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Diese Schuld kann niemals ungeschehen gemacht werden

14. März 2011 in Deutschland, 18 Lesermeinungen
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Die Deutschen Bischöfe haben am Montag am Abend in Paderborn einen öffentlichen Bußakt abgehalten und dabei an die Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester erinnert - Die Predigt von Erzbischof Zollitsch im Wortlaut


Paderborn (kath.net)
In Paderborn wurde am Montag am Abend im Rahmen des Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Dom zu Paderborn ein öffentlicher Bußakt der deutschen Bischöfe abgehalten. Mit dem Akt wollten die Bischöfe ein sichtbares Zeichen setzen und dabei besonders an diejenigen Menschen erinnern, denen durch sexuellen Missbrauch schweres Leid zugefügt wurde. Die Bischöfe zogen dabei durch die Rote Pforte in den Paderborner Dom ein. Die Prozession wurde von Erzbischof Zollitsch angeführt, der dabei ein Holzkreuz aus der Pfarrkirche Hövelhof, das aus der Zeit um 1370 stammt, trug. Erzbischof Zollitsch verzichte auch zu Beginn des Gottesdienstes auf die bischöflichen Insignien von Mitra und Stab und blieb mit dem Kreuz im Altarraum des Doms stehen. Alle Bischöfe knien sich nieder.

Bei der Hl. Messe hielt der Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, die Predigt, die kath.net im Wortlaut dokumentiert:

Gott ist, wo der Mensch Erbarmen erfährt

Ohne Erbarmen keine Zukunft! Das ist die große Botschaft des heutigen Evangeliums. Es stimmt in doppelter Hinsicht: Wer sich dessen erbarmt, der der Hilfe bedarf, befreit ihn aus der Enge seiner Not. Er gibt Speise und Trank, er bietet eine Unterkunft und bekleidet, er sorgt sich um den Kranken und den Gefangenen. Ohne Erbarmen fehlt dem, der in Not ist, die Zukunft. Zweitens ist aber auch dem Erbarmungslosen die Zukunft verschlossen. Auch in diesem Sinn gilt: Es gibt ohne Erbarmen keine Zukunft. Das mag schon im Alltag des Lebens gelten, weil sich der Erbarmungslose abschneidet von den lebendigen Bezügen zu den Menschen. Das Evangelium bekräftigt diesen Zusammenhang für das gesamte Lebensschicksal eines Menschen: Der Erbarmungslose findet sich auf der linken Seite wieder. Der Herr führt nur die in sein ewiges Reich, die Speise und Trank gaben, Unterkunft gewährt, Kleidung gegeben und sich um Kranke und Gefangene gekümmert haben. Wer das nicht tat, hat – so müssen wir zunächst feststellen – seinen Ort zur Linken des Königs und hat seine Zukunft verwirkt. Ohne Erbarmen gibt es keine Zukunft. Alle Zukunft des Menschen hat etwas mit dem Erbarmen zu tun, das er schenkt und das ihm geschenkt wird.

Dieser innere Zusammenhang von Erbarmen und Zukunft mag uns aufschrecken. Er klingt hart und ist doch mit der Welt des Glaubens eng verbunden. Gottes und des Menschen Erbarmen sind sogar weit über den christliche Glauben hinaus Themen der Religion. Sie verbinden uns mit den Juden, den älteren Geschwistern des christlichen Glaubens, aber auch mit den Muslimen. Überall wird vom Menschen Erbarmen erwartet, damit der Mitmensch Zukunft hat. Überall ist es Gottes Erbarmen, ohne welches das Leben des Menschen zugrunde geht. Wer will schon in einer erbarmungslosen Gesellschaft leben? So wundert es nicht, dass die leiblichen Werke der Barmherzigkeit, von denen das heutige Evangelium weiß, weit über das Neue Testament hinaus bekannt sind. Und es wundert auch nicht, dass das Elisabethenjahr weit über das Bistum Erfurt hinaus ein so großes Echo fand. Hat doch unser Mitbruder Joachim Wanke die sieben Werke der Barmherzigkeit neu in den Focus gerückt und für heute formuliert. Denn, so hat er damals in seiner Eröffnungspredigt unmissverständlich hervorgehoben: „Gegen Unbarmherzigkeit helfen in der Regel keine Gesetze und keine Paragraphen. Gegen Unbarmherzigkeit hilft nur eine Umkehr im Herzen.“


Das Neue aber und Unterscheidende des christlichen Glaubens liegt darin, dass sich Jesus Christus, den das Evangelium heute als den Weltenrichter, den König und Hirten vorstellt, selbst identifiziert mit dem Menschen in Not, der dringend auf das Erbarmen angewiesen ist. Ohne Erbarmen hat er keine Nahrung und keinen Trank, keine Bleibe und keine Kleidung und in Krankheit und Gefangenschaft keine menschliche Nähe. Diese Identifizierung des Herrn mit dem Bedürftigen schafft eine ganz außerordentliche Antwort auf die religiöse Grundfrage: „Wo ist Gott?“ Gott ist, wo der Mensch Erbarmen braucht. Gott ist, wo der Mensch Erbarmen erfährt. Gott ist, wo sich im Erbarmen neue Lebensmöglichkeiten auftun. Im Erbarmen wirkt Gott selbst. Das ist ein praktischer Ort Gottes, ein Ort im Kräftefeld des Herzens und der Liebe und nicht primär in der Welt der theoretischen Erkenntnis.

Wenn man Gott auffinden kann im Kontext des Erbarmens und wenn Gott da ist, wo sich für Menschen eine Zukunft auftut, die nicht da wäre, wenn sich dieses Menschen keiner erbarmt und er Gefangener bleibt seiner Not, dann ist dieser Glaube unserer Alltagserfahrung ganz nah. Dieses Glaubensverständnis ist zudem ganz unmittelbar verbunden mit der modernen Welt, die sich ansonsten oft so schwer tut mit den Fragen des Glaubens. Dass nämlich ohne Erbarmen keine Zukunft möglich ist, sieht jeder ein, der etwas vom menschlichen Leben weiß. Der Gott, der da ist, wo Erbarmen ist, ist ein Gott, der gerade den modernen Menschen inmitten einer Welt, die sich auch mit dem Erbarmen nicht leicht tut, zum Glauben einlädt. Mir scheint, dass unser Evangelium mit seiner Vorstellung vom Weltengericht am Maßstab des Erbarmens ein großer Schatz für die moderne Glaubenssuche und das Finden Gottes ist, ein großartiger Schatz für eine menschenfreundliche und zukunftsfähige Gesellschaft.
Wir selbst haben in diesen Monaten neu ein großes Gespür dafür entwickelt, dass alles auf die Barmherzigkeit ankommt.

Wir haben erleben müssen, wie nach und nach große Verfehlungen von Männern der Kirche aufgedeckt wurden. Was vorher nicht bekannt war oder bisweilen auch nicht bekannt werden sollte, gehört doch auch zur Realität der Kirche: der Missbrauch junger Menschen im sexuellen Bereich – von jungen Menschen, die doch eigentlich Schutz und Förderung durch das kirchliche Leben erwarten durften und verdient hatten. Es ist uns nur allzu klar zu Bewusstsein gekommen, dass diese Schuld niemals ungeschehen gemacht und auch nicht entschädigt werden kann. Es sind nur Zeichen der Reue und die Bitte um Verzeihen möglich. Das Entscheidende ist das Erbarmen mit dem Schuldigen und das Verzeihen. Die aber sind für Menschen oftmals kaum möglich. Sie überfordern sie. Aber, wo sie gewährt werden, ereignet sich Göttliches.

Mehr noch: Gott selbst ist es, der über alle menschlichen Möglichkeiten hinaus Erbarmen gewährt. Deshalb haben wir diesen festlichen Gottesdienst mit einer Bußfeier begonnen, in der wir um Gottes erbarmende Liebe gebetet haben: für die Sünder und für die Kirche als ganze, wegen der begangenen Taten und wegen aller Defizite in der Liebe, im Glauben und in der Hoffnung.

Als wir Bischöfe diese Hohe Domkirche betreten haben, durchschritten wir die Rote Pforte. An ihren äußeren Torbögen erinnern drastische Darstellungen daran, dass und wie Menschen falsch handeln: an die Halsabschneider, die Streithähne und die Menschen, die sich nicht mehr in die Augen schauen, sondern nur noch den Rücken zuwenden. Die heutige Lesung schärft es uns Hörern ein: Stehlen, täuschen und betrügen dürfen nicht sein. Der Lohnempfänger darf nicht übervorteilt und der Beschuldigte nicht ungerecht behandelt werden. Und jeden Hass gegen den Bruder, gegen die Schwester sollen wir aus dem Herzen verbannen. Darin zeigt sich der christliche Glaube – wie nicht selten auch die Überzeugung Andersgläubiger –, dass Menschen sich vom Bösen abwenden, sich bekehren und sich darum bemühen, das Gute zu tun.

Der christliche Glaube äußert sich im Handeln: im Erbarmen, wie es der Herr im heutigen Evangelium verlangt. Dieses Erbarmen ist zumeist sehr persönlich und verlangt dann nicht selten eine großmütige Geste des Einzelnen. Es ist ja nicht immer leicht, anderen abzugeben von den eigenen Möglichkeiten oder der eigenen Zeit. Es ist nicht immer leicht, aktiv zu denen zu gehen, die als kranke Menschen oder sozial Gestrauchelte aufzusuchen, Überwindung kostet. Es gibt die Barmherzigkeit des einzelnen Menschen, aber auch die Barmherzigkeit in ihrer strukturellen Form, als formende Kraft innerhalb einer Gemeinschaft, einer Gesellschaft. Wir sollten viel dafür tun, dass sie in unserem staatlichen Gemeinwesen erhalten bleibt. Dazu gehören der soziale Ausgleich und die Solidarität mit Menschen, die weniger leistungsfähig sind, weil sie etwa krank sind, der Pflege bedürfen, oder weil sie wegen ihrer Herkunft noch fremd sind in unserem Land. Wir sollten Mühe darauf verwenden, zu klären, was Barmherzigkeit im öffentlichen Leben unseres Landes sein könnte. Nicht als Ersatz für die eigene Leistung, die jeder im Rahmen seiner Kräfte aufbringen kann und soll; auch nicht als Widerpart zur geforderten Gerechtigkeit in den sozialen Beziehungen, sondern als deren komplementäre Ergänzung.

Ohne Erbarmen gibt es keine lebenswerte Zukunft. In radikaler Zuspitzung gilt das für die Gesamtbilanz unseres Lebens. Wir haben eingangs immer wieder gesungen: „Schenke, Herr, uns neu dein Erbarmen.“ Unser Leben geht ohne Gottes Erbarmen zugrunde. Und weil keiner von uns ohne Sünde ist und wegen seiner Hartherzigkeit zunächst einmal auf die linke Seite des Weltenrichters gehört, gilt es in ganz besonders radikaler Weise: Es gibt ohne Erbarmen keine Zukunft. Eine lebenswerte Zukunft dieser Welt und über diese Welt hinaus gibt es nur dank Gottes Erbarmens und dank seiner Liebe. Wir haben am Aschermittwoch die Österliche Bußzeit begonnen. Sie führt uns in die Feier der drei Österlichen Tage des Gedächtnisses an das Leiden, den Tod und die Auferweckung unseres Herrn. In diesem Festgeheimnis liegt unser Heil, in ihm liegt unsere Zukunft, in ihm erweist sich der ewige Gott barmherzig mit seiner Menschheit. Dafür danken wir ihm aus vollem Herzen. Amen.


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Lesermeinungen

 jabberwocky 15. März 2011 

Herr Erzbischof, brauchen Sie Nachhilfeunterricht?

\"Es ist uns nur allzu klar zu Bewusstsein gekommen, dass diese Schuld niemals ungeschehen gemacht und auch nicht entschädigt werden kann.\"

Im Namen Jesus Christus ist keine Schuld so groß, daß der Sünder davon nicht vollständig befreit werden kann. Wer im Geist der Reue das Sakrament der Beichte empfängt und Buße tut, der wird völlig wiederhergestellt.
Dazu die Hl. kleine Therese: \"Und hätte ich die Verbrechen der ganzen Welt begangen, behielte ich immer noch dasselbe Vertrauen, denn diese große Zahl von Vergehen ist wie ein Wassertropfen in einer Feuersglut.\"

Und der Hl. Pfarrer von Ars: \"Im Augenblick der Lossprechung wirft der liebe Gott die Sünden hinter sich und vergißt sie. Nie wieder werden sie zum Vorschein kommen.\"


2
 
 Ester 15. März 2011 
 

@ Hotzenplotz

So ein Bischof sollte die Herde leiten und nicht die Wahrheit unter einem Wust von Allgemeinplätzen und sich verkehrt anhörenden Aussagen verstecken.
Und, wenn man die Aussage mit der Schuld die nicht ungeschehen gemacht werden kann, einfach überträgt auf all die anderen Sünden wider das 6te Gebot und besonders die, die mit dem Tod des Kindes endet, dann gleicht der Bischof dem König David dem der Prophet Nathan eine Sünde vor Augen gestellt hat.
Wenn der Bischof Zollitsch wirklcih das so meint wie er sagt, und warum sollte er nicht, dann Gnade uns Gott.
Und es möge sich mal jeder vorstellen, was er empfände wenn er z.B die Abtreibung zu der er seine Freundin damals in Zeiten des jugendlichen Leichtsinns überredet hat endlcih beichtet udn sich anhören muss:
\"Also das Kind ist ja so schwer geschädigt worden durch ihr tun,d ass es daran gestorben ist, die Verletzung von Kindern ist eine Sünde die nicht wiedergutgemacht werden kann!\"


1
 
 Hotzenplotz 15. März 2011 

SÜNDE, REUE, VERGEBUNG

Im Prinzip stimme ich @torotoro, @AugsburgerCedega, @Dismas und anderen hier absolut zu.
Dennoch meine ich, dass in den obenstehenden Worten von Erzbischof Zollitsch durchaus
manches Bedenkenswerte gesagt wird:

Zitat:
„Es sind nur Zeichen der Reue und die Bitte um Verzeihen möglich. Das Entscheidende ist das Erbarmen mit dem Schuldigen und das Verzeihen. Die aber sind für Menschen oftmals kaum möglich.“ (Zitat Ende)

Hier geht es doch um das Verhältnis von Täter und Opfer, von Sünde und den Folgen der Sünde.
Erzbischof Zollitsch gebraucht sogar einmal das Wort Sünder: („…in der wir um Gottes erbarmende Liebe gebetet haben: für die SÜNDER und für die Kirche als ganze…“) sowie auch einmal das Wort Sünde: („…weil keiner von uns ohne Sünde ist…“).

Und auch das Wort REUE kommt vor (s.o.).

Es braucht also auf der Seite des Sünders das Bedauern der Sünde, also REUE, zur Vergebung der Schuld und das Bekenntnis mit der Bitte um Verzeihung. Wir kennen das aus der Anleitung zur Beichte. Selbstverständlich reicht es nicht aus, dass dieses Eingeständnis durch die Institution Kirche stellvertretend für den Übeltäter gemacht wird. Der Sünder selbst muss diese Gesinnung haben – und auch nur er selbst kann hier den Ansatz einer Wiedergutmachung leisten.

Auf Seiten des Geschädigten, des Opfers, muss es – nach christlichen Maßstäben – eine Bereitschaft geben, dem Schuldigen Erbarmen zu zeigen und ihm zu verzeihen. Ich meine, auch das ist ein wichtiger Aspekt in dieser Debatte. Nur so ist eine Aufarbeitung im christlichen Sinne überhaupt möglich.

Die Predigt des EB Zollitsch ist also sehr differenziert und ausgewogen, auch wenn manches missverständlich oder unglücklich ausgedrückt ist. Wenn Zollitsch sagt: “ Es ist uns nur allzu klar zu Bewusstsein gekommen, dass diese SCHULD niemals ungeschehen gemacht und auch nicht entschädigt werden kann.“, so ist m.E. das Wort „Schuld“ hier fehl am Platze und eben missverständlich. Ich gehe davon aus, dass er damit sagen wollte, dass diese TAT niemals ungeschehen gemacht und auch nicht entschädigt werden kann. Dann bekommt der Satz auch einen Sinn.

Wie gesagt finde ich es aber begrüßenswert, dass hier endlich einmal tatsächlich eine Sünde (Missbrauch) als solche benannt wird. Denn das ist ja in der jetzigen Diskussion mit den Memorandisti (eigentlich gebrauche ich diesen Begriff ungern) NICHT selbstverständlich.

Die Sünde muss als solche benannt werden dürfen. Das sind wir kath. Christen unseren Mitmenschen schuldig. Aber wir müssen auch erklären warum Gott diese Sachen nicht will:
Nämlich weil sie der Wahrheit, dem Bild Gottes vom Menschen, der Freiheit widersprechen.
Erst wenn diese Grundregeln des Glaubens bekannt sind (und für jedes Gebot Gottes und der Kirche gibt es gute Gründe) ist in Wahrheit ein Leben aus und mit dem Glauben möglich. Denn:
„Wenn ihr in meinem Worte verbleibet, dann seid ihr wahrhaft meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und DIE WAHRHEIT WIRD EUCH FREI MACHEN.“ Joh 8,31f

„Du sollst nicht töten!“ Damit ist Abtreibung, PID, aktive Sterbehilfe etc. Sünde. Gott will das nicht!
„Du sollst nicht unkeusch sein!“ Damit, und durch die Lehre der Apostel bestätigt, ist die Ausübung von Homosexualität etc. Sünde. Ebenso das Leben in eheähnlichen (auch vorehelichen) Verbindungen.
„Du sollst nicht die Ehe brechen!“ Damit ist ganz klar Ehebruch, das Eingehen einer „Zweitehe“ nach Scheidung etc. Sünde.

Ich sage das nicht weil ich „eine rigorose Moral ohne Barmherzigkeit“ (Memorandum Kirche 2011) vertrete, sondern im Gegenteil, weil erst durch die Erkenntnis von Sünde, und dann erst durch Reue und Umkehr und Bitte um Verzeihung, diese Vergebung der Sünden (Barmherzigkeit) im Beichtsakrament, die Versöhnung mit Gott und die Befreiung von Schuld und Sünde möglich werden. (Zur Klarstellung: Ich weiß, dass auch ich ein armer Sünder bin.)

Das ist die „biblische Freiheitsbotschaft“ (Memorandum Kirche 2011) des Evangeliums: Freiheit von der Knechtschaft der Sünde (vgl. Joh 8,34ff). Im Widerspruch zu den „Memorandisti“ meint „biblische Freiheitsbotschaft“ NICHT die Freiheit ZUR Sünde.


2
 
 Hotzenplotz 15. März 2011 

@noir58

Ihre Befürchtungen sind wohl unbegründet.
Diejenigen die hier posten, lieben ihre Bischöfe.

Aber gerade deswegen schmerzt es sie so, dass diese Hirten nicht klar sagen, was Lehre der Kirche ist, dass sie verschweigen, was notwendig wäre zu sagen und Meinungen vertreten und unterstützen, die der Lehre Christi und der Apostel widersprechen.


4
 
 JohannBaptist 15. März 2011 
 

Im Sühnetod

vergibt uns Jesus Christus unsere Schuld.
Aber: Wie ist es, wenn einer den Sühnetod leugnet ???
Der Urheber einer solchen Aussage ist doch bekannt!


3
 
 Dismas 15. März 2011 

Miese Show für Mainstreammedien

so sehe ich das auch!
Schuld ist individuell..... Was ist mit anderer Schuld der Bischöfe? Mangelnde Verkündigung, weichliches Ausftreten gegen Abtreibungsmorde (siehe Lehmann!)
Und in welche Kirche bin ich denn, wenn es heißt: \"\"Diese\" Schuld kann niemals ungeschehen gemacht werden\" Erst mal wieso nur \"diese\"? Außerdem: Christus hat alle unsere Sünden gesühnt! Bei Buße, Reue und gutem Vorsatz ist die Schuld GELÖSCHT!
Glauben die Bischöfe selber nicht mehr! Es müsste ein Sturm für die Belebung des heilenden Buß-Sakramentes losbrechen!
Und was ist mit \"Bußakten\" der geistigen Täter bei den GRÜNEN; der \"Humanistische Union\" (Leutheusser Schmarrenberger), Odenwaldpädagogen, Sportvereine, ev.Kirche usw, usw??


2
 
 Wildrosenöl 15. März 2011 
 

@noir58

Niemand redet hier schlecht über Menschen. Ich habe noch nicht gelesen, dass hier ein Bischof persönlich beleidigt wurde.
Wir dürfen jedoch als mündige Katholiken an unsere Bischöfe, die wir als Nachfoger der Apostel sehen, berechtigte Erwartungen knüpfen.
Wenn die deutschen Bischöfe vor den Mainstream-Medien niederknien, und durch diesen Akt den verwerflichen Eindruck erwecken, die Kirche treffe eine Kollektivschuld an diesen Verbrechen, die von Einzeltätern begangen wurden, dann erfüllt mich das mit Abscheu.
Zumal die als engstirnig-rigoristisch verteufelte Lehre der Kirche diese Untaten zu keiner Zeit erlaubt hat.
Wann hören wir übrigens etwas von einem Bußakt der deutschen Jesuiten?
Der (rehabilitierte) Abt des Klosters Ettal hat öffentlich betont, das Kloster habe keine Ratschläge zu erteilen an die Kirche, sie hätten sich erstmal selbst zu bekehren.
Der Jesuitenorden in Deutschland scheint Lichtjahre von dieser chritlichen Eistellung entfernt.
Hätte diese Show mit der Wahrheit zu tun, dann hätte der Jesuiten-Provinzial in Sack und Asche an der Seite von Erzbischof Zollitsch an diesem Bußakt teilnehmen müssen.
Hat ihn jemand gesehen?


3
 
 Bastet 15. März 2011 

\"Diese Schuld kann niemals ungeschehen gemacht werden\"
Aber sie kann vergeben werden, durch den Sühnetod unserers Herrn Jesus und durch das Gebet. In den genannten traurigen Fällen, handelt es sich um die Taten Einzelner, die dafür zu Rechenhaft gezogern werden müssen.
Nicht \"Die KIRCHE\", KIRCHE sind wir alle und die allerwenigesten haben sich diesbezügl. etwas zu Schulden kommen lassen!
Wo die BISCHÖFE große Schuld auf sich geladen haben wr im \"FALL Bischof MIXA\"!
Da ist bis heute werden von Entschuldigung noch von Reue dieser Herren die Rede.


3
 
 noir58 15. März 2011 
 

Frage?

\"Wer den Bischof nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht.\"

So oder so ähnlich glaube ich, steht es im Brief des Johannes. Denkt mal darüber nach. Jedenfalls sollte nur der den Splitter im Auge eines Bischofs sehen, der auch den Balken im eigenen Auge sieht.

Ob wir nun mit allem und jedem übereinstimmen, was ein Priester oder auch ein Bischof tut, sollten wir es doch vermeiden, noch dazu in der Öffentlichkeit, so schlecht über Menschen zu reden. Ich glaube sicher, dass die Muttergottes niemals so abfällig über Sünder gesprochen hätte.


0
 
 JohannBaptist 14. März 2011 
 

Der Mißbrauch des Mißbrauchs

eine miese Show der DBK zugunsten der Mainstreampresse. Daß einzelne Menschen der Sünde verfallen, auch Priester nicht ausgenommen, liegt in der menschlichen Struktur. Dazu bedarf es keinem Schuldbekenntnis einer ganzen Institution. Eine Entschädigung ist nur aufgrund eines erwiesenen Tatbestandes in belegten Fällen durch ein Gericht möglich.

Angesichts der bekannten Statistik in Vereinen, Schulen und im familiären Umfeld sind solche Übergriffe im Milieu der RKK verschwindend gering, trotzdem, jeder Mißbrauch ist einer zu viel.

Der ganze Hoax ist wieder einmal von unserer Qualitätspresse hochgespielt worden, nachdem mit Feinstaub, Vogel- und Schweinegrippe kein Hund mehr hinter dem Ofen hervorgelockt werden kann und die, die so publicityheischende DBK ist denen auf dem Leim gegegangen.

Einen Bußakt haben diesese Herren freilich nötig angesicht des Mißbrauchs des Mißbrauchs an S.E.Mixa.

Das alles entlarvt nur den Kampf einer atheistischen Gesellschaft gegen die Kirche.


3
 
 Petrus Canisius 14. März 2011 
 

Das sind die Pharisäer von heute

- \"unsere\" Bischöfe wie Zollitsch, Lehmann et alii. Glauben die eigentlich das, was sie da von sich geben?


4
 
 Schaumlöffel 14. März 2011 
 

Was kann ich noch tun ?

Diese Frage stelle ich mir jeden Tag auf´s neue. Was kann ich als einfache kath. Christin tun, wenn ein Bischof weder Erbarmen noch Barmherigkeir erkennen läßt.Über unschuldigen Prister und Ordensleute den Stab bricht, einen Konvent auflöst und ein halbs Jahr später in seinem Hirtenbrief das einfordet, was er uns genommen hat.
Meine Hoffung liegt beim Herrn und auf das Wunder der Umkehr bei unseren Hirten.


6
 
 AugsburgerCedega 14. März 2011 
 

Zu einem \"kollektiven\" Schuldbekenntnis

nur noch folgendes. Schuld ist immer individuell. Man definiert Schuld gemeinhin als \"persönliche Vorwerfbarkeit\". Eine Institution hat jedoch in diesem Sinne keine Person, kann daher auch nicht schuldig werden. Also auch hier erneut PR.

Es wäre mal schön, wenn jemand sagt, dass der schlimme Missbrauch, der in der Kirche, aber auch in Sportvereinen, Familien etc. passiert, nicht die Schuld einer Institution ist, sondern die des einzelnen Täters.
Ich empfinde diese Institutionaliserung von persönlichem Fehlverhalten unpassend, insbesondere angesichts der vielen Priester, die tagtäglich voller Hingabe und Respekt vor den ihnen Anvertrauten einen guten Dienst tun. Auch die Zahlung von 5000 Euro widerstrebt mir insofern, da es nicht die Aufgabe der Kirche ist, Regelungen zu Schadensersatzansprüchen und somit Recht zu setzen, sondern von unserer Justizministerin. Dies entspricht nicht dem Rechtsstaat. Ich erwarte eine einheitliche Regelung. Ein Kind, das in Sportvereinen, Schulen, Familien etc. vergewaltigt wird muss die gleichen Rechte haben, wie jemand, der in der Kirche missbraucht wird. Alles andere ist ungerecht.
Aber es geht eben nicht um Gerechtigkeit. Es geht auch nicht um Opfer, diese wurden ein Jahr lang instrumentalisiert. Es geht u.a. um den Kampf einer Justizministerin und Mitglied der Humanistischen Union sowie anderer atheistischer und kirchenfeindlicher Gruppierungen gegen die Kirche.
Wäre es anders, hätte die Justizministerin längst eine einheitliche Schadensersatzregelung nach Verjährung für alle missbrauchten Kinder getroffen. Aber meine Vermutung ist, dass dies nie kommen wird.


5
 
 Bene16 14. März 2011 
 

Einfach nur peinlich!

Ja, torotoro, auch ich schließe mich Ihrer Ansicht an.


5
 
 AugsburgerCedega 14. März 2011 
 

Und wo war das Erbarmen...

bei dem eigenen Mitbruder, Bischof Mixa?
Schöne Worte ohne ehrliches Fundament. Man könnte auch sagen PR.


6
 
 Ester 14. März 2011 
 

Wenn es nicht so ernst wäre, dann

müsste man lachen.
Ein katholischer Bischof der öffentlich bekennt das es Sünden gibt, die nicht vergeben werden können.
Wenn schon der Missbrauch nicht vergeben werden kann, wie ist es dann mit dem Mord?
Soory. Missbrauch ist schlimm, ohne Frage, aber es handelt sich bei den Fällen ja oft um Exhibitionismus bzw um das Abschauen bzw Anfassen und nicht immer um Vergewaltigung.
Wenn nun das schon unter die Sünde wider den Heiligen Geist fällt, dann ist Christus vergeblich gestorben.


7
 
 Schaumlöffel 14. März 2011 
 

Leben unsere Bishöfe was Sie predigen ?


3
 
 torotoro 14. März 2011 
 

\"Diese\" Schuld kann niemals ungeschehen gemacht werden

nur \"diese\" H. H. Bischof Zollitsch? - oder auch die Schuld der millionenfachen vorgeburtlichen Kindstötungen, oder auch die Schuld der der unaufhörllichen Ehebrüche oder auch die Schuld der widernatürlichen sexuellen Beziehungen etc.??? Dazu verliert H. H. Bischof Zollitsch erwartungsgemäß natürlich kein Wort, weil all das in der Kirche ja kaum mehr als Schuld angesehen wird. Hier tritt nämlich das \"Erbarmen\" ein, vom dem H. H. Bischof Zollitsch langatmig spricht, ohne wirklich konkret zu sagen, was er darunter versteht. Wahrscheinlich versteht er, wie üblich, darunter, dass alle ruhig weitersündigen können, weil Gott ja barmherzig ist.
Abgesehen davon ist dieser \"Bußakt\" natürlich nur Show. Vergebung für Todsünden kann man nur in der sakramentalen Beichte erlangen. Hier wird doch nur die von den Medien erwartete \"Demut\" gespielt.


7
 

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