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| ![]() Feuer, das verwandelt und verbindetvor 6 Stunden in Aktuelles, 2 Lesermeinungen Papst Leo XIV. ruft in seiner Pfingstpredigt zu innerer Umkehr, geschwisterlicher Offenheit und weltweiter Versöhnung – gegen Angst, Spaltung und Gewalt. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Am Hochfest Pfingsten, den 8. Juni 2025, Jubiläum der Bewegungen, Vereinigungen und neuen Gemeinschaften, versammelten sich Tausende von Gläubigen auf dem Petersplatz, um mit Papst Leo XIV. die heilige Messe zu feiern. Seine Predigt: eine Meditation über den Heiligen Geist als göttliche Kraft und Gabe, die Mauern durchbricht – im Innern des Menschen, in den Beziehungen zwischen Menschen und über die Völkergrenzen hinweg. Mit eindrücklichen Worten und inspiriert von der geistlichen Tiefe der Kirchenväter entfaltete der Papst eine Vision des Christentums als offenes Haus des Geistes. Der Papst eröffnete seine Homilie mit einem Zitat des heiligen Augustinus: „Ein freudiger Tag hat uns erleuchtet, […] an dem der Herr Jesus Christus nach seiner Auferstehung verherrlicht durch seine Himmelfahrt den Heiligen Geist gesandt hat“ (Sermo 271,1).So werde auch heute „wieder lebendig, was im Abendmahlssaal geschah“ – das Brausen des Geistes sei wie ein Windstoß, der uns aufrüttelt, wie ein Feuer, das uns verwandelt. Die Lesung aus der Apostelgeschichte zeige den tiefsten Wandel: Die verängstigten Jünger würden durch den Geist zu Zeugen: „Der Heilige Geist besiegt ihre Angst, bricht ihre inneren Fesseln auf, heilt ihre Wunden, salbt sie mit Kraft und schenkt ihnen den Mut, hinauszugehen, um allen Menschen Gottes Taten zu verkünden“. Diese „Öffnung“ sei kein historisches Ereignis, sondern „eine lebendige Bewegung, die in der Kirche weitergeht“. Das Pfingstereignis sei „das Gegenteil von Babel“ – nicht mehr Verwirrung, sondern Verstehen. Leo XIV. zitierte seinen Vorgänger Benedikt XVI.: „Der Heilige Geist verleiht ihnen die Gabe des Verstehens. Er überwindet den in Babel eingetretenen Bruch […]. In der Kirche gibt es nur freie Brüder und Schwestern Jesu Christi“ (Pfingstpredigt 2005). Im Zentrum der Predigt stand die dreifache Grenzöffnung durch den Heiligen Geist: im Innern, in den Beziehungen, zwischen den Völkern. Zunächst sei der Geist „die Gabe, die unser Leben für die Liebe öffnet“. „Diese Gegenwart des Herrn“, so der Papst, „löst unsere Verhärtungen, unsere Verschlossenheit, unseren Egoismus, unsere Ängste, die uns blockieren, unseren Narzissmus, der uns nur um uns selbst kreisen lässt“. Leo XIV. zeigte sich seelsorglich bewegt über eine Welt, in der technische Vernetzung in soziale Einsamkeit umschlage: „Immer verbunden und doch unfähig, Netze zu knüpfen, immer umgeben von vielen Menschen und doch orientierungslos und einsam“. Der Heilige Geist helfe hingegen, die „Masken“ fallen zu lassen und führe zur echten Begegnung mit dem eigenen Ich, mit dem Herrn – und zu einem Leben, das „zu einem gastlichen Raum“ wird. Mit scharfer Sensibilität für die sozialen Wunden unserer Zeit wandte sich der Papst dann den zwischenmenschlichen Beziehungen zu. Die Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn, so betonte er, werde durch den Geist „in uns Wohnung nehmen“. Damit werde auch unsere Fähigkeit gestärkt, uns zu öffnen – für das Anderssein, für Versöhnung und gegen jede Form von Herrschaft oder Gewalt: „Ich denke auch – mit großem Schmerz – an den Fall, wenn in einer Beziehung der Wille aufkommt, den anderen zu beherrschen, eine Haltung, die oft in Gewalt mündet, wie die zahlreichen Fälle von Femiziden in jüngster Zeit leider zeigen“. Dem stellte der Papst die „Früchte des Geistes“ entgegen, die der Apostel Paulus im Galaterbrief nennt: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit“ (Gal 5,22). Diese Früchte seien das Kriterium auch für die Kirche selbst: „eine Kirche ohne Grenzen und Spaltungen“, in der Verschiedenheit integriert werde: „Wenn wir als Kirche zu einem Ort der Aufnahme und Gastlichkeit für alle werden, dann sind wir wirklich Jünger von Pfingsten“. Im dritten Teil seiner Predigt sprach Papst Leo XIV. über die Völker und Nationen. Die babylonische Sprachverwirrung, so erklärte er, werde an Pfingsten durch die vom Geist geschaffene Harmonie aufgehoben. Wo der „göttliche Hauch“ unsere Herzen berühre, da entstehe echte Geschwisterlichkeit: „Wenn der göttliche Hauch unsere Herzen vereint und uns im anderen das Antlitz eines Bruders erblicken lässt, werden Unterschiede nicht zu Anlass für Spaltung und Konflikt, sondern zu einem gemeinsamen Erbe“. Mit Nachdruck verurteilte der Papst „Vorurteile, Sicherheitsabstände“ und „Logiken der Ausgrenzung“, die auch in „politischen Nationalismen“ wieder sichtbar würden. Der Geist lehre uns „das Gebot der Liebe“, das der Herr „an den Anfang von allem gestellt hat“. Leo XIV. erinnerte an die Worte von Papst Franziskus zu Pfingsten 2023: „Es gibt heute in der Welt viel Zwietracht, viel Spaltung. Wir sind alle miteinander verbunden, und doch erfahren wir uns als voneinander getrennt, betäubt von Gleichgültigkeit und niedergedrückt von Einsamkeit“ (Predigt, 28. Mai 2023). Dies seien nicht nur Symptome einer kranken Welt, sondern ein Aufruf zum Gebet: „Lasst uns den Geist der Liebe und des Friedens anrufen, damit er Grenzen öffne, Mauern niederreiße, Hass auflöse und uns helfe, als Kinder des einen Vaters im Himmel zu leben“. Am Ende seiner Predigt fasste Papst Leo XIV. die ganze Hoffnung des Pfingstfestes zusammen: „Pfingsten erneuert die Kirche und die Welt! Der kräftige Wind des Geistes komme über uns und in uns, er öffne die Grenzen des Herzens, schenke uns die Gnade der Begegnung mit Gott, erweitere den Horizont der Liebe und stärke unsere Bemühungen um den Aufbau einer Welt, in der der Friede herrsch“. Der Blick des Papstes richtete sich dabei auch auf Maria, die „Frau des Pfingstfestes“ – stille, betende, empfangende Mitte des Jüngerkreises: „Die allerseligste Jungfrau Maria, die vom Geist besuchte Jungfrau, Mutter voller Gnade, begleite uns und lege Fürsprache für uns ein“- Die Predigt von Pfingsten 2025 bildete somit keine abstrakte oder ferne Reflexion, sondern einen geistlichen Aufruf: zur Umkehr, zur Öffnung, zur radikalen Liebe. Papst Leo XIV. zeichnete das Bild einer Kirche, die „den Atem des Geistes“ aufnimmt – und mit ihm hinausgeht, in eine Welt voller Grenzen, um sie mit Gott zu durchbrechen. Pfingsten, so wurde spürbar, ist kein sentimentales Erinnerungsfest, sondern eine revolutionäre Kraft – aus der Mitte des dreifaltigen Gottes.
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