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| ![]() Andachtsjodler in den Albaner Bergen4. August 2012 in Deutschland, 1 Lesermeinung Für eine Stunde kam am Freitagabend Bayern zum Papst nach Castel Gandolfo. Von Barbara Just (KNA) Castel Gandolfo (kath.net/KNA/RV) Schlag fünf Uhr war es, als drei Mal der Ehrensalut über die Piazza della Libertà in Castel Gandolfo schallte. 14 Schützen aus Tegernsee von der Gebirgskompanie hatten diesen Part vor dem Eingang der päpstlichen Sommerresidenz übernommen, immerhin ist Benedikt XVI. Ehrenmitglied bei ihnen. «Dabei bin ich seinerzeit nur ein mäßiger Schütze gewesen», wusste der Papst später scherzhaft diese Tatsache zu kommentieren. Mit an die 1.000 Gebirgsschützen, Musikanten, Trachtlern und Pilgern, verteilt auf 19 Busse, war das Erzbistum München-Freising an diesem heißen Sommertag von Rom aus zum urlaubenden Papst gekommen. Als all die Trachtler zuerst den öffentlichen Platz und dann den schattigen Innenhof des Castels an dem heißen Sommertag füllten, schien es fast, als ob das Oktoberfest mitten im August stattfindet. Dabei waren sie gekommen, um Benedikt XVI. nachträglich zu seinem 85. Geburtstag eine musikalische Reise durch die Erzdiözese, die von Landshut über München bis Berchtesgaden reicht, zu präsentieren. «Ein Stück Heimat» hätten sie dem Papst als Geschenk mitgebracht, fasste Marx in seinen Begrüßungsworten das Anliegen zusammen. Und er fügte hinzu: «Wir wissen uns mit ihnen im Gebet verbunden und stehen hinter Ihnen, Heiliger Vater.» Worauf ein donnernder Applaus folgte. Geklatscht wurde danach noch öfter, vor allem aber gejuchzt und gejodelt. Den Jodler soll übrigens schon Augustinus geschätzt haben, wie der Theologe Joseph Ratzinger einmal niederschrieb. Den Auftakt beim «Ehrenabend» machte zünftige Blasmusik der Gruppe Rupertiblech und gleich darauf plattelten die Burschen der Gaugruppe Chiemgau Alpenverbund und drehten ihre feschen Dirndln. Mit aufrechtem Körper und wachen Augen verfolgte ein sichtlich erholter Papst mit seinem Bruder Georg Ratzinger die Darbietungen. Seinen Platz hatte er in einem bequemen Barock-Polstersessel direkt vor einer überlebensgroßen Statue des heiligen Petrus. Ihm gegenüber saßen mit den Kardinälen Friedrich Wetter und Reinhard Marx, mit Nummer 72 und 73, seine unmittelbaren Nachfolger auf dem Bischofsstuhl des heiligen Korbinian. Die Politik war mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner vertreten. Für Heiterkeit sorgte der Auftritt von Walter Vasold aus Freising. Der Tradition des Roiderer Jackls folgend trug er in Mundart freche, flotte Gstanzl vor, bei denen selbst der Papst lachen musste. In Reimform amüsierte er sich darüber, dass Benedikt XVI. dafür bekannt sei, nur Kracherl (Limo) zu trinken, selbst zur Weißwurst, worüber diese beleidigt sei. Auch würde er gerne einmal wissen, was denn mit den ganzen «Hiat» (Hüten) geschehe, die der Papst auf seinen Reisen geschenkt bekomme. Dass Volksmusik auch eine meditative Seite hat, machte der zweite Teil des Programms deutlich. Da erhoben sich alle Gäste und lauschten dem Haushamer Bergwachtgsang, als die vier Männer innig den «Engel des Herrn» vortrugen. Als unter dem blauen Himmel der Andachtsjodler erklang, war endgültig Bayern für eine Stunde, von 18 bis kurz nach 19 Uhr, nach Italien gekommen. Der Papst bedankte sich gerührt mit einem «Vergelts Gott» bei allen Mitwirkenden: «Ich war richtig dahoam.» Ein Kompliment hatte Benedikt XVI. auch für die charmante Moderatorin Elisabeth Rehm: «Das traue ich mich nicht, so bairisch zu reden und das gleichzeitig so nobel.» Auch für den Westfalen Marx gab es für dessen prägnante Bairisch-Kostprobe ein Lob von seinem römischen Chef mit bayerischen Wurzeln. In seiner frei gehaltenen Dankesrede sagte Benedikt VI. auch, wie Radio Vatikan dokumentiert: Nun kann jemand sagen: Darf man sich eigentlich so freuen, wenn die Welt so voller Leid ist, wenn es so viel Dunkles und Böses gibt? Ist es dann erlaubt, so übermütig und fröhlich zu sein? Und die Antwort kann nur lauten: Ja. Denn mit dem Nein zur Freude dienen wir niemandem, machen wir die Welt nur dunkler. Und wer sich selbst nicht mag, kann auch dem Anderen nichts geben und ihm nicht helfen und kann nicht ein Bote des Friedens sein. Wir wissen es aus dem Glauben und wir sehen es jeden Tag: Die Welt ist schön und Gott ist gut. Und dadurch, dass er als Mensch unter uns herein getreten ist, mit uns leidet und lebt ( o liebt?), wissen wir es endgültig und handgreiflich: Ja, Gott ist gut und es ist gut, ein Mensch zu sein. Wir leben aus dieser Freude und aus dieser Freude heraus versuchen wir auch, anderen Freude zu bringen, dem Bösen zu wehren und Diener des Friedens und der Versöhnung zu sein. Nach dem Segen rief der Papst die Pilger auf, die Freude, die sie hierher gebracht hätten, wieder mit nach Hause zu bringen. Dann setzte auch schon die Bayernhymne ein, bei der alle mitsangen. Die gesamte Ansprache des Papstes ist auf Radio Vatikan zu lesen und zu hören. (C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Foto: © Vatican TV Ihnen hat der Artikel gefallen? 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