Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

‚Kongo-Pille’ als legitime Form der Selbstverteidigung

1. Februar 2013 in Chronik, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kirche erlaubt Ovulationshemmer als Notwehr gegen Gewalt. Von Johannes Schidelko


Rom (kath.net/KNA) Als im kongolesischen Bürgerkrieg Anfang der 1960er Jahre zahlreiche Ordensfrauen von Aufständischen vergewaltigt wurden, erlaubte die Kirche die präventive Einnahme von Verhütungsmitteln. Es handele sich um eine legitime Form der Selbstverteidigung gegen verbrecherische Gewalt, lautete die Begründung. Diese Erlaubnis für die «Kongo-Pille» galt als Präzedenzfall später auch im Bosnienkrieg, wo Vergewaltigungen insbesondere von katholischen Ordensschwestern als gezieltes Mittel der Kriegsführung eingesetzt wurden.

Das kirchliche Placet erfolgte freilich nicht in Form einer offiziellen vatikanischen Genehmigung - etwa durch eine formale Erlaubnis der Glaubensbehörde -, sondern eher indirekt. Wie in der Amtszeit von Pius XII. (1939-1958) und auch von Johannes XXIII. (1958-1963) durchaus üblich, bediente man sich der «auctores probati» - «bewährter Autoren», meist renommierter Theologieprofessoren, die dazu Fachartikel verfassten.


Im Fall der Kongo-Wirren fertigte Erzbischof Pietro Palazzini, damals Sekretär der Konzilskongregation - der heutigen Kleruskongregation - in Absprache mit der Höchsten Kongregation des Heiligen Offiziums einen entsprechenden Artikel an. Palazzini (1912-2000), anerkannter Kirchenrechtler und Moraltheologe, war später lange Jahre Präfekt der Heiligsprechungskongregation.

Ovulationshemmer aus schwerwiegenden Gründen außerhalb der Ehe zu nehmen, habe die Kirche stets erlaubt, bestätigt die Glaubenskongregation auch jetzt auf Anfrage. Denn dabei handele es sich nicht um eine künstliche Empfängnisverhütung, wie sie für katholische Eheleute nach der Enzyklika «Humanae vitae» nicht erlaubt ist, sondern um Vorbeugung gegen die Folgen eines Gewaltakts.

Auf Palazzinis Beitrag berief sich der Vatikan auch im Bosnien-Konflikt in den 1990er Jahren: Ja zur Einnahme der Pille, um aus einem schwerwiegenden Grund eine Befruchtung zu verhindern. Freilich zog die Kirche dabei eine klare Trennungslinie zur «Pille danach» in ihrer damals bekannten Form. Die Kirche lehne in jedem Fall Abtreibung sowie Nidationshemmer ab, betonte seinerzeit der vatikanische Bioethik-Experte Bischof Elio Sgreccia, der später Kardinal und Präsident der Päpstlichen Akademie war.

Wenn es nach einer Vergewaltigung zu einer Schwangerschaft komme, entstehe neues Leben, das respektiert werden müsse, so Sgreccia. Zwischen dem Akt der Vergewaltigung und dem neu entstandenen Lebewesen müsse ein Unterschied gemacht werden. Auch ein durch Vergewaltigung gezeugtes Kind habe Anspruch auf Liebe und Respekt.

Über die neuen Varianten der «Pille danach», die ähnlich wie die klassische Verhütungspille lediglich die Befruchtung verhindert und nicht auf die Zerstörung eines bereits gezeugten Lebens abzielt, gibt es hingegen derzeit noch keine öffentlichen Äußerungen aus dem Vatikan.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Verhütung

  1. Melinda Gates: Priester bestätigte, ich kann als Katholikin mit Verhütungsmitteln einverstanden sein
  2. Papst Franziskus bestätigt Nein zu Verhütungsmitteln
  3. Elon Musk: Abtreibung und Geburtenkontrolle dezimieren weltweit die Bevölkerung
  4. Nach Abtreibungsurteil ‚Dobbs v. Jackson’ deutlich mehr Vasektomien in den USA
  5. Kommt eine neue Enzyklika über Verhütung?
  6. Influencerin setzt Anti-Baby-Pille ab, wendet Natürliche Familienplanung an
  7. Sind Verhütung und künstliche Befruchtung doch moralisch akzeptabel?
  8. Frankreich: Verhütungsmittel für 14jährige anonym und gratis
  9. Weltverhütungstag – Selbst der „Spiegel“ hat Anfragen
  10. Nur noch 34 Prozent der gebärfähigen Frauen greifen zur Pille






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz