Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  7. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  8. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  9. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  10. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  11. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  12. R.I.P. Martin Lohmann
  13. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  14. "Hassprediger und Hofnarr"
  15. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“

‚Liturgische’ Kanonensalven zum österlichen Triduum

18. April 2011 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Engelsburg diente den Päpsten in früheren Zeiten nicht nur als sicherer Zufluchtsort. Die dort stationierten Soldaten erfüllten auch zeremonielle Aufgaben und leisteten auf ihre Art ganz besondere ‚liturgische’ Dienste. Von Ulrich Nersinger


Rom (kath.net/un) Der Bau des gewaltigen Monuments, das wir heute unter dem Namen Castel S. Angelo (Engelsburg) kennen, wurde im Jahre 125 begonnen. Kaiser Hadrian hatte es als Grabstätte für sich und seine Nachfolger bestimmt. Der imposante Bau wurde am rechten Tiberufer in den „Horti Domitiae“, den kaiserlichen Gärten der Domitia, errichtet Als letzter römischer Kaiser fand sich in ihm Caracalla (211-217) beigesetzt.

848 bezog der heilige Papst Leo IV. (847-855) das Kastell in die Befestigungsanlagen des Borgo mit ein. Für lange Zeit jedoch blieb die Engelsburg ein Zankapfel unter den mächtigen römischen Adelsgeschlechtern. Erst nach der Rückkehr der Päpste aus Avignon gelangte sie endgültig in den Besitz der Kirche; die Päpste hatten ihre Übergabe zu einer der Bedingungen für die Heimkehr nach Rom gemacht. Es war dann Alexander VI. (1492-1503), der die Umwandlung in ein militärisches Bollwerk einleitete.


In den nachfolgenden Pontifikaten schufen die päpstlichen Baumeister einen beeindruckenden, von vier vorgelagerten Bastionen bewehrten Palast mit prachtvoll ausgestatteten Gemächern, in denen auch der Staatsschatz der Päpste und die Archive der Kirche ihren Platz fanden. Aus der ehemaligen Grabstätte des Hadrian war nun der „Geschützturm auf dem Schiff der Kirche“ (Reinhard Raffalt) geworden.

Da die Engelsburg in gefährlichen Zeiten als Festung genutzt wurde, nahmen unter den dort stationierten Soldaten die „Bombardieri“, ein Artillerie-Korps, den wichtigsten Platz ein. Seit dem 17. Jahrhundert verlagerte sich das Betätigungsfeld der Bombardieri der Engelsburg von militärischen Einsätzen immer mehr auf Verpflichtungen, die ihnen vom päpstlichen Zeremoniell abverlangt wurden.

Die Feier vieler kirchlicher Feste kündeten Kanonenschüsse an. Wenn der Heilige Vater an bestimmten Tagen den feierlichen Apostolischen Segen erteilte, wurde er durch den Salut von der Engelsburg der ganzen Stadt angezeigt. Salven aus den Geschützen der Engelsburg begleiteten alle großen Ereignisse im Leben der Ewigen Stadt: Wahl und Krönung des Papstes, die Besitzergreifung des Laterans, die feierlichen Reiterprozessionen des Heiligen Vaters, die Fronleichnamsprozession, Selig- und Heiligsprechungen, die Festlichkeiten der Heiligen Jahre, die Nachricht von Siegen und Friedensabschlüssen.

Zu Hochfesten, an denen der Heilige Vater in eigener Person das heilige Messopfer feierte und er der Stadt Rom und dem Erdkreis – „urbi et orbi“ – den Apostolischen Segen spendete, war der Kanonendonner der Engelsburg vierzigmal zu hören; so auch am Gründonnerstag, wenn der Papst von der äußeren Loggia des Petersdomes aus das Volk segnete. Am Karsamstag wurden zur Ankündigung des Osterfestes 30 Salven abgeschossen. Zum Tagesanbruch des Auferstehungsfestes feuerten die Geschütze der Engelsburg bei Tagesanbruch 14 Salven aus ihren Rohren. Die Ostermesse mit dem Segen des Papstes begleiteten die Bombardieri sogar mit fünfzig Schüssen.

Mit dem Ende des alten Kirchenstaates im Jahre 1870 mussten die Kanoniere der Engelsburg ihren „liturgischen“ Dienst einstellen.

Buchtipp:
Wer mehr über „liturgische“ Kanonensalven und weitere Bräuche in Rom erfahren möchte, kann dies dem in Kürze erscheinenden 2. Band des Buches „Liturgien und Zeremonien am Päpstlichen Hof“ von Ulrich Nersinger entnehmen".

Foto: © Ulrich Nersinger



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI.

  1. Stardirigent Riccardo Muti erhält Ratzinger-Preis
  2. Was macht die Menschenwürde unantastbar?
  3. Jesus klopft an die Tür unseres Herzens, und er bittet uns einzutreten, für immer!
  4. Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
  5. Gänswein leitet Messe im Petersdom zum Gedenken an Benedikt XVI.
  6. Die Eucharistiefeier, ein Werk des »Christus totus«
  7. Jesus geht in die Nacht hinaus
  8. Was war das Problem bei der „Regensburger Rede“?
  9. "Papa Benedetto, was tröstet Sie?“ - „Dass Gott alles in der Hand behält.“
  10. Gedenkbriefmarke für Benedikt XVI. herausgegeben






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  3. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  4. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  5. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  6. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  7. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  8. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  9. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  10. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  11. "Hassprediger und Hofnarr"
  12. Papst Leo XIV. erholt sich mit Tennis, Schwimmen und Lektüre
  13. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  14. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"
  15. Pro-Life-Sängerin im Halbfinale von 'The Voice of Germany'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz