Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Gregor Maria Hanke tritt zurück – Rückkehr in die Seelsorge als Herzensanliegen
  2. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  3. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  4. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  5. Diözesankomitee Münster kritisierte Pieperpreis für Bischof Barron – und erntet Gegenkritik
  6. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  7. Ex-Tagesschausprecher Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zum Medienkonzern Axel Springer
  8. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  9. Peru: Missbrauchsopfer würdigt Entschlossenheit des neuen Papstes gegen Missbrauchsvergehen
  10. Neuausgabe von Orwells ‚1984‘ mit Warnung vor fehlender politischer Korrektheit
  11. Und ewig lockt die Macht
  12. Auf dem Weg zur Einheit: Papst Leo XIV. und die Rückkehr nach Nizäa
  13. Deutsche Gesundheitsministerin will Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen
  14. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  15. Papst Leo ermutigt geistliche Bewegungen in der Kirche

Die verlorene Tochter

22. Februar 2010 in Chronik, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wenn Eltern von der eigenen Tochter zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden - Ein Bericht von Klaus Rösler


Linz (kath.net/idea)
Für Schlagzeilen sorgt der sexuelle Missbrauch von Schülern an katholischen Eliteschulen. Dass jeder Missbrauch schlimm ist und geahndet werden sollte, steht außer Frage. Doch es gibt auch noch eine ganz andere Perspektive: dass Vorwürfe völlig zu Unrecht erhoben werden. Klaus Rösler sprach mit einem Elternpaar, das von einer Tochter – nachweislich zu Unrecht – beschuldigt wird.

Die Welt von Peter und Susanne Hirsch (Namen v. d. Red. geändert) ist aus dem Lot geraten. Seit zehn Jahren. Sie haben ihre drei Kinder evangelisch erzogen. Die beiden Jüngsten sind verlobt und besuchen die Eltern regelmäßig; die älteste Tochter, Magdalena (28), erhebt dagegen den schweren Vorwurf, sie sei jahrelang sexuell missbraucht worden. Sie meidet deshalb jeden Kontakt.

Seelsorgerin glaubt es nicht

Mit 18 macht Magdalena in einem christlichen Lebenszentrum ein Freiwilliges Soziales Jahr. Sie freundet sich mit einer Seelsorgerin an. Die ruft die Eltern nach rund einem Jahr an. Der Tochter ginge es schlecht. Sie müsse eine Therapie machen. Die Eltern hätten die Tochter als Kind mit einem Teppichklopfer geschlagen. Außerdem gebe es weitere Vorwürfe, so die Seelsorgerin. Dass die Eltern ihre Tochter nie geschlagen haben, glaubt die Seelsorgerin nicht.


Magdalena bricht ihre gerade begonnene Ausbildung zur Erzieherin ab – und verschwindet spurlos. Schließlich finden die Eltern heraus, dass sie bei der Seelsorgerin untergetaucht ist. Die Eltern erhalten einen Brief. Die Tochter schreibt, dass sie nie wieder mit ihnen etwas zu tun haben möchte. Die Eltern sind ratlos.

„Ich liebe dich trotzdem“

Schließlich sucht Magdalena eine christliche Fachklinik auf. Nach drei Monaten Funkstille folgt wieder ein Brief. Keine weiteren Kontakte, das hätten ihr die Therapeuten geraten, schreibt sie.

Erst zwei Jahre später sehen die Eltern ihre Tochter wieder – bei einem Gespräch unter Leitung eines neutralen Moderators. Dabei liest Magdalena einen vorbereiteten Text vor. Erstmals erfahren die Eltern, wessen sie bezichtigt werden: „Ihr habt mich misshandelt, missbraucht und vernachlässigt.“ Rückfragen sind nicht zugelassen. Der Vater sagt nur: „Ich liebe dich trotzdem.“ Die Mutter bricht in Tränen aus.

Zwei Strafanzeigen

Später stellt die Tochter zwei Strafanzeigen – wegen Vergewaltigung. Als das Verfahren mangels Beweisen an ihrem Wohnort nicht eröffnet wird, schaltet sie die Staatsanwaltschaft für den Wohnort der Eltern ein. Die Eltern nehmen sich einen Anwalt. Der lässt ein unabhängiges psychologisches Gutachten anfertigen. Darin steht: Die Tochter lügt. Über den Anwalt erhalten die Eltern erstmals auch Zugang zu den Akten der Fachklinik. Sie können nicht glauben, was sie dort lesen.

Danach wurde die Tochter nicht nur vom Vater jahrelang vergewaltigt, sondern auch von anderen Männern. Der Vater soll sie sogar zu einer Abtreibung gezwungen haben. Obwohl es keine Beweise gibt und die Tochter eine gynäkologische Untersuchung ablehnt, glauben ihr die Therapeuten. Zum Prozess kommt es trotzdem nicht. Die Staatsanwaltschaft stellt die Untersuchungen ein.

Kein Einzelfall

Inzwischen wissen die Eltern, dass sie kein Einzelfall sind. Sie haben Kontakt zum „Arbeitskreis Induzierte Erinnerungen“ in Wuppertal (www.schulterschluss.info) geknüpft. Fast jeden Tag rufen dort Eltern an, denen Ähnliches widerfahren ist, sagt Sprecherin Elke Leonhardt: „Den Betroffenen werden die vermeintlichen Missbräuche eingeredet, also induziert.“ Als Gerüchte über den angeblichen Missbrauch bekannt werden, wird es einsam um das Ehepaar. „Nur die echten Freunde halten weiter zu uns“, sagt die Mutter idea. Kraft, das auszuhalten, gibt ihnen der christliche Glaube. Nur Gott verstehe sie wirklich. Denn Gott wisse, was es heißt, von den eigenen Kindern verleugnet zu werden. Trotzdem hofft das Ehepaar weiter, dass ihre verlorene Tochter zu ihnen zurückkehrt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Familie

  1. Zehn Gespräche, bevor man „Ja“ sagt
  2. Katholischer 'Familienverband Wien' wirbt mit gleichgeschlechtlichen Paaren
  3. US-Bundesstaat Oregon verweigert Adoption für christliche Mutter
  4. Texas: Adoptionen im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen
  5. US-Unternehmen führt Babybonus für Mitarbeiter ein
  6. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Lebenslänglich für zwei Menschen
  9. Warum Linke weniger glücklich sind als Konservative
  10. Menschen mit Kindern haben eher konservative Ansichten, sind für den Lebensschutz






Top-15

meist-gelesen

  1. Bischof Gregor Maria Hanke tritt zurück – Rückkehr in die Seelsorge als Herzensanliegen
  2. Evangelische Pfarrerin wird katholische Ordensfrau: Sr. M. Pauline, Auerbacher Schulschwester
  3. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  4. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  5. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  6. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  7. Diözesankomitee Münster kritisierte Pieperpreis für Bischof Barron – und erntet Gegenkritik
  8. Und ewig lockt die Macht
  9. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  10. Ex-Tagesschausprecher Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zum Medienkonzern Axel Springer
  11. Auf dem Weg zur Einheit: Papst Leo XIV. und die Rückkehr nach Nizäa
  12. Papst Leo XIV. plant fünf Männer und drei Frauen heiligzusprechen
  13. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  14. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  15. Feuer, das verwandelt und verbindet

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz