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Charlotte Knobloch: «Wollt ihr uns Juden noch?»

6. September 2012 in Deutschland, 15 Lesermeinungen
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«Die unzähligen Besserwisser», die «ungehemmt über 'Kinderquälerei' und 'Traumata' schwadronieren», stellen «damit die ohnedies verschwindend kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage», schreibt Knobloch.


München (kath.net/KNA) Die Beschneidungsdebatte in Deutschland stößt nach Ansicht der Vizepräsidentin des jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch (Foto), die Juden in Deutschland vor den Kopf. «Ich frage mich ernsthaft, ob dieses Land uns noch haben will», so Knobloch in einem Gastbeitrag für die «Süddeutsche Zeitung» (Mittwoch). Weiter schreibt die frühere Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland: «Ich frage mich, ob die unzähligen Besserwisser aus Medizin, Rechtswissenschaften, Psychologie oder Politik, die ungehemmt über 'Kinderquälerei' und 'Traumata' schwadronieren, sich überhaupt darüber im Klaren sind, dass sie damit nebenbei die ohnedies verschwindend kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage stellen. Eine Situation, wie wir sie seit 1945 hierzulande nicht erlebt haben.»


Bisher habe sie immer gegenüber «der restlichen jüdischen Welt» ihre Entscheidung verteidigt, als Holocaust-Überlebende in Deutschland zu bleiben, notiert die 79-Jährige. «Erstmals geraten nun meine Grundfesten ins Wanken.» Anders als im Islam gehöre die Beschneidung im Judentum zum Wesenskern der Religion, betont Knobloch. «Der Eifer, mit dem Selbstberufene gefühls- und gedankenlos unserer religiösen Fundamente in den Dreck ziehen, sucht seinesgleichen.» Anstatt die Entscheidung über künftige Regelungen dem Gesetzgeber zu überlassen, gehe die Debatte darüber unvermindert weiter und stehe nun wie ein Keil zwischen Juden und Nichtjuden.

«Nicht einmal in meinen Albträumen habe ich geahnt, dass ich mir kurz vor meinem achtzigsten Geburtstag die Frage stellen muss, ob ich den Judenmord überleben durfte, um das erleben zu müssen.» Dabei hörten sich die Juden schon jetzt «weit mehr an» als die Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften, betont Knobloch: «Wir ertragen es, dass alternde Literaturnobelpreisträger mit SS-Vergangenheit ihre letzte Tinte opfern, Deutschland und die Welt vor der kriegslüsternen Atommacht Israel zu warnen. Wir ertragen, dass obsessive Weltverbesserer dazu aufrufen, Produkte aus Israel zu boykottieren und Unterschriften sammeln, wohl wissend, das sich kein Mensch für sie interessieren würde, wenn sie die humanitären Katastrophen in Gambia, Somalia, Weißrussland - jenseits der besetzten Gebiete anprangerten.»

Auch das Verständnis für palästinensische Selbstmordattentäter oder Schiffe, die Baustoffe und abgelaufene Medikamente in den Gaza-Streifen lieferten, die niemand brauche, nähmen die Juden hin. Aber jetzt verspüre sie allmählich Resignation, schreibt Knobloch. Sie verlange keine Sonderrechte. «Sie sind im Positiven so wenig förderlich wie im Negativen. Aber ich fordere ein Mindestmaß an Empathie», so die Präsidentin der Israelitischen Gemeinde München. «Das sollte doch drin sein für die Juden in Deutschland.»

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Foto Charlotte Knobloch: © Wikipedia/ Thaidigsmann


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