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Über die Erneuerung der Beichtpraxis

19. August 2005 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Kardinal Napier: "Zuerst muss man den Menschen Gott und seine Gegenwart erklären"


Köln (www.kath.net / zenit)
Wilfrid Fox Kardinal Napier OFM, Erzbischof von Durban (Südafrika) und Vorsitzender der südafrikanischen Bischofskonferenz, weiß aus eigener Erfahrung, dass es kein Leichtes ist, „die Menschen dahin zu bringen, dass sie die Sündhaftigkeit in ihrem eigenen Leben, in ihrem persönlichen Lebensstil, begreifen und identifizieren“. Aber auf seinem allerersten Weltjugendtag zeigt er sich im Gespräch mit ZENIT optimistisch, dass die Beichte wieder in Mode kommen kann. Insbesondere durch Bußfeiern in den Gemeinden, „bei denen Menschen andere zur Beichte gehen sehen“ und durch dieses Vorbild selbst dazu gebracht werden, dieses Sakrament der Kirche in Anspruch zu nehmen.

Eine mögliche Ursache für den Rückgang der Beichtpraxis in manchen Ländern sieht der 1941 in der südafrikanischen Stadt Swartberg geborene schwarze Kardinal in der „Reaktion auf eine Zeit, in der man in der Kirche und im Katechismusunterricht lernte, dass alles eine Sünde ist: Wenn man am Freitag Fleisch aß, beging man eine Sünde, und wenn man am Sonntag nicht in zur Messe ging, war das eine Todsünde. Diese Tendenz, alles als Sünde zu etikettieren, gab den Menschen zwar eine klare, aber übertrieben strikte Vorstellung darüber, was es heißt, katholisch zu sein.“

Während früher die Gegenwart der Sünde im Leben und im Bewusstsein des Menschen eine zu große Rolle gespielt habe, bemühe sich die Kirche heute darum, vielmehr „die Gegenwart der Gnade und die Gegenwart des Heiligen Geistes im Leben des Menschen“ zu betonen. In der heutigen Zeit sei das Pendel möglicherweise von einem Extrem („alles ist Sünde“) ins andere („alles ist Gnade“) ausgeschlagen. Aufgabe der Kirche sei es in dieser Situation, „eine Balance zu schaffen“ und den Menschen bewusst zu machen: „Wir können nicht sündenfrei sein, weil wir von Natur aus sündig sind. Immer wird eine gewisse Sündhaftigkeit in uns vorhanden sein.“

Es sei „nicht einfach, die Menschen dahin zu bringen, dass sie diese Sündhaftigkeit in ihrem konkreten persönlichen Leben, in ihrem Lebensstil, begreifen und identifizieren. Und dass sie sehen, dass das ein Hindernis ist für das Wirken der Gnade Gottes in ihrem Leben und dass Christus so nicht der Mittelpunkt ihres Lebens werden kann. Können wir das den Menschen verständlich machen, dann können wir ihnen sicher zu Verstehen geben, dass das Sakrament der Versöhnung – dieser Ort, zu dem man geht, um sein eigenes Leben nach einer Gewissenserforschung neu auszurichten – nicht dazu da ist, die Anzahl von Sünden zu zählen und wie schwer oder weniger schwer sie waren, sondern dass es vielmehr darum geht, Christus zu begegnen“, denn er könne die Sünden wegnehmen. „Er kann zeigen, was falsch ist, kann es fortschaffen und anstelle der Sünde seine Gnade in den Menschen legen. Ich glaube, die beste Weise, dass zu tun, sind Bußfeiern in der Gemeinde, wo Menschen andere zur Beichte gehen sehen und es dadurch leichter haben, selbst zu gehen. Und das versuchen wir in meiner Diözese in Südafrika.“

Sinn für Gott als Voraussetzung

Bevor die Menschen zur Beichte gehen, ja bevor sie überhaupt ein Verständnis für die Sünde entwickeln könnten, müsse man zunächst ihren Blick für Gott schärfen: „Ich glaube, zuerst muss man den Menschen Gott und seine Gegenwart erklären, denn die Sünde ist das, was diese Gegenwart Gottes in unserem Leben verhindert. Und ich glaube, wir müssen einen Sinn für Gott, einen Sinn für das Heilige bekommen.“

Um dies neu in Erinnerung zu rufen, genau dazu käme Papst Benedikt XVI. nach Köln. Er wolle zeigen, „diese Idee, dass alles gut und richtig ist, dass ich machen kann, was ich will“, nicht wahr ist. „Es gibt Dinge, die absolut sind. Es gibt so etwas wie Wahrheit, und auch so etwas wie Falschheit. Man muss die Wahrheit ausforschen und aus der Wahrheit leben, aber man muss auch die Falschheit ausfindig machen und sie aus dem eigenen Leben ausmerzen. Das Bewusstsein für die Sünde geht also einher mit dem Sinn für Gott, und wenn wir uns um das Eine bemühen, dann kommt auch das Andere.“

Foto: © www.kath.net



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