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Syrischer Patriarch übt heftige Kritik am Westen15. Juni 2011 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Patriarch Gregorios III. Laham in "Radio Vatikan"-Interview: "Was über Syrien berichtet wird ist eine übertriebene Sache"
Rom (kath.net/KAP) Kritik an der Medienberichterstattung und an der kritischen Einschätzung internationaler Organisationen zur Lage in Syrien hat der syrische Patriarch Gregorios III. Laham geübt. Entgegen anderslautender Berichte brenne es in Syrien "nur in einigen bestimmten Gebieten", außerdem schreite die Armee nicht etwa gegen Zivilisten ein, sondern verteidige die Polizei gegen Aufständische, sagte der melkitisch-katholische Patriarch von Antiochien in einem "Radio Vatikan"-Interview. Sein Fazit: Was über Syrien berichtet werde, sei "eine übertriebene Sache, die von Europa ausgeht". Mehr noch: Was in Syrien geschehe, sei "keine echte Revolution". Scharf auch die Kritik des Patriarchen an den Einschätzungen internationaler Organisationen, die dem syrischen Regime unter Präsident Baschar al-Assad die Legitimität absprächen. Laham: "Wer hat ein Recht dazu? Niemand, weder Nato noch UNO! Wir sind ein freies Land, keine Sklaven, wir können unsere Probleme selbst lösen!" Zweifellos dürfe man die syrische Regierung "ermahnen und mehr Freiheit fordern, mehr Gerechtigkeit und Entwicklung der Wirtschaft, auch Reformen" - zugleich müsse man jedoch sehen, dass sich in Syrien in den vergangenen Jahren bereits vieles bewegt habe: "Es gibt nur eine Partei, das stimmt allerdings; aber wir haben Wasser, Licht, Wirtschaft, neue Universitäten und Schulen - und wir Christen haben Freiheit." 
Um eben diese Freiheit fürchtet der Patriarch, wenn er weiters unterstreicht, dass er das Zusammenleben von Christen und Muslimen in Syrien "in Gefahr" sieht. Derzeit werde versucht, "einen Krieg zwischen den Religionsgemeinschaften zu provozieren", diesem müsse unbedingt widersprochen werden, so der Patriarch. Umsturz führt zu Verschlechterung Der Salzburger Kirchenhistoriker und Ostkirchenexperte Prof. Dietmar Winkler erläuterte am Mittwoch im "Kathpress"-Gespräch die Äußerungen des melkitischen Patriarchen. Die Situation für die Christen in Syrien sei extrem schwierig. Auch wenn es sich in Syrien nach westlichen Maßstäben um eine Diktatur handle, gehe es den Christen im Vergleich zu anderen Staaten im Nahen Osten nicht schlecht. Jeder Umsturz könne nur zu einer Verschlechterung führen. Was der Patriarch für die melkitische Kirche ausgesprochen habe, gelte letztlich für alle Christen im Land. Patriarch Gregorios habe bisher gute Beziehungen zu Assad gepflegt, so Winkler, der darauf hinwies, dass der Patriarch in seinem Interview durchaus auch die Forderung nach Reformen aufgestellt habe. Sunniten wie auch Schiiten hätten kein Staatsmodell, in dem es wirkliche Religionsfreiheit gibt. Man würde bei einem Machtwechsel wohl auf Modelle aus osmanischer Zeit ("Millet-System") zurückgreifen und Christen zu "Schutzbefohlenen" erklären. Ein solches Modell werde sogar von "fortschrittlichen" muslimischen Denkern als positiv bewertet, so Winkler. Letztlich würde das aber bedeuten, dass Christen wieder Bürger zweiter Klasse wären. Die Christen wollten hingegen Religionsfreiheit in einem demokratischen Staat und gleiche Bürgerrechte für alle, "und sie haben das Gefühl, dass ihre Rechte unter dem Assad-Regime noch besser gewährleistet sind als in einem islamisch geprägten Staat". Zudem, so Winkler, würden die Christen in Syrien auch keine Strategie im Ärmel haben, wie sie mit dem politischen Wechsel umgehen sollten. Zugleich zeigte sich der Salzburger Ostkirchenexperte vom syrischen Präsidenten Baschar al-Assad enttäuscht. Viele Beobachter hätten bei seinem Regierungsantritt 2000 gehofft, dass spürbare Reformen eingeleitet werden. Viel sei davon nicht zu bemerken, allerdings lasse sich von außen auch nicht beurteilen, inwieweit Spannungen innerhalb der herrschenden Schicht oder auch der Einfluss des Iran das politische Geschehen in Syrien mitbestimmten. Islam nicht Staatsreligion Anders als in den meisten Ländern mit islamischer Mehrheit - drei Viertel der 17 Millionen Syrer sind Sunniten - ist der Islam in Syrien nicht Staatsreligion. Die arabisch-nationalistische Baath-Partei, die das Land seit 1963 regiert, steht offiziell für einen säkularen Kurs und stützt sich dabei geschickt auf die Vielfalt der übrigen Konfessionen und Religionen. Schließlich gehören der Assad-Clan sowie die Spitzen aus Partei, Geheimdiensten und Armee selbst zur Minderheit der Alawiten oder Nusairier, die etwa 12 Prozent der Bevölkerung stellen. Nur mit Mühe kann dieser schiitische Ableger, der Muhammads Vetter Ali als göttlich verehrt, überhaupt als islamisch gelten; dafür jedoch als religiös tolerant gegenüber anderen Splittergruppen wie den Drusen, Ismailiten, und auch gegenüber den wenigen Juden, die im Land geblieben sind. Voraussetzung ist indes, dass alle Gemeinschaften auf politische Botschaften gegen die Herrschenden verzichten. Am meisten dürften die syrischen Christen vom religiösen Laissez-faire der Machthaber profitiert haben. Konzentriert auf die Gegenden von Damaskus, Aleppo und Homs machen sie rund ein Zehntel der Bevölkerung aus. Viele Christen sind zwar in den Westen ausgewandert, vor allem in die USA. Dies jedoch nicht aus Angst vor religiöser Diskriminierung, sondern in der Hoffnung auf bessere berufliche Entfaltung - im Schnitt sind sie besser ausgebildet und gehören häufiger zur schmalen syrischen Mittelschicht. Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich. Alle Rechte vorbehalten. Foto: © wikimedia commons Sciarinen
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Lesermeinungen | 16. Juni 2011 | | | Gut, daß das einmal gebracht wird! Der sogenannte \"Arabische Frühling\" ist nichts anderes als ein Erwachen des Jihadismus. Das sollten sich die naiven (?)Europäer und die Kirchenführer einmal vor Augen führen.
Der Patriarch hat es richtig gesagt: Die legitime Selbstbehauptung des syrischen Regimes, so wenig zufriedenstellend es ist, wird im Westen als Krieg gegen die Bevölkerung aufgebauscht.
Aber auch in europäischen Medien waren die Jihad-Fahnen der angeblichen Demokratiebewegung deutlich zu sehen.
Für wie dumm halten uns die Mainstream-Medien eigentlich? |  2
| | | Rick 16. Juni 2011 | |  | Die Medien bringen genau das, was wir glauben sollen. Objektive Information gibt es nicht. Wer glaubt, was in den Medien steht, oder auch was man sieht, stimmt, ist sehr naiv. (Anm.: Ich bin selbst in den Medien tätig und weiß aus eigener Erfahrung wie Berichte manipuliert werden - bzw. was alles NICHT berichtet wird. Wer nicht mitarbeitet, fliegt raus.) |  3
| | | cremisan 16. Juni 2011 | |  | Demokratie ist eine wunderbare Staatsform, wenn demokratisch gewählte Regierungen ihr Amt auch so ausüben.
Ich war im Feber in Syrien, ich habe mit Syrern zusammen studiert und immer wieder hieß es: wir wissen, dass unsere Regierung nicht demokratisch ist, aber wir Christen (und andere nichtislamische Gruppierungen), wir könne leben!
Was hat denn die \"Revolution\" in den anderen Ländern gebracht? Freiheit? Demokratie? Gerechtigkeit? 3x Nein! Man wollte die Freiheit vom Diktator, um selber in gleicher Weise Macht auszuüben.
Uns bleibt das Gebet und die Hoffnung, dass - bezüglich der Christen - Nordafrika und der Nahe Osten nicht irakisiert werden!
Bitte nicht!!! |  2
| | | SCHLEGL 16. Juni 2011 | | | @Peregrino/Albino Patriarch Gregorios ist mir persönlich seit vielen Jahren bekannt, als Erzbischof von Galiläa war er mein Gast.Er hat in Rom und in Deutschland Theologie studiert und spricht perfekt Deutsch! Im afrikanischen und arabischen Raum lassen sich keine Demokratien installieren, wie wir gewohnt sind, das ist die traurige Lehre der Geschichte. Am Stephansdom in Wien haben wir zwei Mitarbeiter (katholische Armenier) deren Angehörige noch heute in Syrien leben. Die beiden sagen genau dasselbe wie der Patriarch. In Syrien gibt es keine islamistisches Regime, daher haben es auch die Christen, aber auch die Drusen leichter, als in anderen arabischen Staaten. Der Patriarch hat übrigens auch, ebenso wie Papst Johannes Paul II den amerikanischen Präsidenten Bush vor seinem Abenteuer im Irak gewarnt, die Zeche bezahlen jetzt die Christen! Hören wir bitte auf, hier im Westen, vom grünen Tisch, den Menschen in Syrien gute Ratschläge zu erteilen, schauen wir viel mehr auf die Misere bei uns.Msgr.F.Schlegl |  4
| | | Markus-NRW 16. Juni 2011 | | | Was wissen wir wirklich zu der Situation in Ländern wie Syrien ? - Können wir alles glauben, was uns Fernsehen und Presse zeigen ? - Genauso wie man Patriarch Gregorios vielleicht unterstellen kann, daß er u. U. erpresst oder gezwungen wurde diese Aussagen so zu verfassen, kann man doch auch annehmen, daß viele Pressemitteilungen gezielt in eine bestimmte Richtung hin arbeiten. Damit soll nicht gesagt werden, daß die Situation der Christen oder der Bevölkerung insgesamt in Syrien einfach ist, sondern es sei lediglich darauf hingewiesen, daß es zu solch abgeschotteten Ländern wie Syrien kaum unbeeinflußte und differenzierte Informationen gibt. |  2
| | | peregrino 16. Juni 2011 | | | kurzsichtig bei allem Verständnis für die schwierige Situation, aber wenn Christen auf Diktatoren setzen, die ihre Bevölkerung massakrieren und dieser Bischof das dann auch noch als Polizeiaktion rechtfertig (hier sterben Frauen und Kinder und es wird gefoltert, das ist keine Erfindung der westlichen Presse, da muss man sich nur ein wenig informiert halten), dann kann das nicht gut gehen. Selig sind die Friedfertigen, nicht diejenigen, die auf Gewaltherrscher setzen. Wenn die Christen jetzt auf der Seite der Verfolger stehen, muss man sich dann leider nicht wundern, wenn das dann auf sie zurückfallen sollte. Wer das Schwert zieht, wird durch das Schwert umkommen. Ich hoffe, das gilt nicht für diejenigen, die das Schwert des Gewaltherrschers rechtfertigen. Hoffentlich erleuchtet der Heilgie Geist unsere Brüder und Schwestern, dass ihnen noch etwas besseres einfällt als das Festhalten an den Diktatoren. Mehr Gottvertrauen! aber ich weiß, aus der sicheren Distanz ist das einfach gesagt. |  3
| | | AlbinoL 16. Juni 2011 | |  | Druck Denke der Patriarch wird vom Regime unter Druck gesetzt. Hatte den Auftrag diese Message an die Öffentlichkeit zu bringen um seine und unsere Brüder und Schwestern zu beschützen. |  2
| | | 15. Juni 2011 | | | Ich... wünsche unseren Geschwistern im Nahen Osten viel Kraft und Glauben.
Möge der Heilige Geist sie segnen und uns endlich mobilisieren zu unseren Geschwistern offen zu stehen und nicht einem falschen Bild von \"Demokratie\" und \"Freiheit\" hinterher zu eifern.
Das Wohl unserer Geschwister sollte die höchste Priorität haben und nichts anderes. |  3
| | | 15. Juni 2011 | | | der Westen Der Westen ist gegen jede Regierungsform, die moralisch nicht so gefallen ist, wie der Westen selbst - auch wenn es den Menschen unter einer Diktatur besser ginge als dem Westen selbst.
Der Westen erkennt die Staatsform der Länder, in denen Unruhe zu beobachten ist erst dann, wenn die Menschen in den Ländern genauso moralisch sinken, wie der Westen selbst. |  1
| | | 15. Juni 2011 | | | Nun gut, da haben die Medien wohl etwas übertrieben, was sie ja nicht ungern tun.
Dennoch sollte man in solchen Regionen weiterhin am Ball bleiben und sich über die Situation dort bestens informieren, um sie der Weltöffentlichkeit mitzuteilen.
Ich meine auch, wenn die Medien nicht übertrieben hätten, hätte es dann überhaupt jemanden in der Welt gekümmert, wie es den Christen dort ergeht?
Ich wünsche allen verfolgten Christen den Segen Gottes und tatkräftige Helfer, das Christentum offen ausleben zu können! |  4
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