1) Ohne (wiss.) Theol. gäbe es keine Universität.
2) Ohne Theol. gäbe es keine universitas mehr, also kein vollumfängliches Forschen über alle Bereiche von Welt. Wer sollte denn sonst wiss. über Gott nachdenken, wenn nicht die Theol.? Die anderen o.g. Disziplinen könnten das nur laienhaft, nicht aber professionell leisten.
3) Wer christl. Geist u. Frömmigkeit an Fakultäten vermisst (z.T.[!] habe ich das selbst erlebt), dem steht es frei, selbst Salz der Erde zu sein und Außenwirkung zu erzielen, seinen Glauben glaubwürdig vorzuleben. Einen Vorwurf an ein System lasse ich hier nicht gelten.


2
 
 Auroraborealis 5. April 2014 
 

Sehr guter Entschluss!

Das ist ein Ansatz, dieser Mann wird glücklich werden in seinem Leben.


6
 

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